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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189802247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-24
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1898
- Autor
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Riesaers Tageblatt und Anzeiger (LlbeMN MS Ayrizer) Telegramm-Adresse Tageblatt", Riesa. AmtKökait Femsprrchstell« Nr. 20. )er König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Mesa 44 Donnerstag, 24. Februar 18S8, Abends. 41. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen tn Mesa und Strehla oder durch uns«« Träger frei ins HauS 1 Mark SO Pfg., bet Abholung am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch dm Briefträger frei in« HauS 1 Mark 68 Pfg. Anzeigm-Anuahmr sür di« Numm« da« Ausgabetage« bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße 69. — Für die Redactton verantwortlich: Hermann Schmidt tn Riesa.- Aufgebot. Von dem unterzeichneten Amtsgerichte wird zum Zwecke der Todeserklärung der nach- benannten verschollenen Personen, sowie zum Zwecke der Ausschließung etwa vorhandener unbe kannter Erbe» dieser Verschollenen, nämlich: 1. des am 21. Mai 1833 in Oschatz geborenen, bis zum Jahre 1858 in Leipzig auf- hültlich gewesenen und damals nach Amerika ausgewanderten Kaufmanns Emil Reinhold Nauck, sür den in der Sparkasse zu Strehla 41,76 M. mütterlicher Erb- theil eingelegt sind, 2. des am 4. Mai 1821 in Netzschkau geborenen Karl Heinrich Grimm, der, früher Oberaufläder bei der Königlichen Staatsbahnverwaltung in Riesa, sich zwischen den Jahren 1860—1863 von hier, unbekannt wohin, entfernt hat und für den aus dem Nachlasse einer Schwester 48,86 M. in der Sparkasse zu Riesa eingelegt sind, 3. des am 11. September 1830 zu Sörnewitz geborenen, zuletzt vorübergehend in Anna» berg aufhältlich gewesenen und im Jahre 1850 angeblich nach England ausgewanderten Wilhelm Moritz Keil, von dem die letzten Nachrichten aus dem Jahre 1861 stammen und für den 291,05 M. als mütterlicher Erbtheil in der Sparkasse zu Riesa eingelegt sind, 4. der am 11. November 1813 zu Klessig geborenen Johanne Christiane verehel. Uhlemann geb. Peege, die angeblich im Jahre 1857 oder 1858 mit ihrem Ehemann von Merzdorf nach Tkotdarp bei Laholm in Schweden ausgewandert ist, über deren Leben und Aufenthalt mindestens seit dem Jahre 1890 alle Nachrichten fehlen und für die 161 M. Erbtheil einer Verwandten in der Sparkaffe zu Riesa eingelegt sind, 5. des am 24. März 1853 in Strehla geborenen Ernst Otto Bormann, der im April 1873 als Matrose von Liverpool nach Ostindien zu fahren beabsichtigte aber im Hafen zu Cow Boy im Juni desselben JahreS durch einen Sturz vom Maste tötlich verunglückt fein soll und für den 290,63 M. als väterlicher Erbtheil in der Sparkasse zu Strehla eingelegt find, 6. des am 27. Juli 1848 zu Königshütte geborenen Josef Augustin Kandora, der bis 3. November 1875 in Riesa wohnte, damals als Heizer in den Dienst der Deutschen Elbschifsfahrtsgesellschaft „Kette" trat, dort bis Januar 1876 in Stellung war, über dessen Leben und Aufenthalt seitdem alle Nachrichten fehlen und für den bei der Hinterlegungsstelle der Königlich Preußischen Regierung zu Oppel» 288,10 M. verwahrt werden, 7. der am 26. Juni 1837 in Strehla geborenen ledigen Dienstperson Johanne Ro sine Müller, die sich zuletzt in Dresden aufgehalten und im Jahre 1854 angeblich den Tod in der Elbe gefunden hat und für die auf Folium 69 des Grund- und Hypo thekenbuchs für Strehla Rubrik III unter Nr. 6 10 Thaler — 30 M. sammt 4 Zinsen väterlicher Erbtheil eingetragen sind, 8. des am 30. August 1830 zu Strehla geborenen Karl August Böhme, der vor länger als 20 Jahren in die Fremde gegangen ist, von dessen Leben und Aufenthalt Nach richten fehlen, und der Miterbe an mehreren auf Folium 65 des Grund- und Hypotheken buchs für Strehla für seine Mutter und Bruder eingetragenen Forderungen ist, auf Antrag zu 1. der Ottitie verw. Träukner geb. Nauck in Oschatz, 2. der Caroline verehel. Theilig geb. Grimm in Mylau, 3. des Gastwirths Friedrich Bogel in Rickkitz und Genossen, 4. der Amalie Therese verehel Henker geb Peege in Rhäsa, 5 der Johanne Sophie verw. Miersch geb. Eulitz in Strehla, 6. der Caroline verehel. Kubitzka geb. Kandora und Genossen in Köuigshütte. 7. des Handarbeiters Adolf Robert Blume in Strehla, 8. der Auguste Marie Schmidt aus Loschwitz und Genossen, das Aufgebot erlassen. Als Aufgebotstermin wird der 28. März 1888, S ° Vormittags anberaumt. Die unter 1—8 genannten Personen werden «^gefordert, spätestens im Aufgebotstermine persönlich oder durch richtig bevollmächtig'e Vertreter zu erscheinen und ihre Ansprüche und Rechte anzumelden. Andernfalls werden auf Antrag der persönlich oder durch gehörig Bevollmächtigte er schienenen Antragsteller durch Ausschlußurtheil die unter 1—8 genannten Personen für tot er klärt und den als solchen ausgewiesenen Erben ihr Vermögen ausgehändigt werden. Riesa, am 24. Juni 1897. Das Königliche Amtsgericht. vr. Krauer. Bekanntmachung, die Anmeldung der Ostern 1888 schulpflichtig werdenden Kinder für Gröda bett. Schulpflichtig werden Ostern 1898 alle diejenigen Kinder, welche bis dahin das 6. Lebens jahr erreicht haben. Auch können noch die Kinder ausgenommen werden, welche bis zum 3V Junt d. I. das 6. Lebensjahr vollenden. Die Anmeldung dieser schulpflichtig werdenden Kinder hat DienStag, den 8. März, nachm. 2—4 Uhr in der Expedition des Unterzeichneten zu erfolgen. Beizubringen ist bei der Anmeldung für alle Kinder der Impfschein, für anSWärtS geborene außerdem noch die Geburtsurkunde mit Tanfbescheinigung. Gröba, den 22. Februar 1898. Der Schuldirektor. Börner. DertNcheS und Sächsisches. Riesa, 24. Februar 1898. — Der Reichstag bewilligte gestern beim säfischen Mili- räcetat zur Vergrößerung und Einrichtung des Artillerie Schießplatzes bei Zeithain statt der geforderten 1250000 Mk. nur 1100000 Mk, ebenso wurde die Forderung sür eine Kaserne in Kamenz um 130 000 gekürzt und nur 200 000 Mk. bewilligt. — Gestern war Aschermittwoch. Alle Welt weiß, woher dieser Name kommt. Heute noch lassen sich die katho lischen Gläubigen in der Krrche ihr Haupt mit Asche be streuen; der Papst wird in der sixcinischen Capelle vom Cardinal-Großpönitentiar „eingeäschert". Durch Papst Gregor den Großen (590—604) wurde die Sirte de« EinSscherns als Zeichen der Buße in da« Ritual der römisch-katholischen Kirche eingesührt und durch Cölestin HI. im Jahre 1194 sanctionirt, doch stammt dre Sitte selbst au« einer viel früheren Zeit. Bei den Israeliten war Asche das Sinnbild der Trauer, bei den Heiden war ste — und ist e« theilweise heute noch — Sinnbild der Buße. Im Heidenthum ver brannte man bekanntlich die Leichen; die Asche war also an den CultuS der Tobten geknüpft. Noch jetzt bestreuen die Büßer Indien« ihr Haupt beständig mit Asche von ver brannten Leichen, um des Todes und der Nichtigkeit alle» Irdischen zu gedenken. Die alten Römer warfen beim gro ßen Reinigungsfeste im Februar Asche hinter sich ins Wasser zu Ehren des FebruuS, des etrurischen Pluto und der ab geschiedenen Seelen. In dem griechischen Trauerspiel „Die Trojaner" spricht Hekubar „Löset den Haarschmuck; es wallen den Hals entlang trauernd die Haare, häßlich von der lauen Asche Trojas." Al« der Prophet Iona« di« Zerstörung Ninive« ankündigt, wird bei Jona» 3 erzählt: „Und der König stand auf seinem Throne, warf sein Gewand von sich, zog einen Sack an und lagerte sich tn Asche." Von der schönen jüdischen Königin Esther wird berichtet (Esth. 14): „Sie zog Kleider an, die zu Trauern und Weinen sich schickten und statt allerlei köstlicher Salben überschüttete ste das Haupt mit Asche und Staub." Den Juden diente die Asche späterhin auch zur Erinnerung an den Tempclbrand und wurde in diesem Sinne den Bräuten bei Hochzeiten auf das Haupt gestreut. Die Asche sollte bei dieser Cere- monie spcciell noch die Hoffnung ausdrtcken, daß sich der Tcmpel wieder erheben werde. Sie ist also nicht nur Sinnbild der Trauer und Buße, sondern auch der Wieder geburt. — Der „ReichSanznger" veröffentlicht folgende Warnung: Wie uns bekannt wird, beabsichtigt der Inhaber der „Bank- Kommanditgesellschaft Merkur" in Amsterdam, vor der zuletzt in Nr. 33 des „Reichanzeigers" vom 6. Febr. 1896 gewarnt worden war, Holland zu verlassen und nach Amerika auSzu- wandern. Um sich die hierzu erforderlichen Gel mittel zu beschaffen, soll er die SerienlooSspieler aufgefordert haben, möglichst bald weitere Theilzahlungen auf ihre Antheilscheine zu leisten. Es kann nur nachdrücklich davor gewarnt werden, dieser Aufforderung nachzukommen, da das eingesandte Geld unwiederbringlich verloren ist. — Der Zweiten Kammer der Stände-Bersammlung liegt ein Antrag zu dem sächsischen Vereins Gesetz Entwurf vor, nach dem Minderjährigen und Frauen der Besuch der politischen Versammlungen untersagt werden soll. Eigentlich wüßte man da» sür selbstverständlich halten, denn da Min derjährige und Frauen noch kein Stimmrecht besitzen, haben ste auch mit den Fragen, welche in den politischen Versamm lungen verhandelt werden, nichts zu schaffen. In den mitt leren und kleinen Städten, sowie auf dem Lande dürften derartige Besucher auch nicht zu häufig schon jetzt vorkommen, ander« aber in den großen Städten und in den socialdemo kratischen Bezirken, wo die Minderjährigen erfahrungsgemäß da« Meiste zu dem oft tumultuarischen Charakter der polt- tischen Versammlungen beitragen. Die socialdemokratische Partei hat auch bereits eine lebhafte Agitation tm Lande gegen da« beabfichtigte Verbot eingeleitet und von diesen Er wägungen ausgehend, hat eine Anzahl Männer aus Stadt und Land beschlossen, eine Petition in zustimmende« Sinne an die hohe GtSndeversammlung abzusenden folgenden Wort lautes: An die Stäudeversammlung des Königreich« Sachsen, zunächst die 2. Kammer, Dresden. Bei Gelegenheit der all gemeinen Vorberalhung über den Entwurf eines Gesetzes, die Abänderung des Gesetz-S über da» Vereins- und Ber- sammlungsrccht vom 22. November 1850 betreffend, ist in der 2. Kammer der Wunsch zum Ausdruck gelangt, es möge dem Gesetze eine Bestimmung etnverleibt werden, nach der Minderjährigen und Frauen der Besuch von politischen Ver sammlungen untersag: ist. Die Unterzeichneten find von der Berechtigung dieses Wunsches völlig durchdrungen. Er bringt nur Da» zum Ausdruck, was weite Kreise schon längst em pfunden haben. Dürfen Frauen und namentlich Minderjäh rige politische Versammlungen nicht mehr besuchen, so werden sie ihre» jetzt oft tumultuarischen Charakter» zu einem gro ßen Thrile entkleidet werden. Wir ersuchen daher im In teresse der gesunden Fortbildung unsere» öffentlichen Leben« die hohe Ständeversammlung: Dieselbe wolle auf Einfügung einer Bestimmung der erwähnten Art in da« Vereinsgesetz Bedacht nehmen. — In Folge der landständischen Wünsche find die wegen der Hochwasserschäden an Grundstücken au« der Staatskaffe nach Höhe von 75, 50 und 25 Prozent bereits gewährten Entschädigungen nachträglich auf 80 Proz. in Klasse 1, auf 60 Proz. in Klaffe 2 und auf 40 Prozent in Klaffe S er höht worden. —K Ende Juni v. I. kam der Kaufmann und srührre Bücherrevisor Lothar Brettschuch aus Zittau nach Riesa, um kaufmännischen Unterricht zu erthetlen und quartierte sich im Hotel „Deutsche» HiuS" ein. Ja der ersten Zsst zahlte B. regelmäßig am Schluffe der Woche die Hotelzech:; schließlich wurde er aber der Schuldner des Hotelbesitzer« Kuhnert bis zur Höhe von 78 M. 50 Pf. Am 4. August verließ Brettschuch Riesa, nachdem er vorher ratenweise Be gleichung der Schuld versprochen hatte. Der Zenze K. be hauptet, er sei zur Creditirung durch die unwahren Angaben B.'» bewogen worden, derselbe habe von dem Sparkassen- Controleur Schiller in Döbeln 80 M. und von seinen S Hü tern in Riesa je 7 Mk. zu fordern. Am 6. Januar d. I. wurde der schon vorbestrafte Angeklagte vom K. Schöffenz-, richt Riesa wegen Betrug- zu 3 Wochen Grfängniß verur-
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