Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189801102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-10
- Monat1898-01
- Jahr1898
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
PesaerMssgMaN und Attjeister jEllicdkli »O Aytigetz Telegramm-Adresie „.Tageblatt", Riesa. Amtsötati Femsprechstellr Nr. 20. der König!. Amtshanptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und desMtadtraths zu Riesa. 6 Montag, 10. Januar 1898, Abends. 51. Jahr,. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedittonen in Riesa und s Strehla oder durch uns«» Träger frei tu» Hau» 1 Mari 80 Psg., bei Abholung am Schalter der iaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pfg., durch den Briefträger frei in» HauS 1 Mark 65 Pfg. Auzeigen-Anuahme für die Ruunu« d«U Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Friedrich Gustav Knappe eingetragene Grundstück, bestehend aus Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Bäckerbackofen, Hofraum und Garten, Folium 154 des Grundbuchs für Weida, M. 9 s des Flurbuchs und Nr. 6 8 des Brand- catasters — 2S,3 s groß und mit 76,59 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 12050 Mark — Pfg. soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 17. Januar 1898, Vormittags 10 Uhr als BersteigerungStermi«, sowie der 24. Januar 1898, Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des BerihetiungSplarrS auberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Riesa, am 11. November 1897. Königliches Amtsgericht. Ass. Reiche». Akt. Sänger. Im GsirosteMeu Gasthofe zu Esiröba sollen Freitag, den 14. Januar 1898, Vorm. 11 Uhr, 3 Bettstellen mit Matratzen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 5. Januar 1898. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr Eidam. Im Gasthofe zur Körrig-Hude in Wülknitz sollen Montag, am 17. Januar d. I., von Bormittags */,1O Uhr an 30 rm kieferne Scheite, l Dürrhölzer aus den Forstorten Herrenhaide, Rustel, Brand, 238 - - Knüppel und > Sautränke, Diebswinkel, am Zweiwege, Kiengehau, Kreinitzer 348 - - Aeste, I Hinterhaide, alte und neue Lichtensee meistbietend gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben. Haidehäuser und Truppenübungsplatz Zeithain, am 7. Januar 1898. Königliche Forstverwaltung. Königliche Garnisonverwaltung. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 10. Januar 1898. — Der Staatssekretär des Reichspostamtes hat folgen des Dankschreiben an die Beamten erlassen: „Der Päckerei- und Briefoerkehr ist in der letzt verflossenen WeihnachtS- und Neujahrszeit weit über den Umfang in den früheren Jahren hinausgegangen. Allein in Berlin find 5,6 Millionen Packet- sendungrn bearbeitet worden. Die Bewältigung der Massen hat, wie ich mich bei verschiedenen Betriebsstellen persönlich A überzeugt habe, an die Beamten und Unterkeamten sehr hohe Anforderungen gestellt. Der gewaltige Verkehr hat sich zu meiner Freude im gesammten ReiLSpostgebiete glatt abge« H wickelt. Ich nehme gern Veranlassung, den Beamten und x Unterbeamten für die bewiesene Hingebung und Umsicht meine , Anerkennung und meinen Dank auszusprechen." — Im allgemeinen Interesse theilen wir mit, daß in - Deutschland silberne Rubelstücke in Umlauf find, welche in / ihren Größenverhältnissen den Thalerstücken so ähnlich find, '! daß Verwechselungen sehr leicht Vorkommen können. Schon r find Fälle bekannt geworden, in denen zweifellos betrügerischer ? Weise Rubelflücke für Thaler in Zahlung gegeben worden ß sind. Vorsicht erscheint mithin emvfebl-wswcrth. denn dir Rubelstücke he.b rr nur einen Werth von 2,16 M. — Z>-m Gebrauchs böhmische-, oder säLsi'cher H ll- quellen sind aus den Mittel» der unter Verwaltung des König!. Ministeriums dcS Ji.n rn st-henden 'Sächsischen Stif tung au arme Kranke auch für > as laufende Jahr eine An zahl Unterstützungen bcz. Freistellen zu vergeben. Die Un- IcrstützungSzcsuche sind längstens bis Ende März d. I. bei dem Ministerium des Innern anzubringen. Solchen Gesuch- ! ftrllern, welche bereits wiedrrholr unterstützt wurden, kann jedoch keine Aussicht auf abermalige Berücksichtigung eröffnet . werden. — Dem Gesammtdircktorium des WohlthätigkeiLSoereins „Sächsische Fechtschulr" ist seitens des Hofnnrschallamtes Sr. Kömgttchen Hoheit des Prinzen Friedrich August folgendes Schreiben zugegangcn: „Dem Direktorium der „Sächsischen - Fechtschulr" gestatte ich mir ganz ergebenst mitzutyeilen, daß - Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August, der erlauchte Protektor der „Sächsischen Fechtschule", aus Nr. 22 der „Sächsischen Fechtzeitung" vom 15. November d. I. ersehen > hat, daß dir seitens der Fcchtschulverbände für die Hochwas- / sergeschädigten gespendeten Beträge die Gesammthöhe von s 16496 Mark errercht haben. Se. Königliche Hoheit hat von Z der weitgehenden Opferfreudig»-.» und Nächstenliebe, welche l in dieser reichen Beihilfe zum Ausdruck kommen, mit großer / Befriedigung Kenntniß genommen und hofft, daß die bethä- ß tigte Barmherzigkeit nicht bloS den empfangenden Nothlei- denden, sondern auch den gebenden Fechtern zum Segen ge reichen möge. Dresden, im December 1897. Freiherr v. Reitzenstein, Hofmarfchall." — Der letzte Jahreswechsel läßt den Blick auch zum ! baldigen Schluß des 19. Jahrhunderts schweifen. Wissen- ! schaftliche Arbeiten, die sich mit den verschiedenen Bilanzen i auf jeglichen Gebieten beschäftigen, machen uns allmählich auch l mit dem Jahrhundertwechsel vertraut. Es sei nur hinge- wtesen auf die bedeutende Arbeit Professor Büchner'- „Am Sterbelager de- Jahrhundert-, Blicke eine- freien Denker» aus der Zeit in die Zeit." Zeitgemäß erscheint aber -auch die Frage: Wann beginnt das neue Jahrhundert? Der Be ginn desselben verknüpft sich in unserer Vorstellung mit dem Hervortreten der Zahl 1900. Das ist aber ein J.rtham. Das laufende Jahr ist das 98. im 19. Jahrhundert, mithin schließt letzterer mit dem 31. December 1900, und das neue Jahrhundert beginnt mit dem 1. Januar 1901. Diese Auf fassung ist im Kreise der Chronologen niemals bestritten worden. Das erste Jahr der christlichen Zeitrechnung heißt 1, ein Jahr 0 hat es nicht gegeben; folglich beginnt jedes neuer Jahrhundert wieder mit dem Erscheinen der neuen 1, das nächste also am 1. Januar 1901. An diesem Tage wird uns allerdings das neue Jahrhundert schon recht alt vor kommen. Noch auffallender wird es unseren Urenkeln sein, wenn sie das neue Jahrtausend erst beginnen sollen, nachdem sie schon 12 Monate lang die Jahreszahl 2000 geschrieben haben werden. — Die abnormen Witterungsverhältnisse dieses W-nterS ruien vielfach die Meinung wach, daß eine allgemeine Ver schiebung der Temperaturunterschiede unseres Erdballes im Anzuge sein könne. Zahlreiche Aufzeichnungen aus neuerer oder auch längst vergangener Zeit beweisen uns dagegen, daß auch hier, wie ans anderen Gebieten Alles schon kngswesen ist. Go w noch dem „V. A." berichtet, daß in den Jahren 1172 und ri66 der Winter außerordentlich in): austrat. I« Janu e schlugen damals dir Bäume aus, im F-bruar brät len die Vögel und die Aepfel hatten brrrrts die Größe einer welschen Nuß erreicht, im Mai wurde gecrn-er. Sehn liche Erscheinungen brachten die Jahre 1529, 1719, 1723 und 1804. Die Monate Januar und Februar de» Jahres 1851 warm nach übereinstimmenden Berichten vollständig frühlingsinußig. Der milde Winter 1862/63 ist noch in Vieler GeLächtmsj. Der Redaktion des Zwickauer Wochen blattes wurde am 22. December desselben Jahreö ein Strauß srischgepflückcer, reifer Preißelbeeren aus dem Werdauer Walde überbracht, wo auch Heuer diese sogenannten Winter zecken gefunden werden. Ausgangs Januar und im Februar herrschte eine Temperatur, wie sonst ,m April. Am 20. Ja nuar 1863 verbreitete sich ein heftiges Gewitter über einen großen Theil von Deutschland, bei welchem durch einen Blitz strahl der Thurm der Werdauer Kirche in Brand gesetzt und eingeäschcrt wurde. Auch in den Nächten der jüngst ver gangenen Tage ist nach verschiedenen Btätterberichten Wetter leuchten beobachtet worden. Dennoch sollen wir noch Kälte zu erwarten haben. Zu den zahlreichen diesjährigen Wetter propheten (auf die sammt und sonders wenig zu geben ist!) gesellen sich neuerdings die Sperlinge, die nach Aussage von Augenzeugen in ihre Winterwohnungen fortgesetzt Haare, Stroh und dergleichen schleppen, welche Thätigkeit aus nahende Kälte deuten soll. OS es eintrifft? Wir könnens natürlich nicht behaupten, aber ausgeschlossen ist's nach früher wahr genommenen Erscheinungen nicht. So blühten im Frbruar de» Jahres 1529 bereit» die Veilchen, während der April -roße Kälte und vielen Schnee brachte. 1723 war der Winter lieblich und war« wie der schönste Frühling, so daß man im Januar die Felder bestellte. Der Winter übte in dessen vom 23. Februar bi» zum 19. März sein Recht noch gehörig au». Der Januar de« Jahre» 1804 war so war», daß die Himmelschlüjselchen blühten und die Felder bestellt werden konnten, worauf jedoch im Februar noch ein strenger Nachwinter folgte. Daß aber der alte Winter gerade nach mildem Regiment als Despot austreten kann, beweise« die Jahre 1719, 1857 und 1863. In diesen Jahren erfror im Heumonat, im Juni, in unserem Baterlande da- Kar toffelkraut. — Von den bevorstehenden Reformen i« Fernsprechbetriebe wir) da» flache Land zunächst den Vortheil haben. Eine so eben erlassene Verfügung des Staatssekretärs des Retchrpost- amts bestimmt, nach welchen Grundsätzen bei Anlegung von Frrnsprechlritungen für die Bewohner des flachen Lande» und der kleinen Städte künftig verfahren werden soll. Eine ganz bedeutende Erweiterung de» Fernsprechnetzes steht danach zu erwarten. Es sollen Fernsprechverbindungen zwischen Orten ohne Bermittelunzsanstalten hergsstellk uns öffentliche Fern- sprechstellsn in diesen Octeu eingerichtet werden, sofern die Interessenten eine angemessene JahreSsinnahme gewährleisten. Für Gespräche von den öffentlichen Sprechstellen aus wird dis übliche Einzelgebühr erhoben. Außer bei den Postan- sialten können öffentliche Sprechstellen auch bei den Amt». Vorstehern oder bei sonst zuverlässigen Personen, daneben auch in Hotels und Kurhäusern angebracht werden. — Di» Reichspost hat Versuch: mit der Verwendung von Fahrrädern in dcn oerichtederistm Zweigen ihres man nigfach gegliederten Betriebes gemäht. Gs sollten zum Bei spiel bei der Tel-graphcno rwaltunz nicht a i in Depeschen- träger, sondern auch die Revarateucr und die T-'lephonbe- amtm mit Rädern ausgestattet werden. Dis Unterhand lungen mit den einzelnen Fabriken, zu denen auch amerika nische Li ferantrn heranzezogen worden waren, haben jetzt ihren Abschluß gesunden. Soeben ist der Vertrag zwischen der Rüchspoft und der weltbekannten Nähmajchiiimsabrik Seidel u. Naumann, Dresden, c-SzesHloss-n wocseu. Daß aus daeser Konkurrenz dir d.mlsche Jamtcie mühelos und glänzen) als Siegerin hervorging, beweist aufs Neue ihre Gleichberechtigung gegenüber der anNändischen Konkurrenz. — Im Packetoseksyre mit Gro.britannten uns Irland, sowie eins: Anzahl britischer Besitzungen ist insofern eins Er leichterung eingetreten, als die Postoerwaltung fortan auf Wunsch auch die Berzollang der Packete übernimmt. Zur Vermeidung von Weiterungen für den Empfänger oder uar diesem die Zollkosten zu ersparen, wird diese Einrichtung mit Freuden begrüßt werden. Derartige Packete, für welche also oer Absender die Zollkosten bezahlen will, find nebst den zu gehörigen Begleitasreffen mit dem Vermerke „koanL As ckvoits" zu versehen. Die Postoerwaltung verlegt daun einstweilen die entstehenden Kosten und zieht st; nachträglich vom Absender ein. BritischrrseitS wirs süc die damit ver bundene Mühewaltung eine besondere Gebühr von 6 A 55 Pfennige berechnet. — Nach einer in den „Preußischen Jahrbüchern" ver öffentlichten verdienstvollen Arbeit über BolkSoermehrung und Wehrkraft in Deutschland ergiebl sich aus einer Untersuchung de« Verhältnisse« der jährlich eingestellten Mannschaften zur Bevölkerung-zahl Felgendes: Aus 10000 Einwohner werde« jährlich eingestellt in Ostpreußen rund 67 Mann, in Posen 60 Mann, in Westpreußen 60 Mann, in Pommern 58 Mann, Mecklenburg 56 Mann, Baden 52 Mann, Schles wig-Holstein, Bayern und Württemberg je 50 Mann, Hessen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht