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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189412171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-17
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1894
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Mttlav m-Ayti-ch. .1^77^ Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. O 2S2 Montag, 17. Dezember 18S4, AveubS. 47. Jahr,. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abends mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher ve-ußSpeei» bei Abholung in den Expedition« tu Mosa und Vttchln. d« WEDgDMGH sowie am Schalter der latjerl. Postanstalten l Mart 25 Ps., durch die Träger stet in» Hau« 1 Mark 50 Pf., durch den BriestrLger frei in» Hau« 1 Mark Sk Pf. 7srz7i«i, Iliifth» P, HE M»» de« Ausgabetage« bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastauirustrake VS. — Für die Redaktion »erautwortlich: Har» Gchmtdt tzi Mal» Anzeigen für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis Vormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Bekamüinachung. Ein geistig zurückgebliebenes, 16 jähriges Mädchen soll ordentlichen, wenn möglich auf dem Hande wohnhaften Leuten zur Erziehung übergeben werden, bei denen es unter steter Aufsicht zur Arbeit angehalten werden kann. Anerbietungen werden hier im Zimmer No. 5 entgegen genommen. Riesa, den 15. December 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath Oberst., 3,§ bis 4,s m Länge, cm Unterst., 11 rn Länge, 105 lief. Stämme, 11—21 eng Mittenst., 12 m Länge, 207 - — 170 - 224 Rm. Klötzer, 16—28 - Dcrbstangen 11 — 14 kies. Brennscheite, auf dem Hauptreviere: Kahlschlag in Abth. 27 (Lichte Eichen.) Königl. Forstrevierverwaltung Gohrisch und Königl. Forstrentamt Moritzburg, den 7. December 1894. Eppendorfs. Mlttelbach. Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Gasthof „zur Königslinde" in Wülknitz. Donnerstag, den SV. December 18V4, Borm. » Uhr. Auf dem Hauptreviere: Kahlschläge der Abth. 25 u. 32 (Lichte Eichen u. Strehlaer Feld), sowie auf der Hoische: Durchforstungshölzer in Abth. 94, 580 - - Brennknüppel, 177 - - Neste, 1215 - - Astreißig, 1856 - - - « 153 - - Stöcke. I Bestellungen auf das mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends erscheinende „M«r Sägeblatt und Auch;«" -für das MU" 1. Vierteljahr 1895 "MU werden noch von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, den Landbriefträgern, unfern Geschäftsstellen in Riesa und Strehla, sowie in den Ausgabestellen bei Herren Paul Holz, Ecke Poppitzer- und Schützenstraße, A. B. Hennicke, Hauptstraße, Kaufmann Hermann Müller, Kaiser - Wilhelm - Platz und Paul Koschel, Bahnhof straße bei Abholung dortselbst zum Preise von 1 M. 25 Pf. zahlbar pränumerando, angenommen; durch unsere Austräger, die jederzeit Bestellungen annehmen, frei ins Haus geliefert ist der Preis 1 M. 50 Pf., durch die Post frei ins Haus 1M. 65 Pf (MW" bei Abholung amjPost- schalter 1 M. 25 Pfg.). Tas „Riesaer Tageblatt", von keiner Partei ab hängig, aber Hand in Hand mit den staatserhaltenden Ordnungs parteien gehend, für Kaiser und Reich, König und Vaterland, Kirche und Haus eintretend, wird wie bisher bestrebt sein, allen wichtigen localen und öffentlichen Angelegen heuen aufmerksame Beachtung zu widmen und insbesondere auch allgemein verständliche Leitartikel, klare und umfassende politische Ucbersichtcn, lehrreiche Feuilletons w. re. bieten. Tas „Riesaer Tageblatt" unterhält behufs schnell möglichster Berichterstattung einen ausgedehnten Tepes chen- dicnst und bringt die bezügl. Nachrichten ebenso rasch wie thcuercre Zeitungen. — Ter Coursbericht der Dresdner Börse über die wichtigsten Papiere erscheint ebenfalls bereits am Abend. — Im „Sprechsaal" sollen jeder Zeit auch unsere Leser und Leserinnen über die verschiedenen Fragen, mir welchen sich die öffentliche Meinung beschäftigt, zu Worte lammen, nur müssen die Erörterungen frei von Beleidigungen und persönlichen Gehässigkeiten sein. finden durch das „Riesaer Tage- blatt undAnzeiger", die im Amts bezirk bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckent sprechendste Verbreitung. Riesa, Kaslantenstraße 59. Die Geschäftsstelle. Die dreitägige Etatsdebatte der ersten Lesung hat keineswegs die erhoffte Klärung der politischen Lage gebracht, die man von ihr erhofft hatte. Ueber den vollzogenen Kanzlerwcchsel, den die Thronrede mit keinem Worte erwähnte, hat man auch im Reichstage vom Regierungs tisch nichts Neues erfahren. Der neue Kanzler sagte aller dings, es handele sich um keinen Systemwechsel (auch Caprivi stellte gleich im Anfang seiner Kanzlerschaft fest, daß der Kurs der alte bleibe); dennoch schränkte Fürst Hohenlohe seine An gabe dahin ein, daß er nicht überall die Wege seines Vor gängers wandeln werde. Man hat das allgemein so aufgefaßt, als ob hier eine Aenderung der Agrar-Politik angedeutet werden sollte, aber weder Fürst Hohenlohe, noch der Reichs- schatzamts-Secretär Graf PosadowSky haben sich näher über diesen Punkt ausgelassen. In der dreitägigen Debatte, in der es sich um den Etat und die damit zusammenhängenden neuen Steuervorschlöge hätte handeln sollen, ist darüber so gut wie nichts gesprochen worden. Nachdem Graf PosadowSky eine allgemeine Uebersicht über Stand und Aussichten der Reichsfinanzen gegeben hatte, gingen nacheinander nur die Abgg. Bachem und Richter des Näheren darauf ein, welche Beide am ersten Tage sprachen. Während der beiden andern Tage trat der Etat in der Dis kussion ganz in den Hintergrund und wurde nur gelegentlich von den Rednern gestreift. Bon der Umsturzvorlage sollte nach dem Wunsche des Präsidenten v. Levetzow in der Etats- dcbatte nicht gesprochen werden, da dazu genügend Gelegenheit bei der demnächst auf der Tagesordnung stehenden Berathung des Entwurfs vorhanden sei. Trotzdem wurde sehr viel darüber gesprochen, wenn auch nur im Allgemeinen und ohne die Einzelheiten zu berühren. Ueber die Fortführung der socialen Reformarbeit, na mentlich betreffs des Handwerks und der Kleingcwerbtreibenden, sowie über den Stand der Sonntagsruhe im Gewerbe schwebt nach wie vor noch Ungewißheit. Man weiß einstweilen nur, daß ein Entwurf über die Bekämpfung des unlauteren Wett bewerbs und Einschränkung der Concurrenz der Consnmvereine dem Hause vorgelegt werden solle; ob dies aber noch in dieser Session geschieht, ist zweifelhaft geworden. Soweit die Umsturzvorlage in der Debatte erwähnt wurde, sprechen sich Konservative, Freikonservative und Nationalliberale dafür aus, während die linke Seite des Hauses, die beiden freisinnigen Fraktionen, die süddeutsche Bolksparrei und die Socialdemo kraten, ebenso aber auch die Antisemiten, dagegen sind. Die Entscheidung liegt, wie so oft, beim Centrum. Dies aber hat sich noch nicht in bestimmter Weise geäußert, wird aber, wie die „Köln. Bolksztg." versichert, „die Borlage so, wie sie ist, ganz sicher nicht annehmen." Man ersieht daraus, daß die Ergebnisse der dreitägigen Debatte ziemlich dürftig sind, u d wenn man auch von einer Generaldebatte beim Etat nicht fordert, daß sie sich streng in dem vom Gegenstände bestimmten Rahmen hält, io hätte man gerade als Ergebniß dieser weit- schichtigen Ueberschreimng eine Klarstellung der gegenwärtigen inneren Sachlage erwarten dürfen. Das ist leider nicht ge schehen und io stehen wir denn nach wie vor Alle vor der bangen Frage, die uns schon seit Monaten beschäftigt: Wohm steuern wir ? Soviel steht fest: Die Stimmung im Reichstag ist gegenwärtig wieder eine „natürlichere", wie sie cs unter dem Grasen Caprivi war. Die günstigste Aufnahme hat die kurze Programmrede des neuen Kanzlers auf der rechten Seite gesunden und je weiter man nach links nachfragt, desto mehr verwischt sich der gute Eindruck, bis er endlich auf der äußersten Linken in das volle Gegenthell umschlägt. Darüber kann auch der „Vorwärts" nicht täuschen, der da schreibt, ebenso wie s. Z. auf das Socialistengesetz, pfeifen die Socialdemokraten auch auf das Umsturzgesetz. Die Angriffe, die Graf PosadowSky gegen die wirthschaftlichen Anschauungen des Abg. Rickert richtete, das Bestreben der Regierung, sich mit den Konser vativen zu vertragen, haben im freisinnigen Lager tief ver stimmt und die „Wadclstrümpfler" (die freisinnige Bereinigung, Rickert) den „Wasserstieflern" (freisinnige Volkspartti, Richter) wieder näher gebracht. Die Freisinnigen und die Konser vativen sind zu bittere Gegner, als daß ein preußischer Staatsmann beider Parteien Freund sein könnte. Jeder Minister muß wissen, daß er nur eine von beiden auf seiner Seite haben kann. Einem Staatsmann, der es mit den Konservativen hält, sagen die Freisinnigen den Kampf „bis aufs Pfeffer" an, und ebenso geht es umgekehrt. Graf Caprivi hat nicht blos durch seine Handelsvertrags-Politik, sondern nicht minder durch einen gewissen Grad von Ent gegenkommen, das er den Freisinnigen bewies, die anfängliche Freundschaft der Konservativen für ihn in gründlichste Ab- neigung verwandelt. Der neueste Kurs hat, so schreibt ein rheinisches Blatt, die unverkennbare Tendenz, die zerrissenen Drähte, die in das konservative Lager führen, wieder an zuknüpfen — folglich ist die Opposition des Freisinns ihm sicher! Taqesgeschichte. Deutsche- Reich. Zu der Nachricht, daß Se. Majestät der Kaiser dem Reichskanzler Fürsten Hohenlohe zum Ersatz des Berlustes, welchen derselbe durch seine Berufung nach Berlin in seinen amtlichen Bezügen erlitten hat, eine Ent schädigung von 100000 Mark aus dem Allerhöchsten Dispo sitionsfonds zugewiesen habe, wird dahin richtig gestellt, als Se. Majestät diese Absicht kundgegeben habe. Der Reichs kanzler hat aber Se. Majestät gebeten, von diesem Aller höchsten Gnadenbeweise Abstand zu nehmen. Für Neubauten von Kriegsschiffen sind im Etat ge fordert: vierte und Schlußrate zum Bau der Panzerschiffe IV. «lasse D und „Odin", 2. Rate zum Bau des Panzer schiffes I. Klasse „Ersatz Preußen", 2. und Schlußrate zum Bau von Torpedobooten, 1. Rate zum Bau des Kreuzers I. Klasse „Ersatz Leipzig', 1. Rate zum Bau der Kreuzer II. Klasse K, O und „Ersatz Freya", 1. Rate zur Herstellung von Torpedobooten, im Ganzen 17116 000 Mark. Dazu kommen 1640000 Mk. zum Ausbau der Schiffe der Sachsen. Klasse. Die Mehrforderung gegen das Vorjahr beträgt 7 220 700 Mark. Italien. Angesichts der am Sonnabend erfolgten Ver öffentlichung der Gioliltischen Geheimdokumente über den Banca Romana-Skandal und die dadurch auf das Aeuß.rste gesteigerte Spannung der politischen Situation hat Minincr- Präsident Crispi in der Sitzung der italienischen Deputiuen- kammer am Sonnabend nach Boraufgang beispiellos tuiuul- tuarischer Szenen die Session geschlossen. — In dem von dem Ministerpräsidenten Crispi dem Könige erstatteten Be- richte, durch welchen die Vertagung der Kammer empfohlen wurde, hcißt es: Bor wenigen Tagen erst wurden in der Thronrede die Aufgaben der neuen Session festgesetzt. Jeder- Mann glaubte, eine Periode fruchtbarer FriedenSthätigkeit müsse anbrechen ; die Schwierigkeiten und Gefahren nannte man überwunden, die öffentliche Meinung war ermuihig: durch die erreichten Erfolge. Das Finanzexposs wurde überall günstig ausgenommen, zumal die aufrichtige Sprache desselben die Ueberzcugung einflößte, baß die Regierung bei rechten Weg zur Belebung der nationalen Wirthschaflsver hältnisse beschritten habe. Die Regierung, für gute Ratb schläge stets zugänglich und erhaben über den Parteien, dacht nur daran, das öffentliche Vertrauen durch eine sichere, e, folgreiche Leitung der Politik zu rechtfertigen. Plötzlich wurde die Hoffnungen der Regierung und diejenigen des Land»-
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