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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189802092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-09
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1898
- Autor
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Riesaer I Tageblatt und Anzeiger Meblatl md Ayetzrü. G «« 1 u> 6 I «v 1 S-nGr-W-»- „r»,<»la!I", «„!». V » »» » » R^A>. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 32 Mittwoch, 9. Februar 1898, Abends. S1. Jahr,. La« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser« Trüg« srrt WS -au« 1 Mart SV Pfg., bei Abholung am Schalter der tatserl. Postanstalten 1 Mart 25 Psg., durch den Briefträger frei in« Hau« 1 Mart S5 Psg. Auzeigae-Aunahmr sür di« Rann»« de« Ausgabetage- bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße'SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Anzeige« für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten un« LU spätesten« Vormittags v Uhr des jeweiligen Ausgabetage«. Die Geschäftsstelle. Die auf Donnerstag, den 10. dies. Mon., Borm. 11 Uhr, im Gasthofe zum „Anker" hier angesetzte Versteigerung ist awfgehabe«. Riesa, S. Februar 1898. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Gida«. Fitr die am 22. März 1897 gegründete Kaiser-Wilhelm Stift««- sind un« folgende Beträge zugegangen: 20 M. Restaurateur Große, 100 M conseroativcr Verein str Riesa «nd Umgegend, 5 M. Referendar Gerlach, 20 M. Frau verehel. Restaurateur Große, — M. 50 Pf. Pensionär Keller, 10 M. H H, 5 M. Restaurateur H. Otto, 5 «. E. S., 10 M. L. u S, 5 M. G. H, 2 M. Gustav Lohse, 10 M. Fleischermeister Fischer, 100 M Kaufmann Osw. Rafss, 50 M. Commerzienrath Heyn, 20 M. Ernst Fr. Röhrborn, 200 M. Firma H W. Scuriz, 20 M. Bürgermeister Boeters, zusammen also 582,50 M, sodaß sich das Stiftung-kapital unter Hinzurechnung des von den städtischen Kollegien verwilligten Grundstockes gegenwärtig auf 1582,50 M. beläuft. Den opferwilligen Gebern sprechen wir hierdurch unseren Dank aus. Die Zinsen sind fiiftungsgemäß zur Gewährung eines Ehrensoldcs an würdige und be dürftige Krieger unserer Stadt zu verwenden. Sie werden zum 1. Male am 22. März 1898 auSgezahlt werden Bewerber um den diesjährigen Ehrensold haben ihre Gesuche bis zu« 1. März 1898 bei uns anzubringen Wir bitten unsere Semeindemitgliedcr, auch ferner durch Geldspenden zur Erhöhung des Stift ungskapitalS beitragen zu «ollen. Riesa, den 9 Februar 1898. Der Rath der Stadt. Boeters. Sthr Durch'orstungShölzer der Abth. 84,86, 87, 88, 93, 102 und 10«. eich. Nutzstücken von 8—17 cm Oberst., Nm. weiche Brennscheite, - - und 36 Rm. h^rte Brennknäppel, - - - 37 - - «este. lief, kanghaufen U.—IV. Klaffe. Holz-Versteigerung. Weißiger Revier. Parzelle Hoische. Richter s Gasthof zu Gröditz. Donnerstag, de« 17. Februar 18S8, Borm. /,1V Uhr. 122 lief. Stämme von 16—23 em Mittenst. — Kahlfchlag der Abth. 109 und 89. j 20 eich Nutzstücken von 8—17 em Oberst., 1» 66 15 »0 König!. Forstrevierverwaltung Weißig a. R- und König!. Forstrentamt Moritzburg, am 4. Februar 1898. Riedel. Mittelbach. Bekanntmachung. Den Kircheuvorftand von Riesa bilden für die Jahre 1898—1900 folgende Mit glieder Stadtrat Barth, Rektor Beusaramr, DiakonuS Burkhardt, Rentner Dauat, Rentner Wruudmau«, Kommerzienrat Heyn, Major Mehlharn, Rechtsanwalt vr. Mende, stellv. Bors., Mtthlenbesitzer Röhrdarn, KommissionSrat Glnz, Stadtbaumeister Zschasr, Gemeindevorstrmd Frenzel in Poppitz, Gutsbesitzer Schumann in Merzendorf und der unterzeirbnete Pfarrer. Riesa, den 9. Februar 1898. Der Kirchenvorstand. k. Friedrich, L. Jost. Kartoffel-Lieferung. Die Lieferung der Kartoffel« für die Menagen des 3 Feldart.-Rgts. Nr. 32 auf die Monate April b. m. September d. I. soll vergeben werden. Lieferungsbedingungen könne« im Geschäftszimmer, Raum Nr. 42» in Kaserne II eingesehen werden. Ebendaselbst sind ver siegelte Angebote, sowie Kartoffelproben bi« zum 14. d. M. «bzngeben. ES wird auf An lieferung nur bester Sorten reflektirt. * «gl. II. Abthlg. 3. Feldart.-Rgts. No. 32. Der Reichstag beendete gestern die Berathung des Etats sür die Post- und Telegraphenverwaltung, erledigte sodann den Etat für die Reichs druckerei ohne Debatte, nahm hierauf den Handelsvertrag mit dem Oranje-Freistaat in dritter Lesung an und trat alsdann in die Berathung des Etats für das Auswärtige Amt ein. Beim Titel „Staatssekretär" erklärte der Abg. Richter (freis. Volksp.), daß seine Freunde nach den letzten Erklärungen deS Staatssekretärs des Auswärtigen Amts die Erwerbung von Kiaotschau günstiger als vorher ansähen. Sie scheine besser zu sein als alle Erwerbungen in Afrika. Hauptsächlich komme Kiaotschau als Flotten- und Kohlenstation in Betracht. Deutschland habe in Ostasien nur wirtschaftliche Interessen zu verfolgen, keine politischen. Der Landerwerb bei Kiaotschau brauche nicht weiter ausgedehnt zu werden. Hoffentlich werde dort, um den Handel zu heben, das System des Freihandels zur Anwendung ge bracht werden. Deutschland habe mit China einen Meistbe günstigungsvertrag, und er frage an, ob sich damit die neuesten Zugeständnisse Chinas an Rußland, die russischen Maaren um ein Drittel niedriger ins Land zu lassen, vereinigen ließen. Vor einer Auswanderung nach dem in China neuerworbenen Gebiet könne vor der Hand nur gewarnt werden. Es sei dort Ueberfluß an Aebeitskräften. Auch die Spekulation müsse sich noch zurückhalten, bis volle Rechtssicherheit geschaffen sei. Er frage an, ob der Staatssekretär nicht den Vertrag mit China mittheilrn könne, wie weit die deutsche Zone reiche, und ob deutsch-russische Verhandlungen über die chinesische Anleihe statt gesunden hätten. Staatsminister v. Bülow führte auS, daß die Regie rung nicht die Absicht habe, über unsere auswärtige Politik einen Schleier zu breiten, auch nicht über die ostasiatische Aktion. Ueber all« Phasen einer auswärtigen Aktion könne allerdings nicht AuSkanft gegeben werden, weil dies den internationalen Gewohnheiten widerspreche. Wir befänden uns im besten Ein vernehmen mit Rußland sowie auch mit England. Das Pacht gebiet in Kiaotschau werde einen Flächeninhalt von 30 -50 Quadratkilometer haben, der Pachtzins werde mäßig sein und werde nur daS ideelle Eigenthum deS Kaiser» von China an dem Gebiet zum Ausdruck bringen. Eine Privatgesellschaft habe die Konzession erhalten zum Bau einer Eisenbahn von Kiaotschau, die später den Eisenbahnlinien in China ange schloffen werden solle. Deutschland hege freundschaftliche Ge fühle für China und wünsche nicht dessen Untergang. Wahr scheinlich werde dieses alte Reich noch recht lange bestehen. Für die Wahl von Kiaotschau sei maßgebend gewesen die gleich mäßige Entfernung von der englischen und russischen Inter essensphäre, sodann die verhültnißmäßig sehr günstige Lage des Platzes und der vorzügliche Hafen. Es könnten Eisen bahnen gebaut werden, wobei man auf die Mithülse des deut schen Privatkapitals rechne. Man werde ohne Ueberhastung Vorgehen, aber auch ohne Engherzigkeit. Die Erwerbung Kiaotschaus werde auch der Ausbreitung des Christenthnms förderlich sein. Unterstaatssekretär Frhr. v. Richthofen theilte mit, daß eine deutsche Garantie hinsichtlich der chinesischen Anleihe nicht in Frage gekommen sei. Der Direktor im Ausmittigen Amt Reichardt betonte, daß das Handelsabkommen Chinas mit Rußland unserer Regierung längst bekannt sei, aber praktisch zu keinerlei Bedenken Anlaß gegeben habe. Auch aus Han delskreisen sei hierüber keine Klage gekommen. Abg. Bebel (sozdem.) sagte, unsere Besetzung Kiaotschaus habe eine große Ähnlichkeit mit dem Jamesonschen Einfalle in Transvaal. Ein gutes Recht hätten wir in China nicht gehabt. Daß das deutsche Kapital schließlich von der Er werbung in China Vortheil haben werde, leugne er nicht, fraglich aber sei eS, ob die deutschen Arbeiter auch Nutzen da von ziehen würden. Wahrscheinlich werde sich in China eine neue deutsche Industrie entwickeln, und das werde schließlich ungünstig auf unsere einheimische Industrie einwirken. China werde infolge seiner billigen Arbeitskräfte schließlich eine starke Konkurrenz für Deutschlands Industrie sein. Abg. v. Kar dorff (Reichsp.) hob hervor, daß des Abg. Bebel Befürchtungen bezüglich der Industrie und der Arbeiter grundlos seien. Gerade die Erwerbung Kiaotschaus habe das Vertrauen des deutschen Volkes zur Leitung der auswärtigen Politik wieder gestärkt. Die entschlossene, ruhige Vertretung der deutschen Interessen möge sich auch in allen anderen aus wärtigen Dingen zeigen. Abg. Lieber (Ctr.) bezeichnete die Bebelschen Argu mente bezüglich der Konkurrenz der ostasiatischen Industrie und der Gefahr für die deutschen Arbeiter als hinfällig. Die Aus führungen des Staatssekretär» über Kiaotschau seien werthvvll und befriedigend. Die Erwerbung Kiaotschaus sei eine dankens- werthe That. Von Wichtigkeit sei es, daß der Reichstag die finanzielle Seite des Unternehmens stets kontroliren könne. Die Erklärungen des Staatssekretärs fänden ein vertrauens volles Echo in seiner, deS Redues, Partei. Abg. Barth (freis. Ver.) legte dar, daß die Sache mit Kiaotschau wesentlich anders liege, als die afrikanische Kolo nialpolitik. China müsse dem Handel ausgeschlossen werden. Deutschland habe daran ein sehr lebhaftes Interesse. China habe aber für theoretische Grundsätze und für Bestimmungen des Völkerrechts wenig Aufmerksamkeit gezeigt; deshalb könne er cs nur billigen, das man die politischen und militärffchen Machtmittel benutzt habe, um in China endlich festen Boden zu fassen. Staatssekretär Tirpitz hob aus Anlaß einer in der Debatte erfolgten Erwähnung des Trinkspruchs, den Sc. König liche Hoheit der Prinz Heinrich in Kiel vor der Abreise nach China gehalten, hervor, wer selbst jene Tage miterlebt habe, müsse einen anderen Maßstab an die Worte Sr. Königlichen Hoheit anlegen, als man dies sonst bei anderen Reden thue. Staatsminister v. Bülow erklärte gleichfalls aus An laß von Ausführungen in der vvrhergegangenen Debatte, daß sich die deutsche Politik gegenüber Kreta nicht geändert habe. Deutschland habe dort nur das Interesse, daß Kreta nicht zur Brandfackel werde. Wer die Insel schließlich regieren werde, sei unS egal. Er möchte nur betonen, daß man hierbei auch aus die Minorität der kretensischen Bevölkerung Rücksicht nehmen müsse, denn die Mohsmedaner machten ein Drittel der Be völkerung aus. Doch komme es unS auch hierbei mehr auf den Frieden, als aus daS Prinzip an. Um daS europäische Konzert aufrecht zu erhalten, hätten wir uns an allen Schritten der Majorität der Mächte betheiltgt. Andere Anforderungen seien an unS nicht herangetreten. Wir wirkten aus die Pforte nur diplomatisch ein; an einem Druck auf die Pforte würden wir unS aber nicht bethetligen. WaS auS Kreta werden würde, könne Niemand wissen, Deutschland werde sich aber auf keinen Fall in die au« dieser Frage etwa entstehenden Konflikte hin einziehen lassen. Daraus ergebe sich auch unsere Stellung zur Kandidatur des Prinzen Georg von Griechenland. Wir seien nicht im Widerspruch mit Rußland noch mit England oder Frankreich. Unsere Politik Griechenland gegenüber sei immer parteilos gewesen. Maßgebend seien dabei einerseits
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