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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189803084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-08
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1898
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Trlegramm-Adrrfi« „Tageblatt", Riesa. FernsMchM, Nr. 20. r» nd Anzeiger sElbedIM mA Aiyeigech Amt-Statt ver König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS z» Riesa SS. TienStag, 8. RSrr 18S8, AbeudS. S1. Jahr,. Da« Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Biertchähriichrr Bezugspreis bet Abholung in dm Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch ms«, Trilg« srei in« Hau« I Mart SO Pfg., bet Abholung am Schalt« der taiserl Postanstaltm 1 Mart 26 Psg., durch dm BrlestrLg« srei in« Hau« 1 Mark SS Psg. «u^ism-Amahme für di, Rmmm de» Ausgabetage« bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. DmS und »«lag von Langer t Winterlich in Riesa. — «rschastSstelle «astanteustraß, SS. — Mr di« Redaction verantmortUch: Herman« Schmidt tu Riesa. s Im Gasthofe zu Nünchritz solle« Montag, den 14. März 1898 von Bonn. 11 Uhr ab eine Anzahl Westen, Jaquets, Hosen, Hemden, Schürzen, 36 Packet« Garn und 1 Hand wagen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 7. März 1898. Der Ger.-Vollz. bei« Kgl. Amt-ger. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Nächsten Donnerstag, de« 10. dieses Monats, wird von früh S Uhr ad eine Spülung des Rohrnetzes der städtischen Wasserleitung vorgrnommen werden. Den Consumenten wird dies hierdurch zugleich mit der Veranlassung bekannt gegeben, sich rechtzeitig für den bezeichneten Tag mit Wasser für den Trink- und Kochbedarf zu versehen. Riesa, den 8. März 1898. Der Rath der Stadt. Vetters. Bekanntmachung. Bon dem Königlichen Landstallamt zu Moritzburg sind eine Anzahl Exemplare der Brochüre „Achtzehnte Mitthrilung an die sächsischen Pferdezüchter für da» Jahr 1897" anher gelangt. Landwirthe und Pferdebesitzer bez. Pferdezüchter im hiesigen Verwaltungsbezirke können diese Druckschrift an hiesiger Kanzlerstelle, soweit der Vorrath reicht, unentgeldlich entnehmen. Großenhain, am 2. März 1898. Die Königliche Amtshauptmannschast. »15 L. v. Wil«cki. Mke. Freiwillige Grundstücksversteigernng. Auf Antrag der Erben soll das zum Nachlasse der Leichenfrau Johanne Wilhelmine verehrt. Gwinzdoski, verw. gew. Naumann geb. Schöne in Nickritz gehörige, auS Wohn- gebünde mit Anbau, Hof und Garten bestehende Grundstück, Folium 36 des Grund buch», Nr. 34 deS Brandkatasters und Nr. 21 des Flurbuchs für Nickritz Montag, den 28. März 1898, Bormittags 1v Uhr im Nachlahgrrmdstücke in Nickritz durch das unterzeichnete Amtsgericht öffentlich ver steigert werden. DaS Grundstück hat einen Flächeninhalt von 5,2 Ar, ist mit 28,75 Steuereinheiten be legt, mit 1300 Mark Brandkaffe eingeschätzt und ortSgerichtlich auf 1800 Mark taxiert. Die Versteigerungsbedingungen sind auS den an AmtsgerlchtSstelle und in der Gast- wirthschast von Jährlichen zu Nickritz aushängenden Bekanntmachungen zu ersehen. Riesa, am 2. März 1898. Königliche- Amtsgericht. Heldner. * L. Verdingung von Holz. Die für den Bedarf der während der Schießübungen der Regiment« der Königlichen Feldartillerit-Brigade Nr. 12 auf dem Truppenübungsplätze Zeltham benöthigirn Hol-»» sollen öffentlich verdungen »«den. Poftmäßig verschloffene Angebote mit der Aufschrift: „Verdingung von Hölzern" sind recht zeitig a« die unterzeichnete Kommandantm einzuseuden. D« Verdingungstermin findet am IS. März, vormittag» 11 Uhr im Geschäftszimmer der Kommandantur im Barackenlager Zeithain statt. Bedingungen können gegen Einsendung von SO Pf. in Briefmarken bezogen »«den. Die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zeithain. Zum Bußtage. Auf aktenmäßiger Grundlage hat Kranz Blanckmeister in seinen tresflichrn Tulturbildern „Ans dem kirchlichen Leben de» Sachsenlandr»" — erschienen bei Fr. Richter, Leipzig, 18S3 — ein anschauliche» Bild davon gegeben, wie in der gute» alte« Zeit, etwa um die Wende de» 17. und 18. Jahr hundert» ein sächsischer Bußtag gefeiert ward. Er zeichnet da- Bild in folgenden kurzen Zügen: Nachdem da» Oberkonfistorium in Dre»den den Bußtag festgesetzt und die Txte ausgeschrieben, rüstet man sich im Lande auf die ernste Feier. Etwaige Gerichtstermine, Märkte oder Vergnügungen werden abbestellt. Gewissenhaft kündigt der Pfarrer am Sonntag vorher den Bußtag ab. Am Morgen, wie schon am Vorabend, wird er feierlich eingeläutet. Um von dem Tage den rechten «egen zu Haden, fitzen die Fami lien am Abend vorher daheim über der HauSbrbel und bringen die Stunden de» Feierabends mit Lesen, Singen und Beten zu. Der Tag bricht an, die Glocken läuten. Auf den Straßen steht man keine Menschenseele, e» ist wie au-gestorben. Ohne die Morgensuppe angerührt zu haben u achen sich di« Kirch gänger auf zum Gotte-Hau», nur den Kindern und Schwachen, auch deu Frauen, die Gott gesegnet hat, vergönnt man, ein paar Löffel Speise zu sich zu nehmen. Wohl ist da» Kirch lein allzeit dicht gefüllt, aber heut fitzen und stehen die An dächtigen Kopf an Kopf. Die Kirche hat schwarze Gewänder angelegt, sie trauert, und sie stimmt und «ahnt zur Trauer. Die Orgel, die traute Begleiterin der Ktrchengesänge, sie schweigt von Anfang bi» zu Ende. Da beginnt der Gotter- dienst mit dem alten Lutherliede „Au» tiefer Noch schrei ich zu Dir". Nach den üblichen Wechselgesängen folgen noch „Kpcie, Gott Vater in Ewigkeit" und „Allein Gott in der Höh' sei Ehr". De« schließt sich an die Eollekte mit der Verlesung von Psalm 79. Ein neue» Lied ertönt „Erbarm Dich mein, o Herr« Gott". Die zweite Verlesung ist einem Propheten entnommen. Run folgt die Litanei, die vom Geistlichen am Mtar gesprochen und von deu Lhorknaben knieend gesungen wird. Die würdige Gestalt de» Morgen, die knieende» Knaben um den Altar her, die stet» sich brünstiger wieder- holenden Vittrufe, in welche die Gemeinde bewegt mit etn- stimatt, da» alle» «acht einen feierliche« Eindruck. Nun be steigt der Pfarrer die Kanzel uud.predigt eine gut« Stunde lang über Jrremia» 13, IS—17, jene Stelle, die mit den ernsten Worten anhebt: „So höret nun und merket auf und trotzet nicht, denn der Herr hat r» geredet!" — Nach den üblichen S-beten, zumal de« Vaterunser, während dessen Pfarrer und Gemeinde knieen und droben vom Thurme dreimaliger Glocken schlag erklingt, tönt e» durch da» Gotteshaus „Erhalt' un» Herr bei Deinem Wort". Eollekte und Segen nebst de« Liede „Gott sei un» gnädig und barmherzig" beschließen die ernste Feier, die auf alle Theiluehmer ergreifend gewirkt hat. Die Andächtigen wandern nach Hause, uud uun erst gönnen sie sich einen Imbiß, ja besonder» gewissenhafte Gemüther dehnen di« feine äußerlich» Zucht der Enthaltsamkeit bi» zum Nachmittag oder Abend au». Uud wehe de«, der den Ernst de» Tage» durch Leichtsinn oder weltliche» Treiben entheiligt. Er hat nicht bloß vom Pfarrer nachdrücklichen Vorhalt, sondern vom weltlichen Ar«, der in „Malefiz-Sachen" kein Erbarmen kennt, empfindliche Strafe z» gewärtigen. So gestaltete sich ein sächsischer Bußtag der sogenannten guten allen Zeit. Und heute? Noch immer werden die Bußtage in unserem evangelischen Sachsenlande, wenigsten» von einem großen Theil der Bevölkerung, hoch und heilig ge halten. Die Kirchen find voller, denn sonst; und noch immer beugt eine feiernde Gemeinde in bußfertiger Dewuth ihre Kniee vor de« Gott, de« gottlose» Wese« nicht gefällt, und der doch nicht den Tod de» Sünder» will, sondern daß dieser sich bekehre und lebe. Und wenn e» auch unserem gegen wärtigen Geschlechte auf die schwachen Nerven fallen möchte, wenn der Pfarrer „eine gute Stunde lang" Buße predigen wollte, so braucht doch auch unsere Zell kein andere» Loau- gelium, al» da» schlicht» Wort vom Kreuze, noch immer „den Juden ein Aergerniß und den Heiden eine Thorheit", un» Christen aber „göttliche Kraft und göttliche Weisheit'; und e» giebt auch für unser Geschlecht keinen anderen Weg zu« Frieden und zu« wahrhaftigen Leben, al» daß wir ««kehren vom Wege der Gottlosen und dem nachfolgen in Glaube uud Liebe, der für un« gelebt, gelitten uud gestorben tft: unsere« Herr und Meister Jesu» Christ»». Eindringlich wird in den Kirchen unsere» Lande» an diese« ersten LandeS-Buß- und Bettag wieder der gekreuzigte Ehristu» gepredigt »erde«, nach 1. Eorinther 1,23 ff. E» mögen Schwarzseher unsere Zett eine heillose Zeit heißen, r» mögen die Bolksbeglkcker oder LolkSverführer tausend Heilmittel und Heil künste anpreisrn gegen die Schäden unserer Zeit: so lange di« Predigt von de« gekreuzigten Lhristu» in unsere« Volk« nicht verstumm, so lange fehlt e» ihm nicht an de« rechten Heiland. Gott helfe durch Ihn unsere« Land und unsere« Volk. -s- Verttiche» und Sächsisches. Riesa, 8. Ritrz ld98. — Die am I. April 1898 fälligen Zinscoupons der 2'/»°/» Hypothekenpfandbrttfr der Sächstschen Bodrucreditan- stall in Dresden werden nach einer im JnseratrmheU unserer vorliegenden Nummer befindliche« Bekanntmachung bereit» vom 15. März a. c. ab eingelöst. — Am 7. diese» Monat« hat eine abermalige AuSloo- sung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgefundeu, von welcher die 3°/» StaatSschulden-Kaffenscheine vom Jahre 18SS betroffen woroen find. Die Inhaber der genannten Staats papiere werden hierauf noch besonder» mit de« Hinzufügen aufmerksam grmacht, daß die Liste der gezogenen Nummern iu der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und de« Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bet säumtlichen Be- ztrkS-Steuer-Einnahmen und Gemeindevorständen de» Lande» zu Jedermann» Einsicht au-gelegt wird. — Mit dieser Aste werden zugleich die in frühere« Terminen auSgeloosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Ausloosungen übersehen. E« können dieselbe« nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrthume hin- zuzeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbe anstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staat-kaffen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirteu ZinSscheine nicht vornehmen und lösen jeden ech ten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung au»gr- looster Kapitale über deren Fälligkeit-terMn hinan» in keinem Falle stattfinvet, so werden die von den Bethetligten in Folge Unkenntnis der AuSloosuog zu viel erhobene» Zinsen seiner Zett am Kapitale gekürzt, vor welche« oft empfindlichen Nach teile sich die Inhaber von Staat-papieren nur durch regel mäßige Einsicht der Ziehu«g»listen (der gezogenen wie der restirenden Nummern) schützen können. — Nächsten Donnerstag findet eine Spülung de» Rehr netze» der ftädt. Wasserleitung statt, we«halb r» sich e«lpfieh!k, derselben den Wasserbedarf für den bezeichnete» Tag recht zeitig zu entnehmen. —H. Schwere» Herzeleid hat der 13 jährige Schul- knabe Bntno Fechaer seinen in Glaub ttz wohnhaften Ellern bereitet. Das Bürschchen entfloh am 23 Januar, Sonntag», au» S. und tauchte am 27. Januar auf de« Dresdner Eentralschlachtvirhhof auf, woselbst e» ihm gelang, unbemerkt aus den Berkaufshallen zwei de« Fletschermeistrr Lürk gehörige und gezeichnete Kälber tu» Werthe von je 44 Mark zu stehlen. Der Flrischermister Micklich, ei» Mam» mit wette« Gewissen, kaufte de« jugendlichen Dieb im Rayon de» Schlachtoiehhoft» «in Kalb für 27 Mark ab «ad bet de« versuch, da» zweite Kalb zu versilbern, wurde da» hoff- noogSvoll« Bürschchen verhaftet. An Pollzeiftelle nannte sich d;r Beschuldigte Bruno HauSdorf und loz frech, er sei erst an demselben Taz« mir seinem Vater nach Dresden ge fahren, der »hm schon unterweg» den Plan, Kälber zu stehlen,
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