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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189711090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18971109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18971109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-09
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1897
- Autor
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Telegramm-Adresse „Tageblatt", Riesa. Amtsötatt Femsprechstelle Nr. 20. der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. H! A«I Dienstag, s. November 18S7. Avenvs. S». Jahrg. DaS^ Riesaer TageblattZerscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis .bei Abholung in f.den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser« Träger frei inS Haus 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei inS Haus 1 Mark 65 Pfg. Anzeigen-Annahme für die Nummer d«S Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstratze 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Donnerstag, den 11. November 1897, von Borm. 1« Uhr an, 10800 Sück Cigarren gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 4. November 1897. Der Ger.-Vollz. beim Kyl. Amtsger. Sekr. tzkidrrm Bekanntmachung. Von den städtischen Kollegien ist die Festlegung einer neuen Straße entlang des soge nannten Schlackcnrvegs am Spelchergebiet der Lommatzsch-Nossener Eisenbahn beschlossen worden. Für die neue Straße, deren Breite auf 15,60 m bemessen ist, kommen Theile der Par zellen Nr. 957 und 990 des Flurbuchs für Riesa in Frage; ihre Lage und ihre Ausdehnung i'l so geplant, wie es in der Zeichnung S. 8. ^reta. Sir. 10 mit rochen ausgezogenen Linien angegeben ist. Diese Zeichnung liegt vom 11. November 1897 ab 4 Wochen lang «ährend der regel mäßigen Geschäftsstunden in der Rathsexpedition zu Jedermanns Einsicht aus. Kr. Etwaige Widersprüche gegen die geplante Festlegung der Fluchtlinien der neuen Straße sind innerhalb der Auslegungsfrist schriftlich bei uns anzudringen. Stach Ablauf der Frist an gebrachte Widersprüche Haven keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Riesa, den 9. November 1897. Der Rath der Stadt * Boeter«. 15 280 250 Montag, den 15. November 18V7, Vorm. /,1O Uhr. Dürrhölzer in den Abtheilungen 13, 40—47, 49—57 deS ehemaligen Gohrischer Reviers. Brennholz-Versteigerung. Weißiger Revier. Kleintrebnitzer Haide. Gasthof zu Kreinitz !— - — - — Rm. weiche Brennscheite, - - Brennknüppel, - - Aeste. Königliche Forstrevierverwaltung Weißig und Königl. Forst rentamt Moritzburg, den 5. November 1897. Riedel. Mittelbach. Der Landtag des Königreiches Sachsen. H.me, am 9. November, sind in Dresden die Mitglieder unserer sächsischen Ständeversammlung wiederum zu einem ordentlichen Landtag zusamnnn getreten, während die feier liche Eröffnung desselben an 11. d M. durch Se. Majestät den König erfolgen wird. Das „Vaterland" widmet dem Landtage einen größeren Artikel, dem wir Nachstehendes ent nehmen : Die Zusammensetzung der Kammer hat sich diesmal in sofern wesentlich geändert, als aus derselben fast die Hälfte der bisherigen socialdemokratischen Vertreter verschwunden ist. Fortan fitzen nur «och acht derselben in der Kammer, immerhin noch genug, um durch Reden zum Fenster hinaus und leere Demonstrationen zu stürm, nicht genug, um als Fraktion selbständig Anträge stellen zu können. Em Antrag also wie der in den letzten zwei Landtagen von den Social demokraten etngebrachte, auf Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts auch für den Landtag, Herab- setzung der Wahlmündigkeit auf da« 21. Lebensjahr und Ausdehnung de« Wahlrecht« auf die Krauen und Mädchen gerichtete, welcher Antrag bekanuilich die WahlrechiSänderung zur Folge gehabt hat, ist nicht mehr zu erwarten. Auch die antisemitische Partei, die bisher durch zwei Mitglieder in der Kammer vertreten war, hat keinen Sitz we r in derselben, , nachdem der eine antisemitische Abgeordnete in Folge perfön- j licher Belhältnisse freiwillig ausgeschieden und der andere i nicht wievcr gewählt ist. Die den Sccialdemokraten unb j Antisemiten abgknomwenen Mandate sind zum grüß rcn f Tyeil an die Konferoattven, zum anderen Theil an die Na- > tivnolliberalen gefallen, so daß nunmehr 49 Konservative, ! 20 Rationalliberale, 5 Fortschrittler und 8 Social», mokrateu i in derselben sitzen. Unsere, die konservative Partei, hat also die absolute Mehrheit, über die sie nun schon eine so lang" Reihe von Jahren in der zweiten Kammer verfügt, nicht bloß behauptet, sondern auch noch ansehnlich vermehrt. Daß die konservative Partei weit davon entfernt ist, diese ihr.' numerische Ucberlegenheit zur Förderung einseitiger Pauer Interessen auszunützen, hat schon ihr bisherige« Verhalten sattsam bewiesen; das wird auch ferner so sein, und so darf denn mit Sicherheit erwartet werden, daß auch diefer Lano- tag wieder wie die früher»« im Gegensatz zu mancher umr- freulichen Erscheinung in anderm Ländern ein Beispiel geben werde, wie in einträchtigem Zusammenwirken der Stände nut der Regierung eines Landes Wcchl erhalt.» und ge ör» j deat wird. Die Aufgaben, deren Lösung v.w diesmaligen l Landtag ol liegt, sind zwar z»»r Z it noch nicht vollständig i bekannt, werde« aber wieder zahlreich und gew chtig jem. j Die Hauptaufgabe ist natürlich wie rmmer dre Erledigung des Erats. In denselben sind gewisse Postm diesmal mu eingestellt, deren »ergsäitize Beralburg einen weftmliÄ-n Theil der Zett der Avgeordneien in Arup.uch nehmen wnb. Aus den ve,schied»nsteri kreis»« der Buranen rnd Lögest» U- un des Staates sind Petiuomn erng.gang.n, dre eine, den .^'iloktholtr-rsfen enlssrcchtnde Erhöhung der Gchä.ter r.mb B-'zrrae «n Aussicht nehme». Diesen Wünschen evtgegcn'cm- u eod find M<tirsrrdktur»g«n in d.n E ar einLkst-tU wo,''».«>, durch weiche die Regierung ihrem WehlwolltN und ihrer Fürsorge für ihre Untergebenen Ausdruck verliehen hat. llüuch die Kammern find, und dies dürfen wir insbesondere auch von unserer, von der konservativen Partei sagen, von dem gleichen Wohlwollen beseelt, und so darf angenommen wer den, daß innerhalb bestimmter Grenzen, denn die Kammern haben auch auf die Steuerzahler Rücksicht zu nehmen, die Wünsche der Petenten Berücksichtigung finden werden. Im Departement der Justiz wird, wie wir hören, im Zusam menhang mit der geplanten Einführung der Berufung in Strafsachen durch Vermehrung der Richter- bez. Hilfsrichter- stellen zugleich das sachliche Interesse des Staates an einer geordneten Rechtspflege und das persönliche Interesse der Beamten gewahrt werden. Im Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichts wird, abgesehen von gewissen Gehaltserhöhungen bei Lehrern und Geistlichen durch Ueber- nahme der Alterszulage« der Volksschullehrer auf den Staat, wieder ein bedeutender Schritt nach vorwärts gethan. Die letztere Maßregel kostet dem Staat über eine Million, sie wird aber als eine nützliche und wohlthätige Einrichtung ge wiß gerne gut geheißen werden; und zwar insbesondere auch von unserer Partei, die ja stets für diese Forderung einge treten ist, ja dieselbe zuerst beantragt hat. Sehr umfangreich find auch die Eisenbahn-Vorlagen, durch welche den Wünschen weiter Bevölkerungskreise mög lichst entgegengekommen werden soll. Neu ist diesmal dre Einführung elektrischen Betriebs auf gewiss-n Strecken. Dieses Kapitel bietet ein besonderes Interesse und wird in Zukun t eine immer größere Rolle ipielen, da ja nach den Erfahrungen, die man aus diesem Gebiet machen wird, später wohl alle Schmalspur- und sonst die Bahnen untergeordneter Bkd.'ulung elektrisch zu betreiben sein w rden. Kleinbahnen, wie sie in Preußen in minder verkehrsreichen Gegenden üblich find, düiften bet uns schon wegen der gebirgigen Natur unseres Landes so gut wie ausgeschlossen sein. Wir brauchen nicht erst zu sagen, daß die konservative Partei auch auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens zu nothtvendigen Anlagen und Verbesserungen unbeschadet der dabei nothwendigen Vorsicht und Sparsamkeit doch gerne die Hand bieten wird. Die Einführung eines obersten VervoaltungSgerichteS, wie eia solches in Preußen und anderen Ländern schon länger besteht, ist ebenfalls in Aussicht genommen und wird den Gegenstand wichtiger Verhandlungen bilden. Auf dem Gebiete der Steuerreform spricht man von der Einführung einer beför deren Vermögenssteuer, die wohl, wie in Preußen, als eine Ergänzung zur Einkommensteuer zu denken ist. Wenn dieselbe lediglich fiskalischen Zwecken würde dienen sollen, so könnten wir uns für dieselbe nicht erwärmen, als einen Akt aut- gleichender Gerechtigkeit aber, in s»sern da- funvtrte Ver mögen zur Steuer stärker herangezogen werden soll, als das lediglich aus Arbeit und Verdienst hcrrührende, müßten wir sie gut heißen. ES wird ganz darauf ankommen, welcher Art die betreffende Vorlage ist und innerhalb welcher Grenzen sie sich hält. Im Uebrigen wird, wie wir ja schon in der vorigen Nummer unseres Blattes mittheilen konnten, die Steuer im Falle ihrer Genehmigung durch den Landtag erst in einer späteren Periode wirksam. Für diesmal ist es er- freulicher Weise gelungen, den Etat sertigzuftellen ohne jid- wede Steuererhöhung. Die wichtigsten der Vorlagen, welche den Ständen in den nächsten Tagen werden gemacht werden, dürsten damit berührt sein. Noch tagt der Landtag im alten historischen Lanvhaus an der nach ihm benannten Landhaus straße; wie lange noch, da» wird von ihm selber abhängen. Für den schon im vorigen Landtag im Prinzip genehmigten Neubau eine» Landhauses am Schloßplatz, wo da» ehemalige Finanzministerium und das anstoßende Brühl'sche Palais demselben Platz machen sollen, find neue Pläne von dem Er- bauer des ReichStagSgebäudes, Herrn Geheimen Baurath . Wallot, vorgelegt worden, die den Beifall der Kammer und H insbesondere auch der für diesen Zweck vom letzten Landtag l eingesetzten Zwischendeputation gefunden haben sollen. Ab- § schreckend wirken dabei nur die Kosten (S Millionen Mark), l zumal, wenn man etwa darauf gefaßt sein müßte, daß später r wieder nach , berühmten Mustern" die ursprünglich in AuS- ? ficht genommene Summe überschreitende Nachforderungen s ko «wen könnten. Da» wird also Sache reiflicher Erwägung sein. Wa» aber auch immer der Landtag thun und beschließen wird, wir wünschen und hoffen, daß e» dem Lande und allen Einwohnern desselben zu dauernder Wohlfahrt, den Mitgliedern beider Kammern zur Ehre und dem erhabenen und vtelge- liebten Herrn unseres Landes, unserem theuren König, zur Befriedigung gereichen möge. In diesem Sinne wünschen wir den ernsten Berathungen, die nun wieder monatelang im Landhause zu Dresden gepflogen werden, und Allen, die zur Theilnahme an denselben berufen find, Gottes reichsten Segen. LertlicheS uns Sächsisches Riesa, 9. November 1897. — Aus Anlaß der Geflügel-, Kanarien- und Kaninchen- Ausstellung in Mühlberg fährt, wie man uns von dort mittheilt, Sonnlag Nachmittag noch ein Personendampfer um r 5 Uhr 45 Minuten von Mühlberg ab, der um 7 U;c 45 ! Minuten in Riesa eintrifft. — Die preußische Eisenbahnverwaltung hat folgende sehr empfehlenSwerthe Verfügung über den Schutz der Rei senden gegen Belästigungen und B-leidigungen durch Mit reisenden erlassen: ES ist oorgskourmen, daß sowohl Zug-, wie Stationsbeamte, welche seitens der Reisenden aufgefor dert wurden, sie gegen Belästigungen und Beleidigungen durch Mitreisende zu schätzen, ihre Mitwirkung hierbei ver sagt und sich nicht einmal dazu vequ-mt haben, die Namen der betreffenden Persönlichkeiten feftzustellen. Tin derartiges Verhalten muß ernstlich gerügt wrroen. Geben die Beschul digten den an sie gerichteten Mahnungen kein Gehör, so find die Streitenden durch Anweisung anderer Plätze zu trennen. Wenn die» nicht geschehen kann oder nicht» fruchtet, so ist von dem 8 20 der Vrrkeyrsordnunz, ;edoch erst nach noch maliger erfolgloser Androhung Gebrauch zu machen un) Aur- schluß von der Weiterreise anzuordnen, und die Beamten sind verpflichtet, stecs sofort mit allem Nachdruck einzuschcet- ten, wenn Reisende ihren Schutz gegen Mitreisende anrufen. —* Zu der von uns am Sonnabend bereits gebrachten Warnung vor der sogenannten Hartmann-Kolonie wirr un» noch Folgendes mitgetheilt: Durch öffentliche Ankündig ungen und Druckschriften werden unter Bezeichnung van An»- kunftSstellen Ansiedler geworben für eine sogenannte Hart mann-Kolonie („Dresden") ^ddsvills 6c»uM^ Sontk » Qarollns. Bereinigte Staaten von Nordamerika uao ,ür ' eine deutsche Kolonie im nördlichen Wisconsin. Erstere ist
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