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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189412103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-10
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1894
- Autor
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Uiesaer D Tageblatt ««d Anzeiger Wetli« ml> Lyel-er). Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadlraths zu Mesa. Z 286. Wontag, 16. Dezember 1864, Abends. 47. Jahrg „ ——————ck»>»W» Da» Riesaer Tageblatt «richeiat jeden Ta, Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. BierteljLhrltcher vejn^prei» bet Abholung m dm Ezhebittoa« in Riesa und Strehla, de» AniMckOMR» smoi« am Schatt« d« laiinl. Postanstattm 1 Mart 25 Ps., durch di« Träger frei In« Hau» 1 Mart so Ps-, durch den vriesträger frei tu» Hau» I Marl gv Pf. Uusei,m.>»»atz»« pr HR Mm» de» Ausgabetage» bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewahr. Druck und «erlag von Langer 4 Winterlich t» Riesa. — Geschätt«ktrlle: Kattantenitrak« 5» — Kür di, Redaetto« «eamwortN»- ch,»«. ««»»»» t» »»ata. Im Saale des Hotels zum „Kronprinz" hier, sollen Donnerstag, den 13. December 1894, v Uhr Vormittags, eine Anzahl Holzpantoffel, Borstbesen, Bürsten, Streichhölzer, 1 Flasche Tafelöl, 1 Sack Soda, 20 Riegel Seife, 21 Büchsen- und 31 Packete Kaffeezusatz, 1 Vogelbauer, 1 Cigarrenkasten, 1/, Eentner Johannisbrod u. A. m. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, am 10. December 1894. Der Gerichtsvollzieher Les Königlichen Amtsgerichts. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Die Walzen-, Wasser-, Sprengwagen-, Knack- und Kiesfuhren für die städtischen Straßen im Jahre 1895 sollen vergebe» werden. Die Bedingungen sind beim Unterzeichneten zu erfragen. Angebote sind bis Mittwoch, de« irr Dezember dieses Jahres Mittags Litz Uhr, versiegelt, mit der Aufschrift „Städtische Fuhren" an den Unterzeichneten abzugeben. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Riesa, am 5. Dezember 1894. Der Vorsitzende Les städtischen Bauavsschvsses. A. A. Gruudmaun, Stadtrath. Bekanntmachung, Steinsuhreu betreffend. Tie Anfuhr- von 400 Kubikmeter Gimziger Mela«« (Ablagerungsplatz: städtischer Bauhof- soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Die Bedingungen wird der Unterzeichnete auf Verlangen bekannt geben. Offerten sind bis zum Mittwoch, Len 12. Dezember Lies. Js. Mittags 1» Uhr, versiegelt, mit der Aufschrift „Steinfuhren" an den Unterzeichneten abzugeben. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Riesa, am 5. Dezember 1894. Der Vorsitzende Les städtischen Bauansschuffes. As. A. Gruudmann, Stadtrath Verdingung. Tie Ausführung der Tischler»Arbeite« für das Verwaltungsgebäude hiesiger städtischer Schlachthofantage soll an einen in Riesa wohnhaften leistungsfähigen Gewerken un Wege des öffentlichen Anbietungsverfahrens verdungen werde«. Verdingungsunterlagen sind auf dem Bureau der unterzeichneten Amtsstelle, woselbst auch hierauf bezügliche Auskünfte ertheilt werden, in Empfang zu nehmen. Verschlossene Angebote, mit der Aufschrift: „Tischlerarbeiten für das Schlachthof-Verwaltungsgebäude" ' sind bis Donnerstag, den so. huj. vormittags 1V Uhr, um welche Zeit die Eröffnung der Angebote stattfinden wird, an das Stadtbauamt tinzureichen. Ausdrücklich Vorbehalten bleibt die Auswahl unter den Angeboten, bezw. die Ablehnung sämmtlicher Angebote. - Stadtvauamt Riesa, am 10. Tezbr. 1894. - Zscha«, Stadtbumaeister. Wlthr. Die Umsturzvorlage haben wir in letzter Nummer ihrem Wortlaute nach mitge- theilt. Die Beurtheilung, die der Entwurf in den einzelnen tonangebenden Preßorganen findet, spiegelt unser zerklüftetes Parteiwesen in seiner ganzen „Reinheit" wieder. Die Blätter der Deulschkonservativen halten mit ihrem Urtheil noch zurück, auch die „Deutsche Landesztg.", das Organ des „Bundes der Landwirthe", will ihr endgültiges Urtheil noch nicht festlegen, aber sie erklärt gleichwohl unumwunden, daß „die Vorlage unsere Erwartungen nach allen Richtungen hin getäuscht hat." . . . „Sollte die Vorlage, wie sie jetzt ist, wirklich Annahme finden, so fürchten wir, daß sie das, was sie will: die Abwehr der drohenden Umfturzgefahr, nicht erreichen wird, daß sie aber die freie Aussprache, die doch eine Noth- wendigkeit im konstitutionellen Staate ist, gewaltig erschweren, ja unmöglich machen wird. Daß unsere erste Befürchtung nicht unbegründet ist, geht schon aus der kühlen Geringschätzung hervor, mit der das führende Organ der Sozialdemokratie den Entwurf behandelt." Das „Volk", das dem Abgeordneten Stöcker nahesteht, schließt einen längeren Artikel mit den Sätzen: „Ob die Um sturzvorlage der Sozialdemokratie auch nur einen ihrer bis herigen Anhänger rauben wird, ist uns zweifelhaft. Daß sie keinem mit der Noth des Leb. ns kämpfenden Bauern, Hand werker oder Beamten Hilfe bringen oder ihn gar vor dem Anschluß an die Sozialdemokratie bewahren wird, ist sicher. Was unter diesen Umständen eine Vorlage soll, die übrigens auch ganz andere Leute wie die Sozialdemokraten und Anar chisten mit ihren Fangarmen bedroht, das mag die Weisheit Anderer beantworten. — Die antisemitische „StaatSb.-Ztz" bezeichnet den Gesetzentwurf in seiner jetzigen Fassung als unannehmbar für Jeden, der das Recht der freien Meinungs äußerung nicht einfach aufgeben mag. Das sei keinUmsturz- gefetz, sondern eine Knebelung von Wort und Schrift in un begrenzter Weise. Der zweite Absatz des §130 habe eine bedenkliche kautschukartige Fassung erhalten. Eine bedenkliche Rechtsunsicherheit würde Platz greifen, wenn man nicht mehr die auf manchesterlichen Theorien in wirthschaftlicher Beziehung aufgebaute Gesetzgebung bekämpfen könne. Die „Germania", das Berliner Organ der Zentrums partei, bemerkt zur Vorlage, die Strafandrohungen gegen Redner, Redakteure und Verfasser würden von der sozial demokratischen Partei bester überstanden werden, al» von allen anderen Parteien, weil die Sozialdemokraten die straffste Parteiorganisation und die reichste Parteikasse haben und auch reichliche» Material an Persönlichkeiten für Sitzrrdakteure und eventuell sogar Sitzredner. Es werde zu Kommisfions- berathungen kommen, die darüber entscheiden, wa» von der Vorlage ganz verworfen und was geändert, wa» gelassen und — wa» -»gesetzt wird. „Denn wird einmal überhaupt I auf diesem Gebiete etwa» gethan, dann können doch z. Bl ' noch einige Bestimmungen zum Schutze der Sittlichkeit hinzu- ' kommen. Wir unserseits werden noch im einzelnen betreffs der Vorlage prüfen, was prinzipiell zulässig ist oder nicht, was nöthig oder wenigstens durchschlagend nützlich und was gar schädlich ist." — Dre deutschfreisinnige „Bossische Zeitung" meint, die Umsturzvorlage zeigt ein Aussehen, daß man ihre unveränderte Annahme als ausgeschlossen, ihren Werth im Kampfe gegen die Sozialdemokratie als verschwindend ansehen kann. — Da» leitende Blatt der Sozialdemokratie, der „Vor wärts", hat nur Hohn und Spott für die Vorlage und ver sichert, daß die Bestimmung?^, wenn sie Gesetz werden, der Sozialdemokratie nicht den geringsten Abbruch thun würden. — Die bedingungslose Zustimmung findet der Entwurf bei dem leitenden Organ der Nationaüiberalen, der „National- Zeitung." Sie meint, daß kaum weniger vorgeschlagen werde« konnte, und daß der Entwurf durchaus den Stempel der Rücksichtnahme trage, die während her, Regierungskrisis eine so große Bedeutung erlangte. Dis „National-Zeitung" be dauert, daß der tz 130 (öffentlicher Angriff gegen Religion, Monarchie, Ehe rc.) nicht noch schärfer gefaßt worden ist. Mancher werde der Meinung sein, daß zu dem Zweck der Bekämpfung der schlimmsten Feinde des Nationalstaats zu wenig geschehe. — Im gleichen Sinne schreibt die „Na tionallid. Korresp.": „Im Allgemeinen wird man, vorbehalt lich der Prüfung von Einzelheiten, anerkennen müsse«, daß diese Vorschläge sich in sehr maßvollen Grenzen halten und das Geschrei über einen Angriff auf unsere „kümmerlichen" Freiheitsrechte als maßlos übertrieben erscheinen lassen." — Auch die freikonservative „P.'st" hält den Entwurf für „einen ersten und bedeutungsvollen Schritt in der Richtung, die sozialdemokratischen Umsturzbestrcbungen als eine eminente Gefahr für die Existenz unserer Staats- und Rechts-Ord nung mit der auch für das Gewissen der weitesten Kreise laut vernehmbaren Stimme des Gesetze» deutlich zu charak- terisiren, und deshalb voller Zustimmung und kräftigster Unterstüßung werth." vertliches mw Sächsische». Riesa, 10. December 1894. — An die Bürgerschaft ergeht wiederum die Aufforderung, an die Wahlurne zu treten, um ihre Vertreter zu bestimmen, die in das Stadtverordneten-Collegium eintreten sollen, um die städtischen Interessen ohne Eigennutz mit zu berathen, zu wahren und zu fördern. Unser liebes Riesa hat in den letzten Jahren einen hocherfreulichen Aufschwung genommen und nicht zum Wenigsten ist dies unseren städtischen Körperschaften zu verdanken. Jeder, der eS mit unserer Stadt wirklich ehrlich meint, wird und kann nur wünschen, daß von den städtischen Collegien in bisheriger Weise das Wohl Riesa'S weiter ge- — fördert werde. Möchten daher auch diesmal die Wahlen so ausfallen,' daß sie unserem ausblühenden städtischen Gemein wesen zum Segen gereichen, möge Jeder nur nach bestem Wissen und Gewissen wägen und wählen und Alle von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordneten- Sitzung, Dienstag, den 11.' December, nachmittas 6 Uhr. 1. Vorlegung der zwischen der Stadtgemeinde Riesa und den Herren Fiedler, Müller und Kühne über Abtretung von Land an der Poppitzer Straße zu Straßenbauzwecken abge schlossenen Verträge. 2. Beschlußfassung über Verwilligung von 561 Bk. und 4220 M. zu Herstellung einer Sammel grube und einer Schleuße wegen Beseitigung der Wasser- calamität an der unteren Schützenstraße. 3. Berathung der Voranschläge auf das Jahr 1895 für ». die Schulkasse, b. die Garnisonskasse. 4. Rathsbeschluß über Erwerbung der Mit gliedschaft bei dem K. S. Alterthumsverein. 5. Kommunan- lagen-Erlaß. 6. Restantenregulativ. — Rathsdeputirte: Herr Bürgermeister Klötzer, Herr Stadtrath Grundmann, Herr Stadtrath Riedel. — Gestern früh '/.6 Uhr ist auf Lessaer Flur eine Strohfeime, Herrn Gutsbesitzer Bennewitz daselbst gehörig, abgebrannt. — Die gestern.im Saale de» Hotel Höpfner stattge fundene Ausstellung der Gewinne für die vom „Stammtisch zum Kreuz" zum Besten seiner Vereinszwecke veranstalteten Lotterie wurde sehr zahlreich besucht und allgemein fanden die Gewinne, die der lieben-würdigen Unterstützung der Sache durch die Einwohnerschaft zu verdanken waren, Anerkennung und Lob. Unter den Gewinnen befanden sich hochansehnliche Gegenstände und gar mancher Herzenswunsch wurde an Fortuna gerichtet. Der Hauptgewinn^ ein prächtiger Tisch, fiel auf Nr. 1438. Mit regem Interesse folgte das zahl reich anwesende Publikum der AuSloosung. — Die noch nicht» abgeholten Gewinne können bi« Freitag im Ratskeller er hoben werden, worauf auch an dieser Stelle nochmals auf merksam gemacht sei. — Man schreibt uns: „Der Stadtrath hier, in seiner Eigenschaft als Aufsichtsbehörde der hiesigen Ortskrankenkaffe, nahm am vergangenen Sonnabend eine Revision derselben vor, bestehend in dem üblichen Kaffenstand und allgemeiner Einsichtnahme vom Stande der Geschäftsführung. Das auf genommene Protokoll verlautbart ein befriedigendes Ergebniß." — Im Anschluß hieran erfahren wir noch Folgendes: Wie bekannt, fungirt Herr Müller seit 2'/, Jahren als Kassirer der Ortskrankenkaffe. Seit 1. Januar d. I. bezieht er eine Gehaltszulage von 150 M. und für Ende dieses JahreS ward ihm eine Gratifikation von 125 Mark gewährt. Der Beschluß aus Gewährung dieser Gratifikation von 125 Mark ist aber von der vorgesetzten Behörde, dem Stadlrath, beanstandte
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