Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189803111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-11
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer I Tageblatt Skr. 20. «nd Anzeiger Mbrblatl mü» Änzeiger). Telegramm-Adresse «L 6 «V Fernsprechstell, „Tageblatt", Riesa. KKK K^ V KD K^ KK K^ K der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des StadtrathS zu Riesa »7 Freitag, 11. Miirz 1898, AvendS 51. Jahr». der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla oder durch unser» der kaiserl. Postanstalt« 1 Marl 25 Pfg., durch den Briefträger fr«! in» HauS 1 Marl SS Pfg. Snzeig«-Ai«ah»r für di« Rum»« d« Ausgabetage- bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße SS. — Für di« Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme Träger frei in» HauS 1 Marl SO Pfg., bei Abholung am Schalter Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Staatliche Versicherung gegen Ele mentarschäden. Sachsen besitzt eine sehr wohlthätig wirkende staatliche Versicherung gegen Brandschaden an Gebäuden. Warum, so hat man schon ost gefragt, übernimmt der Staat nicht auch di« Versicherung gegen Elementarschäden, wie sie durch Wafferfluthen, Orkane, Hagel, Erdbeben usw. hervorgerufen werden können? Dem jetzigen Landtage liegt eine darauf gerichtete ähnliche Petition vor, wie sie schon einen früheren Landtag beschäftigt hat, nämlich die Petition des Bürger meisters Dr. Zahn in Burgstädt um Einführung des staat lichen BerficherungSzwangeS gegen Wasser- und andere durch Elementargewalt hervorgerufene Gebäudeschäden, überdies aber auch eine Petition des Gewerbevereins Zittau al» Vor ort des Verbandes der sächsischen Gewerbe- und Handwerker vereine um Einführung der staatlichen Versicherung gegen die durch Elrmcntarereignisse hervorgerufenen Schäden überhaupt. In dem früheren Falle hatte die Kgl. Staatsregierung folgende Erwägung abgegeben: „Die Königliche Staatsregierung hat sich bei fortgesetzter eingehender Erwägung immer mehr davon überzeugt, daß die Errichtung einer staatlichen Anstalt zur Versicherung der Grundstücke gegen Elementarschäden unausführbar ist, daß sich hierdurch die wettere Frage wegen etwaiger Ver bindung einer solchen staatlichen Versicherungsanstalt mit der LandcS-BrandverficherungSanstalt von selbst erledigt." In gleichem Sinne aber hat sich die Kgl. Staatsregierung auch jetzt gegenüber der Petitionsdeputation der Zweiten Kammer ausgesprochen. Sie sagt: „Wenn jetzt eine obligatorische — mit der Brandver- ficherungSanstalt zu verbindende — Versicherung der Gebäude gegen Wasser-, Sturm- und sonstige Elementarschäden (wohl also besonders Hagelschaden?) erbeten wird, so spricht, wa« zunächst die Sturm schäden anlangt, gegen eine solche Zwangs- Versicherung, daß solche Schäden, abgesehen von dem seltenen und in unberechenbaren Zwischenräumen erfolgenden Vor kommen, in der Hauptsache nur Gebäude von mangel hafter Bauart und vernachlässiger Beschaffenheit trifft. In Betreff der Hagelschäden ist darauf hinzu weisen, daß zum Theil, z. B. bezüglich der Fenster, die Mög lichkeit freiwilliger Versicherung bereits vorhanden ist, die Versicherungsgesellschaften aber gewiß auch, wenn ein wirk liches Bedürfnis vorläge, und die vorhandenen Gchwirigkeiten zu überwinden wären, andere Gebäudeschäden in Folge HigrlS in die Versicherung mir einbeziehen würden. Der Verbindung einer solchen Versicherung mit der Lande-brandverficherung stehen aber, wie die Branöverftcher- ungSkammer in einem bereits im Jahre 188S erstatteten Berichte überzeugend nachweist, sehr erhebliche Schwierigkeiten entgegen, welche nicht zum wenigsten in der Unmöglichkeit der der Natur der Schäden nach gebotenen alsbaldigen Feststellung der letzteren ihren Grund fänden. Soviel endlich die Wasserschäden anlangt — welche anscheinend den nächsten Anlaß zu der vorliegenden Petition gegeben haben —, so ist zunächst und vor allem in Betracht zu ziehen, daß nur ein verhältnißmäßig geringer Theil der Gebäude des Lande- im JnundationSgebiet der Gewässer, in Thälern oder an Abhängen in der Regel «nd von seltenen Ausnahmen abgesehen, vom Wasser gefährdet erscheint, des halb ein allgemeines Bedürfniß in diesem Sinne nicht vor liegt und es daher kaum sich rechtfertigen ließe, zu Gunsten einer geringen Minderheit die sämmtlichen Gebäude dem KerficherungSzwange zu unterwerfen. Die Einbeziehung aber nur der gefährdeten Gebäude in der Versicherung würbe — wie nicht weiter ausgeführt zu werden braucht — unüber windlichen Schwierigkeiten begegnen. Weiter ist sodann nicht außer Betracht zu lassen, daß bei den seltenen und in unberechenbaren Zwischenräumen zu bezeichnenden Vorkommen von solchen Elementarereignissen e« an allen zuverlässigen Unterlagen für die bei einem Brr« ficherungsgeschäfte nicht zu entbehrende Berechnung der zu erwartenden Verluste und der zu erhebenden Beiträge fehlen würde." Bei der Seltenheit von Erdbeben und von Schäden durch Sturm und unter Berücksichtigung de» Umstandes, daß c» Gelegenheit zur Versicherung gegen Hagelschäden giebt, ist auch die Petitionsdeputation der Zweiten Kammer der An sicht, daß ein Bedürfniß für eine staatliche Versicherungsan stalt gegen diese Schäden nicht vorliegt, und daß der Kosten aufwand, den da» VerficherungSgeschäst verursachen würde, im Berhältniß zu dem zu vergütenden Schaden ein sehr hoher sein würde; sie kann die Verfolgung auch dieser An regung nicht empfehlen und beantragt deshalb, die Petitionen des Bürgermeisters Dr. Zahn in Burgstädt und des Vororts de» Verbandes der sächsischen Gewerbe- und Handwerkervereine durch den Gewerbeverein zu Zittau auf sich beruhen zu lassen. Der Beschluß der Kammer selbst wird nicht ander« ausfallen. verttiches «nd Sächsisches. Riesa, 11. März 1898. — Seiten- de» Bezirksvorstehers der K. S. Militär vereine in der AmtShauptmannschast Großenhain, Herrn C. F. Wilke, ging un» Folgendes mit der Bitte um Veröffent lichung zu: Zu dem am 24. April l. I. in der Haupt- und Residenzstadt Dresden zu feiernden 70jährigen Geburts- und 25jährigen Regterung»jubiläum»-Feste Sr.-Maj. des Königs ist, wie bereit» durch die Presse mitgetheilt worden, auch eine Huldigung der K. S. Militäroereine ge plant, die einen überaus glänzenden Verlauf nehmen dürfte. Zu dieser Huldigung stellt gemäß von der Mtlttärverein«- Bundes-Leitung aufgestellter Ordnung der K. S. Mtlitär- vereint-Bezirk Großenhain, der nach der Militärverein»sta- tistik des Jahres 1896 3146 (jetzt 3300) Kameraden-Mit glieder mit 19 (jetzt 21) Fahnen zählt, eiue Fahne mit sechs Mann Fahnenbegleitung. Durch da» Loo» ist für den Mili- tärvereinsbezirk Großenhain nunmehr Folgende- bestimmt worden: Der K. S. Mlitärverein Eichenkranz-Großenhain stellt die Fahne, die K. G. Militäroereine I-Großenhain 2, I-Riesa 1, „Köniz Albert"-Riesa 1, Radeburg 1, Gröditz und Umgegend 1 Mann Fahnenbegleitung. Anzug: Schwarzer Anzug, hoher Hut; Orden, Ehren- und Vereinszeichen find anzulegen. — Die 25jährige Jubelfeier des Bestehen» de« am 17. Juli 1873 gegründeten MilitärvereinSbe- zirk- Großenhain wird am 15. Mai 1898 im Gast hof zur goldenen Krone zu Großenhain durch ein sich an die am gleichen Tage von früh 11 Uhr ab am selben Orte statt, findende Bezirksversammlung anschließendes Festmahl nebst Toncert und Festkommers begangen werden. Im Festpro gramm sind außerdem Schmückung des Saales, patriotische Ansprachen und dergl. vorgesehen. Das Gedeck kostet 1 M. 50 Pf. Die einzelnen Vereinsvorsteher haben bis zum 8. Mai die Zahl der von ihren Vereinen an dem Festmahle theilnehmenden Kameraden beim.Bezirksoorftehrr schriftlich anzumelden. — Die Inhaber der ArbeitSnachweisstellen der K. S. Militäroereine im Bezirk, und zwar in Großenhain (Kamerad Wünsche), Riesa (Kamerad Scheibe) und Radeburg (Kamerad Polster), erhielten Anschlag-Tafeln mit der Be zeichnung „Arbeitsnachweisstelle rc." (zur Kenntlichmachung ihrer Wohnungen für arbeitsuchende Kameraden) ausgehändigt. — Landwehrleute zweiten Aufgebots, die an den Kon- trollversammlungen nicht mehr thetlnehmen, machen sich häufig dadurch straffällig, daß sie die Bestimmungen des neuen deutschen Wehrgesetzes überjAnmeldungen und Veränderungen innerhalb ihres Familienstandes nicht beachten. Sie bleiben bi» zum 39. Lebensjahre verpflichtet, jeden Umzug innerhalb eines Ortes oder au« einem Orte in den anderen, sowie Veränderungen in ihrem Familienstande durch Geburt «nd Tod dem zuständigen Bezirkskommando zu melden. — Im „Wettiner Hof" faud gestern und heute die Musterung der Militärpflichtigen statt und wird daselbst morgen, Sonnabend, im Bezirk Riesa beendet. — Man erzählt un»: Am Montag Nachmittag pasfirte eine in Gröba wohnhafte verheirathete jüngere Dame die hiesige Albdrücke, um sich von hier au» auf de« Elbdamme wetter nach vobersrn zu begeben. Auf der Brücke gesellte sich zu ihr ein Hündchen (Spitz) und folgte ihr auf Schritt und Tritt. Aus dem Elbdamme begegnete der Dame ein von ihr wegen seine« Aussehen» schon von Weitem gefürchteter Mann. Frisch athmete sie auf, al- derselbe glücklich an ihr vorüber war, denn wett und breit war bei de« schlechte« Wetter keine Menschenserle zu sehen. Plötzlich kühlte sie sich aber am Arme erfaßt und von dem ein Stück seine» Wege« wieder zurückgekehrten fremden Menschen angrhalteu, der sie nunmehr a« den Rand de« Dammes drängte und stark be lästigte. Sprachlos vor Schreck, keine Hilfe in^ der Nähe, war der kleine fremde Hund der Retter in der Noch. In der Angst rief endlich die Frau demselben zu: „Spitz, faß!" Und siehe da, der Spitz that seine Schuldigkeit, er sprang an dem Fremden in die Höhe und versuchte, diesen zu beißen. Da» veranlaßte den« auch den rohen Patron, da» erkorene Opfer im Stich zu lassen und die Flucht zu ergreifen. — Die Frau ist in Folge der Begleitung dr« fremden Thttres und dessen Folgsamkeit mit dem bloßen Schrecken davongekommen. Schade, daß man de» Uebelthäter» nicht habhaft geworden ist. — Wir werden n« Abdruck nachstehend«! Aufrufs ge- beten: AndieLehrherren unserer erwachsenenJugendl Ostern naht und mit ihm die Zeit, in welcher eine große Anzahl von Schülern die Volksschulen verläßt, um in Werk- stätte und Schreibstube den Arbeiten obzuliegen, durch welche die jungen Leute für ihren künftigen Beruf vorbereitet werden. Leider find die Klagen über die Verrohung der Jugend, über ihr Thun und Treiben in den dienstfreien Stunden nur allzu häufige und berechtigte, aber auch erklärliche. Denn der Ju gend wohnt der Drang nach Betätigung ihrer Kraft, die Lust an fröhlichem, freiem Leben inne, «nd es wäre falsch, diesen Trieb nach Leben und Bewegung zu unterdrücken; denn der Kampf ums Dasein erfordert ein thateukräftiges Ge- schlecht. Der Jüngling braucht Erholung auch außerhalb seiner Lernstätte; er sucht sie sich und findet sie nicht selten trotz sorgsamster Ueberwachung bei Kartenspiel und Btergla» und in Gesellschaft leichtfertiger Kameraden. Es handelt sich also darum, den jugendlichen Bewegungstrieb in geeignete Bahnen zu leiten und ihm rechtes Maß und Ziel zu setzen. Um «un an diesem guten Werke mttzuhelfen, erbietet sich, wie all jährlich geschehen, der unterzeichnete Turnrath, der erwachsenen männlichen Jugend die Theilnahme an der segensreichen Eiu- richtuug de- deutschen Turnens zu gestatten. Im Turnsaal findet der Jüngling Erholung für Körper und Geist, hier wird er gewöhnt an Zucht und Ordnung, Anstand und Sitte; hier lernt er, den Befehlen seiner Vorgesetzten den eignen Willen unterzuordnen; hier hat er unter Leitung der tüch tigsten Kräfte de» Vereines Gelegenheit, seine leibliche Kraft und Gewandtheit zu vervollkommnen; denn auch der körper lich anstrengendste Beruf vermag den Leib nur nach gewissen Seiten hin auszubilden. Für die schöne Sommer-ett aber hat der Turnrath verschiedene kleinere Sonntag«NachmittagS- Wanderungen geplant, welche von den Leitern de» Vereins selbst überwacht werden. Aus alledem ist zu ersehen, daß der unterzeichnete Turnrath in der Pflege des ZözlingSturnenS nicht nur eine turnerische, sondern auch eine erziehliche Aufgabe erblickt, mit dessen Erfüllung er den Lchrherren und Eltern hülsreich die Hand bietet. Der Besuch der Turn abende, welcher im Interesse der gedeihlichen Entwickelung des ZözltngSturnen» möglichst regelmäßig geschehen möchte, ist jedoch mit keinerlei Kosten für die jugendlichen Besucher verbunden. So ersucht denn der unterzeichnete Turnrath alle Lehrherren und Eltern der erwachsenen Jugend, ihm dieselbe anzuvertrauen, sie zu den UebungSabenden de» Turnvereins zu schicken und sie zu fleißige« Turnbesuch anzuhalteu. Der Turnrath de» Turnvereins zu Riesa. — Wie da» Königl. Ministerium de» Innern i« amt- lichen „Journal" bekannt giebt, fallen die diesjährigen Woll märkte in Kamenz auf Donnerstag, den 16. Juni, und in Leipzig auf Frettag und Sonnabend, den 17. und 18. i Juni. — ES ist eine alte Wetterregel, daß hundert Tage nach den in» Monat März auftretendeo Nebeln die schweren Ge witter zu erwarten find. Da nun in diese« März die er- sten Nebeltage am 5., 6. und 7. März zu verzeichnen waren, könnte man mithin etwa vom 14. bis 16. Juni auf das Eintreten von Gewittern rechnen. — Ein reiche» Obstjahr in Sicht! Erfahrene Pomo- logen wollen bereit» beobachtet haben, daß die Obstbäu«' viel Fruchtansätze zeigen, und daß somit eia reiche» Obftjahc zu erwarten sei. Leider aber drohen bekanntlich den O>st- bäumen -wischen Blüthe und Ernte viel Feinde, welche oft die berechtigtsten Hoffnungen zerstören; darum: abwarten. — Bezüglich der Vorbildung der Lehrer in Sachs« nahm der Dresdner Lehrerverein folgende Leitsätze an: Oie allgemeine Vorbildung und die spezielle Berufsbildung sind im Seminar schärfer al« bisher zu trennen; letztere vor Alle« ist zu erweitern «nd zu vertiefen. Ohne Verkürzung de« Latein ist eine moderne Sprache als obligatorischer Unterricht-gegenständ einzuführen. Um die nöthtge Zett zu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite