Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189802212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-21
- Monat1898-02
- Jahr1898
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1898
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RiesakrMagcklav Telegramm-Adresse „Tageblatt", Riesa. Fernsprechstell« Nr. 20. « « d Anzeiger iLlbeblatt >B Ameiam Amtsölkit der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des StadtrathS z« Mesa. I? 42. Montag, 21. Februar 1898, Abends S1. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser« Träger frei tnS HauS 1 Mark 56 Pfg., bei Abholung am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 68 Pfg. Suzeigen-Annahme sür di« Nummer d«ß Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße 89. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Ladung. Der am 8. November 1867 zu Elsterwerda geborene Handarbeiter Karl Heinrich Wehner, zuletzt in Streumen bei Wülknitz wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts, wird beschuldigt, als Ersatz-Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen 8 360 No. 3 deS Strafgesetzbuchs. Er wird auf Mittwoch, den 3«. März 18V8, Bormittags 10 Uhr vor das Königliche Schöffengericht zu Riesa zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird er auf Grund der nach 8 472 der Strafprozeß ordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Straßburg ausgestellten Erklärung ver urteilt werden. Riesa, den 12. Februar 1898. Der Königliche Amtsanwalt. vr. Wegelin, Aff. * . Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Karl Friedrich Franz eingetragene Grund stück, Folium 7 des Grundbuchs sür Oppitzsch, vormals Strehlaer PfarrdotalgerichtS-Antheil, Nr. 34 c deS Flurbuchs, 8,4 Ar. groß und mit 1,41 Steuereinheiten belegt, auf dem ein Wohn- und Nebengebäude errichtet worden ist, geschätzt auf 9070 Mark — Pfg. soll an hiesi ger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 4. April 1898, Vormittags 1v Uhr als Anmeldetermi«, fern« der 21. April 1898, Vormittags 1v Uhr als Versteigern« g-termin, sowie der 3. Mai 1898, Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des VertheiluugspianS anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Ueberstcht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisse» kann nach dem Anmeldetermine in der Grrichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts einge sehen werden. Riesa, am 21. Februar 1898. Königliches Amtsgericht. Di-. Tittel, «ff. Akt. Sänger, G.-S. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Donnerstag, den 24. Februar 1898, Norm 11 Uhr 1 Handwagen, 1 grauer Sommerüberzieher und 1 silberne Taschenuhr mit Kapsel und Kette gegen sofortige Bezahlung »«steigert werden. Riesa, 19. Februar 1898. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr Eidam. . Holzversteigerung auf Marbacher Ttaatsforftrevier. Im Gasthofe znr Poft in Roste« sollen Donnerstag, den S. März 18V8, von Vormittag /,1V Uhr an nachstehende Nutzhölzer, als: 777 ht. u. 58 wch. Stämme, 568 ht. u. 18 wch. Klötzer, 48 wch. u. 495 ht. Stangenklötzer, 4204 ht, u. 445 wch. Stangen, 1 rm ht. Nutzscheite u. 31,5 rm ht. Nutzknüppel, sowie ebendaselbst Freitag, de« 4. Mürz 18V8 von Vormittag 1« Uhr an nachstehende Brenn hölzer, als: 33,5 rm ht. u. 7,5 rm wch. Brennknüppel, 143 roa ht. u. 2,5 roa wch. Zacken, 155 rra ht. und 1 rrn wch. Aeste, 42,40 Wellenhdt. ht. u. 55,30 Wellenhdt. wch. Brennreisig versteigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. König!. Forstrevierverwarltung Marbach und König!. Forstrentamt Tharandt, am 18. Februar 1898. Jordan. Wolstramm. OcrtlicheS «nd Sächsisches. Riesa, 21. Februar 1898. — Wie uns mitgetheilt wird, ist vom Rathe die Ver anstaltung besonderer Festlichkeiten für den 23. und 24. April zur Feier de» Regierungs-Jubiläums und de» Geburtstage» Sr. Majestät de» Königs in Aussicht genommen. Die Vor steher der hiesigen Vereine werden demnächst zu einer Be sprechung über die Betheiligung ihrer Vereine ar: dieser Feier und über deren Verlauf, sowie über die programmmäßige Anordnung auf das Ruhhaus eingeladcn werden. — In der am Sonntag, den 20. d. M. stattgefundencn Sitzung deS AufsichtSrathes der Creditanstalt für Industrie und Handel, Dresden, berichtete die Direktion über die ver flossene G schäftsperiode; dieselbe ergab folgendes Resultat: Der Bruttogewinn für 1897, von welchem wiederum ein erheblicher Betrag zu Reservestellungen vorweg abgesetzt worden ist, setzte sich wie fr" Zinsen-Kto. Prvifions-Kto. Effekten- u. Konsortial-Klo. Wechsel-Kto. Dividenden. Kto. Vortrag 1897. dagegen in 1896. 66165811 627024 03 24483020 218234.99 486849 63 41506316 107591.24 10345325 1215 - 1380.— 42875 80 48234 57 1,545019 98 1,413390 — Von Vorst hendem Bruttogewinn von Mark 1,545019 98 find chie Berwaltungsunkosten, Steuern (M. 37 300 gegen M. 20200 im Vorjahre) rc. im Betrage von 296 749.78 abzusetzen, sodaß ein Reingewinn von M. 1,248270.20 ver bleibt. Den Hauptposten de« Konsortial-KontoS bildet, wie schon im vorigen Jahre, die Betheiligung bei der Allgemeinen Jndustrie-Aktien-Gesellschaft, deren Abschluß für 1897 eben falls wieder ein günstiger ist. Die Reserven der Bank be tragen nunmehr M. 4,250000 —. Der AuffichtSrath be schloß, den Vorschlägen der Direktion entsprechend, von de« M. 1,248270.20 betragenden Reingewinne, unter Vorbehalt der Genehmigung der auf den 6 April 1898 einzuberufrn- den Generalversammlurg, nach Absetzung der statuten- bez. vertragsmäßigen Tantiemen, nach Abschreibung von Mk. 41 771.15 auf Bankgebäude und Mobilien, sowie einer Rück- Peilung auf den noch vorhandenen Bergrerksbefitz der Ge sellschaft von M. 30000 und Dotirung des Pensionsfonds mit M. 20000 eine Dividende von 9°/, auf das dividenden- berechtigte Kapital von M. 10 Millionen zu vertheilen und restliche M. 81955.57, gegen M. 42 875.80 im Vorjahre' auf neue Rechnung vorzutragen. — An die Stände ist ein Decket gelangt, daß «ehrere Eisenbahnangelegenheiten betr fft. Zunächst behandelt es die Bahn Mylau-Lengenfeld und Verlegung de-Bahnhofs Lengen, selb i. B. Die gesammte Baulänge der Neubaustrecke beträgt 14 6 lrrn. Die Kosten de« neuen B.rhnhvfsS in Lengenfeld sind auf 1 652 100 Mk. veranschlagt, während die Kosten der neuen Bahnlinie von Mylau bis Bchnhof Lengenfeld ein schließlich der Erweiterung des Bahnhofes Mylau sich nach dem Anschläge aus 2 778 500 Mk. beziffern. Sodann wud die Industriebahn Reichenbach i. V—Hainsdorf behandelt. Die Kosten der Bahn, welche vom westlichen Ende des unteren Bahnhof- in Reichenbach an gerechnet, eine Baulänge von 4.9 lrrn erhält, find einschließlich der mit 231800 Mk. in Rechnung gestellten Betriebsmittel auf 937 000 Mk. veran schlagt, stellen sich al,o auf 191 700 Mk. für den Kilometer. Zu 11l. ist DreSdcn-Kötzschenbroda bearbeitet. Die Bahn ist zweigleisig mit elektrischem Betriebe geplant. Nach dem vor liegenden Projekte nimmt die Bahn ungefähr 130 Meier von der Station Kötzschenbroda der Leipzig Dresdner StaatS- eisenbahn entfernt auf der Dresden-Meißner Staatsstraße ihren Anfang und wird durchgehends bis zum Anschlüsse an die bestehende Straßenbahn in Dresden Pieschen in den Straßenköter gebettet. Die Gesammtkosten sind nach dem nunmehr vorliegenden Kostenanschläge 1 166 000 Mk., wovon jedoch 15 000 Mk. mit Rücksicht auf die dabei entstehenden Verbesserungen des Straßenkörpers zu Lasten der Straßen- bauverwaltung übernommen werden, sodaß ein Erforderniß von 1150 000 zu decken bleibt, da» ist durchschnittlich von 142 239 Mk. für eine« Kilometer zweigleisiger Strecke oder 71110 Mk. 50 Pfg. für einen Kilometer Gleis. Ferner wird Frohburg Kohren behandelt. Für den Kilometer find 149 181 Mk. festgesetzt. — Eine Bertrauensmänner-Dersammlung der deutsch, sozialen Reformpartrt in unserm 7. ReichStagSwahlkreise war auf gestern Sonntag Nachmitag 3 Uhr nach oem Kaisergarlen zu Meißen einberufen worden, in welcher der Reichstags- kandidat der Reformpvrtei, Herr Gutsbesitzer und Ortrrichter Gäbel-Klessig bet Starrbach vorgestrllt und ev. proclamirt werde» sollte. Der Reichtagsabgeordnete Zimmermann, t>r den Vorsitz führte, wie» zunächst auf die Flottenvorlage hin und legt, den Standpunkt der Reformpartei zu derselben dahingehend fest, daß sie bereit sei, die Mittel zu bewilligen, di« nöthig seien zur Sicherung unsere« Vaterlande« und unserer Machtstellung nach Außen, ohne daß damit eine einseitige Ex portpolitik unterstützt werden sollte. Di« Bedeutung de» neuzuwählenden Reichstage» läge auch in der Entscheidung über die künftige Gestaltung unserer Handelspolitik, der zu Caprivis Zeit die produktiven Stände geopfert worden seien, und über die Verlängerung de- ReichSbank-PrivilegiumSj Die Reichsbank sei kein staatliches Institut, sondern eine Aktiengesellschaft unter staatlichem Schutze, die bisher haupt sächlich dem Großkapital gedient habe, uun aber auch der Landwirthschaft und dem Gewerbe nutzbar gemacht werde« müsse. Redner kam nun auf die Politik der Sammlung zu sprechen, die auf neuer Gaundlaze geschehen müsse, nicht auf dem alten Boden, auf den «an glaubte, durch Wahlrechts veränderungen die Social emocratie vernichten zu können ES müsse aus den productiven Erwerbsständen heraus ein Phalanx gebildet werden, an der die internationalen Mächte der Socialdemocratie und des Judenthums zerschellten. Red ner führte weiter aus, eine Kandidatur der Refonmpartei sei Recht und Pflicht der Partei gewesen, auf Grund des Aus falles der letzten Wahl. Jener könne der Bund der Land- wirthr auch nicht unfreundlich gegenübersteheu, habe doch Herr v. Plötz den reformerischen Abgeordneten erst kürzlich in Dresden das Zeugniß ausgestellt, daß sie dem Bunde gegen über stets voll und ganz ihre Pflicht gethan hätten. Nu« sei ein Landwirth aufgestellt, der beweise, daß er in Uner- erschrockenheit seiue Stelle vertreten werde, der da» Vertrauen seiner BcrufSgenossen besitze, auf nationalem Bo den stehe und im Sinne einer gesunden Reformpolitik zu« Wohle der productiven Hände wirken werde. — Herr VutSbes Gäbel-Klessig stellte sich hierauf den Anwesenden vor. Er ist 1849 geboren und hat den Feldzug 1870/71 in Frank reich mitgemacht. Der Beginn seiner polit.THStigkeit fällt in di« Mitte der 70 er Jahre. Anfänglich der konservative« Partei, und spcciell de« engeren AuSschuffe de« Nossener konserv. Verein« angehöreckd, habe er ihr später den Rücken gekehrt und sei Ende der 80er Jahre der deutschsozialen Partei bei getreten. Bet der Wahl i« Jahre 1893 sei er mit Herrn Sachß« von Dorf zu Dorf gezogen, weil letzterer ver sprach, keiner Fraktion beizutrkten. Später habe er sich der
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