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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189412225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-22
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1894
- Autor
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger Mrtlall «ld Lyei-rr). rcltgrLmm.Udr.fi, FL 6 Fnnspeechftel« ,r t« « ,444^NV^KT^» «r.» der Söntgl. Amtshauptmannschast Grobenhain, des Königl. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Mesa. 287. Sonnabend, SS. Dezember 1894, Abends. 47. Jahr». Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BegngSyretS bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla, de» NuSgahHMFU smot« am Schalt« der tattert. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Trüg« frei in» HauS 1 Mart 50 Ps., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. Unh»I>«M>»ah«i stk SA Mmm» d«S Ausgabetages bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer 4 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Lastauirustrab« SV. — Für die Redactim« vemmtmorUich: Paa». Gchmidt i» Rias» Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, den 29. Dezember 1894, Nachmittags 3 Uhr im Verhandlungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Canzlei zur Einsichtnahme aus. Großenhain, am 19. Dezember 1894. Die Königliche Amtshauptmannschast. 283. v. WUucki. O. Konkursverfahren. Ueber den Nachlaß der Angnfte Wilhelmfne verw. Walther geb. Thomas in Riesa wird heute am 22. Dezember 1894, Vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Localrichter Glauch m Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Kon'ursforderungen sind bis zum 25. Januar 1895 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung Aber die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände — auf bea 21 Januar 1885, Vormittags LI Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« 2. März 1885, Vormittags 11 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig find, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von Len Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 25. Januar 1895 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht z« Niesa, am 22. Dezember 1894. «ff. R-ichelt. Bekannt gemacht durch: Gänger, S. S. Bekanntmachung. Gemäß der Bestimmung in 8 9 des hiesigen Gemeindeanlagenregulativs steht es jedem Abgabenpflichtigen frei, vor Beginn der Abschähungsarbeiten dem Stadtrathe schriftlich anzu zeigen, wie hoch er sein jährliches Einkommen veranschlage. In der betreffenden Anzeige müssen die verschiedenen Einkommensquellen und Einkommens beträge speciell angegeben werden, damit die Richtigkeit vom AbschätzungSausschuffe geprüft werden kann. Diese vorerwähnte Bestimmung wird mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kennt- niß gebracht, daß diesbezügliche Anzeigen biS zum 5. Januar 1885 an den unterzeichneten Stadtrath einzureichen sind. Riesa, am 21. Dezember 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath. Mohr. Ortskrankenkasse Aiesa. Sonntag, de« SO. Dezember 1884, Nachmittags S Uhr: außerordentliche Generalversammlung im Taale_deS Hotel Kronprinz, hier. Tagesordnung: 1. Mittheilungen über den Gesammtvorstand, sowie über dle behörd liche Revision der Kaffe; 2. Ersatzwahl der Arbeitsherren zum Kaffenvorstande (für Herrn Schütze). Nur die Herren Vertreter haben Zutritt. Sie werden, inbesondere diejenigen für die Ar beitgeber, um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht. Riesa, am 20. Dezember 1894. Der Vorsitzende de- Kassenvorftandes. R. Abendrvth. Ta«eSgeschichte. Die „armenische Frage" ist neuerdings aus Anlaß der ^berichteten Greuelthaten wieder mehrfach zur Erörterung ge bracht worden. Man hat in der Frage, so wird in einem Artikel ausgesührt, vor Allem zwei Dinge geflissentlich aus einander zu halten — einmal die sog. „Greuel" und die in Verbindung damit aufs Tapet gebrachte Durchführung der in Art. 61 des Berliner Vertrages verheißenen Refo men, daun aber die hinter der Aufrollung der armenischen Frage sich verbergenden Bestrebungen, welche auf nichts Geringeres als auf die völlige Zertrümmerung des ottomanischen Reiches abzielen. — So dankbar eine diplomatische Aktion zu be grüßen wäre, welche den Armeniern zu gesicherten Rechtszu- fländen verhelfen könnte, so dürfte doch im Uebrigen nicht sofort nachzuweisen sein, daß unbedingt erst die Aufhebung der türkischen Herrschaft in Kleinasien erfolgen müsse, ehe überhaupt von einer Durchführung von Reformen in Klein asien gesprochen werden könne. Liegt ja unter allen Um ständen ein starker Widerspruch darin, daß man auf der einen Seite aufDurchführung des Berliner Vertrages drängt, wäh rend auf der anderen zu gleicher Zeit gegen den derzeitigen Besitzstand der Türkei agitirt und konspirirt wird. Die Er- kenntniß dieses Widerspruches macht sich nun neuerdings auch in besonderem Maße an der Themse geltend,, weil eben die Konsequenzen etwaiger gefährlicher Umwälzungen im Orient hervorragend für Großbritannien sowohl politisch als mer kantil ihre Wirkung üben müßten. So sehr die öffentliche Meinung in London wünscht, daß England im Verein mit den anderen Mächten einen Druck auf die Pforte zu Gun sten der gemißhandelten Armenier ausübe, verwahrt sie sich doch lebhaft dagegen, daß die armenische Frage zum Objekt sür gewagte Experimente gemacht werde. — England hätte bei Lockerung des türkischen Staatsverbandes nach dem Da- sürhalten konservativer und gemäßigter liberaler Londoner Blätter eben weit mehr zu verlieren, als zu gewinnen, «trie die Dinge jetzt liegen, genießt der englische Handel und Ver kehr mit Kleinasien alle wünschenSwerthe Bewegungsfreiheit. Das müßte sich aber mit einem Schlage ändern, sobald jene Länder in politische Gährung geriethen, die alsbald einen lähmenden Rückschlag auf Handel und Wandel ausüben dürste. Englands Politik im Orient ist vorwiegend Handelspolitik, und der ist mit Krisen und Kämpfen am allerwenigsten ge dient. Deshalb möchte man auch in Land.- der Frage der armenischen Reformen nur unter sorgfältigster Schonung der religiösen Gefühle der Mohamedaner näher treten, und zwar Hon mit Rücksicht ans den Umstand, daß Großbritannien unter seinen astatischen Unterthanen selber mehr als fünfzig Millionen Anhänger des Islam besitzt. Die Aufhetzung des religiösen Fanatismus wegen Armeniens würde sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf Türkisch-Kleinasien beschrän ken, sondern ihre Vibrationen überall hin fühlbar machen, wo Mohamedaner leben, also auch nach Indien, woselbst John Bull bekantlich besonders leicht zu verletzen ist. — ES sind dies Verhältnisse und Erwägungen, angesichts deren es als sehr leicht begreiflich erscheinen dürfte, daß das Tempo der GeschäftSbehandlung in der heiklen armenischen Frage vorläufig noch ein langsames bleiben und man gleichzeitig versuchen wird, den Heißspornen, welche in der letzten Zeit heftig ins Zeug gehen, eine ausgiebige Abkühlung zu Theil werden zu lasten, um ja nicht die Keime verhängnißvoller Komplikationen, welche in der armenischen Affaire zu suchen und zu finden sind, einer fatalen Entwickelung zuzusühren. Für England handelt es sich in dieser Beziehung noch um die weitere Befürchtung, daß die Meldungen, welche bereits von eimr Annexionslust der Rusten in Bezug auf die arme nischen Gebiete sprechen, nicht bloS das Produkt erfindungs reicher Sensation-Politiker, sondern in der That der Nieder schlag von ZukunftSabstchten der aktionslustigen Petersburger Regierung sein könnten. Deutsches Reich. Im Jagdschloß zu Königs-Muster- Hausen fand vorgestern Abend ein Diner statt, an welchem der Kaiser, der König von Sachsen, Prinz Georg von Sachsen, der Herzog zu Sachsen-Altenburg, Prinz Albert von Sachsen- Alten« urg, der Fürst von Hatzfeld-Trachenberg, der frühere Ministerpräsident Graf zu Eulenburg u. A. theilnahmen. Die Tafelmusik führte der Kosleck'sche Bläserchor aus. Nach der Mahlzeit vereinigten sich die Herrschaften nach alter Sitte zum Tabaks-Collegium in dem historischen Saale. Gestern Morgen begab sich die Jagdgesellschaft nach dem Dubrower und Hammerichen Forst. Die allerdings nicht immer zuverlässige „Berl. Börs.-Ztg." meldet: „Wie wir hören, wird der Staatsanwalt eine weitere Verfolgung des Abg. Liebknecht nach Schluß der Reichstags- Session nicht eintreten lasten. Die Regierung ist durch die nationalliberale Resolution wegen Erhöhung der Disciplinar- gewalt des Präsidenten vollauf befriedigt und dies um so mehr, als das Tentrum bei der Abstimmung über die Resolution die Gelegenheit ergriffen hatte, dafür einzutreten. Der Re gierung war es darum zu thun, eine Frage zum erwünschten Austrag zu bringen, die, wenn sie einmal aufs Tapet gebracht wurde, nicht versandt« durfte. Auch ist man mit Genugthuung darüber erfüllt, daß durch die von der Geschäftsordnung«. Eommissioa näher zu präcifirruden disciplinarischen Mittel dem Präsidenten von Levetzow die Anerkennung ImpUelts gezollt werden wird, daß er bislang nicht in der Lage war, Ausschreitungen mit entsprechendem Nachdruck entgegenzutreten." Ueber die angebliche Spannung zwischen Stutgart und Berlin bemerkt die „Franks. Ztg.": „Wahres und Falsches wird mit gleicher Sicherheit verbreitet: die Grenze zwischt« beiden ist nicht ohne Weiteres zu bestimmen. Immerhin dürsten die nachfolgenden Mittheilungen den Thatsachen ent- sprechen. Das Berhältniß von Staat zu Staat hat in der letzten Zeit keine Veränderung erlitten. Wenn trotzdem von einer Spannung geredet werden kann — und zwar von einer solchen, die mit d n persönlichen Beziehungen der Sou- veräne zu einander nichts zu thun hat —, so ist da» eben die Fortdauer eine» Zustandes, der nicht von gestern datirt. Der Rücktritt Caprivis ist hier mit einer gewissen Gleich, giltigkeit ausgenommen worden, die in Widerspruch steht zur Vergangenheit. Man darf auch überzeugt sein, daß die guten Absichten und Verdienste des früheren Reichskanzlers voll gewürdigt wurden. Aber trotzdem kam es zu Differenzen im Falle Moser, in der Weinsteuerangelegenheit und in einer dritten Frage, die — irren wir nicht — auf dem Gebiete des Verkehrswesens spielte. Aus den so geschaffenen Ver stimmungen heraus hatte offenbar sich hier die Ueberzeugung entwickelt, daß Graf Caprivi bei allem guten Willen nicht die Kraft besitzen würoe, zu verhüten, daß Jntereffenkr u- zungen vorkommen. Allerdings heißt es, daß die Plötzlichkeit der Entlassung des Reichskanzlers unmittelbar nachdem die bundesstaatlichen Minister in Berlin zur Berathung der Umsturzvorlage eingetroffen waren, frappirt habe; mit der Thatsache selbst aber muß man sich rasch abzefunden haben. Die Situation hat also kaum «ine bemerkbare Veränderung erlitten." Weitere Bemerkungen des Blattes über die p r- sönlichen Beziehungen der Herrscher übergehen wir, da sie durchaus unbeglaubigt sind. Wir haben von diesen Nach richten nur Notiz genommen, soweit sie der Ausdruck einer vorhandenen Stimmung sind. Au» München schreibt man: „Die Berichte jener Bataillone, die während des verflossenen Sommers und bei den diesjährigen größeren Truppenübungen versuchsweise die in Aussicht genommene erleichterte Infanterie-Ausrüstung getragen haben, liegen jetzt, wie die „Münch. N. N." mit- ryeilen, dem bayerischen Kriegsministerium vor. Wenn sich auch diese Berichte grundsätzlich vollkommen zustimmend zu den beabsichtigten Aenderuugen in der Ausrüstung und Be- kleidung geäußert haben sollen, so glaubt man in militärischen Kreisen doch nicht, daß sie schon eine endgiltige Regelung der Angelegenheit zur Folge haben, da manche als Verbesserung»-
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