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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189710288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18971028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18971028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-28
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1897
- Autor
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„Lageblatt", AIrsa. AmtsKlatt Nr. äü. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 251. Donnerstag, 28. Octover 1897, Abends 5t). Jahrg. »ar «lern« Lagtdlaü zrschetnt jede« Lag «bmür mir Ausnahme der GwUl- IMS Festtag«. LitUeMkircher BezngSpretö v»! Adtzt-Umg de den EjMktimvm üt Slitsa rmd Atteßl, ob« »mch « »" «r^ger Ire! KG Hau« 1 Marl 50 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Pofianstatten 1 Marl 25 Pfg., durch dm Briestriige: ftsl -.«» Haus - Mart tzs Psg> j«r L«e «<»»» A'lSgadetage« b!S Rsnntttk-g 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag von Langer t Winterlich in Riesa. — BeschäftSstell« «eftan«,ustraß« SS. — Für di« RrLaetiun oeranusorstichr Hermann Schmidt in M«?a. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Heinrich Julius Höhme in Riesa, alleiniger Inhaber der Firma Julius Höhme ,,Internationale MaschiuenauSstellungShalle" daselbst, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Lertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver- werthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin aut den 18. November 18V7, Bormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Riesa, den 28. Oktober 1897. Aktuar Säuger. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Oertliches «nv Sächsisches. Riesa, 28. October 1897. — Mit den heute im „Dresdner Journal" veröffent lichten Personalveränderunzen in der Armee wird u. A. be kannt gegeben dir Abschiedsbewilligung an Herrn Mijor und Abtheilungs-Kommandeur vom 3. Feld-Art.-Regt. Nr. 32 Hübner, sowie, daß Herr v. Wilucki, Hauptm. vom 2. Feld-Art.-Regt. dir. 28, unter Beförderung zum Major, vor läufig ohne Patent, als Ubth.-Kommandeur in das 3. Feld- Art.-Regt. Nr. 32, Herr Meißner, Hauptm. und Battr.- Chef vom 3 Feld-Art.-Regt. Nr. 32, in die älteste Haupt mannsstelle des 2. Frld-Art.-Regts. Nr. 28, — versetzt und Herr Fränzel, Prem.-Ltnt. vom 2. Feld-Art.-Regt. Nr. 28, unter Versetzung als Battr.-Ches in das 3. Feld-Art.- Regt. Nr. 32, — zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert worden sind. — Die Hauptversammlung des Sächsischen Landesver eins des Evangelischen Bundes, welche am 25. Octover in Plauen i. V. tagte, hat folgende beachtenswerthe Kundgebungen beschlossen: „1. Papst Leo XIII. hat in völliger Mißachtung der geschichtlichen Thatsachen in seinem zur Canifiusfeier er lassenen Rundschreiben durch die Behauptungen, Luther habe die Fahne des Aufruhrs erhoben, sein Jrrthum habe die Sittenoerderbniß bis zum Aeußersten gesteigert, das unheil volle Gift habe sich fast durch alle deutschen Länder verbrei tet, unser evangelisches Bekenntniß beschimpft und damit zu gleich unser deutsch-evangelische» Bewußtsein auf« Tiefste be leidigt. Das in Dresden erscheinende „Katholische Kirchen blatt" hat dieses von solchen falschen und verletzenden Aeußerungen durchsetzte päpstliche Rundschreiben ungerügt zum Abdrucke bringen dürfen. Die in Plauen i. V. tagende Hauptversammlung des Sächsischen Landesverein» des Evan gelischen Bundes erhebt, um der Erregung auch des pro testantischen sächsischen Volkes Ausdruck zu geben, zur Wah rung des Rechts und der Eire des evangelischen Bekennt nisses gegen solche geschichtliche Unwahrhcuen und Beschim pfungen lauten und entschiedenen Protest. — 2. Vul Mit. glreser katholischer Frauenkongregalionen sind jetzt in Krankev- und Kinderr flege in Sachsen lhärig, viel mehr, als das Be- dürsniß der Katholiken erfordert. Sie suchen gern in pro- testamschen Familien das Feld für ihre OrdenZthängkeit. Wir bitten unsere evangelischen Glaubensgenossen, die Treue gegen unsere Kirche auch dadurch zu bezeugen, daß sie in Fällen der Noth zuerst die Dienste der Diakonissen, welche zu ihrer Arbeit die Liebe Christi dringet und die in auf opfernder Liebe und geschickter Pflege Niemandem riachstchcn, und nicht die Hil»e von katholischen Nonnen begehren, welche dem gegen die Protestanten gerichteten Geiste ihrer Kirche sich nicht immer entziehen können. Damit aber in unserem Vaterlande die Wohlthat der Krankenpflege durch Diakonissen leichter und reichlicher gewährt werden könne, richten wir an die evangelischen Jungfrauen die herzliche Bitte, sich de« zwar schweren, aber herrlichen Diaconissenberufe zu widmen. Die Diaconissenanstalt in Dresden und deren Filiale in Zwickau, sowie die Diaconissenanstalt zu Leipzig nehmen An meldungen zur Ausnahme entgegen. Mag unsere Bitte Biele aus dem weiblichen Geschlechte willig machen, ihre Kraft in den Dienst ihrer leidenden Mitmenschen zu stellen! Der Sächsische Landesverein de» Evangelischen Bunde-." — Am vergangenen Montage fand die diesjährige Ge neralversammlung de» Verbandes für SpirgelglaSverficherung in Riesa im Hotel zum Kronprinz hier statt. Leider war dieselbe so schwach besucht, daß da» Interesse, welche» jede» Mitglied für die Sache haben sollte, dadurch nicht zum Aus- drucke kam. Herr Sattlermetster Mro», welcher durch den Vorstand zum Vertreter de» verstorbenen seitherigen Vor- fitzenden berufen war, leitete die Versammlung und gab in snnem Geschäftsberichte bekannt, daß der Verband am Schlüsse des Geschäftsjahres au» 147 Mitgliedern bestand, wovon 143 durch 165 laufende Versicherungsscheine mit einem Ge- sammtbetrage von 31675 Mk. versichert sind. Hierauf ge- langte durch den Kassirer, Herrn Pietschmann, der Kassenbe- richr für das abgelaufene achte Geschäftsjahr zum Vortrag. Derselbe weist einen BermögenS-ZuwachS von 347,91 Mk. in dem verflossenen Geschäftsjahre und einen gesammten Vermögens-Bestand von 2064 38 Mark nach. Die seit Bestehen des Verbandes gezahlten Schäden haben für Spiegelglasscheiben 380,90 Mk. und für Scheiben aus gewöhnlichen Fensterglas 171,57 Mark, mithin zusammen 552,47 Mk. betragen. Hierdurch ist der Beweis erbracht, daß der Verband bei der von den Mitgliedern zu zahlenden geringen Prämie sehr günstig gearbeitet hat. Hierauf wurde zur Wahl eines Borfitzenden geschritten und Herr Sattler meister Mros als solcher einstimmig, und als Betfitzer Herr Gasthofsbtsitzer Kaulfuß ebenfalls einstimmig gewählt und nahmen diese Herren die auf sie gefallene Wahl an. —x Wie wir in Rc. 145 unseres Blattes berichteten, war seiner Zeit gegen den Bäckermeister Franz Emil Neider in Riesa ein Strafverfahren eingeleit, t worden, weil derselbe seinen damaligen Lehrling Emil Georg Benisch, 1880 in Riesa geboren, wegen Ungehorsams zwei Mal mit dem Schaufelstiel geschlagen und ihn dadurch angeblich an der Gesundheit geschädigt hatte. Das Kgl. Schöffengericht Riesa erkannte aber in erster Instanz auf Freisprechung des Meisters, weil es für erwiesen ansah, daß derselbe das ihm zustehende Züchtigungsrecht nicht überschritten habe. Der Vater de- Berletzten hatte sich dem Strafverfahren als Nebenkläger angeschlossen und legte gegen dieses Urtheil das Rechtsmittel der Berufung ein, was von der 4. Strafkammer kostenpflichtig verworfen wurde. Bei diesen Verhandlungen hatte der Lehr ling B. unter Eid ausgesagt, daß er nach den erhaltenen Schlägen ohnmächtig zusammengesunken sei und am selben Tage nicht mehr gearbeitet habe, überhaupt ging seine Aus- sage darauf hinaus, den Meister zur Berurrheilunz zu bringen. Durch die Aussagen anderer bei dem Vorfall zugegen ge wesener Zeugen wurde aber festgestellt, daß B. nach der er haltenen Züchtigung noch ca. 10 Minuten lang weiter Kohlen eingeschauselt, bei welcher Beschäftigung sich der Vorgang ab- sptelte, später aber auch noch in der Backstube gearbeitet u ,v noch mit zu Mittag gegessen hatte, ehe er dacoalief. All s dies führte zur Freisprechung des angeklagten M isters, den Lehrling aber brachte es wegen FalschetdeS in Untersuchung und auf die Anklagebank. Die 2. Strafkammer de« Kgl. Landgerichts Dresden fand ihn in der gestrigen Hmproei- Handlung auch für schuldig und sprach Verurtheilung zu 3 Jahren Gesänzniß und dauernder Unfähigkeit als Zeuge oder Sachverständiger eidlich vernommen zu werden aus. — Bon prinzipiellem Interesse für Fabrikanten resp. Arbeitgeber ist nachstehende, dieser Tag; in zweiter Instanz erfolgte Entscheidung des Landgericht» in einer Strafsache wegen Uebertretung der 88 115 und 146 dec Reichs Ge werbeordnung, wonach es den Arbeitgebern zur Pflicht ge macht ist, die Löhne in baarem Selbe auszuzahlen. Die Fabrikbesitzer Ernst Louis Paul und Viktor Chare» sind In- Haber einer Eisengießerei zu Radkbul, in welcher etwa 200 Personen beschäftigt werden. Um ihren Arbeitern den Weg nach einer Gastwirtschaft zu ersparen und den Genuß von Schnaps möglichst zu hindern, haben die Genannten dem in der Fabrik mitbeschäftigten Kutscher Stube« resp. dessen Frau die Erlaubniß gegeben, Flaschenbier an die Arbeiter auf eigene Rechnung gegen den minimalen Gewinn von 1 Pfennig pro Flasche zu verkaufen, nachdem ihnen selbst die Konzession für den Bierschank ertheilt war. Da in den meisten Fällen die Entnahme de» Bieres ohne Baarzahlung erfolgte und sonach der Kutscher kredttiren mußte, war die Einrichtung getroffen, den Eredit innerhalb der 14tägigen Lohnzahlung-frist auf höchsten« 4 Mark zu beschränken, und um den Kutscher vor Verlusten zu schützen, wurden dessen Forderungen an die Arbeiter auf Anordnung der Beschuldig ten regelmäßig am Lohne gekürzt. Obwohl sonach letzter« ganz uneigennützig handelten und nur der von ihnen beauf tragte Kutscher das Bier mit einem gelingen Aufschlag ver kaufte, erachtete man doch in beiden Instanzen eine Ueber tretung der Reichs-Gewerbeordnung für erwiesen und es ver blieb daher bei der vom Schöffengericht erkannten Strafe von je 20 Mark. — Nach einer Zusammenstellung des Landesausschusses sächsischer Feuerwehren über die Thätigkeit der Wehren bei der Hochwasserkatastrophe im Juli bezw. August d. I. er zieht sich, daß im gesammten Königreiche Sachsen in 152 Gemeinden überhaupt 170 Feuerwehren und zwar 150 frei willige, 18 Fabrik- und 2 Berufsfeuerwehren mit inSge- sammt 6004 Mann thätig gewesen find. Geborgen wurden 1329 Personen und vom Tode des Ertrinkens 17 Personen gerettet. 12 Feuerwehrmänner haben sich kleine Verletzungen bezw. Krankheiten zugezogen. Drei Feuerwehrmänner find tödtlich verunglückt. — Ueber den Tabakbau i« deutschen Zollgebiet wird die vorläufige statistische Aufstellung für da- Jahr 1897 ver öffentlicht. Danach waren im ganzen 21653 lau bebaut. Gegen das Vorjahr hatte sich die Anbaufläche üm 423,8 la» verringert. Zugenommen hat nur die Anbaufläche in Würt temberg, nämlich um 425 la». In Preußen betrug hingegen der Rückgang 611 las, in Elsaß-Lothriugen 153 las. Die Zahl der Tabakpflanzer belief sich auf 154 867; davon kamen 45585 mit 80048 a aus Baden, 41378 mit 44289 » auf Ostpreußen. * Bloß witz, 28. Oktober. Gestern Abend in der 8. Stunde brannte Hierselbst das Rühle'sche Gut vollständig nieder. Das Vieh ist gerettet worden. Meißen. Eine aus den Städten Großenhain, Meißen, Radeburg und Kötzschenbroda sehr zahlreich besuchte Versammlung der Bäckermeister erklärte auf eine Anfrage de- Raths zu Meißen, daß, wenn die Verordnung über den Max-malarbeitStag, wie sie jetzt Gesetz sei, durchgeführt werde, dieselbe eine schwere Schädigung im Gewerbe herbei führen müsse und auf das frühere gute Einvernehmen zwischen Meistern und Gesellen geradezu verwüstend eingewirkt habe. s Dresden, 28. October. Der König und die Kö nigin werden voraussichtlich vom 2. November an einen 14 tägigen Ausenthalt in Schloß Sibyllenort nehmen. ' Dresden. Die beendete Lotterie der Internatio nalen Kunstausstellung hat, wie wohl alle derartigen Ver lobungen, viele Hoffnungen getäuscht. Ist e» doch vorge kommen, daß hundert hintereinanderlaufende Nummern erst bei der großen Räumung das Licht der Welt erblickten. Ein bekannter Hotelier, dessen Name mit dem Schandaus eng verknüpft ist, hatte sich rund 100 Loose zugslegt, auf welche drei Zwei - Mark - Gewinne gefallen find. Mit noch mehr Hochdruck arbeitete ein mit Glücksgütern reichzesegncteS Co- miteemitglied, welches 20000, schreibe zwanzigtausend Loose, jedenfalls um dem Verkauf ein Ende zu machen, für sich er warb. Er erhielt den 1. Gewinn, der mit 30000 Mk. be ziffert ist und noch verschiedene andere größere Prämien, so daß er, da ihm die Ausstellung auch noch den Lommercien- rathstitel abwarf, wohl zufrieden sein kann. Gegenwärtig gilt es nun, die Ausstellungsräume in Concert- und Ball- Locale umzuwandeln, da für diesen Winter verschiedene größere Festlichkeiten dort abgehalten werden sollen. Mittweida. Ein Streik ist unter einem Theile der Besucher de» hiesigen Technikum« wegen eine» Lehrer» ausge brochen. Eine Versammlung der jungen Leute wurde von der Polizei aufgelöst. Zwickau, 26. Oktober. Ein Zusammenstoß zwischen einem elektrischen Straßenbahnwagen und eine« Mülsener vauerngeschirr, sog. Kälberwagen, fand heute Bormrttag 11 Uhr in der Nähe der früher Fischerschen Porzellanfabrtk auf der Werdauer Straße statt, wobei der Bauernwagea total zertrümmert wurde. Die Jnsaffssen: ein Mana, eine kranke
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