Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189802250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-25
- Monat1898-02
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1898
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und Anzeiger lElbedlatt mß AMiger) Telegramm-Adresic „Tageblatt", Ries«. Amtsblatt Femsprrchsirll« Nr. 2V. der Köuigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS z« Mesa. A- 4«. Freitag, SS. Fevrnar 1898, Abends. AI. Jahrg. der Sonn« und Festtage. BierteljShrllcher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch ms«« der taisrrl. Postanstalten 1 Mark 28 Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau« 1 Rar» SS Psg. Uuzeigae-Amahmr für di« Mumm de« Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Riesa. — Geschäftsstelle «astantenstraße SS. — Für die Redaetion veranttoortftch: Herman» Schmidt in Riesa. Da« Mesa« Tageblatt erscheint jeden Tag AbendS mit Ausnahme Träg« frei in« Hau« 1 Mark 80 Pfg-, bei Abholung am Schalt« Druck und Verlag von Lchrger L Winterlich in Die Flottenvorlage in der Budget-Commission. Die Budgetcommisfion trat gestern in die Berathung der Flottensorlage ein. Zunächst wurde eine Besprechung der Petitionen vorgenommen. «Für die Vorlage waren ISS Pe- titonen einzegangen, davon iis au« Deutschland, der Rest au« dem Aullande. Zu der Frage der materiellen Nothwendigkeit der Vor lage in Bezug auf das Schiffsmaterial und die Personal vermehrung bemerkte Referent Or. Lieber zuvor, daß sich dieselbe wesentlich von allen ihre« Vorgängerinnen unter scheide, und zwar insofern, al« sie zum ersten Male sich auf den Standpunkt einer organische« Entwickelung der Flotte stelle. Frühere Denkschriften hatten wohl den Zweck der Marine «»gedeutet, nicht aber den Weg bezeichnet, auf dem man die erstrebten Ziele erreichen wolle. ES werde hier die formirt« Gchlachtflotte zum ersten Male al« ein wesentlicher Bestandteil der Marine bezeichnet, wenn auch das Wesen dieser Formation vielleicht au« Rücksicht auf das Ausland nicht näher erörtert sei und man sich auf die Benennung ihrer Vestandtheile beschränkt habe. Diese Schlachtflotte, da» Minimum des Notwendigen, solle der Vertheidtgung der vaterländischen Küsten dienen und verlasse so den alten Grund satz: „Die deutschrn Küsten verteidigen sich selbst", den auch die Marineverwaltung früher vertreten habe; außerdem solle die formirte Flotte in lebendiger Vertheidigung der Küsten jeden Feind von denselben fern halten und jede Blockade der selben verhindern. Die Vorlage bemerke hierzu, daß die verlangte Flotte zwar das Minimum, gleichzeitig aber auch da« Maxmum darstelle, indem ein Admiral eine größere Zahl von Schiffen nicht übersehen und im Gefecht leiten könne. Neben der Schlachtflotte fordere die Vorlage eine erhöhte Jndiensthaltung de« Material«, die sich gleichmäßig in das organische Gefüge hineinpasse; sie führe au«, daß da« verlangte Maß von Jndiensthaltungen notwendig sei, um die Schlagfertigkeit der Flotte i« BebrauchSfalle zu gewähr leisten; hieraus ergebe sich mit Nothwendigkeit die verlangt« Personalvermehrung. Dieser Plan enthalte in sich die For derung, ihn ganz oder gar nicht anzunehmen, denn eine Au«schaltung eine» Thttles derselben werde sich schwerlich al« thunlich erweisen, insofern gestatte die Vorlage auch keinen Vergleich mit der früheren „Aera der Versuche", sondern stelle einen Abschluß dar, und hiermit werde «an sich abzufinden haben, ohne einen Rückblick auf die früheren Schwankungen. Als wünschenswert erklärte Referent nähere Aufklärungen von Seiten de« StaatSsecretairs, auf welche Weise man innerhalb der Verwaltung zu dem Ergebniß ge kommen sei, daß die Versuche nun beendet und klare Ziele für die Zukunft vorgezeichnrt seien. StaatSseeretair Ttrpitz erläutert die Bedeutung der Schlachtflotte. Nähere Er läuterungen über da« Material und die speciellen Aufgaben der Schlachtflotte könne er nur vertraulich geben. Die Debatte erstreckte sich Mr auf die Frage der Noth- wendigkett der gestellten Forderungen. Abg. Richter lehnte e« ab, sich an der allgemeinen Discnsfion zu beteiligen, und behielt sich ein Eingreifen bei den einzelnen Punkten vor. Die Generaldebatte soll Sonnabend fortgesetzt «erden. Zwischen der ersten und zweiten Berathung der Flottenvor- lage soll der Marineetat zur Erledigung kommen. OertlicheS mW LSchstscheS. Riesa, 25. Februar 18S8. — Der hiesige Gewerbevrrein beschloß in seiner gestrige« Sitzung, nächste« Donnerstag einen Famtlten-Abeud, bestehend in Lsncert, von der Kapelle unsere« S. Feld-Artillerir-Regi- ment« Nr. 32, und Ball abzuhalten. — Da« König!. Ministerium de« Inner« hat nach de« „M. T." de« veschlaglehrer a« der König!, tierärztlichen Hochschule zu Dre«drn, Herrn Doeent Lungwitz, aufgtfor- dert, rn landwirthschaftlichea Beztrksversam«. lungrn aus Kosten de« Ministerium« Vortrüge über den rationellen Hufbeschlag zu hatten, Md zwar well sich unter Anderem auch bei der Pferdemusterung im vorige« Jahre herausgefiellt hat, daß der Hufbrschlag der Pferde innerhalb Sachsen« noch vielfach «in sehr mangelhafter ist. Da« Mt- ntsierium hofft, daß durch die betreffenden Vorträge in den Kreisen der Pferdebrfitzrr da« Interesse für Besserung de« Hu beschlage- angeregt wird. Nachdem Herr Lungwitz sich bereit erklärt, die benannten Borträge zu halten, wird e- nunmehr Sache der Landwirtthe sein, dies höchst wohlwollende Entgegenkommen der Königl. Staat-regterung, sowie die freundlich« Bereitwilligkett de« Herrn Docenten Lungwitz entsprechend zu benutzen. — Die Königl. Sächsische Staatsbahn und die Oesterrei- chisch-Ungarische Staatseisenbahn-Gesellschaft lasten hinsichtlich der Fahrtausweise zu bestimmten Rundreisen von Sachsen über Bodenbach nach Nordböhmen eine Neuerung eintreten. Diese Rundreise-Karten können nämlich auf der Strecke Dresden-Bodenbach oder Außig wahlweise zur Fahrt in der Eisenbahn oder auf den Schiffen der sächsisch-böhmischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft benützt werden. Die Fahrt ausweise enthalten für die zur Wahl gestellten Strecken mehrere Scheine; jeder einzelne solche Schein kann für die Eisenbahn oder das Schiff verwendet werden. Doch ist innerhalb jeder Fahrscheinstrecke ein Uebergang von Bahn zu Schiff oder umgekehrt nicht angängig. Fahrtunterbrechung ist gleichwie auf jeder Eisenbahnstation so auch auf jeder Schiffstarion beliebig lange innerhalb der 35 tägigen Geltungs dauer der AuSweiseZgestaltet. — Tanzbeluftiguugen finden nur noch bis mit Sonntag Mare (20. März) statt, dann tritt bi» mit 1. Osterfeiertag (10. April) die geschloffene Zett ein. — Bezüglich des Tragen- der Kaiser Wilhelm-Erinner- ungS-Medaille bestanden bisher Zweifel darüber, ob die Me daille in der Reihe der Kriegsvenkmünzen oder in zweiter Reihe darunter zu tragen sei. Diese Zweifel find nunmehr gehoben durch den auf eine entsprechende Anfrage an maß gebender Stelle ergangenen Bescheid. Nach diesem wird die Errinnerungs-Medaille in der Reihe der Kriegsdenkmünzen getragen, und zwar in folgender Reihenfolge: Kriegsdenk münze 1870/71, Kriegsdenkmünze 1866, Kriegsdenkmünze 1864, Erinnerung».Medaille. Vereins-, Vorstands- und sonstige Abzeichen und Auszeichnungen dürfen nur in zweiter Reihe darunter getragen werden. — Vom Landtage. Die Erste Kammer be schäftigte sich in der gestrigen Sitzung mit der Berathung von Kap. 38 bis 41 de« Etats der Zuschüsse auf die Jahre 18S8/SS, da» Departement der Justiz betreffend. Den Be richt erstattete für die zweite Deputation Hr. Sekretär San- desältester v. Zezschwitz. An der Generaldebatte betheiligten sich außer Sr. Ercellenz dem Hrn. Staat-Minister Dr. Schu rig die Herren Oberbürgermeister Dr. Dtttrich, Dr. Beck und Bürgermeister- Dr. Käubler. Zu Kap. 40 sprachen die Herren Oberbürgermeister Dr. Dtttrich, Bürgermeister Dr. Schröder und Hr. Kammerherr Dr. o. Frege Weltzien; letz terem erwiderte Se. Sxcellenz der Hr. Minister. Zu de« Petitionen der Beamten um Gewährung von WohnuogSgelk- zuschüsien sprachen die Herren Oberbürgermeister Dr. Beck, «ammerherr Dr. v. Frege-Weltzien und Rittergutsbesitzer v. Trützschler. Die Kammer beschloß in Uebereinstimmung mit der Zweite« Kammer einstimmig, den Etat «ach der Vorlage zu bewilligen, die Petitionen der Beamten der sächsischen Staatseisenbahnen rc. und der in Dresden stationirten Zoll- und Steuerbeamten der Regierung zur Ken«t«ißuahme zu überweisen, dagegen die Petitionen der Dienergehilfen im Justizministerium und der in Dresden, Leipzig und Chemnitz wohnhaften Beamten der Amtsgerichte rc. zur Zett auf sich beruhen zu laste« und endlich die Staatsregierung im bishe rigen Umfange zur Entschädigung unschuldig Verurthetltrr zu ermächtigen. Die Zweite Kammer nahm di« Kap. 59 bi» «9», 71 Md 72 de« ordentlichen StaatShauShaltSrtai« für 1898/99, da« Departement de« Innern betreffend, in Schlußberathung. E« sprachen zu Kap. »9 Hr. Abg. Stolle, dem Hr. Geh. Rath Merz erwiderte; zu Kap. 59b die Herren Abgg. Fräß- dorf und Großmann; zu Kap. 61 die Herren Abgg. Lrithold, May Md der Hr. Berichterstatter Schubart; zu Kap. «3 die Herren Abgg. Rüder, Lrithold Md Hähnel; zu Kap. «9, Akademie der bildenden Künste, Se. Excellenz der Hr. StaatS- minister v. Metzsch Md die Herren Abgg. Behrens, Gontard Md Hofman«; zu Kap. 71 Hr. Abg. Lttbau, de« Hr. Geh. Regierung-rath Dr. Roscher erwiderte. Die Kapitel wurden sämmtlich nach den Deputationsanträgen bewilligt, ebenso Titel 3 de« außerordentlichen Etat«, Um- Md Neubauten an der thierärztliche« Hochschule zu Dre«dr« betreffend. — An der allgemeinen Vorberathung über da« Königl. Dekret Nr. 32, mehrere Eisenbahnangrlegenhetten betreffend, betheiligten sich die Herren Abgg. Trüber, Dieterich, Leupold, Nietham mer, Opitz, Wolf, Vizepräsident Georgi, Lttbau Md Rößner: Da« Dekret wurde an die Finanzdeputatiou S zur Bericht erstattung verwiesen. — Die Sammer nah« sodau« nach de« Anträgen der Sesetzgebung«deputatton (Berichterstatter Hr. Abg. Leupold) ohne Debatte gegen 7 Stimmen den durch da« König!. Dekret Nr. 6 vorgelegten Entwurf eine« Gesetze« zur Abänderung des Gesetzes »o« achten April 1872 über die Emeritieru«g der evangelisch-luthe rischen Geistlichen an und ertheilte einstimmig die i« demselben Dekrete von der Staatsregierung nachgesnchte Er mächtigung um Aufnahme von Geistliche« der innere« Misslo» in die allgemeinen geistlichen PenfionSkafleu. Endlich ertheilte die Kammer ohne Debatte und gegen 7 Stimmen ihre Zu stimmung zu dem i« Königl. Dekret Nr. 14 »orgelegte» Kirchengesetz über da» Besetzungsverfahren bei geistliche« Stellen vom 8. Dccember 1896. Oschatz. Den Ehrenpreis Sr. Majestät des Kaiser« für Distanzritte hat zum 2. Male Herr Premierlieutenaut von Oppel vom Oschatzer Ulanenregiment erhalten. Der Preis geht somit in den Besitz de- genannten Herrn über. Lommatzsch, 23. Februar. Der Bau eine» gemein schaftlichen Krankenhauses für die Stadtgemeinde und die Orte um Lommatzsch ist nunmehr gesichert. An de« Bau werden sich betheiligen: Albertitz, Altlommatzsch, Barmenitz, Daubnitz, Dörschnitz, Domselwitz, Jessen, Klappendorf, Lautzschen, Mertitz, Mesta, Mettelwitz, Paltzschen, Pitschütz, Profitz, Löb schütz, Rauba, Schwochau, Sieglitz, Striegnitz, Wachtnitz, Zöt hain, Zscheilitz. Neun Gemeinden versagten vorläufig noch ihre Zustimmung. u. Dresden, 25. Februar. In dem Hypothekeu- buchführer-Prozeß gegen Emil Richter und 6 Genosten wurde bekanntlich ersterer auf Grund von § 331 de» Reichsstraf- gesetzbuches (Annahme von Geschenken betr.) in 489 Fällen vom Kgl. Landgericht Dresden am 23. Januar 1897 zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängniß rc. verurtheilt, während die Mitangeklagten, theil» in die Provinz versetzten, theil« frei willig aus dem Amte geschiedenen Grundbuchführer zumeist Geldstrafen verwirkten. Richter, der sich in sehr günstigen VermögenSverhältnisten befindet, wurde dieser Tage aus der Strafanstalt entlasten, da ihm aus dem Gnadenwege die Ver büßung de» Restes seiner Strafe erlassen worde« ist. Zwei der damaligen Angeklagten betreiben nach Verlassen dr« Staatsdienste- ein Vermittelung» - Geschäft für Grundbesitz und Hypotheken in Dresden. Freiberg. Ein Aufsehen erregender Ueberfall spielte sich auf der von Langenau nach Freiberg führenden Hauvt- chauffee ab. Ein von dem benachbarten Gränitz nach Erbt-- dorf auf Arbeit gehender Brenner wurde, al« er eben da« durch den Wald führende Stück Straß« durchschnitt, plötzlich von vier noch unbekannte« Individuen überfallen, gepackt und auf mörderische Art gewürgt. Der Ueberfalttne, Ms dessen Geld e« abgesehen war, schrie au» Leibeskräfte« um Hilfe, so daß Passanten herbetetlten und die Angreifer dadurch ver scheucht wurden. Chemnitz. Am Dien»tag stürzte da» zweijährige Kind de- Gut-befitzer» B. in Mittelbach in einen Kessel heißen Master» und erlitt furchtbare Brandwunden. Zwickau. In Folge der zu erwartenden vodense«- kunge« durch den Kohlenabbau, bezw. des beabsichtigten Koh lenabbau«» unter der jetzigen Lengenfelder Straße, welche Fluren von Zwickau, Schedewitz und Planitz berührt, soll diese Straße nach einem Terrain, unter de« der Koblenab. bau bereit» erfolgt ist, verlegt werden. — Für die in hefiger Gegend lebhaft gewünschte Bahnverbindung Wiesenburg, Wil denfels, Hartenstein, Höhlteich ist Hoffnung vorhanden, daß sie im nächsten Jahre Verwirklichung findet. — Die Ge schwister Sonntag hier haben bei de« Zwickau-Oberhohndor- fer Steinkohlenbauvereine für Arbeiter re. eine Stiftung mit lObOO M. Kapital errichtet. Zwickau. Für die hiesige Oberbürgermeifterftelle haben sich inSgesammt 9 Bewerber gefunden. Altenberg, 24. Februar. In keine« Jahre ist so viel Ei» von Altenberg und Umgebung nach dem Nieder lande befördert worden al« Heuer. Ganze Cisenbahuzüg« voll de« starke« Eise« fgehen von der Station Geising nach Drr«den. Die Höhenlage der Stadt trägt dazu bet, daß von den Teichen große Masten von Ei« entnommen »erde« können. Leipzig, 24. Februar. Der Rath beabsichtigt, da«
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