Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000222011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900022201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900022201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-02
- Tag1900-02-22
- Monat1900-02
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tsio 7'slvvkov: lelepkov Blncherstr. 18. Nuss. Dampf-, irijch-röm., Kastendampf.. V VRLITILRR!» LMsDU, Sand-u. Wannenbäder. Massage. Packungen. Krystallkl.Wasser. Keelaiiikn. ksinilikii «klelirivlitkii. Vermi86litk MkMü. ^o/re/e, ^dtkviluox Mr Lonksotlov Gestorben : Herr Rob. Gustav Lrichsenring, Bäckermeister in Schedewitz. Herr Oscar Lehmann, Lokomotivführer in Gera. Herr Wilhelm Neitsch, Rentier in Zittau. Herr Moritz Hamann, Musikus in Bertsdorf. Herr Richard Lützendorf, Cartonnagen-Fabrikant in Annaberq. Herr Gottlob Leberecht Kluge in Frankenberg. Frau Emilie Schmidt geb. Eismann i» Annaberq. Frau Marie Sophie Trautmann geb. Müller in Grimma. Herr Emil Krügel in Pirna. Frau Johanne Christiane verw. Viehrig verw. gew. Opitz geb. Gelfert in Neundorf. Frau Auguste Wilhelmine verw. Klahre geb. Scherge! in Copitz. Frau Christiane Rosine verwittw. Bahnhossinspector Mulisch geb. Wolf in Plauen i. V. Herr Josef Nowy, Gerber in Freibergsdorf. Herr Carl Eduard Franke, vorm. Bichhändler in Freiberg. MIdelm katd 8elma katk ^ed »Srner Verwichste. lwiprix, äeu 22. kekruar 1900. kxl. 8»eli8. illifiliiit-Vechin LO8«i Hklltc Abend «l»l 8 Mr an rLMilivu-Lbsuck im Vilsner Hof, Ändtsarten. Kroßcr ivichschnfliillstt Nttkin sucht lkdcgcwandtc Hem» zur Anwerbung von Mit gliedern. Hohe Entschädi gung zngesichcrt. Gesäll. Offert, unt. II. 28 Expedition d. Bl. Kurt krieärlok I-vopoläinv krisäriek xeb. 1'rledueli H vruiü 1» 14 b. IVien, 19. kekruar 1900. VastLV Lödlsr Sriirrolor Loerolr kV. .Vllvlolx. älreeter keirux. Li uiukt- Aönigl. Scich-.^ommerzienrath 1 j Freitag: Grünkohl mit Rindfleisch. DB. Baste. V»IjkUnjKtt» II. j » Sauerkraut u. Klöße mit Pökelfleisch. DB Möley. Neue Leipziger Speisc-Anst., Zritzer Str. 43/45. Donnerstag: Goulasch und Salzkartofsetn. kdotolitkoKrapdie. Erbitte Offerten mit Preis u. Muster für zu liefernde Postkarten. 1000 Stck. nach ein- gesandter Gruppen-Photographie u. 2. 3801 an die Expedition dieses Blattes. Heute Morgen '/,6 Uhr entriß uns der unerbittliche Tod plötzlich nach langen Leiden unsern braven, hoffnungsvollen Sohn, Bruder und Schwager im Alter von 24 Jahren. In tiefstem Schmerz zeigen dies an Leipzig, den 21. Februar 1900. Cmil Skysfarth und Frau nebst Geschwistern, Telma Schummer als Braut. Die Beerdigung findet Sonnabend Nachmittag '/->2 Uhr vom Trauerhause, Sidonienstraße 39, aus statt. Aufforderung an die Interessenten der sächsischen Holzindustrie und des Handels. Vom Reichsschatzamt in Berlin ist der Entwurf einer neuen Anordnung des deutschen Zolltarifs erschienen und nun ist es Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Zu einer Berathnng dieses so wichtigen Gegenstandes erlaube ich mir, im Auftrage des bestehenden Comitös alle Betheiligten für Sonnabend, den 10. März d. I., Vorm. 11 Uhr im Saale des Neustädter Casino, Dresden-N., Königstr. 15, ergebenst einzuladen. Dresden, den 19. Febrnar 1900. Am 20. ds. Mts. vtkschitd nach langem schweren Leiden unser guter Gatte und Late» krleSrlvk Julins Louuorslvbva, was hierdurch im tiefsten Schmerze anzeigen Mliuii» Liuuieralekvn geb LlibUur, Die Beerdigung findet Freitag früh °/.9 Uhr von der Wohnung Promenaden straße Nr. 41 aus statt. —„„— - Nach achttägigem Krankenlager verschied heute Abend "/.Ist Uhr unsere gute, ireusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Schwester und Tante Fran lüs verw. llWiM geb. NMer in ihrem 76. Lebensjahre, was wir lieben Freunden und Bekannten nur hierdurch schmerzerfüllt mittbeilen. Tie Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag S Uhr statt. Chemnitz, Leipzig und Döbeln, de» 18. Febrnar 1969. Ille trsnernele» »1iitvrla88«neii. Mixt. 8tieli8. Witili'-Veiein My>. Unser VH. 8t1NanL«1e8t, verbunden mit Geburtstagsfeier unseres hohen NcgimcntSchesS 2r. Maj. König-Wilhelm II. v. Württemberg unter gütiger Mitwirkung des Mannergesangverein „ImmerxrüiU', Capelle: 10. Jnf.-Negt. Nr. 1:14, unter pcrsönl. Leitung seines Dirigenten Herrn Jakrorv. findet Sonnabend, den 24. Febrnar a. e., Abends 8 Uhr, im LtadNssement TlroN, Zeitzer Straße, statt. Die geehrten Kameraden und ehem. Ncgimentsangehörige, sowie Kameraden der Brudervereine find hierzu freundl. eingeladen. Der B<e8ni»i»tr«r8tuu»1. Gestern Abend 11 Uhr verschied nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden meine liebe Gattin, unsere heißgeliebte, unvergeßliche Mutter und Schwiegermutter M »surivtto kuppsrulauo geb D»l»11»1»dii im noch nicht vollendeten 76. Lebensjahre. Im tiefsten Schmerz bitten um stilles Beileid Leipzig, den 21. Februar 1900. Julius D«pp«riu»»u und Kinder. Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag '/,3 Uhr vom Trauerhause, Nicolaistraße 21, nach dem Johannissciedhofe statt. 28. Uattkäikirolikot 28. Ausführung von Beerdigungen oller Art, sowie Ueberführung Verstorbener nach und von auswärts. Reichhaltiges tlgklltö Pferde- und Wagenmaterial. Vrossvs 8»^«r»»e»riu. Diliaison* L.-VolkmarSSorf, Conradstraste 41, lziiiulkll. L.-NcuSnist, Dresdner Stratzc 64. SS- 6 o««e« 8«, ^ SSS. Heute verschied in Worms schnell und unerwartet unser geliebter Vater keräinLuck Vilkelm Lalor. Leipzig, den 21. Februar 1900. vr. D illielu» Huler und Fran geb, Trey. 2um Noä6rnl8li'6ii cker L1eiäunA88tü6k6 6lr äie Trllkjekrs-Lktisou ist es z'etrt lile kiclitige reit. Vie Oruuärllxs cker kowmenäen Hocke siock cknrcl» ckie neuen LlockuUe test belegt. vis neuen Ltosts unck LesLtrs siock verkaucken. Ick macke aus- ckrUekUek ckaraut aufmerksam, ckass es wir iw Nockäruek cker 8aisoo uowögUck ist, wick an eins kestlwwte viekertrist ru diockeo, rveil io alleo Lrdsitsstnkeo ckie oeuso ^rdeireo ksvorrngt verckev. Welche kmstlicbendc Familie würde einem Portraitmaler ciiicn Auftrag crthcilcn? Honorar nicht beansprucht (znm Zwecke weiterer erster Empfehlung). Grfl. Offerten nntcr T. 198 in die Expedition dieses Blattes erbeten. Reiseanschl. nach Paris an ält. Ehep. od. gebild.Dame gesucht. Abreise April oder Mai. Off. n. 2l. 1 Filiale, Königsplatz 7, erbeten. pLlmvllsrotts. Die Zeit Les Bocks, Mensch nimm sie wahr^ Ganz kurz nur ist sie dieses Jahr — in d» kLlmvllArotto. Treue. Gott schütze Dich, mein Herzlieb, verzage nicht, vertraue ans Gott. Tausend Küsse, ewig Dein. „Weiß nicht, was es ist".— Verreise aus l.Zeit. Hab' Tank n. verzeihe treues Lieben. Ende. „Apollo". Ausführlichen Brief sand ich bis heute nicht vor. Bitte um güt. Bescheid. - Zwenkau: Was soll das Schweigen und Fernbleiben bedeuten? Bitte um Antwort. Naundörfchen 8, Tel. Nr. 2526, «I hinter dem Feuerwehr-Hauptdepot Fleischerplatz. R4r^»t»1lltl»re8 »rmi»vu»»88Or. MMWWW Schwimmbassin: Damen Mont., Mittw., Freit. V. '/„9—11 u., Dienst., Donnerst., 20" L. Sonnab. N. '/»Ä—5 U. Uebrige Zeit f. Herren. Tampsbäder: Damen Mont., Mittw., Freit. N. 1—4 N. Uebrige Zeit f. Herren. Wannen- und Cnrbäder von B. 7 bis N. '/„9 u. Cassenschluß N. 8 u. Ermästigtc Preise a. d. Casse Dienstag, Mittwoch, Donnerstag. ol Temperatur ckes yoo Damen: Dienst., Donnerst., Sonuab.'/,9- iWVHFlLLvLLUlTUz Sekrrinimdnssiu tt" > '/„II. Montag, Mittw., Freitag '/,2-5ll. NAj« sl Temperatur «lesOOO Damen: Mont., Miltw., Freit. '/„2-5Nachm. LMlDlR, 8ckuiu>mkas8iu^u > Dienst.,Donnerst., Sonnab.'/»9-'/,I1 Vorm. Tcmpcrat. -cs Schwimmbassins. Damen ,zI»vIIItzIII"HtII vlll "UlDl, Liv Dienstag, Donnerstag, Sonnabend von ß„9 8pev1k»11tüt: l'niipc». bis ',^11, Montag, Mittwoch, Freitag'». '/„2-51I. wünscht mit älterem, gebildetem Herrn in frenndschaftlichen Verkehr zu treten. Gest. Offerten suk I.24 in die Expc- dition dieses Blattes erbeten. Vamisvsttvr Vdor, gegr. 1888, sucht noch einige Damen und Herren als Mitglieder. Näheres Fleischer- platz 4, pari., 0. Eelirlag. Armes anständ. Mädchen bittet edle Menschen nm ubgel. Kindcrgard. f. ihr 2j. Mädchen Adr. Klostergasse 7, II. ab;. Fran D«l>liu»»ii zu sprechen Stcrnwartenstr^S, 2 Tr. rechts. 4 arl Onrtli rrlel« < nrtl> geb ILvNer Vermählte. Die glückliche Geburt eines KMMN Mäinheiis zeigen hochcrsrcnt an Ellrich a Harz, 18. Febrnar 1900. Fabrikant Ikeodol' Krünsnwslä nnd Fran Margarete geb^ekei'. Durch die glückliche Geburt einer gesnnden Tochter wurden hocherfreut Leipzig, 21. Februar 1900. Reichsgerichtsrath vp. ttagen8 und Frau. » Schwimmbassin. Damen:Montag,Mittwoch:Sonnabend2-'/„5U. LvllUllDRU« Wannenbäder: Dienstag, Donnerstag, Freitag '/„9—11 Uhr. Russische, Röm..Jrijche,Bankdamps-u.Svecial-Cur-Bäd»rjcd.Form. Massage. Damen: 1-4 Nm. I'oststrusso Is. IVanueubäck.; säwwtl. mvckiein. lstlckse, RVIDTRz vnmptknckcr. vacicunecn. dlnsEsn. LitrbLcker etc. Volkswirthschastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an dessen verantwortlichen Redacicur C. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—5 Uhr Nachm. Die Segnungen des Staffeltarifs für Stückgut. *0 Der vor seiner Einführung so viel umstrittene, von dem preußischen Verkehrsministerium gegen den Willen und Wunsch nahezu aller deutschen Eisenbahnvertvalrungcn durch gedrückte Staffeltarif für Stückgut ist nun seit mehr als Jahres frist in prattifcher Geltung und es verlohnt sich wohl, die Frage aufzuwerfen, ob er die Hoffnungen verwirklicht hat, zu denen er nach den Behauptungen seiner Vcrtheidiger berechtigte, oder ob sein« Gegner mit ihren düsteren Prophezeiungen Recht be halten haben. Eine erschöpfende Antwort hierauf läßt sich auch heute noch nicht geben, denn die volle Wirkung solcher Verkehrs maßnahmen äußert sich erst in viel längeren Zeiträumen, als es die feit dem 1. October 1898 verflossene Zeil ist. Ader auch in dieser kurzen Zeit hat man denn doch schon Er fahrungen gewonnen, aus denen man mit einiger Wahrschein lichkeit einen Schluß hinsichtlich der weiteren Einwirkung des Sratt'ellarifs auf das System der Stückgutbeförderung über haupt ziehen kann. Auf den sächsischen Staatsbcchnen hat sich in der Zeit vom 1. Oktober 1898 bis dahin 1899, wie jetzt bekannt wird, der all gemeine Stückgutverkehr gegen das Vorjahr um rund 62 000 t, d. i. um unpcfähr 'stroc., gehoben. Diese Vcrkehrssteigerung entspricht nicht entfernt den Erwartnngen, welche man vielfach an eine Ermäßigung der Stückgutfrachten nach dem System der rastenden Scala geknüpft hat; sic hält sich vielmehr vollkommen in dem Rahmen der auch seither schon alljährlich beobachteten Zunahme des Stückgutverkchrcs, wie sie der industriellen und kommerziellen Entwickelung im Allgemeinen entspricht. Da- die Tarifermätzigung fast ohne jeden Einfluß auf das Wachsen dc-S Verkehres geblieben ist, läyt sich auch aus der Thatsacke entnehmen, daß der Speeialtaris sür bestimmte Stückgüter, der nach wie vor auf dem System der gleichen Einheit für alle Ent kernungen beruht, gleichzeitig etwa dieselbe proccntuale Steige rung erfahren hat. Der Ausfall an Frachte'innahmcn, der im Gebiete der säch sischen Staatsbahnen in der gleichen Zeit gegenüber dem Vor jahre durch die Herabsetzung der Stückgutsätzc hervorgerufcn worden ist, ist für Eilgut auf 260 000 -ft, für Frachtgut auf 1400 000 -ik abgeschätzt worden. Diese Mindereinnahme von insgcsammt über lAr Mill. Mark ist für das Budget der Slaats- Yahnverwaltung sicherlich recht fühlbar; sie würde aber zu recht fertigen sein, wenn dadurch eine wesentliche Erleichterung für den Ltückgutverkehr gewährt würde. Indessen ist von einer wesentlichen Erleichterung herzlich wenig zu spüren. Denn der gesammte Frachtausfall entspricht rund gerechnet einer Ermäßigung des Frachtsatzes um nur 25 «Z auf 100 kg Eilgut und 12 auf 100 Kg Frachtgut, oder, da die Mehrzahl der Stückgutsendungen im Gewichte erheblich hinter 100 kg zurückbleivt, um etwa 8—13 „Z für jede Sendung Eilgut und 3—6 „Z für jede Sendung Frachtgut. Vergleicht man diese zweifellos annähernd richtigen Ziffern mit den hochtönenden Worten, mit denen die Einführung der StaffelfäHe im preußischen Landtage angckündigt wurde, so kann man das Resultat vom Standpunkte dcS verfrachtenden PublicmnS au» nur al» ein geradezu klägliches bezeichnen. Da bei kommt obendrein noch in Betracht, daß auch diese minimale Ermäßigung für Sendungen bis zu 50 Km Entfernung über haupt nicht cinlritt und für Sendungen auf die Enrfcrnung von über 50 bis zu etwa 100 km, also in der Zone des notorisch stärksten Verkehrs, auch noch fast gleich Null ist. Es bleibt also die vcrhältnißmätzig geringfügige Menge solcher Güter übrig, die auf weitere Entfernungen versendet werden; bei ihnen spielt aber schon ihres höheren Werthes wegen eine Frachtermäßigung um 10 oder 20 H für die Sendung absolut keine Nolle, jeden falls kommt sic, was doch das Wesentlichste wäre, im Detailvcr- kaufe nicht zum Ausdrucke. Insoweit haben also zweifellos Diejenigen Recht behalten, die von vornherein der Meinung waren, die Frachtermäßigung werde zwar den Eisenbahnen sehr bemerklich werden, das Publi cum aber und insbesondere der kleine Mann, dessen geringer- werthige Güter in der Regel überhaupt nur auf kürzere Strecken verfrachtet werden können, werde nicht den geringsten Vortheil davon Haden. Bemerklich isr aber dem Publicum Eins geworden, und zwar in den letzten Jahren in immer steigendem Maße. Das ist die stetig abnehmende Pünctlichkeit und Ordnung im Srückgutver- kshr, ein Ucdclsrand, Uber den nachgerade eine einzige laute Klage von allen Seiten geführt wird. Man hätte meinen sollen, die Eisenbahnen hätten sich auf die von ihnen selbst erwartete und auch von anderen Seiten vorausgesagte Vermehrung des Stückguwerkchrs eingerichtet und könnten nun die thatsächlich cingctrercne. gar mchr abnorme Vcrkehrssteigerung mit Leichtig keit bewältigen. Aber das gerade Gegentheil ist der Fall! Im Stückgutvcrtchrc ist eine Unsicherheit eingerissen und sind Ver kehrsstockungen zu verzeichnen, wie sie im „Zeitalter des Ver kehrs" geradezu beispiellos sind. Was soll man dazu sagen, daß die Güterverwaltung aus dem Anhalter Bahnhof in Berlin Tage lang die Annahme von Gütern überhaupt verweigert hat, weil sie nicht mehr im Stande war, den Verkehr zu bewältigen? Ter kürzlich erlassene Ausruf der Leipziger Handelskammer mit seiner crassen Schilderung der Vcrkchrsverhältnisse auf den in Leipzig einmündenden Eisen bahnen zeigt, daß die Reichshauptstadt nicht allein steht. Auch die Zustande auf den Güterbahnhöfen in Erfurt und Elberfeld sollen nach den Berichten von Augenzeugen jeder Beschreibung spotten und Aehnliches kann man aus den verschiedensten Gegenden hören. Man frage nur einmal nach in den Kreisen der Industrie und des Handels, so wird man bald inne werden, daß jedes umfänglichere Geschäft unter diesen Zuständen leidet. Stöße von Reklamationen thürmen sich auf den Pulten der größeren Versender auf; nicht blos einzelne Stückgüter, sondern ganze Wagenladungen verschwinden zeitweilig . und tauchen dann an einer entlegenen Station wieder auf. Mancher ist froh, wenn er sein Stückgut aus dem Chaos des Eisenbahn verkehrs überhaupt herausrettcn kann; denn genug bleibt in dem Strudel zurück und fristet höchstens noch eine Zeit lang ein trübseliges Dasein in der Liste der unanbringlichcn Güter. Man darf sich bei solchen Verhältnissen nicht wundern, wenn sich Geschäftsleute hier und da wieder des Fuhrwerks auf der Landstraße bedienen, um ibreWaaren, aus deren pünctlicheLiefe rung «S ankommt, ordnungsmäßig zu erhalten, wie die Handels kammer zu Dessau von den Kleinhändlern ihres Bezirkes be- ricluct; in Zerbst, in Dessau, ja in Köthen zieht man jetzt das Lohnfuhrwcrk dem Eisenbahntransport für den Bezug von Gittern, besonders Matcrialwaaren, aus den Magazinen der Magdeburger Großhändler vielfach vor. Und ein Chemnitzer Großindustrieller, dessen öffentliche Thätigkcit ihn wahrlich nicht als Freund privater Verkehrsvermittlcr erscheinen läßt, Hal sich zu dem Bekenntnis; herbeigelassen, im Nahverkehr be ziehe man Güter vielfach schneller durch die Botenfrau als durch die Eisenbahn! Man fragt sich vergeblich, welche Gründe die preußische Eisenbahnverwaltung bewogen haben können, den Taris der Stückgutclasse ohne Rücksicht auf die damit correspondirenden allgemeinen Wagcnladungsclassen staffelsörmig zu ermäßigen und sich dadurch mit einer Unsumme neuer umständlicher Ar beit, hervorgerufcn durch das aus dem Sammeloerkehr in den Regicverkehr übergehende Stückgut, dessen Behandlung Ins da hin den Spediteuren gegen einen geringen Nutzen zufiel, zu be lasten. Nur ein Fachmann kann bcurtheilen, welche Masse von Arbeit an Uöbernahmc,Verwiegen,Bezetteln. Verladen, Entladen u. s. w. der Stückgüter früher der Bahnvcrwaltung erspart worden ist, als diese noch den Sammelverkehr benutzten; um wieviel besser die Ausnutzung der Wagen in diesem Verkehre war, wieviel Reklamationen der Bahnverwaltung durch die ver änderte Besördcrungsweisc jetzt mehr zuwachsen und wieviele Tausende Mark allmonatlich von den Entschädigungen für die Uederschreitung der Lieferfrist verschlungen werden. Noch un verständlicher wird das Vorgehen der preußischen Verwaltung, wenn man sich vergegenwärtigt, daß ihr eigener Ches, der Vater des famosen Stückgutstafscltarifcs, bei Berathung der Canal vorlage im preußischen Landtag mit dürren Worten erklärt hat, die Eisenbahnen seien an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekommen. Dem unbefangenen Beurtheiler möchte es da denn doch so scheinen, daß die Eisenbahnverwaltungcn im eigenen und im öffentlichen Interesse etwas Besseres hätten thun können, als Tarifermätzigungen schaffen, die in Wirklichkeit keine sind. Hätte man das Geld, das durch die Einführung des Staffel tarifs zum Fenster hinausgeworfen worden ist, dazu verwendet, die Verkehrseinrichtungen und den Betrieb der Eisenbahnen zu verbessern, die räumliche Ausdehnung der Ladestellen zu er weitern und genügendes, ausreichend besoldetes Personal anzu stellen, so hätte man etwas wirklich Gemeinnütziges geschaffen. So aber, wie es jetzt ist, quälen sich die localen Verwaltungs stellen der Eisenbahnen unter Aufgebot aller Kräfte vergeblich, den Anforderungen des Verkehrs gerecht zu werden; sie sind dazu einfach nicht im Stande, weil ihnen von den Centralstellen aus die nothwcndige Unterstützung fehlt. Es mng ja den preußischen Parlamenten angenehm im Ohre klingen, wenn der Eisenbahn- und Finanzministcr die unge zählten Millionen crußmarsckiren läßt, die im Eisenbahnbetrieb erübrigt worden sind. Aber schlimm wäre es. wenn sich dort Nieman- fände, der die Minister einmal auf die Kehrseite der Medaille hinwiese und nachdrücklich betonte, daß die Eisenbahn verwaltung trotz ihres riesigen Mehraufwandes im Stückgut verkehre das nicht leistet, wa» da» Publicum verlangen kann und verlangen mutz, weil sie über dem Sireben nach Ueber- schüssen wichtige Verkehrsinteressen vernachlässigt. Den jetzigen Uebelständen kann nur abgeholfen werden, wenn die Staffelung der Stückgutsätze entweder rückgäncim gemacht oder auf die all gemeinen Wagcnladungsclassen ausgedehnt wird. Erst dann werden die früheren geordneten Zustände im Ttückgutverkehre wieder kommen, die man durch die einseitige Staffelung des Srückguttarises ohne Noth vertrieben hat. Vermischtes» * Leipzig, 21. Februar. Die am 19. d. M. abgehaltene General - Versammlung der Kammgarnspinnerei Stöhr <L Co., in der 2971000 -// Acticncapital vertreten waren, genehmigte einstimmig die Bilanz und das Gcwinn- und Verluft-Conto, sowie die oorgeschlagene Verthcilung einer Dividende von 12 Procent für das Geschäftsjahr 1899 und die Ertheilung der Decharge sür die Verwaltung. Die Dividende ist am 1. Mai d. I. zahlbar. Das ausscheidende Mitglied -cs Aufsichtsrathes Herr C. Beckmann wurde durch Zuruf wieder gewählt. *— Leipziger Baumwollspinnerei. Die Bilanz am 31, December 1899 befindet sich unter den Inseraten auf S. 1501. *— Leipziger Nordvorstädtische Volksbank, e. G. m. b. H. Die Bermögens-Bilanz am 31. December 1899, sowie das Gewinn- und Verlust-Conto befinden sich unter den Inseraten auf S. 1498. § Dresden, 21. Februar. In der heutigen General-Ver sammlung der Vereinigten Stroh st off - Fabriken in Dresden gab zunäckfft Herr Director Günzburger einige Erläuterungen zum Geschäftsberichte und erklärte die Aus sichten für das laufende Geschäftsjahr als befriedigend. Der Vorsitzende, Herr F. v. Löhr, theilte mit, -atz der Aufsichtsralh sich veranlatzt gesehen habe, zur Deckung dringender Bedürf nisse und zur Herabminderung der Bankschuld zur Aufnahme einer provisorischen Anleihe im Betrage von 1 Million Mark, mit Procent verzinslich und rückzahlbar 1903, zu schreiten, wovon 500 000 von Mitgliedern der Verwaltung fest über nommen worden sind, während der Restbetrag den Actionären al pari zur Verfügung gestellt werden soll. Hieraus genehmigte die Versammlung einstimmig die Bilanz, sowie -ie vor geschlagene Verthcilung des Reingewinnes und crtheiltc den VettvältungSorganen die Entlastung. Ferner wurde beschlossen, die Zahl der Aufsichtsrathsmitgljeder von 4 auf 5 zu crböhen, und Herr Oberstleutnant z. D. v. Hartmann als fünftes Mit glied zugewählt. Tie auf 0 Procent festgesetzte Dividende kann sofort erhoben werben. *— Privatbank zu Gotha. Der Verwaltungsrath beschlotz, nach Abschreibung und Rückstellung von 60 000 -4t 7l4 Procent Dividende vorzuschlagen. * Berlin. 20. Februar. In seinem letzten Si tu ationsbericht schreibt „Der Consectionär" über die allgemeine Geschäftslage: Die vergangene Woche war nicht arm an Ereignissen, welche Handel und Industrie in Aufregung versetzten. Kohlen- noth und Maaren Haussteuer waren di« beiden The«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder