Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189802265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-26
- Monat1898-02
- Jahr1898
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Weblatl M- Altzti-ch. TttqMmm-Adnff. M FernsPrrchM. „r«g.bl«tt", m,,«. AH-KAG H.V V H-TT H. T Nr.20. der König!, Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadttathS z« Riesig 47. Sonnabend, SS. Februar 1898, AvrndS. S1. Jahrg. La» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abend» mit Au»«ahm« der k»^nn- und Festtage. MerteljilhrUcher Bezugspreis bei Abholung in dm Expedition« in Riesa und Strehla oder durch uns«« Tttlger frei in» Hau» I Mark 60 Pfg., btt Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstaltm 1 Marl 2V Pfg., durch dm Briefträger srtt in» Hau» 1 Marl S5 Pfg. AiqttgmAumchMi für die Rmum« de» Au»gadetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschSst»st«lle Kastanlenstraße 69. — Für di« Redactton v«antwortUch: Hermann Schmidt in Riesa. Laut Anzeige de» Vorstandes der Glbschifsfahrts»Verrrf»Ke»»ffe«sch«ft ist «» ' Stelle de» auS fernem Amte geschiedmen Director» Herrn Max Keller Herr Paul Bollmaun in Dresden-Altstadt, «eetchUftroh« S7 zrm» Ae»tr»«e«s»a«u für de« 1. Bezirk dieser Ber»f<te«»ffe«fchi»ft ernannt morde«, was antragsgemäß hiermit zur Kenntniß der Betheiligten gebracht wird. Meißen, dm 22. Februar 1898. Die Königliche AintStzanptmarmschast. 375 r. I A.: v. Bese. ; Arn. Konkursverfahren. Da» Konkursverfahren über das vermögen deS Ligarrenhändlers P««l Hehrmmes Hsmdsld in Riesa wird nach ersolgter Abhaltung des Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Riesa, den 26. Februar 1898. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch dm Gerichtsschreiber Aktuar Gänge». Konkursverfahren. Da» Konkursverfahren über das vermögen des Bäckermeister» Ariedkich Ott» Agßke« in Slaubitz wird nach erfolgter Abhaltung deS Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Riesa, den 26. Februar 1898. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Aktuar Gänger. Konkursverfahren. Da» Konkur-verfahren über das vermögen des GasthofsbefitzerS Gsmst August Leh« Worum in Strehla wird nach erfolgter Abhaltung de» Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Riesa, dm 26. Februar 1898. Königliches Amtsgericht, Bekannt gemacht durch den Berichtsschreiber Aktuar Gänger. I. «r^'schr» «.»d-f- « «r»»« st»-»„ Donnerstag, den 3. Marz 1898, B«r». IQ Uhr, eine Anzahl Halbschuhe, Stiefeletten, Gurt- und Lederpantoffeln, Plüschschuh«, sowie 1 Kleider schrank und 1 Spiegel gegen sofortige Bezahlung »ersteigert werden. Riesa, 22. Februar 1898. Der Ger.-Vollr. beim Kgl. Amtsger. das. Sekr. Eidam. Düngerverpachlung. Der in den Stallungen der Kaserne IV am Weidaer Weg in der Zeit vom 1. April 1898 bi» Lude März 1899 aufkommmde PferdesMoger soll erneut an einen Abnehmer, unter Umständen auch batterieweise getrennt an mehrere dergleichen, vergebe« werden. Be dingungen können im Geschäftszimmer 42» der Kaserne II eingefehm »erden. Daselbst find auch versiegelte Angebote bi» zum 6. März d. I. abzugeben. Kgl^3. Feldartillerie-Uegiment Nr. 32. Bekanntmachung. Mit dem 1. März tritt in der Kirchgemeinde Riesa unter Bmehmizung der Kirchm'm- spektion eine neue Wedührettord««»» für kirchliche Handlungen in Kraft. Diese Gebühren ordnung liegt gedruckt vor und ist in der Pfarramtsexpedition (Pausttzer Straße 26), sowie in dm Buchhandlungen von Hoffmann und Reinhardt für 20 Pfg pro Exemplar zu haben. Riesa, 26. Februar 1898 Der Kirchenvsrstand. »riedrich, Pf. »WtmIlM-VsiIrM gegen da» Meistgebot AsrettwU, den 4. März cr, vor«. IQ Uhr im Gchäfrreihof de» sttttergwtes Adelsdorf bei Großenhain. * Königliche Remontedepot-Administration Kalkrenth. vertttches uu» Tichstsches. Riesa, 26. Februar 18S8. — Eise stattliche Anzahl Dame» und Herr«« hatten sich vorige» Donnerstag, den 24. Ktbr., Abend« i« Hotel „Sächsischer Hof" eingefuudt», um den vo« Vorstände der Abteilung Riesa der Deutschen Kolonialgesellschaft angeküu« digten Vortrag des Herrn Marinepfarrer» a. D. Wangemann anzuhören. Al» »äste waren auch drei Herren vom Vor stände der Abtheilung Leipzig mit erschienen. Der fast zwei stündige Vortrag de» Redner», der in jovialer, humoristisch gewürzter, zuweilen in etwa» drastischen, aber den geschilder ten Verhältnissen ganz entsprechenden Worten zu« Au«druck kommender Weise sprach, befriedigte die Zuhörer vollkommen und rief den Beifall derselben hervor. Redner wirkte auch dadurch recht anregend, daß er vielfach die Gegenstände seiner Schilderung in kurzen, treffenden vergleich zu Verhältnisse« und Vorkommnissen an den verschiedensten Orten der Erde stellte und schilderte zunächst eine i« Jahre 1888 «ateruommene Reis« mit verschiedenen Stationen von der Südsee »ach China und da« ungemein rasch aufgeblähte, zur Zett 300000 Einwohner zählende Hongkong, da» sich zwar in englischem Besitz ».findet, aber znn» größten Lhelle t« Wrsentlichen »ine chinesische Stadt ist, al« eine» Ort, an dem die Engländer, wie «ich vielfach anderwärts, Großartige« geleistet habe«, so daß wir viel von ihnen lerne» könne». Weiter erging sich Vortragender in Betrachtungen allgemein geographischer Natur über de» Koloß de» chinesische« Reiche», da« wett bevölkerter «ad abgerundeter ist al» Rußland, verschiedene Thatsachea au« der alte» Ge schichte China« heranziehend, z. B. auch der Beziehungen diese« Reiche« zm» alte« Aegypten «nd der großartige» Er- »bernngr» Dschiugischan« i« IS. Jahrhundert gedenkend. Die Chinese» habe» früher mit andern Völkern in Verkehr gestanden sind aber durch da« Verhalte» höchst minderwer- thiaer Elemente verschiedener Rationen (Portngiesea, Hollän der), die zu ihnen in Beziehung getreten find, genöthigt worden, sich großer Abgeschloffevhrtt z» befleißigen, und die Fülle, di« da« Land in sich birgt, hat erlaubt, diese« Ab- schließungssystrm aufrecht zu erhalten, bi« Kriege in diese« Jahrhunderte, voran der Opiumkriez der Engländer (1840) bewirkt haben, daß der Kaiser einige Mandarinen angewiesen hat, zunächst einzeln« und nach «nd nach mehrere Häfen an deren Völkern zu öffnen und auch den Missionen wieder Zu tritt zu gestatten, bei deren Eintritt noch Reste älterer Lhristianisirung aufaefunden worden find. Kriege können aber da« gewaltige Reich nicht erschüttern. Da e» an Te legraphen und anderen Verkehrsmitteln fehlt, weiß man vom Kriege nur in den Gegenden, in denen er geführt wird; da übrige Land erführt nichts davon. Hierauf beschrieb Vor trag «der seine auf einem allerdings durch ei» Tretrad in Bewe gung gesetzte« (!) chinefischenRiesk ndampfer, dereinem schwimmen den Hanse gleicht, deffrn innere Räume aber an den Wänden nicht Btlderschmuck, sondern behufs Vertheidiguug gegen Seeräuber allerlei Waffe« aufweist«, unternommene Reise nach der Stadt Kuangtscheu, von uns gewöhnlich Kanton genannt, die in Beziehung auf Handel und Verkehr al- chinesische Hauptstadt bezeichnet werde« kann, «nd diese Riesenstadt selber, mit ihren vielen Vorstädten, kleinen Häusern und engen Gaffe», das Leben auf de« Flusse Tschtkiang (Wohnungen auf Booten, sogenannte» Dschunke», di« zur Zett der Ebbe auf« Trockene fallen), die Bauten der Stadt, insbesondere die Tempel der verschiedenen dort herrschenden Kultusforme», da« Militär, die Kaufläden, die dortige europäische Niederlassung, die unter geordnet« Stellung de, chinesische« Frau und da« infolge dieser Mißachtung de« weiblichen Geschlecht« vielfach geübt« Awösetze» neugeborener Mädchen (nur eine Fra» gilt in China Etwa«, nämlich die Mutter de« jeweilige« Kaiser«), da« primitiv« UnterrichtSwesr«, die Prüfungen zur Erlangung niederer und höherer StaatSämter, wobei der Grundsatz ob, lvalte, wem ei» Amt z« Theil geworden sei, der bekäme auch Verstand dazu, die summarisch« Rechtspflege mit ihre» beide» »»«schließlichen Strafen: Prügel oder Tod, denen sich jedoch der Bemittelte ost dadurch entziehe, daß er sich arge« Geld durch eine» Prügeljungeu, ja durch eineu armen Teufel, der seiner Familie Etwa» verschaffe» wolle, sogar im Tode ver tret«, lasst, die bi« zu« Eintreffen der kaiserlichen Be stätigung de« Todesnrtheii« grübt« barbarisch« GisSngnißhaft, de» religiösen Eklekticignm« de« Chinesen, der je nach der Lebenslage, in der er sich befinde, bald der Lehre de« Kong futse (LonfueiuS) huldige, bald der de« Taotst sich ergeb«, z. B. bet der Verheirathuug, bald aber, besonder« wenn er an den Tod denke, sich de« Buddhi«mu« in die Arme werfe, der da« Jenseit« i» besonder« starken Farben «alt. Kerner gedachte der Vortragende der übergroßen Genügsemkett der niederen Stände, der eine Nahrung-weise (fast ausschließlicher Genuß von Reis und Zisch; Verzehren vo« allerlei Abfälle»; Fleischspeisen: Ritten und verschiedene« Sregethier) entspreche, wie sie bei un» de« Aermsten nicht zusage, de« Zopfes der einfachen Kleidung (da« Tragen europäischer Kleidung ist bet Todesstrafe verboten), der äußerst großen Kunstfertigkeit in einigen Gewerben, aber auch de« in vieler Beziehung vor handenen und in vielfacher Form auftretende» Schmutzes, de» Reis und Weizen liefernden Ackerbaues, der aber durch aus nicht zweckmäßig betrieben werde und beantwortete schließ lich die Frage, was es un« nützen könne, durch unsere Er werbung von Kiaotschau zu de« Volke der Chinese« in Be- i ziehung getreten zu sein, dahin, man könne diese« Visske Vieles beibriagen, dasselbe zu größerer Produktivität anleite», in ihm aber auch da- Streben wecken, au» seiner Bedürfniß- lofigkeit herauSzutreten. Wollen wir durch Andere reich werden, so müssen wir sowohl ihre Kaufkraft stärken, al« anch ihr Verlangen «ach der Befriedigung größerer Bedürfnisse heben. — Rach dem geistigen Genüsse, den der Vortrag bot, mußte anch den kulinarische« Bedürfnisse» der Anwesenden Rechnung getragen werde«. Es folgte daher eia Abendessen, bei de« zwar nicht chinesisch gespeist wurde, da« aber in recht animirtrr Weist »erlief. — Da« Kais«-Panorama in» „Wettiner Hof" erfreut sich steigenden Interesses und vielseitiger lobender Anerkennung Während in dieser Woche Bilder au« Rußland, die stolz« Prachtbauten Petersburg« und Moskau« rc. gezeigt wurde», wird vo» morgen an bi« nächsten Sonnabend de« Besucher de« Panorama« da« stolze Pari« n»tt seine» Herrlichkeiten vorgeführt. Die große» Bauwerke, «eist von schöne» gärt» nerische« Anlagen umgeben, lassen die Meinung meler Pariser begreife», die 1h, Part« al« schönste Stadt der Wett bezeichne», um so «ehr, al« di« Bauwerk« ost et» weltgeschichtlicher Nimbus umgiebt. Der krocadero, der Laxembnrgpalast, da« Pantheon, die -roße Oper, die Tailerieu find trefflich skizztrt und «et'eifern mit den AusstellnagSbUdrrn (Skizzen vo» der 1889er Pariser Weltausstellung), die «»» da« Wissen und Können aller Rationen vor Augen führen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht