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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010410017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901041001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901041001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-10
- Monat1901-04
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2S12 gleichen bewiesen würde, so würden wir unS dem Richtsprüche fügen. Aber wir sink darüber völlig beruhigt." Der Präsident kam dann auf den Einbruch der Boerencolonnen in die Capcolonie zu sprechen und erklärte, daß Stcijn und De Wei ihren dabei verfolgten Zweck erreicht hätten, der darin bestand, sich frische Pferde zu verschaffen und die Engländer zu zwingen, ihre Streitkräfte auf weite Strecken zu zersplittern, wodurch Botha, der in Ost transvaal etwas in die Enge getrieben worden war, Luft ge schafft wurde. Auf einen allgemeinen Aufstand der Afrikander habe man nie gerechnet, da ein solcher mangels Vorbereitungen, VerproviantirungS unk Munition» Magazinen, sowie genügender Kohäsionskraft auf so weiten Räumen unmöglich wäre. Die Wiederaufnahme der Arbeiten in Ken Bergwerken bezeichnete der greise Kämpe als undurchführbar und als eine Flunkerei der Engländer und machte dabei auf die Thatsache aufmerksam, daß, so lange die Boeren in ihrem eigenen Lande Herren waren, trotz den Kriegswirren, das „internationale Depot" unangetastet geblieben war, während seit dem Eindringen der Engländer in das Transvaal Gebiet sie unausgesetzt Zerstörungen preisgegeben sind. Dann erhob zum Schluffe Präsident Krüger die Stimme zu der feierlichen Versicherung, daß die Boeren im Stande sind, den Krieg bis in ein« „undenkbare Zu kunft" fortzuführen. „Wir haben Kämpen, Waffen und Munition in genügenden Mengen. Ueberall, wo wir kämpfen können, wird es stets im gegebenen Augenblicke am rechten Orte gut berittene, gut bewaffnete und völlig ausgerüstete Com mandos geben. Die Hoffnung, uns durch Ermattung oder Aus rottung nieder zu bekommen, ist eine vergebliche. Gott ist mit uns, und die Nationen stellen mit ihren glühenden Snmpathien auf unserer Seite." Ans einem kapstadtcr Briefe dom 13. vorigen Monats entnimmt die „Neue Freie Presse" folgende Stelle: Vom Kriege haben wir hier in Kapstadt nur sehr wenig zu spüren, abgesehen von den Preisen für Lebens mittel, die theurer sind als in Friedenszeiten. Sehr interessant ist es für alle ein wenig mit Johannesburger Verhältnissen Vertraute, daß sich heute bereits die Johannesburger Kriegshetzer in der Chamber of Commerce in Johannesburg in den Haaren liegen und an die englische Militär Regierung, Keren Mitglieder zum größten Theile für derartige Administration» und politische Arbeiten effectiv kein Verständniß haben, jedenfalls noch weniger, als für ihre militärischen Aufgaben, Briefe richten, die an Deut lichkeit wenig zu wünschen übrig lassen und t'ärkere Ausdrücke auf weisen, als di? Handelskammer sie beinahe jemals an kie alte Boerenregierung gerichtet batte: „Olmup-e ck'ackiessc mnis uou cts 8.v8töme". Die Ausbeutung des Publikums durch die verschiedensten englischen Beamten in Johannesburg steht hinter derjenigen der früheren Regierung schon heute nicht mehr zurück; Capstadt ist ebenfalls eine Jdealstadt für Backschischleute. Statt holländisch-afrikanischer unk anderer ausländischer Beamten, werden eben heute direct und indirect englische und englisch afrikanische Beamte bestochen, und der Patriotismus Der Nation ot siiopkeepers hört fast stets auf, wenn die Tasche >auch nur leicht in Mitleidenschaft gezogen wird. * London, 9. April. (Telegramm.) Nach einem Telegramm Lord Kitchener's aus Pretoria hat Plumer Pietersburg besetzt und zwei Locomotiven und 39 Eisenbahnwagen erbeutet. Die Boeren leisteten nur geringen Widerstand. Auf Seiten der Engländer wurden zwei getödtet und einer verwundet. Die Boeren räumten die Stadt in der Nacht vor dem Eintreffen Plumer's und iprengten zwei Wagenladungen mit Munition in die Luft. In der Nähe von Smithsield, am Bosmanskop, wurden l6 Boeren mit 50 Pferden und Vorräthen von den Engländer» gefangen genommen. — Im Norden Aberdeen's wurde eine Abtheilung von etwa lOOLancers und Peomanry-Mannschaften etwa 10 Meilen von der Stadt von -100 Boeren angegriffen. Nachdem sie von Tagesanbruch bis II Uhr Widerstand geleistet hatten, wurden sie «wringt und gefangen genommen. Nur 25 entkamen. inzwischen bekanntlich aufgehoben worden, die Diktatur aber besteht jetzt, 11 Jahre nach dem Rücktritte BiSmarck'S, noch fort, was wohl als ein Beweis dafür anzusehen ist, daß sie nicht nur von Bismarck sür nothwendig gehalten wurde, denn die Nachfolger Bismarck s habe» ja sonst mit so manchen BiSmarck'schen Einrichtungen und Uederlieferungen aufgeräumt. Es ist also lächerlich, Bismarck als den schwarze» Manu hin- zustellen, der die Reichslande bedrückt habe. Hingegen dürste eS selbst der „Köln. VvlkSztg." erinnerlich sein, daß Bismarck doch eigentlich der Mann gewesen ist, der Elsaß-Loth- ringen dem Reiche zurückgewonnen hat. Daß darum dieser Mann gerade in Elsaß-Lothringen eine Denksäule er kält, darüber dürste unter allen deutschgesiunten Elsässern kein Zweifel sein ; von den FranzöSlingen, für deren Em pfindungen die „Köln. BolkSztg." ein so rührendes Feingefühl besitzt, wird wobt Niemand einen Beitrag verlangen, erwarten und wünschen. Es ist wirklich schwer zu sagen, wa« man mehr bewundern soll: den Feuereifer, mit dem daS rheinische Blatt antideutsche Gesinnungen, wo immer sie sich zeigen, sei eS in der Ostmark, sei eS in der Westmark, fördert' oder die unerschütterliche Rachsucht, die es auch dem gestorbenen Feinde bewahrt. l?. II. Berlin, 9. April. (Eine neue socialdemo kratische Beamtenc lasse.) Der größte Gewerkschafts verband, der der Metallarbeiter, hält zu Pfingsten in Nürn berg seine Generalversammlung ab und dieser will der Hauptvorstanv einen umfassenden Plan unterbreiten, den er wahrscheinlich auch burchtrücken wird. ES sollen 10 Ver waltungsbezirke, Gaue, eingerichtet und an die Spitze eines jeden soll ein besoldeter Agitator gestellt werden. Man braucht sür diese Neueinrichtung etwa 60 000 denn der Verbandsvorstand ist der Meinung, daß die Herren Gau vorsteher gut besoldet sein müssen. Sie sollen mit einem Gehalt von 160 monatlich beginnen und eS dann allmäh lich auf 3000 .eil jährlich bringen, außerdem sollen sie sicher gestellt werden gegen Krankheit und Unfälle und im Alter eine auskömmliche Pension beziehen, die nach dem vollendeten 60. Jahre gefordert werden darf, bei Dienstunsähigkeit schon früher eintrilt. Nach diesem Plane lohnt eS sich, Gauvorstand und Agitator zu sein, denn der Inhaber dieses Postens hat natürlich noch allerhand andere Einkünfte, wenn er Ver sammlungen abhält, wenn er als Delegirter an den General versammlungen theilnimmt u. s. w. u. s. w. Der Haupt vorstand glaubt, daß er sich durch diese Regelung der Ge hälter zum Vortheile des Verbandes einen Stab von tüch tigen, schaffensfreudigen Beamten heranziehen werde. Cs soll auch nicht ausgeschlossen, sondern vielmehr wahrscheinlich sein, daß die anderen großen Gewerksorganisationen ähnlich vor gehen werben. In diesem Falle wird das Reich mit einem Schlage um einige Hundert gut bezahlter, fest angestellter socialdemokratischer Agitatoren reicher werden. „Fest ange stellter Gewerkschaftsagitor der Metallarbeiter" wird sich dann sehr gut aus der Visitenkarte ausnehmen; ob aber durch die neue Schöpfung nicht neuer Stoff zu Neid und Eifersucht in die Reihen der „Genossen" getragen wird, daS ist eine wohl aufzuwersende Frage. (-) Berlin, 9. April. (Telegramm.) Heute Mittag empfing der Kaiser die außerordentliche englische Mission unter der Führung des Herzogs von Abercorn zur Noti- ficirung der Thronbesteigung des Königs Eduard. Beim Empfang waren zugegen sämmtliche Herren deS Haupt quartiers, Oberceremonienineister Graf Eulenburg, der Ein führer des diplomatischen EorpS, Viceoberceremonicnmeister v. Knesebeck, und der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Krhr. v. Nichthofen. Die englischen Herren fuhren in Gala equipagen vom Hotel Bristol nach dem Schlosse, escortirt von einer Schwadron der ersten Garde-Dragoner. Im zweiten Wagen, dem Spitzenreiter vorausritten, saßen der Herzog und aus dem Rücksitz Baron Knesebeck. Im zweiten Schloß!,of war eine Ehrencompagnie deS Augusta Regiments mit Fahne und Musik aufmarsckirt, die bei der Ankunft deS Zuges präsentirte, während die Musik die englische National hymne spielte. Nach dem Empfang beim Kaiser wurde die Mission auch von der Kaiserin empfangen. Bei der Ab fahrt präsentirte die Ehrencompagnie abermals. Die EScorte geleitete den Wagen nach dem Hotel zurück. Deutsches Reich. Berlin, 9. April. (Bismarck, Elsaß-Lotbringen und die Klerikalen.) Die Absicht, dem Fürsten Bismarck im Reichslande eine Feuersäule zu errichten, wie solche bereits in allen Tbeilen des Reichs bestehen, stößt auf den lebhaften Widerspruch der Klerikalen. Die „Köln. Volksztg." bemerkt dazu höhnisch: „Es geht nichts über politisches Takt gefühl, zumal wenn es sich zu einer Zeit bethätigt, wo echt Bismarck'sche Maßnahmen, die so viel böses Blut gemacht, wie der gewesene Paßzwang und die Dictatur, den Mittelpunkt der Erörterung aller reichsländischen Kreise bilden." Was den Paßzwang anbelangt, so wurde er bekanntlich zu einer Zeit eingeführt, wo die französischen Umtriebe in den Grenzlanden den Höhe- punct erreicht hatten. Es war dies im Jahre 1888, kurz nach dem Falle Schnäbele, kurz nachdem enge Beziehungen zahlreicher elsässischer Vereine mit der französischen, deutsch feindlichen Patriotenliga sich herauSgestellt batten, kurz nach der gerade unter den Umständen, die die Wahlen von 1887 begleiteten, doppelt provokatorischen Wahl von 15 scharf protestlerischen Abgeordneten. Daß die im Anschluß an diese deutsch-feindlichen, von klerikaler Seite freilich begünstigten Wahlen getroffenen energischen Maßnahmen — der Paßzwang war nur eine davon — Wohl berechtigt waren, sollte alsbald der Erfolg zeigen, denn die Wahlen von 1890 fielen ungleich günstiger für daS Deutschthum aus. Der Paßzwang ist (Fortsetzung in her I. Beilage.) Vie 82inzfe-Iaipüo2vr laitlüoll-tzuvUs Lslvstor devükrt sieli vortrestliek bei gieren- unck Ilsrenleläen, bei )(«rngri«r, )<»rndiselnv,räen, ZUieumatirmur Sc Zickt, ferner bei 6»tarrken äer Mkmungr- H Vercksuungrorgan». Hsrolrelbeocke ivirlruox! Llseoirel I Lelekl Vera»nltck! Sslrterteokrel! «'n ^/»nk7a/wa««e7--/-voc», errnluett Le« <ie«- §akl-<rlor-ue//«n-Z)«>eccion in Er.l'ockkaUs, Lrllkl 2. Ink. ?Ltent- novalt Lack. besser als alle Kisker ^edriiuekliekeu Leisen. Lilumeu Lis niedt, einen Versuch zu Mücken, welcher sofort von äeu Vorzitp-en Uderzeuxt. pie Stücti so eig N«d«r»U kiuNiok. urek ihre liostdüren Lestüuätkeile, Uirveiss unä Dotter, ist äie nach Deutschen, keickspütent aus Hühnerei bergest eilte OlLnzeuckv hirtol-re vvurcken bei Llssen- unck Uürnrokreoleiiken (^ustluss) mir ächten gefällt mit Lülol 0,l unck äektem Lkmckelkolzill 0,2 erzielt. Oanz veraltete von Merzten verLebln-h Kelianckelre Oonorrköen rvunkeu gekeilt. Lenckeu Lie in llriesmarken au ^potlrelcer Imkr in IVUrzkurs 20 ein unck Lie erkalten verschlossen einen ^dckruelc äer uoautxetorckert einjkelauteoen Dankschreiben. Carton ä3.— in Deipzlx ächt in äer Ln»reI-U8lseu-8»Iouioois-8t. 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Festtags 10'/,—12 Uhr Bonn., geben unent geltlich Auskunft ». im Personenverkehr über Ankunst und Abgang der Züge, Zuganschlüsse, Reiserouten, Billetpreise, Reise- rrlrichteruugen, Fahrpreisermäßigungen rc.; k. im Güterverkehr über allgemeine Transportbedingungen, Frachtsätze, Kartirungen rc. Aundbnrea« der künigl.sächs.Staatseisenbahnen (LinienLeipzig- Hos, Leipzig-Chemnttz u. Leipzig-Meuselwitz) Bayer. Platz 2, part. (Bayer. Bahnh., Abgangsseile, 1. Geb.) in d. kgl.Bahnhoss-Jnspection. Auskunftsstelle für See-Schifffahrt-- und Reise-Verkehr. Rrlief-Weltkarte der Hamburger Rhederelen: R. Jaeger, Augustus- Vlatz2. Unentgeltliche Auskunftserth.: Wochent. 9-12 u. 3-6 U. Haupt-Mel-e-Amt de» Vezirks-Eommandos Leipzig, Nicolat- kirchhof 2, I. Stock, Zimmer 1. Meldest.: Wochentags 9—1, Sonntags 11—12. An den hohen Festtagen, sowie an den Geburts tagen des Kaisers und Königs bleibt das Hauptmeldeamt geschlossen. Tie städtische TeSinsectionS-Anstalt, Gustav Adolph-StraßrNr.2, übernimmt dir Desinfektion von Pferde- und Rinderhaaren, Schweinsborsten und SchweinSwolle gemäß der vom BundeSratbe am 28. Jan. 1899 erlassenen Beiordnung. Patent-, Gebrauchsmuster- u.Marken-AuSkunftSstelle:vrühl2 (Tuchhalle), I. Exved. Wochentag» 10—12, 4—6. Fernspr. 682. Oeffentliche Bibliotheken: Universitäts-Bibliothe». Di«Bibliothek ist an allen Wochen- tagen geöffnet: Früh v. 9—1 u. (mit Ausnahme deS Sonn- abends) Nachm. v. 3—5. Der Lesesaol ist geöffnet: Früh v. 9—1 u. Nachm. von 3—6. Die Bücher-Ausgabe u. -Annahme erfolgt täglich früh v. II—1 u. (mit Ausnahme des Sonnabends) Nachm. von 3—5 Uhr. Stadtbibliothek. Der Lrsrsaal ist geöfs. tägl.10—1, außerd. Dienstags u. Freitags 3—6, Mittwochs u. Sonnabends 4—8; die Bücherausgabe Mittw. u. Sonnab. 4—7, an d. übr.Tag. 11—1. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse, Tr. ö, l.): BücherauSgabe u. Benutzung des LesesaalS v. 9—12 u. 3—7 U. Vorlegung der Patentschriften v. 9—12 u. 3—7 U. ebenda. Bibliothek der Innern Mission, Roßstraße 14. Volksbibliothek, Roßstr. 14, Mittwoch u. Sonnabend 2—3 U. Bolksbibliotdrk I. (Alrxanderstr. 35, p.) 7'/,—10 Uhr Abds. Pädagogische Ee«tralbtbliöthek(Comeniusstistuug),kkramerstr.4, l. oeöff». Mittw. u. Sonnab. v. 2'/,—4'/,. Lesehalle v. 2'/,—8 U. geöffn. BolkSbibliothck des Gewerbevereins L.-Eutritzsch. Geöffnet jeden Mittwoch von'/-9 Uhr Abends an imRöthhaus zu L.-Entritzsch. „Volksbureau". Auskunstsstelle f. Arbeiterversicherungs-Angelearn- beiten Leipzig-Neuschönefeld, Gustav Harkortstr. 4, I. Geschäfts zeit 1—3, Sonnt. '/,11—'/,1 Ubr. Städtisches Museum der bildenden Künste und Leipziger Kunstverein (am Augustusplatz) geöffnet an Sonn- und Feier tagen '/,11—3 Uhr, Montags 12—4 Uhr, an den übrigen Wochen tagen 10—4 Uhr. Eintritt in das Museum Sonntags, Mittwochs und Freitags srei. Montags 1 Mk., Dienstag», Donnerstags, Sonnabends 50 Pfg., an den Meßsonntagen 25 Pfg. Der Ein tritt in den Kunstverein beträgt sür Nichtmitglieder 50 Pfg. Grassi-Mnseum. Musenm für Völkerkunde geöffnet an Sonn- u. Feiertagen v. 10'/,—3 Uhr, an den übrigen Tagen v. 10—3Ukr, Montags geschlossen. Eintritt Sonnabends 50^, sonst frei. Grassi-Mnseum. Kunstgewerbe-Museum, geöffnet an Sonn» und Feiertagen von 10'/»—3 Uhr, an Wochentagen von 10—3 Uhr, Montags geschlossen. Eintritt Sonnabends 50 sonst fr»? Bibliothek geöffnet Sonntags von 10'/..—1 Ubr, an Wochentagen von 10 Uhr Vorm. bis 9 Uhr Abends, Montags geschlossen. Eintritt jederzeit frei. Tas Antikenmusenm der Universität ist, mit Ausnahme d. Uni- versitätsferien, jed. Sonntag v. II—I Uhr d. Publicum unentgeltlich geöffn. Zugang v. d. Universilätsstr., Albertinum, Erdgeschoß rechts. Sammlungen des Vereins für die Geschichte Leipzigs Johannisplatz 8, II. (Altes Johannishospital). Geöffnet: Sonntag» u. Mittwochs von II—'/,1 Uhr. Eintritt 30 Kinder 10 Museum von KriegSerinnerungcn Les Verbandes deutscher Kriegs. Veteranen i. „Tivoli",Zeitz.Str.32. Geöffn. alle Wochent. v. 8-1 u.3-6. Histor.Mnsenm d. Völkerschlacht». At.RapoleonS I.(9000Nun,.) JmGasthausNapoleonstrin, einzig dastehend Tägl.von früh geöffn. Monarchenhügel bei Meusdorf. Prächtige Aussicht auf die Schlacht- selderv.1813. Interest. Samml.vonErinnerungen and. Völkerschlacht. Neues Theater. Besichtigung desselben Nachmittags von 2—4 Uhr. Zu melden beim Theater-Jnspector. ReueS Gewandhaus. Täglich von stütz 9 Uhr bis Nachmittag» 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten L 1 ./L pr. Person (für Vereine und auswärtige Gesellschaften bei Entnahme von wenigsten» 20 Billets L '/» ./t pr. Person) sind am Westpsrtal zu lösen. Tel Vecchio s Ausstellung für Kunst aller Art und Zeit, Markgrasenstr., im Dodel'schen Hause,neb. d. Leipzig.Bank. Geöffn.: Wochentags 9—7, Abds. elektr.Beleucht., Sonii-u.Feiertags l 1—2 U. Gemälde-Ausstellung Mittentzweh-Win-sch, Grimm. Str. 25, Ausgang Ritterstr. 1—3, I., täglich von Vorm. 9—7 Uhr Abends, Sonn- und Feiertags von Vorm. 11—3 Uhr Nachmitt, geöffnet. Teutscher Buchgewerbeverein. Ständige buchgewerbliche Aus stellung mit Maschinenmarkt, Deutsches Buchgewerbemuseum Wockeniäglich von 9—6 Uhr, Sonntags von 11 Uhr bis Eintritt derDunkelheit geöffnet. Da» Lesezimmer des Buchgewerbemuseums an Wochentagen (mit Ausnahme von Montag) von 11—3 Uhr und Abends von 7 bis 10 Uhr, sowie Sonntags von II Uhr bi» Eintritt der Dunkelheit geöffnet. Eintritt frei. Reue Börse. Besichtigung Wochentags 9—4 Uhr, Sonntags '/,11—1 Uhr. Eintrittskarten zu 50 beim Hausmeister. Teutscher Flottenverein. Anmeldung zur Mitgliedschaft bei der „Credit- L Sparbank" Schillerstr. 6. (Mindrst-Jahresbeitrag 50 „H. Geschäftsstelle des Teutscheu Patrioten-vundeS zur Errichtung eines Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig: Rathhausring II, pt.l. Zahlstelle und Entnahme von Mitgliedskartenheften. Dauernde Gewerbe-Ausstellung. Promenadenring. Reichhaltig und schön, ca. 400 Aussteller. Täglich geöffnet. Eintritt 10 /H. Panorama Weißenburg geöffnet von früh 8 bis 9 Uhr Abends. Leipziger Palmengarten, täglich geöffnet. Analogischer Garten, täglich geöffnet. Zoologisches Museum, Thalstr. 33, ist bis auf Weiteres wegea Reinigung geschlossen. SchillerhauS in GohltS, Hauptstraße 18, täglich geöffnet. bei Fko/n»F»SA0r», keorxirme 19, Lclce Llüekerplatz. «t«. «tv. «tv. »t«. Nlr » I« Ire Vautsv ILrkex, 2 Oeorgi-Uiutc 2, am Irenen Theater. Bibliothek erschienen und mit einem Vovwort versehen war, worin es heißt: „Ich habe nichts zu sagen, als daß ich keiner Partei tendenz huldigen, sondern eine warnende Tragödie schreiben wollte. Warnend, da der Tagestampf der Parteien sich in das Gebiet des Glaubens wagt, wohin er absolut nicht gehört." Die Handlung dieses merkwürdigen Dramas ist auf dem no vellistischen Fragment von Heine's „Rabbi von Bacharach" auf gebaut. Sie gipfelt in einem fälschlicher Weise dem edlen und menschenfreundlichen Rabbi David schuld gegebenen Ritualmoid, wegen dessen dieser ins Gefängniß geworfen, gefoltert, öffentlich vor Gericht gezogen, endlich aber freigesprochen wird, worauf aus Rache von den Fanatikern das Judenviertel in Brand gesetzt wird, bis durch den Administrator und Bürgermeister der Stadt Frankfurt dem Feuer Einhalt gethan wird. Der Schein des Ritualmordes kann von einer lüderlichen Dirne, di« den Verdacht, ihr uneheliches Kind ertränkt zu haben, von sich abwend«n will, deshalb auf Rabbi David geworfen werden, weil dessen Tochter ihrem Geliebten, dem Bürgermeisterssohn Franz von Holzschuher, ein todtes Kind geboren hat, dessen Leiche in des Rabbi Biblio thek aufgefunden wird, nachdem der Buhle jener Dirn«, der Jude Joel ihr einen Schächtschnitt am Halse beigebracht hat. Der Rabbi hat nun den tragischen Conflict in sich auszukämpfen, ob er die Sckande seiner Tochter vor allem Volke bekennen oder den Berdacht des Moides auf sich lasten lassen soll. Endlich be kennt Franz selber die ganze Wahrheit und bewirkt dadurch das freisprechende Urtheil, worauf denn auch die Schandthat der Dirne Anna ans Licht kommt. E» konnte nicht ausbleiben, baß dieses Stück im Zeitalter des Konther ProceffeS eine sehr verschiedene Beurtheilung erfuhr. Aber die Gerechtigkeit wird wohl Jeder dem Dichter widerfahren lassen, daß er Licht und Schatten nach Billigkeit vertheilt hat. Der Jude Rabbi David giebt allerdings an Edelmuth und aufgtklärten Anschauungen dem weisen Nathan nicht» nach. Aber seinen hochherzigen Gesinnungen tritt der herzlose Geist des Mammon in der Familie des Ben Aaron, der halb wahn sinnige Fanatismus des Mischen Schwärmers Judah, die tiefe moraUsche Versumpfung des Joöl, die finstere Unduldsamkeit, Rachsucht und heimUch lodernde Sinnlichkeit des von Geburt jüdischen Inquisitors vr. Barras gegenüber. Aber auch auf christlicher Seite sehen wir Schatten und Licht gerecht vertheilt zwischen dem christlich milden Erzbischof, dem besonnen-starken Reichsgrafen von Altenstein, dem gerechten Bürgermeister Holz schuher und seinem feurigen Sohne Franz, und den verkommenen Vertretern des den Juden verschuldeten Adels, den wahnsinnigen Fanatikern der Flagellanten und der Gefolgschaft ves rothen Diether. Ein grausiges Gemälde finsteren Aberglaubens und unversöhnlicher Verfolgungswuth entrollt uns der Dichter in diesem Drama, dessen nächtliche Atmosphäre von den rothen Blitzen entzündeter Scheiterhaufen durchzuckt, von den Brand stiftungen des Aberglaubens umflammt wirk. Aber über den Greueln der Verwüstung fern im Osten wird es Tag, und ein lichter Streifen verkündet den Aufgang der Sonne, die einer besseren, gereinigten Menschheit leuchten soll, und der Erzbischof kann zum Schluffe mit dem Rabbi den Blick hoffend emporheben. Eine eigenthümliche und neuartige Behandlung hat Weiser dem „P e n e l o p e " - S t o f f e zu Theil werden kaffen, die un willkürlich zum Vergleiche mit der hochpathetischen Behandlung reizt, welche demselben Vorwürfe in Bungert's Musikdrama „Odysseus Heimkehr" zu Theil geworden ist. Der Verfasser spricht sich in der Vorrede über die auffallende Thatsache aus, daß er sein Drama Lustspiel genannt hat: „Ich wollte die Treue verherrlichen, welche nicht auS Convenienz, Zwang der Pflicht oder Gewohnheit, sondern ewig jung und stark, wie die Nothwendigkeit des Frühlings aus immer neuer Liebe sich erzeugt. Da mein Gedicht ein Lustspiel geworden, so habe ich auch Alles, wa» di« Sage Greuliche» enthält, und besonder» den Too der Freier, abseits liegen lassen. Mit der Vereinigung von Penelope und Odysseus hat mein Stück seinen natürlichen Abschluß gefunden. Daß die Freier unschädlich gemacht werden, glaubt jeder Hörende und Sehende; wie das geschieht, ist gleichgiltig." Der lustspielartige Charakter des Stückes tritt besonders in der genrehaften, theilweisc humoristischen Zeichnung der Freier, in der Behandlung, die Penelope ihnen zu Theil werden läßt, indem sie nach einander Jedem von ihnen ihre Hand verspricht, der sie von den übrigen befreit; und in der Derbheit des gött lichen Sauhirten Eumäos zu Tage, der in einer aristophanisch gehaltenen Scene, mit einem Stuhle bewaffnet, die überlästigcn Freier zwingt, aus dem Fenster des Frauengemaches zu springen. Der Grundgedanke der Dichtung verwirklicht sich, abweichend von Homer, in ganz eigenartiger Weise dadurch, daß Odysseus seiner Gattin, die ihn nach fünfundzwanzigjähriger Trennung nicht erkennt, als Freund des Ooyfleus, Aethon, gegenübertritt mit dem siegesgewissen Stolze reifer Männlichkeit. In Penelope's Busen entzündet sich nun ein Conflict zwischen der neuen Neigung zum Aethon und der alten Treue zum Odysseus. Als ihr die Ankunft des wahren Odysseus verkündigt wird, und Aethon in den tödtlichen Kampf stürzen will, wird Penelope sich darüber klar, daß sie diesen liebt. So findet Aethon, der sich als Odysseus offenbart, am Herzen Penelope» statt kalter Treu« das Glück einer heißen, jungen Liebe, an welcher die lange Trennungszeit wirkungslos vorüber gegangen. Das Alles ist gewiß sehr wenig homerisch, und leicht könnte es geschehen, daß klassischen Philologen dabei die Haare zu Berge stünden. Aber der Dichter wird sich darüber nicht allzu sehr grämen. Er hatte den fernliegenden epischen Siosf unserer Bühn« und unserem Empfinden anzupassen, und wenn es ihm gelungen, die in plastischer Ruhe verharrenden Gestalten mit bewegtem und spannungs reichem, dramatischem Leben zu erfüllen, so hat er seinen Zweck erreicht. Den übrigen Schöpfungen Weiser's ist auch diese Dichtung, trotz ihrer Sonderstellung, insofern anzureihen, als der Freiheitsgedanke in ihr eine eigenthümliche Gestaltung erfährt: als Freiheit der inneren Neigung, die durch jede Art von Zwang entwerthet wird, wie in den anderen Dramen die Jdec^e freier Duldung, freier christlicher Nächstenliebe und geistiger Freiheit zur Durchführung gelangen. In allen Dramen verräth sich das leidenschaftliche Tempe rament Weiser's, das dazu neigt, die Fülle der heißen Empfin dung in stolzgeschwellter Rhetorik auszuströmen, die eigentlich dramatische Ader pulsirt rasch und kräftig und scheut vor starken und grellen Wirkungen nicht zurück. Machtvoll offenbart sich die Fähigkeit, den Hintergrund der Zeit als ein buntes, vielgestaltiger Culturbilo zu entrollen und wieder zu einer Einheit zusammen zufassen; über die Fluthen der dramatischen Bewegung zuckt mit Hellen Blitzen ein übermüthiger Humor, und ein kühner, wahr heitsdurstiger Geist durchdringt mit erfrischendem Sturmhauch die tragische Atmosphäre. Ein verständnißreicher, von tiefster Ehrfurcht für das Wort Kes Dichters erfüllter, die Massen mit Meininger Meisterschaft beherrschender Regisseur, ein genialer Menschendarsteller, ein eigenartiger, nur wahrhaft Großes mit seiner Kunst verklärender Dichter: diese Erscheinung ist zu selten, als daß sie nicht eine eingehende und liebevolle Würdigung ver diente, wie sie hier versucht worden ist. Wilhelm Henze n.
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