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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189802087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-08
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1898
- Autor
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Riesaer G Tageblatt x«d An;rtgrr Wetlall mV Aqel-er). Tclegramm-Adresic L 6 »U S-rnsprechstell« .Tageblatt", «les». H4T V V L-H-T Nr. 20. Her Königl. «mtshauptmannschaft Großenhai«, des König!. Amtsgerichts «nd des StadttathS zu Riesa. zi. Dienstag, 8. Februar 1808, MendS. 51. Jahr». Ra» Riesaer LagckilM erscheint jeden Lag Abend« mit «usnahmr der Sonn« und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch uns« Lrilgrr srri in» Hau» 1 «art 80 Pfg., bei Abholung am Schalter der tatserl. Postanstaltrn 1 Mart 28 Pfg., durch den Briefträger stet in» Hau» I Mart 65 Psg. Unpigen-Annahnm sür di« Rmnmer del Au»gad«tage« bi» vormittag S Uhr ohne.Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße 5S. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. DaS unterzeichnete Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Dal. 307 die Firma Richard Selbmann, Zweigniederlassung der in Dresden bestehende« gleichlantende« Finna, und als Inhaber derselben Herr« Friedrich Richard Selb»««« in Dresden eingetragen. Riesa, am 5. Februar 1898. Königliches Amtsgericht. Hellmer. Brehm. Im Wnfthnfe -«« „Anker" in Riesa sollen Donnerstag, den 10. Februar 1898, Bor». 11 Uhr, L Pferde (Schimmel und brauner Wallach), 2 Wagen und 2 Kühe (schwarzscheckig) gegen so fortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 3. Februar 1898. Der Ger.-Bollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr Eidam. Bekanntmachung. Der Kirchenborstand von Weida besteht für die Jahre 1898—1900 au» folgend« Mitgliedern: Gutsbesitzer Schlag, stellvertr. Vorsitzender, Rentner Groß«, Bäckermeister Niger, Kirchkasfierer, Rentner Steuer und den beiden ständigen Geistlichen von Riesa mit Weida. Riesa, den 8. Februar 1898. Der Kirchendorstand von Weida. k. Friedrich, B. — Bekanntmachung. Der OrtSarmenverband Wlnnbitz beabsichtigt ein neues »rmenhau« mit Schuppenge bäude zu erbauen. Geprüfte Baumeister, welche gesonnen sind, den Bau zu »benahmen, werden ersucht, ihre Angebote schriftlich bi» zum 16. Februar 1898 an den Unterzeichneten einzureichen. Zeichnungen und Bedingungen liegen ebenfalls beim Unterzeichneten zur Ansicht au». Slaubttz, am 6. Februar 1898. Bennewitz, Semdvst. 4 us t » 9» fiir d-S „Riesaer Tageblatt" erbitten un» bi« spätesten» H k d N ? Htz Vormittag- S Uhr de» jeweiligen Au»gabetage». Die Geschäftsstelle. « Vernich«» und Sächsisches. Riesa, 8. Februar 1898. — Mitteilungen au« der Sitzung de» Kirchen vorstände» vom 4. ds». MtS: 1. Die Kirchnerinstruktion wird vorgelegt, besprochen und genehmigt. 2. Da« Projekt vom Baumeister Kröger (Anbau zweier Pfarrhäuser an die Kirche betr.) muß abgelehnt werden wegen zu hoher Kosten. 3. ES wird beschlossen, als Bauplatz für das zu errichtende Pfarrhaus de« Platz gegenüber dem Hauptportale der Kirche, an der Paufltzer Straße, anzukaufen. 4. Ferner wird Kennk- ntß genommen von einer Mittheiiung des StadtratheS, nach der der Stadtstraßenmetster auf Ansuchen des «irchenvor- stande» gegen eine jährliche Entschädigung die Beaufsichtigung der Zugangswege zu den beiden Kirchen übernommen hat. —Bon besonderem Interesse nicht nur für die Flei. schermeister Sachsens, sondern das gesammte Publikum, ist eine soeben gefällte, mit einem sehr scharfen Gutachten über den bekannten „gerichtlich vereidigten" Chemiker und Sach verständigen Dr. Bischof-Berlin verknüpfte Entscheidung des S. Landgerichts Dresden. Angeklagt waren 15 Flcischermeister we.M fahrlässigen Vergehens gegen das NahrungSmittelgesetz, die zur Conscrvirrmg des rohen Rindfleisches, ebenso wie 28 s ihrer bereits am 1. November v. I. aus gleichem Grunde s veruriheilte Kallegcn das allgemein bekannte sch.veselnatron- - haltige Salz „Meat Preseroe Crysiall" verwendet hatten. Nach einem Gutachten des Dr. Bischof soll dieses Salz, wenn es vorschriftsmäßig benutzt wird, der Gesundheit nicht schäd lich stin. Dementgegen erklärte Herr Ober-Medicinal- raih Professor Dr. Renk vom sächsischen LandeS- Medicinalkollegium: da» genannte Salz sei, wie die Wis- cnschast festgestellt habe, selbst bei dem geringsten Prozentsatz von schwefelsaure« Natron in Folge Entzündung der Schleimhäute ,c. für Jedermann, insbesondere aber für schwächliche Personen und Reconoalercenten, die häufig ge hacktes Rindfleisch genießen, in hohem Grade gesundheits schädlich. Die Angeklagten kamen wie ihre Vorgänger noch mir 30 M. Geldstrafe ev. 6 Tagen Grsängntß weg; aus drücklich machte aber da» Gericht zur Nachechtung bet Fällung des Unheil» bekannt, daß zukünftige rrsp. vorsätzliche Ver gehen der bezeichneten Art sehr strcng bestraft werden. — Im Monat Januar gelangten im städtischen S hlacht- Hofe zu Riesa zur Schlachtung 880 Tbiere und zwar: 77 Rinder (9 Ochsen, 24 Bullen, 51 Kühe), 8 Pferde, 266 Schweine, 134 Kälber, 90 Schafe und 5 Ziegen. Son aus wärts wurden in den Stadtbezirk einzeführt: 2 Rtnderoirr- tel. Bon den geschlachteten Thteren mußten als ungenießbar erklärt und deshalb der Abdeckerei zur Vernichtung übergebe» «erden: 1 Riad. Al» miaderwerthig wurde befunden und deshalb der Freibank überwiesen: i Rind. Rothgeschlachtet wurde« 9 Pferde. An einzelnen Organen wurden vernichtet bei Rindern 99 Lungen, 5 Lebern, i Darmkanal, 2 Euter; bet Schweinen: 3 Lungen, 1 Leber, 2 Herzen, 1 Darmcanal; bet Schafen: 1 Lunge; bet Kälbern: 1 Leber. Da» Ge- sammtgewicht der geschlachten Rinder betrug 1458,05 Ttr., somit Durchschnittsgewicht de» Rinde» 5.95 Ttr. — Zur ReichStagSwahl in unser« 7. sächsischen Wahl kreise berichtet da» Meißner Tageblatt: „Im Gasthofe zu Priestewitz hat sich gestern (Sonntag) Nachmittag ein Lomitee für die Wahl de» Rittergutsbesitzers Sachße-Merschwitz ge bildet. Da« Lomitee wird sich durch Zuwahl verstärken. Gegenwärtig umfaßt e« Angehörige de» Bunde» der Land- wirthe, der konservativen Partei und de» Handwerkerbundes. Au« den bei dieser Gelegenheit über die gegenwärtige Sach lage gegebenen Darstellungen ist zu entnehmen, daß sich außer de« Bunde der Landwirthe auch die konservativen Vereine des Wahlkreises, einschließlich de» Riesaer, für Herr« Sachße erklärt haben. Die gleiche Zusicherung liegt von der Leitung der örtlichen Gruppe des Handwerkerbundes vor. In der Versammlung wurde auch mit Bestimmtheit der Name de» reformerischen Candidaten genannt. ES ist dies Gutsbesitzer Gäbel in Klessig bei Nossen. Herr Gäbel hat bei der letzten Rrichstag»wahl im Döbelner Kreise al« Agitator für Herrn Sachße gewirkt. Man wird also da« eigenthümliche Schau spiel erleben, zwei ehemalige Verbündete jetzt als Gegner sich gegenüber zu sehen." — Vorgestern, am e. d., war der Tag, an welche« vor 10 Jahren jene denkwürdige ReichStagSfitzung stattfand, in welcher Fürst Bi«marck bei Bertheidigung der Militär vorlage die Worte vom „turor tsMoolou»' und den Satz aussprach: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nicht- in der Welt!', Worte, die von In- und Ausland lauschend ver nommen, und bald Gemeingut wurden. ES lag damals ei«« schwüle Gtim«u«g auf Europa und auf dem deutschen Reiche, das einige Wochen später seinen ersten Kaiser und abermals einige Wochen darauf seinen zweiten Kaiser verlor. Da waren jene Worte Bismarck'» von ungeheurer und unmittel barster Wirkung und drangen tief in jede« Deutsche« Herz hinein. „Das war ein Wort so wunderbar uns wahr! Kein Deutel« gab'«. Da» Wort war markig klar! Ein Jubelruf drang durch das ganze Hau», die Winde trugen'» in da« Land hinaus. In Mark und Herze« drang der scharfe Hall, Die a« den Grenzen draußen lauschten all' — Nicht Dränen schrecke' uns, nicht Gewalt noch Spott: „Wir fürchten Keinen, doch wir fürchten Gott!" — vom Landtage. Die Zweite Kammer bewilligte gestern in Gegenwart Ihrer Excrllenzen der Herren Staat». Minister v. Metzsch, Dr. v. Sehdewitz und v. Watzdorf Titel 27, »2, 79 und 81 de» außerordentlichen Staat-Han«. h,lt«etat« für 1898/99, Erweiteru.ig de- Bahnhof» Gera (Reuß) S. «t. E. (erste Rate), Unterführung der Schleizer Straße in Gera, Grundstück-erwerbungen in Gera und Grnndrrwerb zur Erweiterung der Raagierstation Zwötzen betreffend. Den Bericht erstattete für dieFtnan-de- putatio« v Herr Abg. Zeidler. — Für die beste Verdeutschung von zehn Fremdwörtern hatte der Zweigvereia Berlin-Lharlottenburg de» Allgemeine« Drutschen Sprachverein» Preise «««geschrieben. Die Preis richter hatten sich vorher über die Anwendung gewisser Grundsätze geeinigt; darunter: Keine Verdeutschung darf de» Preis erhalten, die bereit» in bekannten Wörterbüchern »er- zrichnrt steht. Folgenden Verdeutschungen wurde demnächst — ohne daß indessen für jede von ihnen dadnrch eine Em pfehlung von Seite« der Preisrichter «»gesprochen sei« soll — der Preis zuerkannt: 1) 60000 — Seidling. 2) Qoa- ttttor — Kunstbäcker, Oonckttor-Waaren — Knnstback- waaren. 3) QonMürsn — Silzfrüchte, Frnchtsülzen. 4) SuluMsrts-Waare« — Zierknrzwaaren. 5) ttlntsrtnl- Waaren — HauShaltwaaren. 6) purtürrz, purtünavri», psrküoatrsn — kein Preis. Die allein empfehlrnSwerthen Verdeutschungen „Dust" („Duft-Waaren, -Wasser, -Oel"), „beduften" sind bereit» in allen diesen Verbindungen in San ders BerdeutschungSwörterbuch enthalten. 7) iZulaonlllsrts — kein Preis. Die treffendste Verdeutschung „Klingwaaren" ist in Heyse» Fremdwörterbuch gegeben. 8) »ckuoulntur — kein Preis. Die treffendste Verdeutschung: „Altpapier" ist in Hausding- Fremdwörterbuch enthalte«. Für muoullrsa konnte keines der dargebotenen Worte mit einem Preise be dacht werden. 9) cksr — Schwarzstein. 10) Llvsnasto- srupti (als Schaustellung) — Lebebilder. — In Gohlis entstand am Sonntag früh Feuer-Allar«. E- brannte in einem Seitengebäude de« G.'schen Gute», doch wurde der Brand leicht und bald wieder gelöscht. Wegen Verdachts der Brandstiftung erfolgte eine Verhaftung. Wermsdorf, 7. Februar. Gestern ist die Maschine des Vormittags 6 Uhr von Wermsdorf nach Mutzschen ver kehrenden Personenzuges infolge Bruches der rechten Border tragfeder mit der Vorderachse entgleist. Des gesperrte« Gleises halber konnten die Vormittags 6 Uhr 45 Minute« von Wermsdorf nach Nerchau-Tr. und Vormittag- 7 Uhr 56 Minuten von Nerchau-Tr. nach Wermsdorf verkehrenden Personenzüze gestern nicht abgelassen werden. Pirna. Mit donnergleichem, weithin vernehmbare« Getöse stürzte hier der Mansardrn-Dachstuhl eines Neubaues in sich zusammen. Bei dem Einsturz wurde ein Handarbeiter durch fallendes Holz und Eisen erheblich am Kopf und am Rücken verletzt, so daß er durch einen in der Nähe «eilenden Arzt verbunden werden mußte. Leichter Natur waren die Verletzungen eine» zweiten Arbeiters. — Eine große Roh heit vollführte der Handarbeiter M. von hier dadurch, daß er in angetrunkenem Zustande in seiner in der niederen vurgstraße gelegenen Wohnung seiner Ehefrau die brennende Lampe auf den Körper warf. Glücklicherweise wurde außer der Beschädigung und Verunreinigung der Kleider der Fra« ein wettere» Unglück vermiede«. Der Gewrltthätige zer hackte auch ohne jegliche« Gru«d eine Füllung des Kleider schranke». Bautzen, 5. Februar. Am 30. Januar früh 5 Uhr ist hier der erst vor wenig Tagen au» Aulaß seine» »vjähr. AawaltS.Jubtläums au» allen Kreisen hochgesetert« Rechts anwalt und Königliche Notar Herr Justtzrath Martini «ach k«rze« Krankenlager in» »och nicht vollendeten 78. Leben», jahre verschieden. Der Verstorbene, der sich bi« zu seine« am 27. Januar stattgefundenen Anwalt» - Jubiläum ei«er migestörte« Geradheit und seltenen Rüstigkeit erfreute, wurde schon »ährend der Feier desselben von Uawohlsein befallen, da» sich von Stunde z« Stunde verschlimmerte. Zwickau, 7. Februar. Herr Oierbürgermeister Dr. Streit feiert« gestern Sonntag seinen 75. Geburtstag, den letzten, den er al» Oberhaupt Zwickau» im Amt« begeht. Wett« Kreis« unserer Stadt ließen de» Festtag nicht vorüber-
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