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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189712248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18971224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18971224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-24
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1897
- Autor
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Amt-Klatt ..Tageblatt", Nirs«. Femsprechstell« Nr. 20. d« König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zir Riesas SS9. Freitag. 2t. Deeemver 1897, AvendS SV. Jahrg. Das Riesa« Tageblatt erscheint jede» Tag Abend« mit «»«nähme der Sonn- und Festtage. BierteijLhrlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch nnser« Talg« srri in« Han« 1 Mark SV Psg-, bei dlbhalnng^am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch den BriestrSger frei in« Hau» 1 Mark kik Pfg. Angeigen-AmiahWe für die Rum»« de« AuSgadetagr» bi» vormittag ö Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße öS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Ries«. Roggen, Hafer, Heu und Stroh .««zeige« """"" kaust das Königliche Proviantamt Riesa. I Die Geschäftsstelle. In -er Weihnacht. Sind eS Lichtlein, sind es Sterne Dort an den Grenzen der ewigen Ferne, Flimmernd und leuchtend in magischer Pracht? . . . Spürst Du nicht leiser Flügel Wehen Tief in de« Thälern und dort auf den Höhen ? . . . Flüstert und raunt es nicht heimlich und sacht Bor den Fenstern, Thürlein und Pforten? . . . Singt's und summt's nicht in Sphären-Accorden Da und doist durch das Dunkel der Nacht? . . . Lausche und laß sie ins Herz Dir fließen, Laß Dich umschmeicheln ihr Locken, ihr Grüßen. WaS Du ersehntest, soll heute Dir werden: Weihnacht, sie zaubert den Himmel auf Erden! Laß die kühnsten Wünsche schweisen! . . . Selbst nach den Sternen darfst Du heut' greifen, Die Gottes Liebe unS näher gebracht . . . Heute quellen die Wunderbronnen, Und Du darfst in dem Glücke Dich sonnen, Das Du durch fröhliches Gebe« entfacht! Unter strahlenden Tannenbäumen Sollen die Wogen des Jubels schäumen, Wo Händchen zappeln, ein Mündchen lacht . . . Wo Augen leuchten in stillem Entzücken, Wo Lippen sich finden und Hände sich drücken! . . . Was wir ersehnten, soll heute uns werden: Weihnacht, Tu zauberst den Himmel aus Erden! Und wo ein stilles, dunkles Zimmer — Milten im strahlenden Lichtgeflimmer — Wie ein erloschenes Auge erscheint, Glaub' nicht, daß für der Armuth Schmerzen Man vergessen ein Bäumlein mit Kerzen: Größerer Schmerz ist's, der einsam hier weint . . . Herz, nach den Sternen darfst Du heut greifen Und in seligsten Träumen schweifen Hin, wo Himmel und Erde sich eint l . . . Hast Tu nicht Flügelranschen vernommen ? Christkind ist mit den Englein gekommen! . . . Laßt Eu'ren Englein ihr Lichtbäumchen werden, Englein, sie feiern ihr Weihnacht auf Erden! Franz Woenig. und den Herzen Raum bleibt, ihrem reinsten Empfinden, ihrem schönsten Triebe nachzugeien, Liebe zu üben, sich Liebe erweisen zu lassen, Freude zu bereiten und in der Mitfreude an der Freude der Andern sich selbst wahrhaft froh zu fühlen. Und es ist etwas Großes, daß dieser mächtige Strom der Festfreude, der zu Weihnachten durch unser Volk hindurchwallt, eine Gemeinsamkeit und Einigkeit des Sinnes erzeugt, die wir sonst oft so schmerzlich vermissen. Ja, kein Fest ist so Gemeingut aller Volkskreise geworden, wie das Weihnachtsfest. Weihnacht feiert der Kaiser in seinem Palast, Weihnacht der Tagelöhner in seiner Hütte; Weihnacht feiert der Reiche wie der Arme, der Gesunde wie der Kranke, der Vornehme wie der Geringe. DaS Liebebedürfniß der Menschheit erklärt die Allgemeinheit der Feier, da« Liebebe dürfniß der Menschheit erklärt es, daß man den Weihllüchts- baum auch da zurichtet, wo man der heiligen, geweihten Nacht aus Bethlelehems Flur nimmer gedenkt. Das Liebebedürfniß der Menschen ist groß. Auch der krasseste Egoismus fühlt manchmal die Leere seines Lebens, weil darin die mittheilende Liebe fehlt. Auch das Verhärteste Ge- müth, dem des Lebens rauhe Wirklichkeit jede Lebensfreude zerstört hat, hat Augenblicke, in denen es sich sehnt nach mit- theilender, aufrichtiger Liebe. So viel Liebe aber die Welt auch in diesen Tagen ausgiebt, so groß und reich auch die Opfer der Liebe sind, die gebracht werden, nur dann werden diese Liebesgaben das Liebebedürfniß der Menschenseele wirk lich stillen, wenn der Quellort der kundwerdenden Liebe die Liebe Gottes ist in Christo Jesu. Denen wir Freundlichkeit erzeigen in diesen Tagen, denen wir Freude bereiten, denen soll aus unserer Freundlichkeit entgegenleuchten die Freundlich keit Gottes, die uns in Christus erschienen ist. denen soll die Freude, die sie empfinden über die irdischen Gaben, ein Hin leiter sein zu der Freude, die aus Engelsmund einst armen Hirten in nächtlicher Stunde verkündet worden ist. Der Helfer ist geboren, der Gerechte und Heiland, der herausführt aus Schuld und Sünde, aus Noth und Elend. Erst wo diese Freude empfunden wird, wird wirklich Weihnacht gefeiert. Wie mancher Christbaum brennt und glitzert in Gold und Silber — es ist ein erlöschender Glanz und ein er- - löschendes Licht, weil von dem himmlischen Glanz auf Beth- ? lehems Flur kein Strahl hinein ins Herz fällt. Wie mancher Zweig des Tannenbaums hängt in armen Hütten, in nied rigen, düsteren Wohnungen, und in stiller Andacht sammelt der Vater Weib und Kind um den Tisch und stimmt schließ lich an den fröhlichen Gesang: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!" Aeußerer Glanz fehlt hier, aber innerer Friede Ist vorhanden. Solche Weihnachtsfeier wünschen wir Allen, die, ob prunkvoll oder in den einfachsten Formen, Allen das eine Gut gewährt: heiligen, süßen Seelen frieden. So zieh' denn ein, Herr aller Enden, Mach' all' uns wie die Kinder froh Und streu' den Reichthum deiner Spenden Auch auf der Armuth dürftig Stroh, Gieb, daß jedweder Hader schweige, Wo eine Weihnachtskerze flammt, Und Alles sich dem Scepter neige Der Liebe, die vom Himmel stammt. Weihnachten! -s- Fröhliche Weihnachten! Das sei heute unser Gruß an unsre Leser. DaS Kirchensest, das von allen am meiste« zum Volksfest sich gestaltet hat, das Fest der christlichen Gemeinde, da« ein rechtes Fest des deutschen Hauses geworden ist, bringt Fröhlichkeit und Glücksgefühl mit, und löst bei Jung und Alt, bei Reich und Arm so manchen Bann der Sorge in heiterer Feiertagsfreude auf. Es ist etwa« Großes, wenn jede« Jahr einem ganzen Volke eine solche Festzrit bringt, in der das unablässige Getriebe de« täglichen Geschäftes und der harten Berufsarbeit vergessen ist vertliches und Sächsisches. Riesa, 24. December 1897. — Die Hoffnung, daß da- Christfest noch bei Schnee und Eis werde gefeiert werden können, will sich nicht er füllen. Der wenige Echnee, der gestern fiel, ist wieder zer ronnen und hat nur den Schmutz auf den Straßen vermehrt. Trüb und nebelig-düster ist'« heute draußen — hoffen und wünschen wir, daß da« Fest sich um so schöner und freund, ltcher allerwärt« im „stillen Heim " gestalte. — Da« LandeShllfSkomite« für die Waflerbeschädigten im Königreich Sachsen erläßt einen Dank an alle Diejenigen, welche da« große Liebe«werk diese« Komitee«, an dessen Spitz« Se. Köntgl. Hoheit Prinz Friedrich August al« Ehrenvor sitzender, Kreishauptmann Schmiedel al« Vorsitzender und Oberbürgermeister Seh. Finanzrath Beutler al« stellvertre tender Borfitzender stehen, durch Einsendung von Geld, Klei dung oder Lebensmitteln unterstützt haben. Bor Allem ist auch hervorgehoben, daß Se. Majestät der König die schnell«, einheitliche Einleitung de« Hils«werke« angeregt hat und ihm sonach der ehrfurchtsvolle Dank in erster Linie zukomme. Ferner dankt da« Komitee deu Königlichen und Gemeinde behörden, sowie den von ihnen zugezogenen freiwilligen Hel fern, sowie der Presse für die energische Unterstützung und endlich der Sächsischen Bank, die sich die Erledigung der Kassengeschäfte angelegen sein ließ. In der Veröffentlichung wird besonder« hervorgehoben, daß die Spenden in hochher ziger Weise aus unsere« sächsischen Baterlande, au« dem übrigen deutschen Reiche und von Landsleuten außerhalb des selben eingegangen find. — Die offizielle Gewinnliste der Leipziger Ausstellungs lotterie ist erschienen und gegen Einsendung von 20 Pfennigen in Briefmarken vom FinanzauSlchuffe der Ausstellung zu be ziehen. Der Liste stad folgende Mittheilungen des geschäfts führenden Ausschusses beigefügt: „Die GewinuauSgade findet nur in dem Pavillon der Stadt Leipzig aus dem Aus stellungsplatze statt und ist über den Empfang der Gewinne zu quittiren. Um bei der Auslieferung einer Verwechselung der Loose vorzubeugen, wird jeder Gewinner ersucht, seinen Namen vor der Abgabe deutlich auf das Gewinnlos zu schreiben. Mit de« Versenden der Gewinne nach auswärts befaßt sich der Finanz-Ausschuß der Gächftsch- Thüringischen Industrie» und Gewerbe-Ausstellung nicht. E« ist deshalb mit der Firma Meyer« Möbel-Trans- port-Geschäft, Leipzig, Parkstraße 11, ein Ueberetnkommeu dahin getroffen worden, daß diese Firma die Verpackung lin den V-rsandt nach auswärts gegen mäßige Gebühren zu übernehmen sich verpflichtet hat. Den auswärtigen Ge winnern wird anheimgestellt, ihr Loos an vorgenannte Firm« zwecks Aushändigung der Gewinne einzusenden. Die Ge- winnauSgabe, welche nur in den Stunden von S Uhr Vor mittags bis 3 Uhr Nachmittags stattfindet, beginnt am 28. Dezember und werden an diese« Tage »ur die Hauptge winne im Werthe von 30000 Mk. bis einschließlich 100 Mk. (Kewinn-Nr. 1 bis 710) aussezeben. Am 29. Dezember werden die Gewinne im Werthe von 50 Mk. bis einschließ lich 10 Mk. (Gewinn-Nr. 711—810) aurgegeben. Bom 3A Dezember ab gelangen alle anderen Gewinne zur Ausgabe. An allen Sonntagen und Feiertagen bleibt die Gewinnausgabe ge- schloflen. Gewinne, welche bis zum 31. Januar 1898 nicht abgeholt sind, verfallen zu Gunsten der Ausstellung. Loose, welche mit der Bitte um Uebersendung des Gewinne» oder Mittheilung, ob ein solcher auf das Loos entfallen ist, an den Finanz-AaSschuß eiagehen, werden unter „Einge schrieben" aber unfrankirt und ohne jede weitere Mitteilung an den Absender zurückgesandt." — Die Entstehung des volkSthümlichsten Weihnachtslieder Stille Nacht, heilige Nacht. Bei dem Liede ist meistens nur angegeben: „Volkslied" oder „Volksweise" oder sonst eine allgemeine Bezeichnung; an die Eltern de» Liedes den Dichter und den Komponisten, denkt Niemand. Der Dichter ist der Priester Joses Mohr, welcher al» Koadjutor zu Oberndorf an der Salzach wirkte. Dort entstand auch das Lied. Am gleiche» Ort war damals der Lehrer Franz Gruber als Organist an der Nikolauskirche angestellt. A« heiligen Abend de- Jahres 1818 kam Mohr zu seine« Freunde Gruber und überreichte diesem das eben fertig ge wordene Liedchen «it der Bitte, dasselbe in Mufik zu setzen. Gruber that dies in überraschend kurzer Zeit, und Mohr konnte da» Lied noch in derselben Christnacht in der Niko- laurkirche fingen. Vas ist der Anfang der großen Wander ung, welche da» Lied nun antrat und r« m aller Welt verbreitete. — Die fünf Staatslotterie» i« deutschen Reiche «er den i« nächsten Jahr eine Steuer von rund 1«,S Millionen Mark zu entrichten haben, und zwar die preußische «4, die sächsische s,7, die hamburgisch« 2,b, di« braunschweigische 2,S
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