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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189801312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-31
- Monat1898-01
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1898
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Telegramm-Adresse .Tageblatt", Mesa.' Fernsprechstrlle Nr. 20. und Arr-eiger (ElbetlM md Anzeiger». KmLsölatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa H 24 Montag, 3». Januar 1898, Abends. 51. Jahrg. »a« Riesaer Tageblatt erscheint jedm Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch uns«, Träg« frei in» HauS 1 Mark SO Pfg-, be! Abholung am Schalt« der laiserl. Postanstalten 1 Mar! 28 Psg., durch dm Briefträger frei in, HauS 1 Mark «6 Pfg. «n^igen.«mnch»e für di« Rumm« de» Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und B«lag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Mesa. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, den 5. Februar 1898, Nachmittags L Uhr sm Berhandlungssaale der Königlichen Amtshauptmannschast. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Canzlei zur Einsichtnahme aus. Großenhain, am 29. Januar 1898. Die Königliche Amtshauptmannschast. 17. v. Wilucki. O Bekanntmachung. Die Grimdfteuer auf den 1. Termin dieses Jahres wird am 1. Februar fällig und ist mit 2 Pfg. für die Steuereinheit baldigst, längstens aber bis rum 14. Februar a. e. an die hiesige Stadtsteuereinuahme abzufühcen. Riesa, am 29. Januar 1898. Der Rath der Stadt Vetters. * Rdl. Bekanntmachung, die Anmeldung der Ostern 1898 schulpstichtig werdenden Kinder betr. Alle Kinder, die bis Ostern 1898 das sechste Lebensjahr erfüllt habe«, find «n den «ach- folgend bezeichneten Tagen zur Schule anzumelde«, und zwar Kind«, die die Einfache Bürgerschule besuchen solle«, am 16. Februar, vorm. zwischen 9 «nd 12 Uhr, Kind«, die in die Mittlere Bürgerschule eintreten sollen, am 17. Febrxar, vor«, zwischen 9 »nd 12 Uhr, und solch«, die in die Höhere Bürgerschule ausgenommen ««den solle«, am 18. Februar, vorm. zwischen 9 «nd 12 Uhr. Die Anmeldungen «erden in der Gchulexpediti»« an der Kastanienstraße entgegenge nommen. Für alle Kinder ist d« Jmhsschttu, für nicht in Riesa geborene außerdem die Geburtsurkunde mit d« Tausbescheiniguug vorzulege« Für schulpflichtige Kinder, die auS Gesundheitsrücksichten die Schule noch nicht btsuchen sollen, ist ein ärztl. Zeugnis beizubringen. Ries«, 29. Januar 1898. * Die Direktion der städt. Schule«. vr. Michel. VertlicheS «nd Sächsisches. Riesa, 31. Januar 1898. — Tagesordnung für die öffentliche Stadt»«- ordnetenfitzung, DienSlag, den 1. Februar 1898, abends 6 Uhr. 1. Beschluß de« Schulausschufle» und Entschließung des Stadtraths, Errichtung einer Sexta al« Progymnasial klasse betreffend. 2. Vorlegung einer Petition zu dem Ge setzentwürfe, die Gehaltsverhältnisse der Lehrer an de» Volks- schulen und die Gewährung von Staatsbeihilfen zu den Alterszulagen derselben betreffend. (5. Dekret an die Stände. 3. Antrag, sowie Rathsbeschluß hierauf, die locale Be steuerung der Consumvcreine betreffend. 4. Beschlußfassung aus ein Naturalisationsgesuch Herrn Alfred Ignaz Bergners hier. 8. Vorschläge wegen Neuwahl eines Bezirksvorstehers für Bezirk IV und eine» Stellvertreters für den Bezirks vorsteher i« Bezirk III. (ß 125 Rev. St. O.) 6. Restanten regulativ. 7. Geschäftliche Angelegenheiten. Rathsdeputirter: Herr Bürgermeister BoeterS. — Wir verweisen auch an dieser Stelle noch auf das Inserat, nach welchem das Konzert des Seminarchors aus Oschatz nächsten Freitag, im Saale des „Wettiner Hofes" (Anfang '/,8 Uhr) stattfindet. Das sehr gut ge- wählte Programm, welches neben klassischen Stücken auch volkSthüwliche Lieder enthält, läßt bestimmt einen großen Kunstgenuß erwarten. — Am Sonntag früh kurz vor 5 Uhr ist wiederum ein Einbruchsdiebstahl ausgeführc worden und zwar wurde diesmal das Geschäft des Herrn Ernst Schäfer heimgesucht. Der Dieb hat den Rollladen eines Schaufensters emporge- hoben, die 7 rum starke Glasscheibe des letzteren zertrüm mert und alsdann ein Kistchen Cigarren entwendet. Durch das bei Zertrümmerung der Fensterscheibe entstandene Ge- räusch war ein Herr in der Nachbarschaft auf den Vorgang aulmerksam geworden und er war wohl die Veranlassung, daß dec Dieb mit verhältnißmäßig geringer Beute die Flucht ergriff. Leider ist es bis jetzt noch nicht gelungen, de» Ein- brech« zu ermitteln, erwünscht ist es natürlich sehr, daß das Publikum die Polizeiorgane bei den Nachforschungen unter stützt, damit es gelingt, den Einbrecher unsct ädlich zu machen. — In obstbautreibenden Kreisen wird seit der vor jährigen enormen Einfuhr amerikanischen Obstes reichlich eif rigst die Frage erörtert, wie können wir in Deutschland den heimischen Obstbau auf eine so hohe Stufe der Leistungs fähigkeit bringen, daß solcher Import, der dem Deutschen Reiche jährlich circa 50 Millionen Mark baares Geld ent zieht, nahezu uunöthig und unmöglich gemacht wird. E» fehlt bei uns der Zusammenhalt und de: zielbewußte, ratio nelle Obstbau im Großen. Cs hat deswegen der rührige BezirkSobstbauvrretn „Oberes Elbthal" Gelegenheit genommen, den bewährten und geschätzten Fachlehrer an der Obst- und Weinbauschule zu Oppenheim a. Rh. Herrn Fridolin Reb« Holz zu einem Bortrage über „Sanderobstbaulehrer, deren Wirkungskreise und Erfolge" zu gewinnen. Um wetteren Jnrereffentrnkrrisen den Besuch dieses Vortrages zu ermög- Uchen, findet derselbe in Dresden im weißen Saale der Deutschen Schänke zu den „Drei Raben" am Donnerstag, den 3. Februar, Abends 7 Uhr, statt. Obstbaufrcunde, Land- wirthe, Gärtner, Baumwärter u. s. w. find herzlich^will kommen. Der Zutritt ist frei. — Der Landesverband Evangelischer Arbeitervereine i« Königreich Sachsen richtet angesichts der bevorstehenden Reichs- tagSwahl an seine Mitglieder einen Aufruf, in welche« es heißt, daß die evangelischen Arbeitervereine zwar keiner Par tei dienten, aber doch mit den Tausenden ihrer Mitglieder ein bedeutsames Wörtlein mitsprechen wollten bei einer Sache, wo es gilt, die Entscheidung für 5 Jahre deutscher Geschichte in die Hände de» Volkes zu legen. Die Arbeitervereine nenne« sich „evangelisch," „stehen auf dem Boden des evangelischen Glaubens," wollen „das evangelische Bewußtsein stärken." So wünschen sie auch, daß evangelische Gesinnung im Reichstag spreche und den Ausschlag gebe. Ferner ver langen sie nationale Gesinnung, kein verschwommenes, int«, nationales Phrasenthum. Derständniß und Herz für da« Be dürfen des Volkes sind die schließlichen Forderungen von einem Reichsboten, denn nur durch solche Männer werden die bestehenden Gegensätze ausgeglichen und das Oben und Unten zu der so nothwendigen Arbeit für« Wohl des Volkes versöhnt. — Die neun sächsischen landwirthschaftlichen Schulen werden in diesem Winter von im Ganzen 436 Schülern be- sucht. Die stärkste Schülerzahl weisen die landwtrthschaftl. Schulen Bautzen und Meißen (69) auf, die geringste Zahl die landwirthschaftl. Schulen Auerbach, Rochlitz und Annaserg (29). Mittelstark find besucht die Schulen zu Freiberg, Wurzen, Chemnitz und Pegau. — Das amtliche „Journal" wendet sich in Sachen der lebhaft discutirten Steuerreform in einem längeren - Artikel gegen den von Mitgliedern der Zweiten Kammer gemachten, in der Vorlage der Regierung nicht erörterten Vorschlag, an Stelle der geplanten Vermögenssteuer die Progression bei der Einkommensteuer mindestens für Ein kommen von mehr als 10 OVO Mark wciterzuführen. Es liegt diesem Vorschläge einmal die Erwägung zu Grunde, daß durch eine weitere Fortführung der Progression für die Einkommen von mehr als 10000 Mark auf einfachstem Wege sich ein gleiches Mehr an Steuererträgnissen für die StaatScaffe, wie es nach der Reformvorlage von der Ver mögenssteuer erwartet wird, ohne ungerechtfertigte Ueber- lastung der von der Progression betroffenen Steuerpflichtigen würde erreichen lassen, und weiter die Erwägung, daß die infolge der Wetterführung der Progression eintretende Höher besteuerung gerade da- fundirte Einkommen treffe, wetl die höheren Einkommen mit verschwindenden Ausnahmen gerade zu der Claffe de- fundirten Einkommens gehörten. Ja bei derlei Beziehung könne jedoch diesen Erwägungen nicht bei gepflichtet werden. Der von der Vermögenssteuer erwartete Ertrag von 5 Millionen Mark würde sich, wie das Re gierungsorgan in seiner Entgegnung ausführt, nur erreichen lassen, wenn man die Progression von 10000 Mark, bet welcher Summe der Steuersatz 3 Prozent beträgt, gleich- mäßig in Abstufungen von je 1000 Mark dergestalt steigert, daß bei 100000 Mark der Satz von 7»/, Prozent erreicht wird. Bei de« Betrage von IM 000 Mark würde, wie bisher, der Schluß der Progression zu «ach« sein, weil darüber hinaus nach den bezüglichen Unterlagen überhaupt nur noch 381 Steuerpflichtige in Frage kommen und es daher weder zweckmäßig noch besonder« einträglich wäre, um dieser geringen Zahl willen die Progression noch «eiter hinauszusühren. Ein Steuersatz bi« zu 7»/, Prozent müsse aber als ein exorbitant hoher bezeichnet werden. In keine« einzigen deutschen Staate, abgesehen von den Hansestädten, welche aber hier zur Vergleichung außer Betracht zu bleiben haben, weil bei ihnen die Staatssteuer zugleich die Commu- nalfteuer enthält, habe man bisher bei der Progression den Steuersatz von 4 Prozent überschritte«. Wollte «an nun in Sachsen plötzlich mit einer Erhöhung der Einkommensteuer bis zu 7»/, Prozent, also fast bis auf da« Doppelte de« höchsten Satzes in anderen deutschen Staaten, vorgehen, so hätte das die größten Bedenken schon mit Rücksicht daraus gegen sich, daß man dann die vermögenden Leute geradezu aus dem Sande treiben würde. In dem Landtag sei früher schon der Satz von 4 Prozent allseitig als der höchste be zeichnet worden, welchen man gerechter Weise überhaupt in Aussicht nehmen könne. Dem obengedachten Vorschlag stünden dann aber auch noch Bedenken praktischer Natur entgegen. Bekanntlich bestehe aller Orten die Neigung, bet der Veran lagung zur Einkommensteuer möglichst gut wegzukommen. Je höher nun die Steuersätze normirt werden, um so größer werde der Anreiz zur Hinterziehung, und es dürfte nicht außer Betracht bleiben, daß gerade bei den größeren Ein- kommen die Schwierigkeit wächst, dem wirklichen Betrage de« Einkommens auf den Grund zu kommen, wenn nicht der Steuerpflichtige selbst hierzu in loyaler Weise die Hand biete. Ferner wirke der Umstand, daß sich viele Gememden mit ihren Abgaben an dir Staatseinkommensteu« angeschloffen haben, schon jetzt für die höheren Einkommen im hohen Grade ungünstig. Noch viel mehr werde das aber der Kall sein bei einer etwaigen weiteren prozentualen Erhöhung. Die Last, die auf solche Weise einjeilig gewissen Steuer zahlern auferlegt wird, könne von diesen leicht mit Recht als unerträglich empfunden werden. * Mergendorf. Der im hiesig?» Gisthsf für Mon tag, den 7. Februar geplante Maskenball findet nicht statt. * BahnhofWülknitz. Der Landwirthschaftliche Ver ein für Wülknitz und Umgegend hielt am Sonntag eine Ver sammlung ab. Nach der Begrüßung des Herrn Vorsitzenden, Herrn Rittergut-bss. Dressel in Ltceumen, hielt Herr Dr. Klöppel au« Meißen seinen sehr fesselnden und wichtigen Vortrag über rechten Ankauf und rechte Anwendung von künstlichen Düngemittel«. Besondern Dank erntete der Herr Vortragende. s- Dresden, 31. Januar. Die Königin wurde durch ein plötzlich aufgetretenes rheumatische« Leiden gestern am Kirchenbesuch verhindert. Aus gleichem Anlaß mußte die für gestern Abend in» Schlosse angesagte Soiree ausfallen. Es erscheint daher sehr fraglich, ov die hohe Frau die Reise nach Leipzig mit unternehmen kann. — Die von der Re gierung geplante Vermögenssteuer soll einem bestimmt anf- trrtenden Gerüchte zufolge von der Finanzdeputation der erste« Kammer abgelehnt worden sei«. Ja der zweiten Kammer dürfte der Gesetzentwurf jedenfalls einem gleichem Schicksal begegnen. s Dresden, 31. Ira. Wegen einer leichten Augm-
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