Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189801188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-18
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1898
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und Anzeiger (Elbeblatt md LMigch. Telegramm-Adresse „.Tageblatt", Riesa. Amtsblatt Fernsprechstellr Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. 13. Dienstag, 18. Januar 1898, AveudS. Sl. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser« Tröger frei in« HauS 1 Mark 52 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl 25 Pfg., durch den Briefträger frei in» HauS 1 Mark SS Pfg. Anzet-rn-Annahme sür die Nummer d«S sAuSgabetageS bi» Vormittag 9 Uhr ohne Bewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Bekanntmachung, tetteffend den freiwilligen Eintritt zum zwei-, drei- »der vierjährigen aktiven Militärdienst. 1. Jeder junge Mann kann schon nach vollendetem 17. Lebensjahre freiwillig zum aktiven Dienst im stehenden Heere oder in der Marine eintreten, falls er die nöthige moralische und körperliche Befähigung hat. 2. Wer sich freiwillig zu zwel-, drei- oder vierjährigem aktiven Dienst bei einem Truppeutheil melden will, hat vorerst bei dem Civilvorsitzenden der Ersatzkommission seines Aufenthalts ortes die Erlaubniß zur Meldung nachzusuchen. 3. Der Civilvorsitzende der Ersatzkommission giebt seine Erlaubniß durch Ertheilung eines Meldescheines. Die Ertheilung des Dieldescheines ist abhängig zu machen: ») von der Einwilligung des Vaters oder des Vormundes, b) von der obrigkeitlichen Bescheinigung, daß der zum freiwilligen Dienst sich Meldende durch Civilverhällnisse nicht gebunden ist und sich untadelhaft geführt hat. 4. Die mit Meldeschein versehenen jungen Leute haben sich ihrer Annahme «egen unter Vor legung ihres Meldescheines an den Kommandeur des Truppentheils zu wenden, bei welchem sie dienen wollen. Hat der Kommandeur kein Bedenken gegen die Annahme, so veranlaßt er ihre körper liche Untersuchung und entscheidet über ihre Annahme. 5. Die Annahme erfolgt durch Ertheilung eines Annahmescheines. k. Die Einstellung von Freiwilligen findet nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März, in der Regel am Rekruten-Einstellungstermin (im Oktober) und nur insoweit statt, als Stellen verfügbar sind. Außerhalb der angegebenen Zeit dürfen nur Freiwillige, welche auf Beförderung zum Offizier dienen wollen, oder welche in ein Militär-MusikkorpS einzutreten wünschen, eingestellt werden. Hierbei ist darauf aufmerksam zu machen, daß die mit Meldeschein versehenen jungen Leute, ganz besonders aber die, welche zum drei- oder vierjährigen aktiven Dienst bei der Kavallerie eintreten wollen, vorzugsweise dann Aussicht aus Annahme haben, wenn sie sich, Sei sonstiger Brauchbarkeit, bis 31. März melden, aber nicht zu sofortiger Einstellung, sondern zur Einstellung am nächsten Rekruten-Einstellungstermin. Wenn keine Stellen offen sind, oder Freiwillige mit Rücksicht auf die Zeit ihrer Meldung nicht eingestellt werden dürfen, so können die Freiwilligen angenommen und nach Abnahme ihres Meldescheines bis zu ihrer Einberufung vorläufig in die Heimath beurlaubt werden. 7. Den mit Meldeschein versehenen jungen Leuten steht die Wahl des Truppentheiles, bei welchem sie dienen wollen, frei. Außerdem haben sie den Bortheil, ihrer Militärpflicht zeitiger genügen und sich im Falle des Verbleibens in der aktiven Armee und Erreichens der UnterosfizierS-Charge bei fortgesetzt guter Führung den Anspruch auf den Civilver- sorgungsschein bereits vor vollendetem 32. Lebensjahre erwerben zu können. 8. Mannschaften der Kavallerie und der reitenden Keldartillerie, welche im stehenden Heere drei Jahre aktiv gedient haben, dienen in der Landwehr I. Aufgebots nur drei statt fünf Jahre. Daffelbe gilt auch für Mannschaften der Kavallerie, welche sich freiwillig zu einer vierjährigen aktiven Dienstzeit verpflichten und diese Verpflichtung erfüllt haben. S. Diejenigen Mannschaften, welche bei der Kavallerie freiwillig vier Jahre aktiv gedient haben, werden zu Uebungen während des Reserveverhältnisses in der Regel nicht herangezogen; ebenso wird die Landwehr Kavallerie im Frieden zu Uebungen nicht einberufen. 10. Militärpflichtigen, welche sich im Musterungs-Termine freiwillig zur Aushebung melden, erwächst dagegen hieraus ein besonderes Recht auf die Auswahl der Waffengattung oder des Truppentheils nicht. Dresden, den 15. Januar 1898. Kriegs-Ministerium. von der Planitz. Arnold. Im Gasthofe zu Reu Oppitzsch sollen Montag, den 24. Januar 1898, von Borm. 11 Uhr a«, 1 Pianoforte, 1 Kleiderschrrmk, 2 Bilder, 1 Küchentisch, 6 Stühle, 400 Stück Cigarren, 1 Regu lator, 1 Spiegel, 1 Sopha, 1 Sophatisch und 1 Fahrrad gegen sofortige Bezahlung ver steigert «erden. Riesa, 13. Januar 1898. Der Ger.-Voüz. des Königl, Amtsger. Sekr. Eidam. * Der Stalldünger, der während dieses Frühjahres und Sommers im 'Barackenlager Zeithain untergebrachten Pferde soll in mehreren Loosen verdungen werden. Angebote — berechnet pro P'erd und pro Monat — sind versiegelt und portofrei mit der Aufschrift: „Verdingung von Stalldünger" bis 80. März d. IS. an die Kommandan tur des Truppenübungsplatzes Zeithain zu senden. Die Eröffnung der Angebote erfolgt am 22. März d. Js. 11 Uhr vormittags und können die Bewerber derselben persönlich beiwohnen. Die Bedingungen können im Geschäftszimmer der Kommandantur eingesehen bez. gegen Zahlung von 50 Pf. daselbst entnommen werden- Die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zeithain. 3., dem Marttausschuß: Stadträthe'Barth und Bretschnetder. 4., dem Bauausschuß: Bürgermeister Boeters, Stadträthe Hynek und Bretschnetder. 5., dem Niederlagsausschuß: Stadträthe Heinrich und Gajchütz. 6., dem Feuerwehrausschuß: Stadträthe Bretschnetder und t» aschütz. 7. dem Armenausjchuß: Stadträthe Vetters und Barth. 8., dem <» asanstaltsausschuß: Stadträthe Gaschütz und Bret- schneider. 9., dem LprrkassenauSschuß: Bürgermeister Boeters und Stadt rath Barth. „ 10., dem Schulausschuß: Bürgermeister Boeters, Stadträthe Vetters und Barth. 1!., dem Rittergutsausschuß: Stadträthe Barth und Raschütz. 12., dem Wasserwerksausschuß: Stadtrath Hhnek und Bürgermeister Boeters 13., dem Stadtbibliotheksausjchuß: Stadtrath Hynek. 14., dem >»arntsonausschuß: Stadtrath Bretschnetder, Bürger meister Boeters und Stadtrath Heinrich. 15., dem Rechts- und Verfassungsausschuß: Bürgermeister Boeters und Stadtrath Vetters. 16., dem Schlachthossausschuß: Stadträthe Heinrich und Bajchüp. 17., dem Ausschuß sür die gewerbliche Fortbildungsschule: Stadträthe Vetters und Barth. — Se. Majestät ver König haben zu genehmigen ge ruht, daß die nachgenannten Beamten der Staatseisenbahn verwaltung in Leipzig die von Sr. Königlichen Hoheit dem Fürsten von Bulgarien ihnen verliehenen OrdenSauSzeich- nungen und zwar der Betriebsdirektor HomiliuS (früher in Riesa) das O ficierskreuz des Ctoilverdienstorden» und der vahnyosSinspektor 1. Klasse Abendroth (früher in Riesa) da» Ritterkreuz des St. AlexanderordenS annehmen und tragen. — Au» Anlaß des 25 jährigen Regirrungs-Jubiläums und des 70. Geburtstages Sr. Majestät de» Königs finden in allen Kirchen Sachsen» am 24. April F-stgotteSdienste statt. — Der geschäft-führende Ausschuß der conseroativen Partei hat da» nachfolgende Programm für den allgemeinen conseroatioen Parteitag in Dressen beschlossen: Dienstag, den 1. Februar. Nachmittag» 5 Uhr: Versammlung de» Gesammlvorstandes de» Waylverein» der deutschen Conser- vativen im Evangelischen Verein-Hanse, Zinzendorsstraße. Abend« 8 Uhr: Zwanglose Zusammen!»»-! der Parteigenossen und Begrüßung der drs daym emzekroffenen ParteiiagSmit» - gfterer rm Königlichen Belvedere aus der BrÜhlschen Terrasse. Der Reichstag trat gestern in die zweite Lesung de» ReichShauShaltS- etatS ein und berieth zunächst den Etat des Reichstag». Hierbei kam e» nur über die unzulänglichen Aufwendungen für die Bibliothek zu einer kurzen Debatte, die der Abg. Dr. Lieber salbungsvoll und g> wichtig einleitete, als han dele es sich um eine wclterschürternde Haupt- und SiaatS- action. Im weiteren Verlaufe der Sitzung beschäftigte man sich mit dem Haushalt des Reichsamts des Innern. Daß da» Haus nur jammcrschwach besetzt war, braucht nicht besonders versichert zu werden, aber auch an den Regierungs tischen war e» leer; von, Spitzen" waren nur Graf von PosadowSky und Herr v. Woedtke anwesend. Der neue Ches des Reichsamts des Innern mußte gleich zu Be- ginn der Debatte den Ansturm jener Parteien aushalten, die mir dem „neuesten Kurs" in der Sozialpolitik unzufrie den find. Sanft und rücksichtsvoll mahnend begann H?rr Hitze vom Centrum; die Antwort vom RegierungStisch war dementsprechend vorsichtig-freundlich. Immerhin versprach Graf v. PosadowSky für das nächste Jahr eine Novelle zur Gewerbeordnung, in der die ArbeitSvcrhältnisse der Confer- tionS-Arbeiterinnen neu geordnet werden sollen, nachdem sich die vom BundeSrath in dieser Richtung erlassenen Vor schriften al» umgehbar erwiesen hätten. Wüfl-polternd und grimmig stürmte al» Zweiter .Genosse" Wurm auf Herrn v. Boettichers Nachfolger ein. An einem Rundschreiben, da jüngst wieder einmal auf den RedactionStisch de» „Vorwärts" flog, in dem Schutzmaßregrln für nicht streiklustige Arbeiter vor dem Terrorismus der Streikenden zur Erwägung em pfohlen wurden, biß der sozialdemokratische Redner sich fest; da- erschien ihm als der Gipfel de» sozialpolitischen Rück schritt», al» die völlige Vernichtung der Koalitionsfreiheit. Nach solch' einem verrücken de» Schwerpunkte» und bei sol chen Uebertreibungen hatte der angegriffene StaatSsecretär leichtes Spiel. Er nutzte die günstige Lage denn auch mit Geschick und Nachdruck aus, konnte bezüglich der Haltung der Regierung gegenüber dem Streikzwang sogar Herrn v. Ber lepsch al« Eibethelfer ansühren, den Herr Wurm sür seine Ansicht geglaubt hatte, in Anspruch nehmen zu können. Die äußerste Linke quittirte mit lärmenden Zwischenrufen, .die nach einem Ordnungsruf des Präsidenten zwar für kurze Zeit verstummten, zum Schluß aber von Neuem ausbrachen, als Graf v. PosadowSky mit ernsten Worten an die Ge fahren erinnerte, die dem Staat au» dem Stehlen und Hehlen amtlicher Schriftstücke erwachsen könnten und von den „an- ständigen wohlerzogenen" Leuten sprach, die solche gestohlenen Schriftstücke in d-n Papierkorb zu werfen pflegten. Ein be geisterter Mitstreiter erstand dem StaatSsecretär im Frhr v. Stumm, aber selbst Herr Hüpede» g-strnd zu, daß der Streik eine gar zweischneidige Waffe sei, und daß arbeits willige Arbeiter von dem Terro ismu« ihrer „Genossen" ge- schützt werden müßten. Der Abg. Singer versuchte cS dann, seinen Genossen Wurm herauszuhauen und Frhr. v. Stumm war so entgegenkommend gewesen, durch einige Uebertreibungen, gegen die Singer nun zu Felde zog, zu ermöglichen, daß er es wenigstens in einigen Punkten mit scheinbarem Erfolge thun konnte. Singer sprach sich in große Hitze. Den er wähnten Erlaß nannte er einen „tücklschen, hinterlistigen Schlag gegen die Arbeiterklasse" und den StaatSsecretär einen „Commis des UntermhmerthumS." Herr v. Buol, dem die Schriftführer hinterbrachten, welche Aeußerungen gefallen, ertheilte dem hitzigen Redner nach dem Schluß seiner Rede einen Ordnungsruf. Gegen Ende der Sitzung war der StaatSsecretär v. PodbielSki am Ministertisch erschienen; ihre« ersten Theil wohnten Graf und Gräfin Herbert von vismarck in der Diplomatenloge bei. LeMicheS m« Sächsische». Riesa, 18. Januar 1898. — Da» von uns bereit» erwähnte Concert des Oschatzer Seminarchores zum Besten de» „Stammtisch zum Kreuz" findet Freitag, den 4. Februar, im Saale des „Wettiner Hofes" statt. Gesangsoorträge werden mit Clavierstücken zu 2, 4 und 8 Händen wechseln. --- Nach stattgehabter Konftituirung des Rathskollegiums gehören auf da« Jahr 1898 den einzelnen Ausschüssen fol gende Herren an: 1., dem Finanzausschuß: Stwträthe Hynek und Bretschnetder. 2., dem Kommunttchen AbschätzungsauSschuß: Stadträthe Vetters, rearth, Heinrich und Gaschuß.
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