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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189803024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-02
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1898
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Meblall M Ätyeiger). Amtsblatt der KSnigl. «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd deS StadtrathS zu Riesa Mittwoch, S. März 18S8, AVeudS. 51. Jahr, Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit «»»nähme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strchla oder sdurch unser» Trtl«»r frei in« Hau« 1 Mark SO Pfg., bei Abholung am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Marl 28 Pfg., durch den Briefträger sre« in« Hau« 1 Marl «5 Psg. «ln^igen-Annah»« für di« Nimm« HM Ausgabetages bi« vormittag ö Uhr ohne Gewähr. Dinrck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle «astanienstraße 89. - Für die Redaktion verantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. Aufgehoben ist die auf Donnerstag, den 3. dies. Mon., Vorm. 10 Uhr, im Wrohe'sHe« Gasthofe zu Gröba anberaumte Versteigerung. Riesa, 1. März 1898. Der Ger.-Bollz. beim K. Amt-ger. das. Sekr Gtda«. Verdingung von Holz. Die für den Bedarf der während der Schießübungen der Regimenter der Königlichen Feldartillerie-Brigade Nr. 12 auf dem Truppenübungsplätze Zeithai« benöthigten Hölzer sollen öffentlich verdungen werden. Postmäßig verschlossene Angebote mit der Aufschrift: „Verdingung von Hölzern" find recht zeitig an die unterzeichnete Kommandantur einzusenden. Der BerdingungStermin findet am 15. März, vormittags 11 Uhr im Geschäftszimmer der Kommandantur im Barackenlager Zeithain statt. Bedingungen können gegen Einsendung von 50 Pf. in Briefmarken bezogen werden. * Die Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zeithain. stsMcßM-VMus gegen das Meistgebot Freitag, den 4. März cr, vor«. 1« Uhr im GchSforeihof des Rittergutes Adelsdorf bei Großenhain. * Königliche Remontedepot-Administration Kalkreuth. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 2. März 1898. — Die 3. Strafkammer des K. Landgerichts Dresden verhandelte gestern auch in einer Strafsache gegen den am L. September 1882 zu Fichtenberg geborenen Dienftknecht Franz Robert Ernst Kockisch wegen vorsätzlicher Brand stiftung in mehreren Fällen. Der Angeklagte hat es nur seiner großen Jugend zu verdanken, daß er nicht vor da« Schwurgericht verwiesen und zu Zuchthausstrafe verurtheilt worden ist. Der Angeklagte wird von seinem früheren Lehr herrn als trotzig und lügenhaft bezeichnet. Er diente seit 5. September 1896 bei dem Gutsbesitzer Reinhardt in JakobSthal. Das Gut liegt an der Dorfstraße und grenzt an Las Gehöft des Gutsbesitzers Kühne. Am Mitt woch, den 22. September v. I., will Kockisch plötzlich auf den Gedanken gekommen sein, das Kühne'fche Gut niederzubrennen. Der Bursche brachte den Plan auch sofort zur Ausführung, er hielt ein Bündel von fünf brennenden Streichhölzern durch ein Loch in die mit Getreide gefüllte Scheune und entfernte sich schleunigst, als das Feuer aufging. Dasselbe zerstörte auch das Grundstück des Maurers Hoffmann. Der Brand konnte erst am nächsten Tage gelöscht werden. ES ist ein Schaden von über 40 000 Mark entstanden. Al« Kockisch einige Zeit darauf eine Kuh seines Dienstherrn Reinhardt mißhandelte und deshalb von dessen Schwiegervater eine Rüge erhielt, rief er diesem drohend zu: „ES ist jetzt erst das Kühne'fche Gut abgebrannt, es wird schon noch mehr passiven." Am Sonntag, den 10. Oktober v. I., war Kockisch ohne tr- laubniß mit dem zweispännigen Geschirr seines Dienstherrn Reinhardt nach dem ungefähr eine halbe Stunde von JakobL- ! thal entfernten Dorfe Fichtenberg gefahren, um daselbst seine f Encrn zu besuchen. Nachdem der Angeklagte mir dem Ge< schirre nach Jakobsthal zurückgekehrt war, wurde er von der verehelichten Reinhardt verdientermaßen tüchtig ausgescholten. Au« Wulh hierüber warf der gemeingefährliche Bursche am Abend des 10. October mehrere brennende Streichhölzer durch ein Loch in die mit Getreidegarben gefüllte Scheune seines Dienstherrn Reinhardt, und als er merkte, daß es brannte, lief er auf einen Boden des Nebengebäudes, zog daselbst Jacke, Weste und Stiefeln aus und legte sich schlafen. Erst als er Feuerlärm hörte, ging er in den Hof und be iheiligte sich an den Löschungsarbeiten. Der in diesem Falle entstandene Schaden beträgt 13300 Mark. Das Gericht hielt den vollen Schuldbeweis für erbracht und verurtheilte Kockisch zu 4 Jahren Gefängniß; da die von ihm erlittene Untersuchungshaft ohne sein Verschulden verlängert worden ist, wurden ihm 3 Monate auf die Strafe als verbüßt an gerechnet. Zu Gunsten des Angeklagten berücksichtigte man dessen jugendliches Alter, strafschärfend fiel in das Gewicht die von Kockisch bewiesene Böswilligkeit und Frechheit, mit der er zu Werke gegangen ist, der erhebliche Schaden und der Umstand, daß Gefahr für Menschen vorgelegen hat. — In der gestern ftattgefundenen AufsichtSrathsfitzung der DampsschleppschifffahrtS-Gesellschaft vereinigter Elbe- und Saale-Schiffer wurde beschlossen, dea auSgewieseoen Brutto gewinn von 446931 Mk. 2 Pf. zu Abschreibungen in Höhe von 247 687 Mk. 86 Pf., sowie zu weiteren Rückstellungen und Zahlung einer lOproc. Dividende der t« Monat April d. I. abzuhaltenden General-Versammlung in Vorschlag zu bringen. — Ueber den Monat März schreibt Professor Falb in seinen Wetter-Ansagen: „Im ersten Drittel treten die Schnee, fälle in den Vordergrund, während die Temperatur mäßig -leibt. Da« zweite Drittel ist auffallend warm. Schneefälle und Rege» find unbedeutend. Da« letzte Drittel zeichnet sich durch ziemlich bedeutende Niederschläge und Schneefälle aus." — Abwarten! — Am Bußtage (9. März) und dessen Vorabend find Tanzbelustigungen, Concerte und geräuschvolle, namentlich mit Musik verbundene Vergnügungen an öffentlichen Ortens so wie Prtvatbälle, auch wenn dieselben in Privathäusern oder in Lokalen geschloffener Gesellschaften abgehalten werden sol- len, gänzlich verboten. Ferner find am Bußtage noch ver boten theatralische Vorstellungen und sonstige Schaustellungen, öffentliche Aus- und Aufzüge, Vogel- und Scheibenschießen, ingleichen Schießübungen, öffentliche Versammlungen aller Art, Versammlungen der Gemeindevertreter, der Innungen und anderer Genossenschaften. — Eine schwere Havarie erfolgte vorgestern auf dem Elbstrome bei Cranichau oberhalb Torgau. Ein dem Schiffs eigner Franz Wegner aus Hamburg gehöriger großer Kahn gerieth an der bezeichneten Stelle auf ein Hinderniß, infolge dessen er versank. Kahn und Ladung waren versichert. — Von verschiedenen Seiten werden jetzt Mittheilungen veröffentlicht, wonach in naher Zukunft die Errichtung eines 2. sächsischen Armeekorps, die Begründung eines neuen Generalkommando- in Leipzig und damit in Verbindung wichtige Truppenervänderungen zu erwarten seien. Demgegen über ist das „Leipz. Tagebl." zu der Erklärung ermächtigt, daß an maßgebender militärischer Stelle dort von bevor stehenden Neuerungen der gedachten Art nichts bekannt ist. Derartige Nachrichten tauchen in gewissen Zeiträumen seit zehn Jahren immer wieder auf. Sie find darauf zurückzu- führen, daß das König!. Sächsische 12. Armeekorps da numerisch stärkste der ganzen deutschen Armee ist und daher aus organisatorischen Gründen eine Theilung desselben sich empfehlen würde. — Bauernregeln vom März. Der März ist der Lämmer Scherz, der April treibt sie wieder in die Ställe. — Wenn der März viel Winde und der April viel Regen führt, so folgt ein schöner Mai. — Ein Kuckuck, der im März viel schreit, ein Storch, der viel klappert, und die wilden Gänse, die sich sehen lassen, verkündigen einen warmen Frühling. — So viel Nebel im Märze», so viel Schlagregen und Gewitter. — Auf Märzenregen soll ein dürrer Sommer folgen. — Die Marterwoche geht selten ohne Sturm und Regen hin. — Wie es im März regnet, so soll's im Brach- wonat wieder regnen. — Der Märzenstaub wird dem Golde gleichgeachtet, nach dem Sprichwort: Trockner März, nasser April, kühler Mai, füllt Scheuern, Keller, bringt viel Heu. — Ein nasser regnerischer März, bringt selten ein gutes Jahr; dergleichen man auch von dem grünen März sagt. — Da« Wasser, das nach Mariä Verkündigung den 25. auf der Saat stehend, ist derselben schädlich. — Tiefer und lange liegender Märzenjchnee, thut der Saat weh. — Wenn e« an Mariä Verkündigung vor dem Sonnenaufgang schön ist, so soll r« rin fruchtbares Jahr «nd trockene Heuernte bedeuten. —* Während nach sächsischem Jagdgesetz mit dem 1. Mär kte Schonzeit für männliche- und weibliche« Edel- und Dam wild, sowie für Krammet-vögel beginnt, in Preußen aber außer den genannten Hochwtldarten auch die Rrhböcke nicht mehr geschaffen »erden dürfen, dauert i« nachbarlichen Oesterreich die Jagd auf Edel- und Damwild noch di- -um 31. März fort. In Sachsen und Oesterreich begann ferner am 1. März die Abschußzeit auf Schnepfe», sowie auf Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild und außerdem dürfen ia Sachsen wilde Ente» noch bi» zu« 15. März erlegt werde». — Zur Gewinnung von Postbeamte» für den Kolonial ¬ dienst hat das Reichspostamt neuerding» die 40 Oberpost direktionen des Reichspostgebietes veranlaßt, Ermittelungen darüber anzustellen, welche Beamten aus der Klaffe der Ober- poftdirektionssekretäre, Postsekretäre und Postpraktikanten, Oberasfistenten und Assistenten zur Beschäftigung in den deutschen Schutzgebieten geeignet und bereit find. Als tropen dienstuntauglich sind diejenigen Personen anzusehen, welche an Herzkrankheiten (Hrrzklappenfehler, leichten nervösen bezw. sonstigen Gchwächeerscheinungen rc.) und Hauterkrankungen (Pityriasis, Furunkel) leiden oder bei denen die Möglichkeit erblicher Belastung (Schlagfluß, Tuberkulose, Geisteskrank- heiten, Epilepsie) vorliegt. Für die Tropen eignen sich nur besonders kräftige, gut gebaute, nicht zu magere und nicht zu dicke Leute, die auch in psychischer Hinsicht vollständig ein wandfrei find. Leute, die Neigung zu allerhand Absonder lichkeiten haben, die launenhaft und leicht zu deprimiren find, stellen ein sehr ungeeignetes Material für den tropischen Kolonialdienst dar. Neigung zu allen Arten von Katarrhen (insbesondere der Augenbindehäute, der Luftwege und des Verdauungskanals), überstandener Rheumatismus rc. schließen ebenfalls die Tropendiensttauglichkeit au». — Das Gehalt beträgt für die Oberasfistenten und Assistenten 6000 Marl jährlich. Für die Beschaffung der Tropenausrüfiung wird eine Vergütung von 1000 Mk. gezahlt; an Reisekosten wer den die verordnungsmäßigen Tagegelder und Fuhrkosten ge- währt. — Vom Landtage. Die Erste Kammer bewilligte in der gestrigen Sitzung vom außerordentlichen StaatShaus- haltSetat 1898/99 die Titel 52, 40 41, 24, 32, 42, 50 und > 65, Errichiung von Haltestellen in Fletßen, Pieschen, Trachau, k Umbau »nd Erweiterung der Bahnhöfe Plagwitz-Lindenav, i Radebeul, Arnsdorf, Großschönau, sowie Arealerwerb für ein drittes und viertes Gleis zwischen Leipzig und Gaschwitz usw. betreffend, und beschloß, die Petition des Gemeindevorstande» Landmann Md Gen. in Oetzsch der Kgl. Staatsregierung s zur Kenntnißnahme zu überweisen, die übrigen zu den Titeln j eingegangenen Petitionen aber auf sich beruhen zu lasten. — i Die Zweite Kammer beschäftigte sich mit der Schlußbe- S rathung über Kap. 73—81 des ordentlichen Staatshaushalte» ' für 1898/99, das Departement der Finanzen betreffend. Es i sprachen zu Kap. 73 Hr. Abg. RoStoSky; zu Kap. 77 di« Herren Abgg. Grumbt und Seim, denen Se. Excellenz der Herr Staatsminister v. Watzdorf erwiderte, sowie der Hr. Berichterstatter Hähne!; zu Kap. 79 außer Sr. Excellenz dem Hr. Staatsminister von Watzdorf die Herren Abgg Kluge, Gleisberg, Maschke, Steiger, Dr. Uhlemann, Köcker», Dr. Mehnert, Sekretär Ahnert, Grumbt, Grüaberg, Rolto-sy und der Herr Berichterstatter, endlich zu Kap. 80 die Hcn. Gecrrtär Rüder und Abg. Seim. Sämmtliche Kapitel wur den nach der Vorlage einstimmig bewilligt, und gegen 21 Stimmen wurde beschlossen, die Petition des Stadtgemeiode rath» zu Mutzschen und Sen., um Erhöhung der staatlichen Vergütung für zum SchneeauSwerfen aufgebotene Arbeits kräfte der Kgl. Staat-regierung zur Kenntnißnahme zu über- weisen. Eine den gleiche» Gegenstand betreffende Petitto» des Stadtrath» zu GÜmma und Gen. ließ die Kammer unter Ablehnung eine» vom Herrn Abg. Maschke gestellte« Gegenantrag» auf sich beruhen. Der Antrag der Herren Vizepräsident Georgi und Abg. Dr. Mehnert auf Umgk- staltung de» Hochbauwesen« wurde einstimmig der König!. Staatsregierung zur Erwägung überwiesen. * Meißen. An der hiesigen landwirthschaftlichrn Schule, welche zu den bestbesuchteften landwirthschaftl. Fach- schulen i« Königreich Sachsen zählt, wird der diesjährige (15 ) Sommercursus Dienstag, de» 26. April eröffnet. Der
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