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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189710181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18971018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18971018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-18
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1897
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«nd A«teiger iLlvkdlMl md AmriM „r«L«dlatt", Nles«. Amtsblatt Vc LV. der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts And des'Stadtraths zu Riesa. 4° 242. Montag, 18. Oktober 18S7, Abends. SO. Jahr». «r»s Riesa« Tageblatt erscheint jeden Lag Abends mit Ausnahme der Sunm> und Festtage. Vierteljährlicher »ezngSprriS Lei ALHolaag ?« de- SrsxdiriLaea t» Riesa und Strehla -der burs L.Lger frei tns Hau» 1 Mart SV Psg., bet Abholung am Schalt« der laisrri. Postanstalteu I Mart 28 Psg., durch de» Briefträger frei t»s Hcmtz 7 Mar« V4 Psg. Angel,r»A»,ah«i s»r bi? Ausgabetage« bi« Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. -- Geschäftsstelle Kastanienstraß« 89. — Für di« Redaktion vuanuvortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Max Carl Leid- holdt in Riesa, welcher den Handel mit Produkten betrieben hat, ist zur Prüfung der nach träglich angemeldeten Forderungen Termin auf de« 4. November 1887, Bormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Riesa, den 18. October 1897. Aktuar Sänger, Genchtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Mittwoch, den 20. October 1897, von Borm. 1« Uhr ab. 2 Kisten rothe Farbe, 1 Plüsch-Garnitur Möbel, als: 1 Sopha und 2 Sessel, 1 Teppich und 1 Taschenuhr gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. * Riesa, 14. October 1897. Der Ger.-Vollz. beim K. Amtsger. bas. Sekc. Giba«. Im Hotel zum „Kronprinz" hier kommt Donnerstag, den 21. October 1897, Borm. 1« Uhr, ein Vertico gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 14. Oktober 1897. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Secr. Eidam. Oertlichrs und Sächsisches. Riesa, 18. October 1897.- — Tagesordnung für die öffentliche Gtadtoerord- netenfitzung, Dienstag, den 19. Oktober 1897, Nachmittag« 6 Uhr. 1. Mitteilung des Stadtraths, Beurlaubung des Herrn Bürgermeister BoeterS auf die Zeit vom 11. bi» zum 30. I. Monats betr. 2. Ersuchen des Stadtraths um Vor nahme der Wahl von drei Wahlgehülfen anläßlich der bevor- stehenden Stadtverordnetenergänzungswahl. 3. Rathsbeschluß und Rückschreiben des Stadtraths, die von dem Kirchenvor stande in Ausficht genommene Aufnahme einer anderweiten Anleihe von 40000 M. betr. 4. Beschlüsse des Stadtrath» und de» SchlachthofauSschusse», die Vergrößerung de» Gast zimmers im Schlachthofrestaurant betr. 5. Rathsbeschluß über Aufnahme de» von dem Fleischermeister Herrn Fischer hier cegen die Stadtgemeinde Riesa angestrengten Rechts streites. RathSdeputirte: die Herren Stadträthe Bette"», Barth und Heinrich. — Für einen größerenITHcil dkS Publikums dürfte die Mittheilung von Interesse sein, daß das König!. Ober- landeSgericht zu Dresden in einer neuerlichen Entscheidung seine bisher vertretene Anficht, daß das Spiel „Tippen" unter gewissen Umständen nicht als Glücksspiel anzusehen sei, nach dem CH. T. dahin abgeändert hat, daß dasselbe auch ohne besondere Verschärfung der allgemein üblichen Spiel regeln, also ausnahmslos für strafbar erklärt wor den ist, weil bei diesem Spiele selbst für den besonders ge übten und aufmerksamen Spieler der Erfolg im Wesentlichen vom Zufälle und nicht von seiner Geschicklichkeit bedingt werde. Es wird daher in Zukunft beim Vorliegen der sonstigen ThatbestandSmerkmale des tz 284 St.-G-L. nicht nur Jeder, der des „Tippens" überführt rvno, sondern auch jeder In haber eines öffentlichen Versammlungsortes, der das Spiel „Tippen" b i sich gestaltet oder zur Verheimlichung desselben mitwirkt, bestraft werden. Mözen sich Alle, die es angcht, hiernach richten ! — Infolge des prächtigen Herbsiwriters war heute die Jahrmarllsfreq lenz eiue sehr rege und es wurde anscheinens auch viel gelaust. Manche Läden waren von Kauflustigen stark besucht und auch auf dem Markte selbst herrschte an- scheinend ein lebhafter Geschäftsverkehr. Bei dem sonnig- warmen schönen Wetter harte sich natürlich auch di« Ber- gnügungsabtheilung Carouffels, Luftschaukel rc. guten Be suchs zu erfreuen. — Der am Freitag hier in Sachen des jüngsten Mordes in Leipzig verhaftete junge Mensch ist, da sich seine Unschuld bald ergab und er sein Alibi nachweisen konnte, wie viele andere wegen der Angelegenheit Verhaftete sehr schnell wieder freigelassen worden. — Jener Dieb, der au» dem Garten de» vormaligen Beamtenhauses bei der Güter«xpedition Bäume und Rosen stöcke rc. entführt hatte, ist zufolge der bez. Notiz in Nr. 235 d. Bl. rasch bekannt geworden. Ein Gröbaer Hausbe sitzer hatte dieselben auSgehoben und in den eigenen Garten verpflanzt. Bon dort find sie nun bereits wieder entnommen und dem rechtmäßigen Besitzer übergeben worden, während der Dieb seiner Bestrafung entgegensieht. —* Bet der heute Mittag >/,l Uhr unter Borsitz de» Herrn Landgericht-Präsidenten Dr. Müller stattgefundenen AuSloosung von 30 Hauptgeschworenen für die letzte dies jährige, am 8. November beginnende Schwurgericht-Periode wurden u. A. folgende Herren auSgrloost: Rittergutsbesitzer Ochmigen-Bornitz; Hüttendirector Frhr. v. Manteuffel-Gröditz. — Morgen erfolgt bei unser« 12. Armeekorps die Einstellung der Rekruten bei der Infanterie, den Schützen, Jägern, der Artillerie und den Pionieren. Seitens der Bahn verwaltung sind in diesem Jahre gegen 10000 Rekruten zu befördern. Auch die unser« 3. Feld-Art.» Reg. Nc. 32 zu- getheilten Mannschaften werden morgen in dasselbe eintreten^. — Anläßlich der Rekruteneinstellungen sei auf die wich» tigsten Bestimmungen über die portofreien Sendungen an die actioen Mannschaften, welche Vergünstigungen sich bi» zum Feldwebel erstrecken, hingewiesen. Die Adresse muß die genaue Bezeichnung der Compagnie, EScadron rc., sowie da» Regiment, resp. Bataillon, Batterie oder Abrheilung, den Garntsonsort und den Vermerk: „Soldatenbrief. Eigene Angelegenheit de» Empfängers" enthalten. Das Gewicht einer derartigen Soldatenbriefsendung darf nicht mehr als 80 Gramm betragen, Postanweisungen mit Beträgen bi- zu 15 Mark kosten nur 10 Pfg., Packele bi» zu 3 k« auf alle Entfernungen nur 20 Pfg. Porto. — Die vom 1. November ab zur Einführung gelangen den Kartenbriefe sind den Postanstalten nunmehr zuge gangen. Für die Kartenbriefe finden die Vorschriften für ge wöhnliche Briefe Anwendung. Wenn demnach Kartenbriefen noch etwas beigelegt wird, so daß deren Gewicht 15 Gramm überschreitet, jo sind die Briefe noch mit einer weiteren Zehn pfennig-Marke zu frankiren oder sie werden von der Post mit Strafporto belegt. Im Weiteren ist vom Reichspostamt ver fügt worden, daß auch im Privatwege hergestellte Kartenbriefe zulässig sind. Auf Wunsch übernimmt auch die Retchsdruckerei für Privatpersonen die Abstempelung solcher Kartenbriefe mit dem Freimarkenstempel. Die zur Abstempelung bestimmten Kartenbriefe müssen indeß in Mengen von mindestens 20 000 Stück eingeliefert werden. Für das Abstempeln wird außer dem Werthbetrag der Freimarkenstempel noch eine besondere Gebühr von je 1 M. 75 Pf. für 1000 Stück Karten oder für jedes angefangene Tausend berechnet. Weitere Auskunft ertheilen auch sämmtliche Postanstalten bereitwilltgst. f — Als eine Folge der jüngst vorgekommenen Eisen- ; bahnunsälle ist eine Vocsich smaßrcgel zu vecrachte», dre jetzt zur Sickerung das Zugsoerkchrs auf erngleisigen L nten der s den bayerischen Staatsbahnen eingesührt wirs. Nach den s neuen Vorschriften darf von jetzt ab auf solchen Brhnhöfen, ' die noch keine Weichen, oder Slgnab Centralrstrunz und de« - halb nur Perronfignale aber kune sogenannten Aussahkts- » stgnale haben, der eine von den beiden kreuzenden Zügen rn einen solchen Bahnhof erst dann ein-, aus- oder durchfahren, wenn der von der Gegenrtchiung kommende Zug eingefahren und so zum Stillstände gebrachr ist, daß das Fahrgleis für den anderen Zug vollständig frei rst. Bei unseren sächsischen Staatsbahnen und bet den preußischen Staatsbahnen besteht diese Vorschrift schon längere Zeit; soweit die Einfahrts signale mit den Weichen gekuppelt sind, kann überhaupt immer nur für einen der einfahrenden Züge da» Fahrfignal gestellt werden. E» ist deshalb ost zu beobachten, daß dre Züge noch kurz vor den Bahnhöfen abgefpsrrt find. Den Reisenden ist die» vielmals unangenehm; wie nothwendig die Einrichtung aber ist, erkennt nur der Fachmann. — Noch vor Jahresschluß, voraussichtlich Anfang De- cember, wird da» sächsische Sraat-bahnnetz wieder eine Ver größerung erfahren durch Eröffnung der Bahnlinie Luubach— Wüftenbrand. L» wird die« die fünfte Betrtebseröffnung im Jahre 1897, denn bi» jktzt find in Betrieb genommkN worden die Strecken Sohlmühle—Hohnstein, Wilzichhau»— i Sarl-feld, Mulda—Sayda und Lranzahl—Oberwiesenthal. ' — Die Obsternte ist nunmehr beendet. Die Ergebnisse sind allenthalben keine befriedigenden. Wie rar Heuer na mentlich die Aepfel find, geht au» der Thatsache hervor, daß auf diesjährigen Obftmärkten der Centner Aepfel (Winter sorten) mit 20 und mehr Mark bezahlt wurde. Ein großer Theil des Obftb-darfs wird daher Heuer wie in den Vor jahren vom Auslande gedeckt werden müssen. In richtiger Erkenntniß der Obstproducte als überaus gesundes NahrungS- und G.'nußmittel ist der Verbrauch innerhalb des letzten Jahrzehnts von Jahr zu Jahr gestiegen, und obwohl auch der deutsche Obstbau einen ganz bedeutenden Aufschwung ge nommen hat, so dürfte der immer mehr wachsende Obstbedarf, auch bei guten Ernten, kaum von deutschen Obstzüchtern ge deckt werden können. Welche Stimmen der deutsche Obst handel repräsentirt, geht aus folgenden Im- und Exportzahlen deutlich hervor: Es wurden eingeführt an frischem Obst im vergangenen Jahre rund 1046000 Doppelcentner im Werthe von 22»/i Millionen Mark, au-geführt rund 106000 Dop- pelcentuer für knapp 4 Millionen Mark. Auch die Einfuhr von Dürrobst hat wesentlich zugenommen. Sie betrug 1896 rund 415000 Doppelcentner im Werthe von 15 Millionen Mark. Die Ausfuhr ist kaum nennen-werth, für rund 55000 Mk., dagegen ist der Obstweinexport recht im Steigen begriffen. Hervorragend ist auch die Einfuhr an Wein trauben. Sie betrug an Tafel- und anderen Trauben über 4 Millionen Mark, ohne die Korinthen (für 4*/. Millionen Mark) und ohne die Rosinen (für 7^ Millionen Mark). Betheiligt an der Obstsinfuhr find vor allen Dingen Oester reich-Ungarn, Belgien und Niederlande, Schweiz und neuer dings auch mit höheren Procentsätzen Nordamerika. Für die Obftausfuhr kommt mit Sommerobst hauptsächlich England und die Schweiz in Betracht. — Vorsicht bei der Annahme von Coupont! Die nach dem 1. October d. I. fälligen Coupons der bisherigen vier- procemigen Pceußischen Con o s und vürprocentigen deutschen Reichsanleihe haben, nachdem der Zinsfuß dieser Werthpapieie auf 3*/, Pcocent herabgesetzt ist, soweit sie zur Abstempelung eingereicht worden find, den nunmehrigen geringeren Werth in blauer Stempelfarbe aufzedrückt erhalten. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, daß von solchen Coupons eine große An- zahl nicht zur Abstempelung eingereicht find und nach d-m früheren Werth in Zahlung gebracht werden dürften. Na türlich haben auch diese Coupons trotz des fehlenden Auf drucks nur den herabgesitzten Werth. — Der geschäftsführende Ausschuß Deutscher Bäcker- Innungen dr» Verbände» „Germania", der nahezu 30000 Mitglieder zählt, hat sich wegen der Bäckereiverordnung an den BundeSrath mit einer Eingabe gewandt, die in folgen den Punkten gipfelt: Der BundeSrath möge die Brrordnung vom 4. März 1896, betr. die Arbeitszeit in Bäckereien und Konditoreien, gänzlich aufheben, oder, wenn dieses au» Gründen, die sich der Beurtheilung der Petenten entziehen, unzuläsfig oder unausführbar sein sollte, die erwähnte Ver ordnung dahin aoändern, daß als wesentlichste Bestimmung künftig eine Mindestruhezeit von 8 bis 9 Stunden festgesetzt werde; daß ferner bei Uebertretuagen der Verordnung nicht ohne weitere» immer die Meister, sondern der wirklich Schuldige bestraft werde; daß endlich Anzeigen von lieber« tretungen in längsten» acht Tagen angebracht werden müssen, weil bei einer längeren Frist di: Feststellung des Thalbe standes dem Meister unmöglich ist. — Au» Dre-den schreibt man dem Freib. Anz: Der sächsische Landtag, der am 9. November -ujammentrttt, wird sich auch, wie wir au» zuverläffiger Quelle erfahren, mit der
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