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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189710069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18971006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18971006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-06
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1897
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (Weblall M Anzeign). der rel^rmum-Adreff« „r,g,»lntt", «tesm Amtsötatt FeWsprechftiL« Rr. M. König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. H sss. Mittwoch, «. Oktober 18S7, Abends. SO. Jahr,. La»5Rt«sa« Tazeblatt «scheint jede» Lag Ai end» mit AuSnahm« der Soun- und Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung M d« «Ardttionrn in Mesa und Stichln jeder dnrch Lrägnlsre« in, Hem, 1 M-rl 50 Psg., bei Abholung am Schalter d« kaiserl. Postaustaltm 1 Mark 25 Psg., durch den Vriefträg« ft«! in« Hau, 1 «ar! « Psg. «n^igen-Annnh», fik di« Rum«« »G Ausgabetage« bi» Vormittag 9 Uhr ohn« Gewähr. Druck und Verlag von Langer A Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle »astanienstraß« 59. — Für di» Redaktion verantwortlichr Hermann Schmidt in Rlesa. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Fol. 303 des Handelsregisters für seinen Bezirk die am 23. September 1897 errichtete Firma Carl W. Hornig L Cornp. in Gröba und als deren Inhaber den Fabrikanten Herrn Carl Wilhelm Hörnig und den Kaufmann Herrn Theodor Franz Gottfried Brann, Beide in Gröba, eingetragen. Riesa, den 4. Oktober 1897. Königliches Amtsgericht. Heldner. Brehm. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögt» des Schnittwaarenhändlers Bernhard Erdman« Martin Gähner in Gröba wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Riesa, den 6. Oktober 1897. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Aktuar Gänger. Bekanntmachung. Das rückständige Gchnlgeld und Fortbllduugsfchnlgeld auf das 3. Vierteljahr 1897 ist baldigst, längstens aber bi- zirm 11. Oktober a. e. an die hiesige Stadthauptkasse abzuführen. Riesa, am 22. September 1897. Der Rath der Stadt Vetters, Stdtrth. Hmtzsch. Oertliches «ud Sächsisches. Riesa, 6. Oktober 1897. — Im „Dresdner Journal" wird die Verordnung, Ernennungen sür die Me Kammer der Ständeversammlung betreffend, soeben publicirt: Wir, Albert, von Gottes Gnaden, König von Sachsen rc. rc. rc. verkünden hiermit, daß Wir auf Grund der Bestimmung im § 63 unter Rr. 16 der Berfassungsurkunde, nachdem drei der daselbst bezeichneten Stellen in der ersten Kammer der Ständeversammlung zur Erledigung gekommen sind, für solche die erste Magistrats» Person in den Städten Chemnitz, Freiberg und Anna ber g und zwar, was die erstgenannten beiden Städte an langt, wiederum ernannt haben. Zu besten Beurkundung haben Wir die gegenwärtige Verordnung unter Vordruckung Unseres königlichen Siegels eigenhändig vollzogen. (Unter schriften.) — Auf den aktuellen Vortrag, den morgen, Donnerstag, Abend Herr Oberingenieur A. Schultze über „die Vortheile der elektrischen Beleuchtung und Betrtebskraft" im Gewerbe verein (Rathskeller) hält, sei hiermit nochmals auch an dieser Stelle hingewiesen und besonders darauf aufmerksam gemacht, daß alle Interessenten, also auch Nichtmitglieder des Gewerbeoereins, zu dem Bortrage eingeladen find. Herr Oberingenieur Schultze wird jedenfalls über alle bezüglichen Anfragen gern Auskunst ertheilen. — In der Nacht zum Montag ist auf der unteren Schloßstrags ein von der Tanzmusik heimkehrendes Mädchin, Bcrcha M., von einem noch unbekannten Menschen ange- fallen und durch mehrere Messerstiche in Schulter und Arm verletzt worden. Der Tbäter hak darauf die Flucht ergriffen und ist cs auch noch nicht gelungen, denselben ausfindig zu machen. Die Stichwunden, welche das Mädchen erhalten hat, sind ziemlich schwere, wenn auch glücklicher Weise keine le» benSgefährlichen. Was den schurkischen Thäter zu dem f< 'g n Uebersall veranlaßt hat, ist nicht bekannt. — In Sachen der Landtagswahl schreibt das „Dresdn. Journal": „Fast olle nationalen und sür die Sache der Ocd- nung eintretenden Parteiorgane sind sich einig über die Bi« deutsamkeit des von den sächsischen Ordnungsparteien Dank ihrer Einmüthigkeit erzielten Erfolges und stellen das säch sische Beispiel als ein der Nachahmung aller wahren Vatcr- landsfreunde werthes hin. Die ultramontanen und freisin nigen Blätter, mit ihnen auch die „National-Zeitung", ent- halten eine Blüthenlese au» allen denjenigen Phrasen und allgemeinen Redewendungen, mit denen sie schon vor« Jahre den in Sachsen zuerst unternommenen Versuch, der Sccial- demokratie entgegen zu arbeiten, begleitet hatten. Die sr- cialdemokratische Presse endlich gewährt das Schauspiel, daß man sich in ihr immer noch heftig darüber hrrumstreitet, ob der von den Umstürzlern bei den sächsischen Wahlen erzielte „Erfolg" ein „imposanter" sei oder nicht. Der größere Theil der Umsturzblätter neigt verständiger Weise der letzteren An sicht zu." — In einem Prozesse gegen die kaiserliche Oberpost, dircclion zu Hamburg ist ein Trkenntniß veröffentlicht war- den, das nicht nur die ganze Kaufmannschaft, sondern auch jeden Privatmann im höchsten Grade interesfirt. Ein Herr Dr. Vintz hat seiner in eine« Seebade weilenden Mutter cimn Künfzigwarkschein durch Einlegen in einen Brief über- > sandt uns diesen einschretben lasten. Der Brief ist ange kommen, war aber sichtlich verletzt und des Papiergeldes be raubt. Der Absender wurde gegen die Post klagbar, jedoch kostenpflichtig in zwei Instanzen abgewiesen. Das Erkennt- niß sagt: „Nach 8 6 des Gesetzes über da» Postwesen vom 28. Oktober 1876 leistet die Post dem Absender für den Verlust rekommandirter Sendungen im Falle reglements- mäßer Einlieferung Ersatz. — Die Frage ist daher nur, ob in dem vorliegenden Falle ein Verlust im Sinne des Ge setzes vorliegt. Dies ist zu verneinen. ES kann keinem Zweifel unterliegen, daß der Verlust einer Sendung dann eingetreten ist, wenn diese an den Adressaten nicht bestellt und deren Verbleiben nicht mehr zu ermitteln ist. Eine Beschädigung liegt vor, wenn die Sendung durch eine den Inhalt selbst angreifende Verletzung einen unmittelbaren Schaden erlitten hat. Nach dieser Definition ist nun der hier fragliche Brief zweifellos beschädigt, aber nicht verloren. Der dem Absender wichtigste Inhalt war zweifellos das Geld; immerhin war das aber nicht der ganze Inhalt, das mit einer Notiz beschriebene innere Couvert gehörte auch dazu. Die Notiz enthielt eine Nachricht und damit einen Theil des Inhalte». Dieser Theil der Sendung ist ange kommen. Man kann also nicht davon sprechen, daß die Sen dung nicht ihr Ziel erreicht hat. Vielmehr hat die Sendung nur erheblichen Schaden erlitten, ist also „beschädigt." Für Beschädigungen eingeschriebener Sendungen hat die Post jedoch keinen Ersatz zu gewähren." Die Gewähr, die hier nach die Post aus Einschreibsendungen zu leisten hätte, ist eine sehr wenig Sicherheit bietende. — Nachdem mit der Wiedereröffnung der Thcilstrccke GlaShüttc-Geising der Müglitzthalbahn am vorigen Sonntage die sämmtlichen Schäden behoben sind, die durch dar Hoch- wasser an den König!, sächsischen Staatsbahnen angenchtet wurden, hrt man die Schadensumme auf 1800 000 Mark sestgesteUt. Obgleich diese Summe eine bedeutende Höhe er- reicht hat, wird dieselbe doch aus den Ueberschüssen der Staats bahn-Verwaltung bestritten werden. — Dem sächsischen Jagdrecht unterliegt nunmehr, nach Eröffnung der Jagd auf Hasen und Fasanen, alles Haar- und Federwild, mit Ausnahme des weiblichen Rehwilds, das noch bis zum 15. Octoder, urd der Kramm-t-vögel, di; bis zum 15. November Schutz haben. — Am 2. Oktobcr Hal eine Auffichtsrathssitzung der Dampfschleppschifffahrts-G sellschaft vereinigte Elbe- und Saale.Schiffer, Dresden, stattgesunden, in welcher der Bau eines neuen Dampfers beschlossen und sofort der renommir- ten Werft der Herren Gebr. Sachsenberg, Roßlau, übertragen worden ist. Das neue Schiff, mit einer Schleppleistung von rund 100000 Centnern, wird das größte auf der Elbe wer den und mit einer Maschine von 800 Pferdekcäften ausge rüstet. Die Gesellschaft hat bereits früher einen Dampfer mit 70000 Centnern Schleppleistung und einen solch.» mit 40000 C.ittnern Schleppleistung bei Gebr. Sachsenberg bezw. dem Oesterreichischen Nordwest in Auftrag gegeben und diese Schiffe werden bereits im Frühjahre 1898 geliefert. Be rücksichtigt man ferner, daß im Laufe des Sommers die bciden fast neuen Dampfer „Friede' und „Eintracht" Nr. 1 und 2 angekauft wurden, so wird die Gesellschaft im Laufe eines Jahres ihre Dampfkraft um rund 4 XX) Pferdestärken ver mehren und ihre Leistungsfähigkeit immer mehr bekunden. — Der Wafferstand der Elbe war im vorigen Monat mehrfach wechselnd, im Ganzen aber höher al» sonst gewöhn lich im September. Mit -s- 30 oru (Dresdner Pegel) setzte der Monat ein, vom 3. bis 9. September befand sich der Wassersvtegel fast durchweg- unter Null; bis zum 13. September stieg er dann auf -s- 92 eoa und nun hielt er sich, obwohl er verschiedenen Schwankungen unterlag, infolge .der häufigen Regenfälle bi» zum 24. September über dem Nullpunkte, worauf er bis zum Monatsschluffe auf — 50 er» fiel. Für die erste Monatshälfte betrug die durchschnitt liche Höhe -s- 21, für die zweite -j- 2 ona, so daß sib da» Monatsmittel zu -s- 12 am herausstellt. Nur dreimal hat während der letzten 20 Jahre im September da» Mittel den Nullpunkt überschritten, denn es betrug außer der dies maligen Höhe auch -s- 35 em im Jahre 1888 und sogar -s- 137 em 1890. Für die Schifffahrt war der Wasser stau!) im vorigen Monate ganz günstig, denn fast immer konnten die Fahrzeuge volle Ladung ausnehmen, selbst im letzten Monat»drittel find noch Kähne mit einer Sohlen- menge bis zu 15000 Centner aus Böhmen über die Grenze gekommen. Das der Schiffsverkehr überhaupt recht lebhaft war, geht auch daraus hervor, daß im September gegen 830 befrachtete Kähne und nahezu an 300 böhmische Prahmen nach Sachsen kamen. — Die Berichte des „Vorwärts" über die sächsischen Landtagswahlen, die sich angeblich durch „Massenabgabe von Stimmen zu einem imposanten Massenproteft und zu einem Triumph der Socialdemokratie" gestaltet haben sollen, gehen selbst der sächsischen socialdemokratischen Presse wider den S:rich. So schreibt die „Burgstädter Volksstimme": „Es ist ja schön, daß der „Vorwärts" so freundlich von uns denkt, aber wir zweifein daran, daß Derjenige, der dis Worte „Massenabgabe von Stimmen" und ,in Hellen Haufen" ge schrieben hat, sich die Zahl der am Wahlakte Theil genom menen Wähler vorher besehen hat, denn dis Masse tft ganz gemächlich zu Hause geblieben." Und „Genosse" Dr. Schön lank, dem der „Vorwärts" wegen der in Leipzig durchgsführ« ten Wahlenthaltung Disciplinlosigkeit vorwirft, antwortet in seiner „Volkszeitung": „Auch in seinem heutigen Leitartikel übsrsch äzt sich der „Vorwärts" wieder in den überschwäng lichste» Redensarten von der „Massenbetheiligung" bei den Wahlen und den moralischen Erfolgen der Socialdemokratie. Nun, der „Vorwärts" muß das ja wissen, ^cin Unheil aber über die „Parteidirciplin" der Leipziger Genossen ist bei der wohlbekannten Drehscheibenpolitik des Centralorgans auch in der Wchlrechtsfrage für uns durchaus unmaßgeblich." Lommatzsch, 4. Oktober. Heute beging hier H-rr Dölitzsch das 25jährige Jubiläum als Sparkassenkassirer. An der Spitze einer Deputation begab sich der stellvertretende Bürgermeister Stadtrath Gnieser in die Wohnung de» durch Krankheit an da» Zimmer gefesselten Jubilars und überreichte ihm ein Glückwunschschreiben, welche» die Urkunde über eine Ehrung enthält, die dem Jubilar zuzedacht ist, wenn er ein mal in den Ruhestand treten sollte. Ferner wurde der Ju bilar auch durch eine Deputation seiner Kollegen beglückwünscht und durch Ueberceichung eines Geschenke» geehrt. ka Potschappel. Einen groben Exceß verübte am Sonn abend im Gasthof „Roch; Schänke" zu Döhlen eine Rotte angetrunkener Arbeiter. Nachdem dieselben wegen Unfugs und störenden Lärmes aus dem Saale, in welchem eine Damenkapelle konzertirte, polizeilich entfernt worden waren, versuchten die Ruhestörer in der 2. Stunde abermals in da» Lokal etnzudrinzen. Al» nicht geöffnet wurde, begannen sie da- Etablissement zu bombardiren, es wurden nicht weniger wie 38 Fensterscheiben eingeschlagen. Ein Bierfaß, welche»
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