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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189803171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-17
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1898
- Autor
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icsaerZ Tageblatt »» «nd Anikifler (ElbetlB m- Ametzch Telegrcunm-Adrefse Tageblatt", Riesa. Amtsötatt Femsprechstrll« Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und deS StadtrathS zu Riesa. .1: «2. Tonnerstag, 17. Mürz 1898, Abends 51. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser» Träger srei in» Hau» 1 Marl 50 Pfg-, bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pfg., durch dm Briefträger srri in» Hau» 1 Mart 66 Psg. Auzrigeu-Aunahme für die Rum«« d«I Ausgabetage» bi» Bormittag 9 Uhr ohne Bewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanirnstraße SS. — Für dir Redacrion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. vertliches und Sächsisches. Riesa, 17. März 1898. — Die mündlichen Osterprüfungen in der Gewerblichen Fortbildungsschule finden statt nächsten Sonntag, vormittag« von »/„II bis 18 Uhr, diejenigen in der Allgemeinen Fort bildungsschule am gleichen Tage, nachmittags von 2 bis '/,6 Uhr. An die Prüfung schließt sich die Entlassung der abgehenden Schüler an. — Morgen, Freitag, Abend punkt 8 Uhr findet die General versammlung der Riesaer Dünger-Abfuhr-Actien-Gesellschaft im Cafinosaal des Hotel Münch (Pohl) hier statt. Wie ver lautet wird der Ausfichtsrath die V-rtheilung einer Dividende von 1^2 °/o in Vorschlag bringen. Die Herren Aktionäre, welche die Versammlung besuchen, haben sich durch Vorzeigung der Aktien- resp. Jnterimsscheine oder durch einen vom Vor stande ausgestellten Ausweis zu legitimiren. — Die 4. Klasse der 133. Sächs. Landcslotterie wird am 4. und 5. April gezogen. Die Erneuerung der Loose muß bis zum 26. März geschehen. — Die „Münchener Allgemeine Zeitung" meldet, daß auch der Prinzregent von Bayern den König von Sachsen zum 70. Geburtstage am 23. April persönlich in Dresden beglückwünschen wird. — Um ein Zusammengehen des Fleischer-Gewerbes und der Landwirthschaft in Bezug auf die Schlachtviehein fuhr, die allgemeine Fleischbeschau und die allgemeine Bieh- verstcherung vorzubereiten, sind vor einigen Tagen Vertreter des Verbandes Deutscher Fleischer-Innungen und des Bundes der Landwirthe zusammen gekommen. Die Vertreter de- Fleischer-Verbände- machten dabei Fol- gendes geltend: „1. Der Verband erblicke in der Uever- schwemmung Deutschlands mit amerikanischen Fleischproducten, deren gesundheitlicher Zustand die schwersten Bedenken recht- fertige, eine Gefahr sowohl für die BolkSernährung, als auch für die Landwirthschaft und das Fleischergewerbe Deutschlands. 2. Der Verband halte dagegen die Einfuhr lebenden Viehes und ganzer geschlachteter Thiere au» den skandinavischen Ländern im Interesse der deutschen BolkSernährung für dringend noihwendig, wobei die Schlächter-Innungen der Ost- und Rordseehäsen bezeugen, daß das bisher aus den nördlichen Ländern eingesührte Vieh und Fletsch gesundheit lich dem in Deutschland gezüchteten Vieh nicht nachgestanden habe." Nach dem Ergebnisse der Conferenz ist ein Zusam mengehen der Fleischer und Landwirthe in Bezug auf allge meine Fleischbeschau und allgemeine Viehverficherung nicht nur möglich, sondern auch als sicher anzunshmen, dagegen beharrt das deutsche Fleischergewerbe darauf, daß zur Ver sorgung Deutschland- mit frischem Fleisch die Einfuhr aus ländischen Schlachtviehes unbedingt noihwendig ist und von dieser Forderung nicht abgewichen werden kann und darf. — Nachstehende Verordnung, die statistische Aufnahme des Heilpersonals betreffend, wird seitens des Ministeriums des Innern (v. Metzsch) soeben veröfientlicht: Unter Bezug nahme auf die in Nr. 10 de» Centralblattes für das deutsche Reich abgedruckte Bekanntmachung des Herrn Reichekanzlers vom 4. März dieses Jahres, die Wiederholung der statisti schen Ausnahme des Heilpersonals betreffend, wird sür da» Gebiet des Königreich» Sachsen Folgendes bestimmt: 1. Die erforderlichen Urerhebungen sind sür die Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz durch die dortigen Stadträthe, im Uebrigen durch die Awtshauptmannschaften und zwar im Ein vernehmen mit den Bezirksärzten und bez. Bezirksthierärzten vorzunehmrn. 2. Die Nachprüfung erfolgt durch die Kreis- hauptmaonschaften. An letztere stad die au-gefüllten Erheb- ungSformulare bi» spätesten» den 1. Mai 1898 etnzusendeu. 3. Nach erfolgter Nachprüfung und bezw. Berichtigung haben die Kreishauptmannschaften die Erhebungsformulare bi» spä- testens den 1. Juni 1898 an da» Ministerium des Innern einzureichen, von welchem die Uebermittlung des einen Exem plar» an da» ReichSgesundheitSamt bewirkt werden wird. Zur Erklärung wird noch bemerkt, daß Medicinalpersonen, welche den Sitz ihrer veruf-ihätigkeit zu bestimmten Jahres zeiten wechseln, wie z. B. Badeärzte, in derjenigen Gemeinde mitzuzählen sind, in welcher sie noch am 1. April 1898 den Sitz ihrer BerufSthätigkeit haben und daß für die Zählung von Personen, welche zur Zeit der Zählung in mehreren Gemeinden zugleich ihre BerufSthätigkeit ausüben, der Wohnfitz maßgebend ist. — Wie i« früheren Jahre«, so hat auch jetzt wieder das Finanzministerium eine Zusammenstellung über die bei der StaatSbahnoerwaltung gezahlten Arbeitslöhne der Finanz deputation der Zweiten Kammer zugehen lassen. Die ge lernten Arbeiter, welche durchgehends im Stücklohn standen, haben demnach im ersten halben Jahre 1897 im Durchschnitt 4,19-4.50 Mk. pro Tag verdient (gegen 4,10—4,46 Mk. im Jahre 1896). Die ungelernten Arbeiter, soweit sie in Werkstätten thätig waren, erreichten einen Höchstlohn von 3 23 Mk. (bet den Sattlern) und sind am niedrigsten auf geführt mit 2,32 Mk. (bei den Lackirern). Die Bahnarbeiter (allgemeine) verdienten durchschnittlich 2,72 Mk. pro Tag. — Für Käufer von Flüssigkeiten in geaichten Fässern empfiehlt es sich, auf die dem Fass- aufgebrannte Jahres zahl der letzten Aichung zu achten und sich zu überzeugen, daß die letzte Aichung nicht weit — in der Regel höchstens zwei Jahre — zurückliegt. Eine Frankfurter Firma, die von emem Likör-Fabrikanten seit mehr als zehn Jahren Branntwein und Liköre bezog und die Zahlung nach der Faßaiche leistete, ließ im letzten Jahre eine Anzahl der ihr gelieferten Fässer beim Aichamt nachaichen, wobei sich für sieben Fässer ein Manko von über 19 Liter ergab. Die den Fässern aufgebrannten Aichzahlen thaten dar, daß die Fässer letzlmal« in den Jahren 1878, 1882 und 1885 geaicht waren. Die Firma wandte sich um Aufklärung an die Normal-AichungS-Commission in Berlin und erhielt von dieser folgenden Bescheid. Erfahrungsgemäß verkleinerten sich Fässer vielfach im Laufe der Jahre infolge de» Antrei ben« der Reife ; e» sei daher die bet der Aichung ermittelte Inhaltsangabe nur sür eine beschränkte Zeitdauer, die zwei Jahre nicht überschreite, als maßgebend zu betrachten. Da ein Zwang zur Nachaichung nicht bestehe, so könne nur em pfohlen werden, daß die Empfänger sich gegen Benachthei- ligung dadurch schützen, daß sie die Waare nur in solchen Fässern annähmen, deren letzte Aichung höchsten» zwei Jahre zurückltege. * Oschatz. Nachdem an der hiesigen Realschule in der Zeit vom 28. Februar bi» 4. März die schriftlichen Reife prüfungsarbeiten angefertigt worden waren, fand heute unter Vorsitz de» Herrn Prof. Dr. Schumann au» Leipzig al» König!. Kommissars und im Beisein der Realschulkommisfion die erste mündliche Reifeprüfung statt. Dieser unterzogen sich alle der 1. Klasse noch angehörenden 6 Schüler. Sämmt- lichen konnte da» Reifezeugniß und damit die Berechtigung zum einjährig - freiwilligen Dienste zuerkannt werden. In den Wissenschaften erhielten 3 II s, 1 II, 1 Ild, 1 III s, während in den Sitten 3 l und 3 lb ertheilt wurde. I<. Dresden, 17. März. Der bald nach seiner Flucht aus dem Justizgebäude vor einigen Monaten in Großenhain verhaftete Oekonom und Bauunternehmer Rudolph Kietzmann, wurde nach niner geheimen Sitzung vom Kgl. Landgericht wegen Erpressung rc. zu 2 Jahren 1 Monat Gesängniß, der Hauptbeschuldtgte Kellner Karl Heilhecker im Anschluß an die ihm in München und Hamburg zuerkannten Strafen zu 7 Jahren 8 Monaten Gesängniß und zwei weitere Mitbe schuldigte gleichfalls wegen Erpressung zu 5 bez. 4 Monate» Gesängniß verurtheilt. Hintergrund der Verhandlung war ein trübes Bild gröblicher Verstöße gegen di« Sittlichkeit. Dresden. Die Geschäftslage der Aktien-Gesellschaft „Deutsche Wacht" scheint sich noch nicht gebessert zu haben, da unter Absatz 6 der Tagesordnung der 4. ordentlichen Generalversammlung des Unternehmens, welche am 28. d. M., Nach«. 4 Uhr im „Eldorado' auf der Steinstraße statlfindet, wiederum die Anzeige an die Generalversammlung gemäß Artikel 240 Abs. 1 de» A. D. H.-G.-B. steht. Der fragliche Absatz lautet: „Erreicht der Verlust, welcher aus der Jahres bilanz oder einer im Laufe de« Geschäftsjahre» ausgestellten Bilanz sich ergiebt, die Hälfte des Grund-Kapital», so muß der Vorstand unverzüglich die Generalversammlung etnberufen und dieser davon Kenntniß machen rc." Pirna, 16. März. Ein aufregender Vorgang hat sich am gestrigen Abend gegen 10 Uhr am Llbftrome in der Nähe der Elbterrasse hterselbst abgespielt. Die abendliche Stille wurde plötzlich durch laute Hilferufe unterbrochen, die von einer männlichen Person herrührten, welche an jener Stelle von dem Leinpfad herunter in den Strom gestürzt war und nun von den Fluthen desselben mit fortgesührt wurde. Es war aber nicht möglich, den Aermsten die so heiß erflehte Hilfe zu bringen, so daß derselbe den Tod durch Ertrinken fano. Wer der Ertrunken« ist, chat bi» jetzt noch nicht ermittelt werden können. Königstein. Ein Unglücksfall mit tödlichem Au-zang ereignete sich in Langenhennersdorf. Der Sohn de« Herr« Rittergutspächters Schmidt hier fuhr mit einem flottgehea- den Pferde nach genanntem Orte, woselbst der Wagen bei einer scharfen Biegung der Straße in den Graben gerieth. Herr Schmidt jun. stürzte dabei au» dem Wagen, mit dem Kopfe gegen ein Mauerwerk und blieb besinnungslos liege«. Tags darauf verschied er. Von der sächs.-böhm. Grenze. Von einer neue« Mordthat an der Grenze berichten böhmische Blätter au» Schönbach i. B. (zwischen Brambach und GraSlitz): Ein bei einem Bauer bedienstetes Mädchen hatte sich 500 fl. Gld. erspart und wollte diese» mit Wissen seine» Dienstherr» in die Sparkasse tragen. Derselbe hielt da» Mädchen aber bi» Nachmittag hin, und al- es endlich ging, wurde es im Walde ermordet. Das Mädchen war vorher einem Grenzbeamte« begegnet, der bald darauf einen Schrei hörte. Da ihm da» Mädchen auch von dem Verhalten ihre- Brotherrn Mttthei- lung gemacht hatte, ahnte der Beamte sogleich den Thäter und eilte in dessen Wohnung. Er erfuhr hier, daß der Bauer angeblich „Hutzen" sei. Al» derselbe kam, hatte er blutbefleckte Hände und erklärte, er habe beim Nachbar einen Kuhhasen schlachten helfen. Doch bald wurde er al- der Mörder de» unglücklichen Mädchen- entlarvt und sestgenommen. Reichenbach, 15. März. Der Postoerwalter Karl Bernhard Kunze aus Neumark bei Reichenbach (früher Post verwalter in Neukirchen bet Chemnitz) ist in heutiger Schwur- gerichtSsttzung zu Plauen i. v. wegen Unterschlagung im Amte und unrichtiger Buchführung unter Annahme mildernder Umstände zu 2 Jahren 6 Monaten Gesängniß, 5 jährige« Ehrenrechtsverlust und Tragung der Kosten verurtheilt wor den. 3 Monate werden durch die erlittene UntersuchungS- al» verbüßt erachtet. Mühltroff. Der Prozeß zwischen der hiesigen Schützengesellschast und dem Oekonomen Hegner in KoSkau, dessen Kind bekanntlich beim letzten Schützenfeste durch eine« Schuß verwundet wurde, scheint nun endgiltig beseitigt zu sein. Der Kläger verlangt als Schmerzensgeld für sei« ge schädigtes Kind die Summe von 1500 Mk. Die beidersei tigen Prozeßkosten belaufen sich bi» jetzt auf annähernd 500 Mk. Bei einer am Montag abgehaltenen Schützenversamm- lung einigte man sich dahin, daß die Schützengilde und der unglückliche Schütze je die Hälfte der aufzubringenden Ent schädigungssumme und die entstandenen Prozeßkosten decken. Diese Regelung der Angelegenheit hat di- Zustimmung de- PrivatklägerS gesunden. Grimma. Der verstorbene Privatmann Riedel in Pomßcn hat der Kirche daselbst eine Schenkung von 3000 M. zugeben lassen. * Leipzig, 14. März. Für den vom Verband Deut scher Hmdlungsgehülfen in Leipzig in Ausficht genommene» Bau von Genesungsheimen für HandlungSgehülfen ist eine Summe von über 80000 Mk. eingegangen und zugesagt worden. Gestern beschäftigte sich nun der Stiftung-aussLuß mit der Frage der Erbauung de« ersten Genesungsheims. Da der größte Theil der eingegangenen Gelder aus Sachse« stammt, wurde das erste Heim in Sachsen und zwar im Erzgebirge in Aussicht genommen und eine hochherzige Schenkung seine» Mitgliedes, des früheren hiesigen Sensals, jetzigen Fabrikbesitzer« Herrn Lehmann in Ntederschlema, der der Stiftung über 16000 qw herrlich auf der Berglehne gelegene« Wiesen- und Waldareal übereignete, machte die Wahl de» Platze» leicht. Der von Herrn Architekt Hüißnee eutworfene Plan de» Gebäude» schließt sich den charakteri stischen Bauten der Gegend an «nd entspricht den gestellte« sanitären Anforderungen auf» Beste. Die Ausführung ver spricht eine sehr solide und dabei geschmackvolle, anheimelnde zu werden. Da wahrscheinlich die vorhandenen Mittel nicht aufgebraucht werden und die Sammlung weitere gute Fort schritte macht, so wurde die Errichtung eine- zweiten Heime» nach Fertigstellung de» ersten im Taunus in Aussicht ge nommen. Ein drittes Heim ist an der Ostsee geplant. Der genannte Verband hat übrigens bei dem geringen Beitrag« von 3 Mk. jährlich und seiner großen freien Stellenver mittelung, Rechtsschutz usw. im Vorjahre ein?« Ueberschuß von mehr als 20000 Mk. gemacht. Leipzig. Die Leipziger Bank hat, vorb.hältlich der Zustimmung der Stadtverordneten, einen größeren Theil de» Pleißenburgareal» erworben. Der betreffende Kaufvertrag ist dieser Tage unterzeichnet worden. Wie man vernimmt
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