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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189802125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-12
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1898
- Autor
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger Webka m- Anzeiger) Telegnunm-Adrefle PHP gA gP V Finsprechstelle „Tageblatt", Riesa. H, M V H. TT H-L Nr. 20. der König!. Amtshauptmcmnschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd deS StadtrathS zu Riesa. H SS. Sonnabend, IS. Februar 1898, Abends. 51. Jahr-. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch uns«« Träger srei tnS Hau» I Mark SO Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark 2S Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Psg. Anzeigm-Aunahme für die Numm« da» Au»gabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riefa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Kartoffel-Lieferung. i Die Lieferung der Kartoffeln für die Menagen des s. Feldart.-Rgts. Nr. 32 auf t die Manate April b. m. September d. I. soll vergeben «erden. Lieferungsbedingungen könne» i« Geschäftszimmer, Raum Nr. 42» in Kaserne II eingesehen werden. Ebendaselbst sind ver siegelte Angebote, sowie Kartoffelproben bi» zum 14. d. M. abzugeben. ES wird auf An lieferung nur bester Sorten reflektirt. * N«I. II. Adchl«. z. F-Idarl.-RM. N». SS. Bekanntmachung. ES wird hiermit bekannt gegeben, daß seit der Anstellung eines Hilssgeistlichen die Kirchengemeinden Riesa und Weida in folgende 3 Seelsorgerbezirke eingeteilt worden sind: 1. Der Seelsorgerbezirk deS Hilfsgeistlicheu umfaßt: Weida mit Neuweida, die Kolonie, den Bahnhof Riesa sowie die Bahnhossstraß^ nebst allen zu beiden Seiten liegenden Häusern und zwar aus der Elbseite bis zur Wilhelmstraße und auf der anderen Seite bis zur Augustastraße. Außerdem liegt dem Hilfsgeistlichen die Seelsorge im Gefängnis ob. 2. Der Seelsorger-Bezirk des Dinkonus umfaßt: I Die Wettiner- bez. Hauptstraße von der Wilhelmstraße bi» zur Einmündung der Schützen straße nebst allen nördlich dieses Teils der Wettiner- bez. Hauptstraße nach der Elbe zu ge legenen Straßen und Häusern sowie die beiden eingepfarrten Dörfer Poppitz und Mergeudorf. Außerdem liegt dem Diakonus die Seelsorge im Johanniterhaus und die gesamte Mili tärseelsorge ob. 3. Der Seelsorger-Bezirk deS Pfarrers umfaßt den noch übrigen Teil der Stadt, als» die Kastanien- und Gartenstraße nebst Querstraßen und allen südlich davon gelegenen Straßen und Häusern sowie die Poppitzer-, Meißner-, Großenhainer- und Feldstraße u. s. w. und das Rittergut Göhlis. Außerdem liegt dem Pfarrer die Seelsorge im Stadtkrankenhaus, im Armenhaus und im RettungShaus ob. Die Gemeindeglieder werden gebeten, sich in allen seelsorgerlichen Angelegenheiten an den betr. Bezirksgeistltchen zu wenden. Auch sind die Geistlichen dankbar für jede Benach richtigung über Kranke und Hilfsbedürftige ihres Bezirks. — Alle Amtshandlung«» sind nach wie vor in der Pfarramtsexpedition (Pausitzerstraße 28) anzumelden. 8v.-l«ch. Pfarramt Riesa mit Weida, d. 3. Febr. 1898. Friedrich, ?. VettlicheS »uv Sächsisches. Riesa, 12. Februar 1898. — Der hiesige Gabelsberger Stenozraphenverein feiert den Geburtstag seine» Altmeisters Gabel-berger heute Son nabend Abend durch eine kleine interne Festlichkeit im „Kronprinz". — Maskenbälle und Costtmfeste dürfen nur noch bis mit Fastnachtsdienstag, also bis mit 22. Februar, abgchalten werden. — Einen „humoristischen Abend" veranstalten morgen Sonntag die beliebten Muldenthaler Quartett- und Concert- Sänger im Saale des hiesigen Schützenhauses. Das neue und reichhaltige Programm wird angenehme Unterhaltung bieten. — Da« „Meißner Tageblatt" schreibt: „In dem Be richte über die Wahlbesprechung in Priestewitz am vorigen Sonntag war gesagt worden, die Leitung der örtlichen Gruppe des Handwerkerbundes habe sich für die Candidatur Sachße erklärt. Hierzu schreibt uns heute Herr Gustav Böhme- Großenhain, seine Aeußerungen in der erwähnten Versamm lung seien dahin aufzofassen gewesen, daß das LandeSbundeS- amt Sachsen vom Allgemeinen deutschen Handwerkerbunde sich für die Candidatur Sachße entschieden, die Ortsgruppe Großenhain aber noch keinen bindenden Beschluß gefaßt, sich vielmehr ihre Entschließung Vorbehalten habe." — Gestern Abend fand im Höpsner'schen Saale das 3. Abonement-Concert von der Musik-Kapelle unseres Artillerie- Regiments statt. Der packende „Elisabeth Marsch" von Laczi eröffnete den musikalischen Reigen, dem die außerordentlich wacker gespielte Ouvertüre z. Op. „Freischütz" v. Weber folgte. Herr Stabstrompeter Günther bezeugte sodann durch Dar bietung der VII Variation v. Böriot, wie meisterhast er seine Vioffne beherrscht. Bei ihm spielt nicht nur die Hand, sondern mich das Herz. Sein seelenvolles, hingrbendes, zur Andacht stimmendes Spiel begeistert. Die Töne quellen Herrn Günther selbst bei schwierigsten Passagen »nd in den letzten Lagen schmelzend und schmeichelnd aus den Saiten. Mit elegantem Schwünge und prächtigem Accent trat nach diesem Solovor- trag die Kapelle mit Waldteufels „Himmelssunken"-Walzer in die Schranken. Popp'S „Fröhliche Jagd" mit ihrem heim lichen Waldhornklans und ihrer sprühenden Jägerlust schloß den 1. Theil. Die Ouvertüre z. Op. „Maritana" v. Wallace, die den neuen Theil einleitete, war eine hervorragende Leistung der Kappelle und stellte bedeutende Anforderungen an die tech nische Fertigkeit der Spieler. Daß sie jenen in so anerkennenS- werther Weise gerecht wurde, ist ein deutlicher Beweis, in welch guter Schule sich gegenwärtig unser Arttlerie-EorpS be findet. „Die Mäuschen vor der Falle", Scherzo sör Streich musik von Köhler, ist ein äußerst liebliche- Tonstück, in dem das Stillebe» und die verderbenbringende Versuchung in feiner, prickelnder dynamischer Abtönung zum Ausdruck kam. Der „FrühlingSmorgen im Müglitzthale" v. Prager fand eine mit weicher dramatischer Lebendigkeit auSgestattete Wiedergabe. Die tadellose Präcision und das peinlich saubere Spiel der Güntherschen Kapelle kam auch in dem Walzer-Rondo „Liebchen, schlaf wohl!" v. List! und in der Fantasie aus Neßler'S „Trompeter" v. Rickisch zum Ausdruck. Aus letzter Nummer verdient die Trompettnenparthie, die sich durch noblen, schmel zenden Ton auszeichnete, hervorgehoben zu werden. Reicher Beifall lohnte alle Darbietungen. Doch wären solch prächtige Leistungen, wie sie das FreitagSprogramm bot, einer größeren Aufmerksamkeit des hörenden Publikums Werth. Leider hält sich ein großer Theil der Einwohnerschaft diesen wirklich ge nußreichen Abenden gänzlich fern. Allgemein wurde über mangelhafte Heizung des SaaleS geklagt. — Mit dem Projekt eine« Canal« von Leipzig nach Riesa beschäftigte sich dieser Tage in Leipzig eine Versamm lung. Man war der Ansicht, daß Leipzig als Beihilfe zu dem Projekt die Kosten für den Landerwerb übernehmen müsse, während die sächsische Regierung für den Canalbau die Mittel durch eine Anleihe schaffen müsse. Der Leipziger BerkehrSverein will versuchen, einen Theil der Canalbaukosten durch eine Lotterie aufzubringen, für deren Einrichtung die vorbereitenden Schritte schon gethan find. Hervorgehoben wurde, daß in den Kreisen der sächsischen Regierung keine besondere Neigung für den Canal vorhanden sei wegen der hohen Kosten, die er verursache. Beschlossen wurde, dem Landtage eine Petition zu unterbreiten, in welcher um För derung de» CanalprojeclS gebeten wird. — Da» Cultu-ministerinm erläßt eine Generalverord- nung aus die Eingabe des Allgemeinen Sächsischen Lchrer- vereins in Bezug auf Verminderung bez.'Berb-sserung des religiösen Memorirstoffe». Von 150 Bibelsprüchen sind nunmehr S ganz und au- 9 Sprüchen einzelne Verse, im Ganzen 34 Bib lverse gestrichen und aus 3 Kirchenliedern 15 Strophen. Wenn damit auch nur ein kleiner Theil der Wünsche des Allgemeinen Sächsischen Lehrervereins erfüllt ist, so bedeutet doch immerhin da» Ganze einen nicht zu unterschätzenden Fortschritt. — Zur Geschäfslage auf der Elbe schreibt das „Schi^ aus Aussig, 8. Februar 1898: Nachdem in der vergangenne Woche der Wasserstand der Elbe infolge der Niederschläge den Stand von 245 em über Normal am hiesigen Pegel erreichte, war es ganz selbstverständlich, daß sich mehrere Schiffer hier einsanden und Reisen suchten, um ihre Kähne thalwärts zu bringen, und obgleich die diesen Leuten gebotenen Frachten so außerordentlich niedrig waren, daß die Schiffer gleich bei der ersten Reise mit Verlust arbeiten, so haben dieselben doch die Frachten angenommen und laden ein. Im Allgemeinen herrscht jedoch noch große Ruhe im ganzen Verkehre, da an den deutschen Plätzen noch kein Bedarf für böhmische Braun kohlen eingetreten ist, nachdem bisher noch kein richtiges Win terwetter eingetreten gewesen ist, durch welches die angeschaff ten Vorräthe so weit gemindert worden worden wären, um neue Bezüge machen zu können. Das Wetter ist veränderlich; nacht» Frost, tagsüber warm, theilweise Schnee und Regen. DaS Barometer wechselt ebenfalls sehr schnell, so daß die Differenzen manchen Tag 20 mm betragen, ebenso wechselvoll ist der Wind, welcher manchmal in einem Tage aus allen Theilrn der Windrose weht. — Die gegenwärtigen Kohlen frachten sind folgende: Nach Dresden 18 Pf..Meißen 19 Pf., Dessau, Schönebeck, Magdeburg 25. Pf., Tangermünde 27 Pf., Burg 30 Pf., Potsdam breit 40 Pf. pro Doppel hektoliter, Wittenberge, Boitzenburg, Hamburg 11 Pf., Stentz 10'/, Pf. pro 50 Lx. — Bei der Zweiten Ständekammer ist folgende Inter pellation eingebracht worden: Am 12. Mai 1898 hat da« Königliche Ministerium de» Innern eine Verordnung erlassen, in welcher die Gemeinden darauf hingewiesen werden, daß sie die Füglichkeit haben, durch Anlagenrezulativ auf Grund der Gemeindeordnungen eine besondere Gewerbesteuer einzu führen, um den Schäden und Gefahren, welche das Ueber- handnehmen von Filialen und von großkapitalistischen Ver einigungen auf dem Gebiete de» Detailhandels mit gewissen Waarengattungen für den gewerblichen Mittelstand mehr und mehr mit sich bringt, von seilen der Gemeinden zu begegnen. Welchen Erfolg hat diese Verordnung gehabt und welche Stellung nimmt die Königliche Staatsregierung zu den Be strebungen der Gemeinden, diese Gonderbesteuerung einzu führen, gegenwärtig ein? — Nach Meldung eine« Dresdner Blatte« wäre in den nächsten Tagen eine Bestimmung zu erwarten, welche den Militärmustkern für die Ausübung privater öffentlicher Musiken bei Bällen und Festlichkeiten eine bestimmte Taxe vorschreibt. Unter dieser Taxe würden in Zukunft die Mi« litärmufiker, sowohl einzelne Musiker wie geschlossene Chöre, nicht mehr zu gesellschaftlichen Zwecken verfügbar sein. Die Maßnahme wird von den Civilmufikern freudig begrüßt werden, die in ihr eins durchgreifende Reform in Sachen der öffentlichen Musikproduktion erblicken. — An die Zweite Kammer gelangte soeben ein Bericht der Finanzdeputation über Kap. 94 bis 101 des Staats haushalt» - Etat« für 1898/99, Gymnasien, Realschulen, Se minare und Volksschulen betreffend. Ueber den Besuch der höheren Lehranstalten, al» der Gymnasien, Realgymnasien' Realschulen und Lehrerseminare, werden bei dieser Gelegen heit besondere Nachweisungen gegeben, au» denen im Allge meinen eine Steigerung der Schülerzahl bei allen Schul gattungen zu ersehen ist, ganz besonders aber bei den Real schulen des LandcS. Es hat laut den vorliegenden Zusammen stellungen seit 1890 die Schülerzahl der Gymnasien einen Zuwachs von 189, diejenige der Realgymnasien einen solchen von 308 und diejenige der Realschulen einen solchen von 3230 erhalten. Eine sehr eingehende Behandlung findet in de« Berichte die Nothwendigkett der Neuregelung der Ge- haltSverhältnisse. — Die Beförderung von Ansichtskarten als Drucksache wird «och häufig »ersucht, wenn dieselbe keine handschriftlichen Bemerkungen tragen. Diese Karten werden regelmäßig mit Strafporto belegt. Nach 8 15 IV. der Postordnung vom 11. Juni 1892 ist nämlich die Beförderung solcher Karten al« Drucksachen unznläsfig, well sie die Bezeichnung „Post karte" tragen. Man glaubt nun diese Bestimmung dadurch zu umgehen, daß man den Aufdruck „Postkarte" ausstreicht. Aber auch die« ist unzulässig. Jede Karte, welche die Be zeichnung „Postkarte" trägt, ob durchftrichen oder nicht, wird al« Postkarte behandelt und muß mit 5 Pfennigen franktrt werden. Will man daher bedruckte Ansichtskarten al» Druck sachen versenden, so darf die Bezeichnung „Deutsche Reichs post" und „Postkarte" nicht aufgedruckt sei». — Vom Landtage. Der gestrigen Sitzung der ZweitenKammrr wohnte Se. Excellenz der Hr. Staat»- Minister vr. v. Seydewitz bei. Auf «ine Anfrage de« Hrn. Abg. vr. Mehnert erklärte der Herr Präsident, daß die Notiz
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