Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189710191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18971019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18971019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-19
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tli«grsmm-Ldr«ss< „Lag,blatt", ««,1k. Amtsktatt KrrxIkrtLst».?» Vlr. LL. der König«. Amtshauptmannschast Großenhain, des König«. Amtsgerichts I'nnd desMtadtraths zu Riesa. 243. Dienstag, IS. Oktober I8S7, Abends. SS. Jahrg. DrS Riesa« LageSlatt erscheint jede« Lag Abend« mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. BterrelMütchrr Bezugspreis de'. Aohoümg tu o« LxpeLirkrW !u Sttrsa und Etr»i,!v oder IwrH L-äger frei tu» Hau« 1 Mark 50 Psg., be! Abholung am Schalt« d« kalserl. Pofiaustalten 1 Mar! LS Psg., durch de» BrtrskSz« sre! In« Hou« t Marl KS Psß- Kazetßra-Lwi-tzwi sttr die »-L Aulgabetage« bk« Bonntttag S Uhr ohne Gewähr. Truck und Berlag von Langer A Winterlich in Riesa. — GeschSsttstelle Kastantenstraß, SS. — Für di» Redaktion verantwvrtlich: Hermann Schmidt in Riesa. »EE——E———----- Oertliches «nd Siichfisches. Riesa, 19. October 1897. — Wir nehmen hiermit Veranlassung, alle Hausbesitzer, welche die Hausliste für die nächstjährige Einkommensteuer «och nicht abgegeben haben, an schleunigste Einreichung dieser Liste zu erinnern. Dabet sei für Diejenigen, welche die TuS- füllung noch nicht besorgt haben, bemerkt, daß Dienstag, der 12. d. M., der maßgebende Tag für die Ausfüllung war. Es sind daher alle steuerpflichtigen Personen in der Liste aufzuführen, welche am 12. Oktober im Hause wohnten. Dagegen find solche Personen wegzulassen, welche vor diesem Tage ausgezozen oder erst nach demselben eingezogen find, denn die Liste hat den steuerpflichtigen Einwohnerbestand gerade vom 12. Oktober wiederzugeben. Die zehntägige Einreichungsfrist läuft für die meisten Hausbesitzer in diesen Tagen ab. Nach dem Einkommensteuergesetz wird die Ver säumung der Frist mit Geldstrafe bis zu 50 Mk. geahndet. Um nicht der Strafe zu verfallen, mögen sich daher die Säu migen mit Abgabe der Listen beeilen. — Die fünfte Klasse der Königlich Sächsischen Landes lotterie wird in der Zeit vom 1. vis mit 22. November gezogen. Die Erneuerung der Loose für diese Klasse ist vor Ablauf des 23. Oktober zu bewirken. — Mit dem fahrplanmäßig 8 Uhr 22 Minuten von Dresden hier ankommenden Schnellzuge reiste gestern Abend Se. Majestät der Känig mit Ihren König!. Hoheiten, den Prinzen Georg und Friedrich August nach Dahlen und begab sich von dort zu Wagen nach dem Königlichen Jagdschloß Wermsoorf, um die alljährlich üblichen Jagden in den Wermsdorfer, Hubertusburger und Oschatzer Revieren abzu halten. Im Gefolge der König!, Herrschaften befanden sich Se. Exc. der Oberstallmeister Generallieutenant v. Ehren stein, der Hosmarschall Frhr. v. d. Bussche-Streithorst, der Flügeladjutant Major v. Larisch, der Königl. Arzt Stabsarzt Dr. Kampf und der prinzl. Adjutant Rittmeister v. Tümp- lrng. Außerdem reisten als Jagdgäste Sr. Majestät der General der Kavallerie z. D. v. Kirchbach, der Generallieute nant z. D. v. Minckwitz, Excellenzen, der General ä Is suite Sr. Majestät Generalmajor Hingst und Generalmajor z. D. v. Cerrini mit nach Wermsdorf. Ferner werden im Laufe dieser Woche die nachgenannten Herren auf einige Tage im Königlichen Schlöffe zu Wermsdorf erwartet: Ihre Ex cellenzen die Staatsminister v. Metzfch und v. Watzdorf, die Generaladjutanten General der Kavallerie v. Carlowitz und Generalltcurenant z. D. v. Minckwitz, der Kommandeur der 9. Division Generallieutenant v. Treitschke und der Komman dant von Dresden Generalmajor v. Schmalz. Auch sind zu den einzelnen Jagden Einladungen an eine größere Anzahl Offiziere der Garnisonen Oschatz und Wurzen, sowie an Großgrundbesitzer der Umgegend von Wermsdorf ergangen. An den Jagden am Freitag und Sonnabend gedenkt auch Se. Königl. Hoheit der Prinz Albert theilzunehmen und zu diesem Zwecke am Donnerstag Abend in Wermsdorf einzu treffen. Die Rückkehr Sr. Maj. des Königs und des Prin zen Georg nach Dresden steht iür Sonnabend, den 23. Ok tober Abends zu erwarten, während Prinz Friedrich August bereits am Mittwoch Abend von Wermsdorf wieder ab reisen wird. — In der MontagS-Nummer der „Dresdner Nach richten" ist ein Artikel veröffentlicht, der ein Programm über Festlichkeiten au« Anlaß des bevorstehenden 2Kjährig«n Re gierungsjubiläums Sr. Maj. des König« enthält. Bon zu ständiger Seite ist da« amtliche „Dr. Journal" ermächtigt worden, zu erklären, daß da« Programm für die Hoffestlich, leiten bei dem Königlichen JudUäum überhaupt noch nicht feststeht und deshalb alle Veröffentlichungen in dieser Richtung mindesten- verfrüht find. — Da- Ministerium de» Innern hat einem gestellten Anträge entsprechend genehmigt, daß die Einführung von Nutz- und Zuchtrindern au- Böhmen über die Grenzstation Reitzenhain anstatt, wie bisher, Donnerstag-, von jetzt ab an jedem Mittwoch unter den in der Verordnung, die Einfuhr von Nutz- und Zuchtrindern au« Oesterreich in die Grenzbezirke betreffend vom 22. December 1898 aufgeführten Beschränkungen und Bedingungen fiattfindr. — Der Vorstand dr« Allgemeinen Deutschen Sprach verein« Berlin- Lharlottenburg hat zehn Preise von je 5 Mk. jür dre beste« Verdeutschungen folgender Wörter «»«gesetzt: 1. Cocon, 2. Konditor (Konditorwaaren), 3. Konfitüren, 4. Galantericwaaren, 5. Materialwaaren, 6. Parfümerien (Par- fum, parfümircn), 7. Quincaillerien (Quincailleriswaaren), 8. M-calatur (maculiren), 9. Jet, 10. Kinetograph. Die Verdeutschung-Vorschläge sind bis zum 30. November, mit einem Kennworts versehen, an den Vorsitzenden, Direktor Gardcmin, Charlottenburg, Berlinerstraße 138, zu senden. Beizufügen ist ein verschlossener Brief mit demselben Kenn worte, der den Namen des Absenders enthält. — Der ständige Kyffhäuser-Ausschuß, dem die Vorstände sämmtlicher deutscher Kriegervereine angehören und der an derthalb Millionen in diesen Verbänden vereinigter ehemaliger Soldaten vertritt, hat sich vor Kurzem an den Reichskanzler mit einer Petition gewandt, in der folgende Wünsche zum Ausdruck kommen: 1. Erhöhung der Pension der Kriegsin- validen der Unterklassen, Gleichstellung derjenigen Kriegsin- validen, welche auf Grund der Allerhöchsten Kabinett-Ordre vom 22. Juni 1884 nachträglich anerkannt find, mit den auf Grund des Gesetzes vom 27. Juni 1871 Jnvalidistirten. Erhöhung der Vergütung an Kriegsinvaliden der Unterklassen für Nichtbenutzung des CioilversorgungSscheinek. 2. Fortfall- des Ruhens der P.nfionen der Kriegsinvaliden der Unter klassen für die im Reichs- und Staatsdienst Angestellten. 3. Erhöhung der Pensionen der durch Krieg zu Wittwen Gewordenen. 4. Ausdehnung der Reichsbeihilfen an erwerbs unfähige und unterstützungsbedürftige Veteranen. 5. Erhaltung der Mittel des ReichS-JnvalidenfondS lediglich für die durch den Krieg geschädigten Invaliden und Wittwen, und Bereit stellung anderer Mittel, ev. unter Einführung einer Reichs- Wehrsteuer. Prausitz. Am Sonnabend Vormittag brannte in Roitzsch das Seitengebäude und die Scheune des WirthschaftS- befitzers Winkler nieder. Das Feuer war gegen 8 Uhr, als die Leute auf dem Felde waren, in der Scheune ausgebcochen und griff, da such der Wind ging, schnell um sich. — Die Herren Gutsbesitzer Herrmann und Striegler in Roitz'ch hatten dieser Tage eine seltene Jagdbeute, sie schossen einen 30 Pfund schweren Dachs. Oschatz. Am Sonnabend wurden die neuen, schönen, 390 und 150 Quadratmeter Fläche bietenden Säle des Hotel zum Löwen durch ein Festmahl eingewejht. Beide Säle kön nen zusammen als ein Saal, aber durch Einsatzwände, die zwischen die Säulen eingehängt werden, auch jeder für sich benutzt werden. Jeder Saal hat einen besonderen, sehr ge schickt angebrachten Orchesterraum. Zwischen dem kleinen Saal und dem Hotel, in einem Zwischenbau untergebracht, liegen die geräumige Küche, Buffett, Wohnungen, Bier- uns Spetsekeller, wohingegen nach der Gartenseite zu an den großen Saal in der Mitte da» große Orchester resp. Bühne, sowie seitlich davon die Ankleideräume, Toiletten und Aus gänge auf die große Gartenterrasse liegen. Eine breite Treppe vermittelt hier die Eommunikalion mit dem Herr- lichen parkartigen Garten. Im Untergeschoß liegen dann der Pferdestall mit 40 Stäuben, Wagenremise, Eiskeller, Knechte-, räume, Motoren-, Akkumulatoren- und H-izräume, Waschküche Sommerbüffets und da« Vereioszimmer von ca. 70 Qua dratmeter nach dem Garten. Außerdem find eine Helle große Kegelbahn und ein direkter Zugang zum Garten durch das Abrücken der zwei Frnstersaalwände von der Nachbargrenz« geschaffen. Sämmtliche Räume der Gesammtanlage haben elektrisches Licht und Niederdruck-Dampfheizung, welche Ein richtungen sich auch auf das Hotel, da- gleichfalls noch in diesem Herbste renovirt werden soll, ausdehnen. Dresden. König Albert ist nach Meldungen Wiener Blätter ein großer Liebhaber österreichischer Virginia-Cigarren. Diese Mittheilung wurde mehrfach in der sächsischen Presse bezweifelt. Wie versichert wird, beruht dies jedoch vollständig auf Wahrheit, denn besonder- während der Rennen zu Dres den konnte man den Monarchen sehr oft auf dem Rennplätze auf- und abgehen sehen, wobei er fast stet- österreichische Virginia-Cigarren rauchte. Da diese Cigarren außerordent lich schwer find und von schwächeren Naturen überhaupt nicht vertragen werden, so ist diese Liebhaberei jedenfalls ein Be weis von dem erfreulichen «nd vortrefflichen Gesundheitszu stand unserer Königs. Pirna, 18. Oktober. Au« der sächsisch-böhmischen Schwei- wird geschrieben, daß, nachdem der Touristenverkehr fast ganz nachgelassen, die Bergwtrthe auf dem hohen Schnee berge bei Bodenbach und auf dem Rosenberg« bei Herrns- kreischen ihre Gasthäuser bereits geschlossen haben und andere Wirthe de- G:birgSgebieteS diesem Beispiele bald folgen dürsten. Zittau, 18 Oktober. Die hundertjährige Hospitalitin Dittrich, die vor Kurzem einen Armbruch erlitten, ist trotz ihres hohen Alters vollständig geheilt aus dem Krankenhause entlassen worden und in'S Hospital zurückzekehrt. Hainichen, 16. Oktober. Sestern Abend kurz vor 8 Uhr verkündeten abermals die Sturmglocken den Ausbruch - eine- Schadenfeuers in unmittelbarer Nähe der Stadt. In s der vom letzten Brandunzlücke noch geretteten Scheune de» Gutsbesitzers Böttcher in Falkenau war auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weise Feuer ausgebrochen, das die Scheune mit sämmtliche» Ernteoorräthen und Geräthschaften in kurzer Zeit in Asche legte. Zweifellos liegt hier Brandstiftung vor, durch welche der innerhalb drei Wochen zweimal vom Brand unglück Betroffene, der nicht versichert hatte, nun all' sein Hab und Gut verloren hat. Limbach, 18. Oktober. Unter der Ueberschrift „Dring liche Mahnung" wendet sich der hiesige Schulausschuß mit der herzlichen und dringenden Bitte an Eltern, Lehrherren und Arbeitgeber sortbildungsschulpflichtiger Lehrlinge und jugend licher Arbeiter, erstere möchten auf das Gebühren ihrer Pflegebefohlenen in der arbeitsfreien Zeit eine größere Auf merksamkeit richten bez. dasselbe schärfer überwachen, da die selben, sobald sie frei seien, verbotenen Vergnügungen nach gingen, bis spät in die Nacht in Schenkstätten auflägen und sich für ihr Alter ungehörige Ausgaben gestatteten, ein Ge- bahren, das den jungen Leuten nicht zum Segen, ihren An gehörigen aber zu bittere« Herzeleid gereiche. Chemnitz. Aus dem Kasienzimmer der Einkommen- steuer-Annahme im Rathhause an der Poststraße wurden am Freitag während der Mittagspause, von 12 bis 2 Uhr, 2100 M., bestehend in Gold- und Papiergeld, gestohlen. Der Verdacht lenkte sich sofort auf eine Person, die früher in der Einkommensteuer-Annahme beschäftigt gewesen, wegen unred licher Manipulationen aber entlassen und vom Königl. Land- gericht mit mehreren Monaten Gefängniß bestraft worden ist. ES gelang der Polizei, den Verdächtigen auf dem Niko- la'bahnhofe abzufassen kurz vorher, ehr es ihm möglich war, Chemnitz zu verlassen. Es wurden in seinem Besitze 400 Mk. baar vorgefunden, sowie ein mit Erde behafteter Löffel, der die Vermuthung nahe legt, daß von dem Verdächtigen das übrige Geld vergraben worden ist. Die weiteren Nachforsch ungen zeitigten das Ergebniß, daß noch 200 Mk. in seiner Wohnung vorgesunden wurden. Chemnitz, 18 Oktober. Im Bezirk der AmtShaupt- mannscha't hat man beschlossen, aus Anlaß d:S bevorstehenden Regierungsjubiläums des Königs nicht in den einzelnen Orten, sondern für den gesammcen Bezirk eine wohlthätige S iftung ins Leben zu rusen, zu der di« G meinden 20000 Mark beisteuern, während dem Bezirksvermögen 5000 Mark entnommen werden. Bon den Zinsen sollen unbemittelte Personen des Bezirks Curbeihilfen erhalten, unverwendete Zinsen, sowie etwaige Schenkungen sollen zum StiftungSoer- mögen geschlagen werden. Chemnitz. BSmarck sollte ein leidenschaftlicher Skat spieler sein und sich Stunden der Langeweile in Frtedrichsruh dadurch erträglich machen, daß er mit Dr. Chrysander, seinem alten Oberförster Lange uns einem etwaigen Besucher au» Hamburg einen richtigen Skat „dresche." So berichtete kürz lich der „Rh. Kr." in einem Aufsatz, der seitdem die Runde durch einen großen Theil der deutschen Presse gemacht hat. Gestützt hierauf sandte der Vorsteher des ersten hiesigen Skatverein», Herr vodenmeister a. D. Schoesfler, nebst freund licher Widmung die von ihm erfundene und herausgegebene humoristische Skatkarte „Amme" nach Friedrich»ruh, worauf er folgende- vom Fürsten eigenhändig unterzeichnete» Dank- schreiben erhielt: „Ich danke Ihnen verbindlich«! für die mir übersandte Skatkarte, wenn ich sie auch nicht benutzen «erde, da mir da» Gkatspiel bisher unbekannt geblieben ist. v. Bis marck." Damit hat Bt-niarck selbst die all'r« Freunden de» Skatspieles so angenehm in die Ohren klingende Legende von „Bismarck als Skatspieler" zerstört. Schneeberg, 17. Oktober. Der Oberweifter der Fleischerinnung hierselbft hatte gegen einen hiesige« Fltischer meister, der Fleisch von eine« Bullen al» „^chsenflrisch erster Qualität" uu Amtsblatt« empfohlen hatte, Strafantrag gestellt. Da» Königl. Schöffengericht zu Schneebrrg fällte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite