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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189801142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-14
- Monat1898-01
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1898
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MÄcrßssagiAail ««d Anzeiger Metlall iik Lyrisch rrltgeamm-Vdreff« „.Tageblatt", Riesa. Amtsötatt Aemsprechstelle Nr. 20. der KSnigl. «mtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des StadttathS zu Riesa. 1». Freitag, 14. Januar 1898, AveudS. 51. Jahrg. Go» «tch-er TageitMt «scheint jeden Tag Abend» mit,«»Snahme der^Sonn- und Festtage. Merteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch uns«, DAg« frei in« Han« 1 Mark SV Pf,., bei Abholung am Schalterder laiserl. Postanstalten 1 Mark'25 PfgT^rch den MestrSger frei in« Hau, 1 Mart S5Psg. »yelge-Ammhme für di« Num«« de« "^Ausgabetages bts^Bormittag S Uhr ohne Gewähr. »nd Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschltst-stelle Kastanienstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. O. ?. ir. Bekanntmachung. Der Waffer-ittP auf das 4. Vierteljahr vorige« Jahres ist baldigst, längstens aber bis Bekanntmachung. Herr Verwaltungsinspektor Helm in Zeithai« ist al« Gutsvorsteher für de« selbständigen Gutsbezirk „Truppenübungsplatz Zeithain" und Herr Raserneninspector Petzold, daselbst als stellvertretender Standesbeamter für den Standesamtsbezirk dieses GutSbezirks in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 5. Januar 1898. L »32. Die Königliche Amtshauptmannschaft. V. Wilucki. za« »4. Januar 18G8 an die hiesige Stadthauptkaffe abzuführen. * Riesa, am 12. Januar 1898. Der Rath der Stadt. «etter». Hmtzsch. Im «asthofe zur ttönigSlind- in Wülknitz solle» Montag, am 17 Ja«« ». I., von Vormittag« */,10 Uhr an 30 rm kieferne Scheite, i Dürrhölzer auS den Forstorten Herrenhaide, Rnstel, Brand, 238 - - Knüppel und > Sauttänke, Diebswinkel, am Zweiwege, Kimgehau, Kremser 348 - - Neste, I Hinterhaide, alte und neue Lichtensee meistbietend gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben. Haidehäuser und Truppenübungsplatz Zeithain, am 7. Januar 1898. Königliche Forftverwaltuug. Königliche Garnisonverwaltung. Vom Landtag. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Präsidenten und Verlesung der Regiftrande trat gestern die Zweite Kammer in die Berathung über den einzigen Punkt der Tagesordnung: „All gemeine Vorberathung Aber das Königliche Dekret Nr. 5, die G-haltSverhäUnisse der Lehrer an den Volksschulen und dir Gewährung von Staatsbeihülsen zu den Älterszulagen der selben betreffend. — Wiederholt und zuletzt auch aus dem vorigen Landtage ist die Uebernah ne der den Lehrer« an Bolksschulen zu gewährenden Alterszulagen auf die Staats kasse angeregt worden, die Regierung sah sich hierzu bisher jedoch außer Stande, weil es ihr an den nöthigen Mitteln fehlte. Die finanziellen Bedenken der Regierung werden sich aber erledigen, wenn die von ihr jetzt den Ständen vorge- schlagens Reform der direkten Staatssteuern zur Annahme gelangt, denn durch dieselbe werden der Staatskasse vom Jahre 1900 ab in ansehnlichem Umfange dauernd neue Mittel zugeführt werden, welche es gestatten, die Alterszulage der Lehrer an den Volksschulen, soweit nöthig, auf die Staats kasse zu übernehmen. Da ferner die vorgeschlagene Steuer reform die Ueberweisung der vollen Grundsteuer an die Schulgemeinden vorfieht, so läßt sich gleichzeitig auch eine anderweite, nach Ansicht der Regierung dringend nöthige Regulirung der Gehaltsverhältnisse der Lehrer leicht durch führen. Bei diesen Vorschlägen der Regierung würde sich nach dem Lehrerstande vom 31. Mai 1895 eine Gesammt- belastung der «Staatskasse in Höhe von rund 1700,000 Mk. ergeben, dagegen würde bei Annahme der Vorschläge von der eingestellten DispositionSsumme zur Unterstützung unvermögen der Schulgemeinden eine Abminderung von 150,000 Mk. er folgen können. Das Wort hierzu ergriff zunächst Abg. Härtwig- Oschatz (kons.), welcher bemerkte, daß diese Materie die Land tage schon ost beschäftigt habe, und daß auch diese neue For derung in der gegenwärtigen wirthschafllichen Lage ihre Be gründung finde. Er erklärte daher Namens seiner politischen Freunde, daß sie voll und ganz auf dem Boden der Re gierungsvorlage stehen, daß aber ein Darüberhinausgehen über dieselbe nicht thunlich erscheine. Er bat um Ueber weisung der Vorlage an die Finanzdeputation L.. Vizepräsident Dr. Georgi (natl.) erklärte sich Namens seiner Freunde einverstanden mit der Erhöhung der Mini malgehälter. Weiter sei man einverstanden mit der Ueber- nahme der Alterszulagen auf den Staat, da dies im In teresse der Gemeinden und Schulen liege. Bedenken habe ihm die geplante ungleiche Bertheilung der Unterstützungen erregt, daß z. B. Städte wie Leipzig, Dresden, Chemnitz rc. nichts bekommen, andere Gemeinden einen Theil und kleine Gemeinden Alle«. Dieses Messen mit ungleichem Maße verletze die Prinzipien der Gerechtigkeit. Am bedenklichsten finde er e«, daß man bei Uebrrnahme einer so großen Last auf die Staatskasse noch auf die Grundsteuer verzichten wolle. Abg. Leupold-DreSden (kons.) bemerkte, daß die Stadt Dresden ihrer Lehrerschaft da« schon längst gewähre, was in dem Dekret ««gestrebt «erde. Er stehe dah-r ganz und voll auf dem Boden der Vorlage. Mit tz 7 könne er sich nicht einverstanden erkläre«, denn die Vergünstigungen dürsten sich nicht allein auf Gemeinden bis zu 25 Lehrerstrllen, sondern auch auf solche mit «ehr Lehrerstellen erstrecken. Die De putation möge gerade diesen I 7 recht in's Auge fassen, um Licht und Schatten gletchmLßiger zu veri heile« und einen Weg finden, drr auch die größeren Gemeinden zu befriedigen geeignet sei. Staatsminister von Seydewitz sprach zunächst seine Freude aus über die wohlwollende Aufnahme der Vor lage. Die letztere sei geeignet, die Lage der Lehrer zu bessern' und ihnen nach vollendeter Dienstzeit einen ruhigen Lebensabend zu sichern. Sr persönlich habe der Frage der Uebrrnahme der Alterszulagen auf die Staatskasse stets sym pathisch gegenübergestanden. Drr Herr Minister erörterte nun die Schwierigkeiten, mit welchen das Kultusministerium seit Jahren gegenüber dem Finanzministerium zu kämpfen hatte, da letzteres einer so großen Belastung der Landes finanzen stet» entgegenstand. Mit der gegenwärtigen Vor lage glaube er nun den rechten Weg gefunden zu habe«. Man sei bei derselben davon ausgegangen, daß die kleinen Gemeinden am meisten mit Schulanlagen belastet seien und ihnen deshalb die Älterszulagen auch am schwerste« fallen. Bei großen Schulgemeinden gleiche sich das eher au». UebrigenS schließe die Vorlage die großen Städte nicht au». Es handle sich bei der Vorlage um eine neue, freiwillige Zu wendung des Staate» an die Gemeinden, daher müsse er den Vorwurf, daß Ungerechtigkeiten in der Vorlage enthalten seien, entschieden zurückwetsen, e» sei diese neue große Zu- Wendung vielmehr ein Akt ausgleichender Gerechtigkeit. (Vielfaches Bravo.) Er hofft, daß Kammer und Finanzde- putation sich der Vorlage auch weiter wohlwollend gegenüber stellen mögen, um so unter der Lehrerschaft des Lande- einen Zustand zu schaffen, welcher für deren ArbeitSfreudigkeit und Schaffenskraft ein neuer Sporn werde. Durchaus zustimmend zur Vorlage sprachen sich weiter aus die Abgg. Kluge (cons.), Seim (natl), Niethammer (natl). Abg. Hoffmann (Soz.) schlug vor, dem Lehrer vom 21. Lebensjahre an eine Zulage von 100 Mark zu ge währen und so den Lehrern das Höchstgehalt zeitiger zugäng- lich zu machen. Schließlich müsse man darauf zukommen, daß der Staat alle Lasten der Schule übernimmt und Schul geld und Lehrmittel auf sich nimmt. Abg. Hähnel-Kuppritz (cons.) ist mit der Vorlage einverstanden, möchte aber warnen, bevor nicht die neue Stexerreform genehmigt ist, über Mittel zu verfügen, die unter Umständen eine schwere Last werden können. Die > Lehrerverhältniffe betreffend, so sei zu bedauern, daß die be fähigteren Elemente unter ihnen sich all- nach den großen Städten ziehen. Btceprästdent Dr. Streit-Zwickau (Kortschr.) erklärt sich Namen» seiner Freunde mit der Vorlage einverstanden. Wenn die Sozialdemokratie die Vorlage al» etwa» Neues, von ihr bewirkte» bezeichne, so mässe er da» als unwahr zurückweisen. Nur müsse er wünschen, daß auch den größeren Gemeinden, welchen ihr Schulwesen so wie so schon schwer auf de« Schultern laste, mehr entgegenkommen werde al» die» jetzt in der Vorlage der Kall sei. Abg. Dr. Meh«ert-Medingen (cons.) wendete sich gegen den Abg. Hoffmann. Ueber die Vorlage hinauszugehen, fehlen die Mittel. Man dürfe keinen Unterschied machen zwischen Stadt und Land, auch verlange der Staat nicht nur baare Münze, sandern fordere auch von der Person de» Staatsbürgers, daß er persönliche Leistnngen gebe, z. B. Militärdienst und dies treffe allemal die großen Städte här ter al» da» Land. Abg. Dr. Schill-Leipzig («atl.) wendete sich in längeren Ausführungen den einzelnen Paragraphen zu, verglich die Finaazverhältniffe einzelner sächsischer Städte, welche aber gleich« StaatSzuwendungrn bekommen und ist der Ansicht, daß der Unterstützungsmodus auf einer anderen Vast» aus gebaut »erde« müsse. Denn wenn die. Stadt Leipzig 3500000 Mark für ihr Schulwesen ausgebe und 8500 Mark Unterstützung hierzu empfange, so sei die- einfach ein Unding und der Herr Viceprästdent der 1. Kammer, Ober bürgermeister Dr. Georgi-Leipzig habe ganz recht, wenn er diese Zuwendung gleich Null bezeichnet habe. - Abg. Opitz-Treuen (cons.) hält es für erklärlich, daß die Vertreter der großen Städte dieser Vorlage nicht sym pathisch gegenüberstehen, er bitte aber, um der guten Sache willen der Vorlage zuzustimmen. ES sei feststehend, daß die Lasten der kleinen Städte ungleich höhere find, al- die der großen Städte, daher sollte von Setten der Letzteren einer Vorlage, die dem platten Lande etwa» zuwenden wolle, zugr- stimmt werden. Abg. Goldstein-Zwickau (Soz.) freute sich ebenfalls, daß die Vorlage eine so günstige Ausnahme findet. Er stimme der Vorlage zu, nicht um bei der Lehrerschaft sich in gutes Licht zu stellen, denn die Lehrer seien keine Sozial demokraten, sondern um der volkswirthschaftlichen und kul turellen Bedeutung der Vorlage wegen. Staatsminister v. Seydewitz bemerkte, daß er der Deputation alle« ihm zu Gebote stehende» statistisches Material zur Verfügung stellen wolle. Nach kurzen Bemerkungen der Abgeordneten Hoffmaun und Haymann und nach Berichtigung einiger Thatsachen ging die Kammer zur Abstimmung über. Die Vorlage wurde einstimmig der Finanzdeputation sd. überwiesen. NertlicheS und Sächsisches. Riesa, 14. Januar 1898. j — Die Sitzung des G-w-ro-vcr.luS, welche gestern, Donnerstag, im Rathskeller stattfan>, murde durch den Vor sitzenden, H.-rrn Stadtrath Heinrich Barth, mit Begrüßung der in ziemlicher Anzahl Erschienenen eröffnet, wobei er den selben und den gesammten Verein-Mitgliedern wünschte, da» Jahr 1898 möge für Alle ein recht segensreiches werden. Dasselbe sei — so wurde weiter auSgesührt — für den Gewerbeoerein auch insofern bedeutungsvoll, als er in diese« Jahre da- Jubelfest seines fünfzigjährigen Bestehens zu fei ern habe. ES sei zu wünschen, daß alle Mitglieder in Treue die Bestrebungen de- Vereins fördern, dann werde sich auch die goldene Jubelfeier zu einer recht würdigen gestalten kön nen. Als erster Punkt der Tagesordnung wurden mehrere Eingänge kurz erledigt, von denen hier nur eine Zuschrift de« Vorstandes vom Verbände sächsischer S.'werbe- und Hand- we>.kerveretne erwähnt sei, in welcher mitgetheilt wird, daß der BerbandSvorftand auf Anregung de- Erzgebirgischen Gau oerbandes eine Bittschrift, eine zu schaffende staatliche Ver sicherung gegen elementare Schäden (Ueberschwemmungm, Wirbelwind, Gewitterschäden, Erdbeben rc.) betreffend, ferner eine Petition wegen längerer Dauer der Rückfahrt-Etsenbahu- karten und drr Mehrtnbetriebsetzung von Eisenbahnwagen 4. Klasse an die Königl. Sächs. Ständeversammlung gerichtet habe. Der BerbandSauSschuß wird sich nächsten» damit be schäftigen, wr» von den Gewerbeoereiven zur bevorstehenden Feier des R-gierung-.JubiläumS Sc. Majestät de» König- Albert zu thun sei (Beglückwünschung, Sammlung für die Wettinstiftung rc.). Rach Erledigung diese» Gegenstände» hielt Herr Lehrer Johne einen sehr beifällig aufgenommrnen Vor trag über das Handwerk im Mittelalter. Vortragender führte auS, daß die ältesten deutschen Handwerker Leibeigene und Hörige gewesen seien und auch noch zu der Zeit, al bte Fürstensitze und KiintgSburgrn die Mittelpunkte städtischer Um lagen wurden, in demselben Verhältniß zu ihrem Herrn gestanden haben wie di« unsteten vauern. Mt der Ansiedelung von Fremden.
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