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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190105197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19010519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19010519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-19
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1901
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ZSSS am Lonfirmatton»ta- die sonntäglich« Form oder «ine noch reichere Ausgestaltung zu geben, c. den Text der Ansprache zu revidiren, ck. locale Einrichtungen, wie ha» Hingen der einzelnen Vers« de- Glauben-liebe- durch die Gemeinde zwilchen dem Bekenntnis) der einzelnen Glaubensartikel durch d»e Kon firmanden auch ferner zu gestatten, e. die erste und zweit« Frage, sowie di« Tonftrmatson-sormel zu ändern, k. auf den Lonfirmatian-scheinen die Worte »nach erfolgter Reise" zn de» d!« Trauung betreffend: s. der zweiten und dritten Ansprache «in« herzandringendere Form zu geben, b. zu fakul tativem Gebrauch ein Bebet unmittelbar vor dem Trauact ein- zusügen, c. di« Eingang-form«! vor den Traufragen auch ferner beizubehalten, ä. «in geeigneteres Gchlußgebet darzu bieten; 4) da- Begräbnis) betreffend: den Text der Kollekten revidiren zu wollen; 5) Ordination und Einweisung eines Geist lichen betreffend: die Form bet der Handlung etwas solenner au-zugestalten; 6) EinweifunaderKirchenvorsteher betreffend: dem Text auf Seite 140 der Agende etwa folgenden Zusatz zu -eben: »vor Allem sollen sie selbst als treue Glieder der Kirche sich erweisen und durch gottseligen Wandel ein löbliche» Beispiel geben, auch die Aememde allerwegS auf dem Herzen tragen und fleissig für sie beten"; 7) Grundste, nl« auna einer neuen Kirche be treffend: ». einen liturgischen Anfang für diese Feier, k eine würdige Einleitung der üblichen Hammerschläge, c. ein reichere» Bebet für den Schluss darzubieten; 8) Einweihung eener Kirche betreffend: für den Fall, dass die Gemeinde schon vor dem Eintritt des Festzuge» sich un Gotteshause versammelt hat, von her üblichen Schlüssel übergabe und feierlichen Oeffnung des Hauptportals Abstand zu nehmen; v) Einweihung «ine» neuen Gottesackers betreffend: unter Wegfall der die Zeit der Einweihung regeln den Bemerkung die Feier in bestimmterer Weise zu ordnen; 10) Zusätze zu Agende und Gesangbuch be treffend: «. die Aufnahme einer Geschichte der Zerstörung Jeru salems in die Agende und b. die Anfügung eines für Kinder- gotteSdienste bestimmten Anhang» an daß Gesanabklch abzu- lehnen. Endlich aber „die auf die Agende beziehentlich da» Ge sangbuch Bezug nehmenden Petitionen durch vorstehende Beschlüsse für erledigt zu erklären". Nach längerer eingehender Begründung der Anträge des PetttionSauSschusseS durch den Referenten Oberconsistorialrnth v. Dibeliu» nahm O. G r a n e - Chemnitz das Wort, um einigen Wünschen bezüglich der Taufformcl Ausdruck zu geben, insbesondere daß das Wort „Glaube" im kirchlichen Sprach gebrauch nur in dem Sinne verwendet werde, wie cs unsere evangelisch-lutherische Kirche lehre. Oberconsistorialratb I). DibeliuS ergänzt sein Referat noch mit der Mittheilung, daß der Sonderausschuß auch noch sein Einversiändniß drmir erklärt habe, daß sämmtliche in die Agende auigenonnnenei: Stellen der heiligen Schrift nach dem Wortlaute des revidirten Textes abgedruckt werden. Die dadurch bedingten Aendernngen sind fast durchgängig von geringem Belang und werden als solche von den Gemeinden kaum empfunden werden. Nur wird die ein« und andere Intonation, die nach dem durchgesehenen Texte nicht mehr recht sangbar ist, in Wegfall zu brinäen sein. Nach einigen Bemerkungen des Sbnodalen prim Wetzke - Bautzen gab Gup. Meyer-Zwickau seiner Befriedigung AuS druck, daß bei der Vorlage eine Anzahl Vorschläge der sächsischen kirchlichen Conferenzen Berücksichtigung gefunden haben. Vice präsident OberhofprcdiHer l). Ackermann spricht seine Zu stimmung zu den Ansschuhvorichlägen aus und ist sehr damit einverstanden, daß der Ausschuß sich gegen zahlreiche, auf Schcmatisirung des geistlichen Amtes hinauSlaufende Anträge und Wünsche ablehnend verhalten habe. Geh. Justizrath Dr. Otto-DreSden wünscht, daß der Zritvunct der Einführung der neuen Agende nicht zu Wei: lsinauSgeschobcn werde. Hierauf wurden sämmtliche Anträge des Sonderckusschussco einstimmig zum Beschluß erhoben. Den zweiten Gegenstand der Beraihungcn bildete die Petition des Vorstandes des Vereins sächsischer Kirchen beamten um Erlaß eines Gesetzes, durch welches künsiig auch den kündbar angestellten Kirchenbeamte», sofern sie in ihrem Kirchendicnste ihre hauptsächliche Beschäftigung und ihren wesentlichen Unterhalt finden, die Pensionsbcrcch- rigung der Hinterbliebenen verliehen wird. Be richterstatter Superintendent Sprau ger- Borna. Ter Peti tionsausschuß beantragt, „die Petition, soweit in ihr die Erwirkung einer Gesetzesvorlage von der jetzigen Synode be gehrt wird, auf sichberuhe n zu lassen, im klebrigen aber an das Kirchenrcgiment zur K e n n t n i ß n ah m e abzugeben". Der Kommissar de» Kirchenregiments Geh. Rath Mensel erklärte dir Zustimmung des Kirchcnregimcnts zu dem AuS- 'chußantrag. Nach einer kurzen Bemerkung des Sup. Lieschke- Plauen wurde der Antrag ohne weitere Debatte cinsti m m i g angenommen. Hierauf folgte die Bcrathung über die P etitione n 1) de» Realschnldircctors Prof. Albrecht in Crimmitschau und Genossen, 2) der Geistlichkeit der Stadt Chemnitz. 3) der freien Ephoral- conserenz der Ephorie Leipzig l. 4) des Pfarrers Blanckmeister in Dresden und Genoßen, 5) des DiakonuS EbelingZn Leipzig und Genossen, 6) des Archidiakonus Lic. vr. von Kriegern in Leipzig und Genossen, die Führung des PastortitclS fettens der Diakonen und beziehentlich die grund sätzliche Abgrenzung der Rechte und Pflichten der Geistlichen an derselben Kirche betreffend. Bericht erstatter Geh. Kirchenrath Sup. v. Pank - Leipzig. Der PetitionSauSschuh beantragt, die Synode wolle beschließen: i) Da» Kirchenregiment um Erlaß von Ver ordn ungenzuersuchen, durch welche I. allen confirmirten Geistlichen die gemeinsame Amtsbezeichnung „Pastor" beigelcat wird, unbe schadet der Weiterführung der die besondere geistliche Stelle be zeichnenden Namen: Archidiakonus, Protodiakonuö, erster, zweiter u. s. w. DiakonuS, Subdiakonus, in allen das geistliche Lehn betreffenden Beziehungen, und unter Beibehaltung der Amtsbezeichnung „Pfarrer" bezw. „Obcrpfarrer", „?»etc>r pri- mm-il»; , „Stadtpsarrer" u. s. w. für die Inhaber von Pfarr ämtern neben dem Titel „Pastor". II. bezüglich der Bertheilung der Arbeiten an einer Kirche mit mehreren confirmirtcn Geistlichen angcordnet wird: In jeder Parochie mit mehreren confirmirten Geistlichen ist eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende schriftlich niedcrzulcgendc Arbeitsordnung sowohl tür die gottesdienstliche als für die außergotteSdienstliche geistliche Thättgkeit im Einvernehmen mit den Geistlichen aufzustellen, und, nach Gehör des Kirchen vorstände», dafern Uebcreinstimmung der Betheiligten besteht, von der Supermtendcntur zu genehmigen. In Streitfällen ent, scheidet zunächst die Kircheninspection. Eine Abänderung der Ar beitsordnung ist statthaft. Bezüglich der gottesdienst lichen SmtSarbeit sind die zwei Grundsätze zu beachten: 1) Keiner der Geistlichen darf von der Predigt im HauptgottrS« dwnst völlig au»aeschloffen werden; 2) dem Pfarrer sind gewiss« HauvtgotteSdienste vorzubehalten au» der Reihe derer, welch« an den drei hohen Festen, am Neuiahrs-, Epiphanias-, Himmel- fabrt»-, Reformation--, Srntedam-Fest«, an Len Bußtagen und am Todtensonntaae, sowie an Tagen mit außerordentlichen Gottesdiensten staüfinden. Hl. bezüglich der besonderen Rechte und Pflichten der an derselben Kirch« angestellten confirmirten Geistlichen folgend« Richtlinien gegeben werden: Dem „Pfarrer" al» Ver treter der Parochie und ihrer Einheit nach innen und außen liegt ob und steht zu: 1) der Vorsitz im Kirchenvorstande, 8) der amt liche Verkehr mit den Behörden, dem Kirchenpatron, anderen Pfarrämtern u. s. w., 8) die Leitung der pfarramtlichen Ge schäftsstelle, Führung der pfarramtlichen Acten, Uebcrwachung der Kirchenbuchsührung, 4) die Aufsicht und Verfügung über di« Kirchenbauten, 5) die Ueberwachung der gottesdienstlichen und gemeindlichen Ordnungen, 0) die Einladung der Geistlichen»»» gemeinsamen Berathungen und die Leitung dieser. 7) die An nahme brr Aufaebotsanmrldunaen, die Abhaltung der Sühne- versuch«, die Behandlung der ShediSpenS« und Wiedertrauung»- fachen, sowie der kirchlichen Austritt»- und UebertrittSfäll«. v. den „Pastoren" liegt ob und steht zu für das ihnen über wiesene Arbeitsgebiet: 1) die Führung eigener Korrespondenz mit den Behörden, Pfarrämtern u. s. w., nicht nur in persön lichen, sondern auch in amtlichen Sachen, soweit solche durch di« Arbett-ordnung ihnen übertragen sind, 2) die Führung be sonderer Acten, au» welchen die nöthigrn Anzeigen, Bericht« und AuSkünft« an da» Pfarramt, soweit nöthig. unter Vor legung der Arten zu erstatten sind, gleichwie den Pastoren, so weit eß in Sachen ihre» Amt»bereiche» erforderlich ist, Einsicht in die pfarr-mtlichen Acten zustehl; 8) Anwetsungen der Kirchen beamten bei den den einzelnen Geistlichen obliegenden Amt»« arbeiten; 4) die Behandlung folgender pfarramtlicher An« gelcgenbeiten, soweit dies, durch die Arbeitsordnung ihnen über- kagen sind: AufgebotSaufnahmen, Sühneverfuch«, Ehedi-Prn»- und «iedertrauungSsachen, Austritt»- un» UeberwtttSfäkl«, letztere jedoch nur, sofern nicht nach gesetzlicher Bestimmung der Pf-rrer zuständig »ft (ß 2 de» Mandats vom W. Mkttar 1827/ den Uebrrtrttt von «wer christlichen Lmfession zur anderen betreffend, und - « de- ««setz«- »»» 80. Juni IS70, die Ein« sührun, der Tivilssand-rMrv.F. w. betreffend). 1 IV. bezüglich de» Rana» unh«mt-,,,häftn,sse» «wischen den an derselben Kirche angestellten confirmirten Geist lichen zum Ausdruck gebracht werde: X. All« Geistlichen sind als „Pastoren" vollberechtigte Träger de» geistlichen Amtes und parer, jedoch der Pfarrer al» „erster Pastor" primu» mter per«», mit dem Recht de» Vortritts und Vorrange» den Anderen vc.« geordnet, diese ihm und, nach d« Reihenfolge ihrer Aemi/e, einander nachaeordnet. S. Der .Pfarre?' ist nicht Vorgesetzter der übrigen Geistlichen, dies« nicht Untergebene de- Pfarrer»; aber sie sind dem Pfarrer al» Vorsitzendem des gcistttchen Col legiums und als Leiter der pfarramtlichen Geschäfte geschäft lich unterstellt. O. Jeder Pastor ist innerhalb des ihm zuge wiesenen Arbeitsbereichs pastoral selbstständig, jedoch nicht be fugt, gottesdienstliche und gemeindliche Ordnungen eigenmächtig ohne Zustimmung des Pfarrer» bezw. Gehör der übrigen Geist lichen zu ändern oder neu zu treffen. In Streitfällen entscheidet der Ephoru». 2) Die oben genannten Petitionen hierdurch für er ledigt zu erklären." Nach der sehr eingehenden Begründung de» Bericht erstatters sprach als erster Redner Consistorialpräsident von Zahn: lieber die Tttelfrage und di- Geschäft-eisttheilung unter den Geistlichen sei schon sehr vt«l geschrieben und ge sprochen und dadurch vielfach über die Stellung des Konsistoriums zu diesen Fragen ein falsche- Bild verbreitet worden, während aus dem Berichte des Cansistoriums doch hcr- vorgehe, daß es in beiden Fragen den Wünschen und Anträgen per Diakonen iveit entgegeugekommen sei. Schmerzlich für die oberste Kirchenbehörd« und von Schaden für das An>ehen der Landeskirche sei es aber, wenn Angriffe mir solchen Mitteln und mit so wenig gewählten Ausdrücken von zwei Kirchenzeltungen öffentlich gegen die oberste Kirchcnbehürde gerichtet werden. Den Geist, der aus diesen Anerkennungen spreche, der mit Forderungen herantrete, wo mcm bisher Bitten gewöhnt war, sollten wir doch nicht in die Kirch« cinztehen lassen. Wohin sollte es führen, wenn die Aattationstreibercien vom politischen Gebiete herüberkämen auf das kirchliche Gebiet. Der kirch liche Organismus fordere zu seinem Bestände die Erhaltung gewisser fester Ordnungen, und das Kirchenregiment fühle sich verpflichtet, diese ausrcchi zu erhalten. Dao Konsistorium komme berechtigten Wünschen gern entgegen und «rage den Bedürfnissen dec Gegenwart für die Weiterbildung unserer kirchlichen Institutionen gern Rechnung, um so mehr aber dürfe die Erwartung ausgesprochen werden, daß die- dem Kirchen regimente nicht erschwert werde durch das Verhallen kirchlicher Kreise, und es dürfe ferner gehofft werden, daß au Stelle des Mißtrauen» und der Mißdeutung, die die Kundgebung des Lomistorium» in diesen Fragen erfahren habe, wieder das alce wechselseitige Vertrauen ircie. Das Konsistorium lehne keine Kritik seiner Entschließungen av, aber sie solle nicht mit Mitteln arbeiten, die der Kirch« und ihren Dienern nicht anstehen. Wohl seien seine, Redner», Worte ernst, es seien aber anch ernste Gefahren, vor denen wir stehen; sie sollten avcr auch sreuiid- liche Worte sei»» und bleiben, und er hoffe und wünsche, daß sie als freundliche Mahnworte auch freundliche Aufnahme draußen finden werden. Die Vorlage des Sonderansschusses anlaugend, so entsprech« diese bei» Absichten des Konsistoriums durchaus, und er bitte die Svnode, ihr cinmüthig zuziistimmen. Synodal Lehmann- Zwenkau bemerkt, das feste Auf treten des Konsistoriums werde im ganzen Lande der sympathischsten Aufnahme begegnen. Kr möchte den heutigen Geistlichen nicht Alles geben, Wn-S sic wünschen. Vicepräsident V. Ackermann-Dresden bedauert, daß eS als uokhwendig erachtet werdeu mußte, auch ausdrückliche Vorschriften über das Rangvcrhältniß der Geistlichen zu er lassen. Eine Rangverschiedcnheit sei unentbehrlich, damit die Ordnung in der Kirche crbalten werde. Auch die Be stimmungen, die heute beschlossen würden, würden nicht aus reichen, in allen Fällen den collcgialcn Frieden zu sichern, da, wo es an Tact und an der nötyigen Rücksichtnahme auf die AnitSbrüder und auf die Gemeinden fehle; er glaube aber, daß die in den Anträgen dcS Ausschusses gezogenen Richtlinien nicht ohne heilsame Wirkung bleiben werden. Synodal Graf Vitzthum-Dresden: Wenn sich nicht Alles in persönliches Belieben auflösen solle, müsse Einer unter Mehreren verantwortlich in der Gemeinde sein, und die Petenten möchten sich nur nach den Beispielen im öffentlichen Leben umsehen. Die Kirche bestehe nicht dlos an« coordinirten Geistlichen, sondern anch aus Gemeinden. Die Kirche könne nicht bloS dazu da sein, Rang und Ehrenslellung zu gewähren. Man müße wünschen, daß es dem Kirchenregiment gelingen möge, diesen Geist überspannter Ansprüche, der von der Weit her sei, von der Kirche fern zu halten und zu überwinden. Pfarrer K r ö b e r - Leipzig glaubt nicht, daß die Petenten dem Landesconsistorium einen chrfurchtsverletzcnden Vorwurf haben machen wollen, und bedauert, daß von anderer Seite noch gegen die Motive der Diakonen Worte gefallen sind, die verletzen müssen, wie der Vorwurf der Begehrlichkeit. Man solle die Unterschiebung von Motiven, die nicht vorhanden sind, doch unterlassen. Die evangelische Kirche kennt nur ein geist liches Amt und keine hierarchische Abstufung. Suchen wir mit gegenseitiger Achtung den Motiven beider Parteien ent- gcgenznkommcn. Ec wünsche, daß die zuständigen Factoren auf eure möglichst gerechte Verthcilung der Amtsgeschäfte in dieser Arbeitsordnung hinwirken. Kirchenrath Superintendent vr. S chm i d t - Annaberg nieint, daß die Petitionen lediglich ausgegange»» seien von den Diakonen dcr Kirchen in großen Städten und nicht denen aus der Provinz. Die Geistlichen der große»» Städte »verden sich aber ain allerersten über d»e Verordnung ksinwcgsetzen. Wenn ein guter Wille vorhanden gewesen wäre, wäre di« Petition überhaupt nicht nöthig gewesen. Archidiakonus Reichel- Dresden empfiehlt auf das Ange legentlichste die einstimmig« Annahme des AuSfchußantrages. Gtadtrath Meister-Lhemnitz tritt ebenfalls für die Forderungen der Petenten ein; für die Berechtigung dieser Forderung sei ihm die Auffassung deS KirchenrcgimentS voll ständig maßgebend. Zur Generaldebatte sprechen weiter noch die Synodalen Superintendent v. Frotscher-Werdau, Bürgermeister vr M e t t i g - Frankenberg, dcr sich gegen die Annahme deS Antrages unter I ausspricht, da den Pfarrern eine gewisse Autorität gegenüber den anderen Geistliche»» in größerem Maße cingeraum» werde»» müsse, als e» durch die Vorlage geschieht, ferner Pfarrer Kröber - Leipzig, vr. Schmidt- Annaberg, M e, st e r - khemnitz. OberregierungSrath Prof, vr. H ä p e - Leipzig, der sehr warm die Petitionen vertritt, und Oberpfarrcr vr. Klemm-Strehla. In die Specialdebatte eintretend, erklärt zu Punct l de» Ausschusses Pastor prim. W e tz k e - Bautzen, daß er nicht ander» könne, als diesen Punct abzulehnen, wogegen Ober pfarrer 0. Graue- Chemnitz sich zu Gunsten de» Ausschuß antrages aussvricht. Punct I wird hierauf gegen 7 Stimmen angenommen, ferner einstimmig und ohne Debatte Punct II, Hl, IV und der Schluß des AuSschutzantrage». Den Schluß bildete die Bcrathung über die Petition de» DiakonuS Ebeling in Leipzig, die Einführung von Geetsorgerbezirken betreffend. Berichterstatter Superintendent Meyer« Zwickau. Der Petitionsausschuß b e- antraat: 1) Die Petition, soweit sie die Einführung von Seel- sorgerbezirken in allen Parochie«, in denen mehr al» ein con- firmtrter Geistlicher angestellt ist. durch die landeskirchliche Gttetzgebung erstrebt, zur Zeit auf sich beruhen zu lafsen.dagegen g) da» hohe Landesconsistorium -u « rsuch « n, daß es sein« bisher erfolgreichen Bemühungen fortfetze, di« Einrichtung von Seelsorgerbezirken auch in den Gemeinden, die sich dazu noch nicht entschlossen haben, zu veranlassen; daß e» da, wo kein« genügenden Gründe gegen die Ein führung von Seelsorgerbezirken vorhanden sind, dies« Ein richtung anordnen; und daß da- Landesconsistorium für di« Aufstellung von Regulativen Über di« Seelsorgerbezirke folaende Be stimmungen zur Beachtung vorschreib«: , ein Pfarrer. d«r zugleich ein Evhoralami bekleidet oder sonst mit Amt»« acschäften überhäuft ist. kann nicht zur Urbernahmr eine- Bezirk,» genöthigt werden; d. «» ist al» Regel anzusehen, daß die kirchlichen Amtshandlungen einschließlich de» Kon« firinanden-Unterrichte- mit Ausnahme der Handlungen, di« wochenweise vollzogen werden, dem vezirksgriftlichen Zu- stehen; e. die Gemeindealiede» dürfen nicht behindert werden, für den einzelnen Fall einen anderen al» den zuständigen Geistlichen sich zu wählen; geschieht die», so hat -er di« Amtshandlung v»ll-teßenh« Geistlich« dem zuständigen Geiste licken v«h« davon Mttthttlung -u mach««; ck. tzi« Geist lichen der Parochie sind von Zeit zu Zeit von dem Pfarrer zu genieinsamer Berathung über oie Arbeit in den Seel- sorgerbezitten zusammen zu berufen; e. jedem Bezirk-geist- lichen isszur Mithilfe bei der seelsorgerischen Thättgkeit, inß- besondir, für die Zwecke der kirchlichen Armenpflege «m oder mehrer« Helser au» d«r Mitt« Kirchenvorjtandes zur Seite zu geben. Nach kurzer AuSsvrache wurde der Ausschuhantrag mit zwei Zusatzanträgen de» Synodalen Kröber-Leibzig mit überwiegen der Mehrheit angenommen, worauf die Sitzung nach reichlich fünfstündiger Tagung geschlossen wurde. Nächste Sitzung Montag. Vormittag» 10 Uhr. tz, Der feierliche Schluß der 7. ordentlichen eoangelisch- lutyerischen Landessynode ist Von den in Lvenzelicis beauftragten Staatsministern auf Donnerstag, den 23. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Saale der Ersten Ständekammer fest gesetzt worden. Vermischtes. —- Der Verein »er Deutsche!» Kausieule versendet seinen Jahresbericht für das Jahr 1900, dcr von einem erfreu lichen Aufschwung« des Vereins Zeugttiß ablegt. Der Mitglieder bestand hat ein« Erhöhung von 4674 auf 5532 erfahren, wobei der Verein die Zahl seiner Ortsvereine und Zahlstellen auf 76 brachte. Im Ganzen war der Verein am Schluffe des Jahres iu 349 Orten vertreten, so daß sein« Entwickelung als nationale Dettimgung gute Fortschritte gemacht hat. Erklärlich werden diese auch durch die ganz außerordentlichen Leistungen des Ver eins. So zahlte derselbe im vergangenem Fahre in seiner Kranken- und Begräbnißcaffc 68 613 an Stellenlvsenunter stiitzunq (ohne einen Nachweis der Hilfsbediirftigkeit zu ver- langcn) 9352 -F. Hier ist ein: Verminderung der Ausgcvben ein getreten, Dani dec wesentlich verbesserten Stellenvermittelung d«S Vereins, für dir im letzten Jahre 6750 -4k auh'gewandt wurden, gegen 3962 -4k im Jahre vorher. Der Verein legt eben Werth darauf, in wirksamer Weise nach allen Richtungen den Stellenlosen Hikfe zu bieten und werden aus diesem Grunde die Ausgaben für Stellenvermittelung im lausenden Jahre schon eine weitere wesentliche Steigerung erfahren. Der Verein hat weiter an Unterstützung in besonderen Nothfällen 883 -4k gezahlt, für Bildungszweckc 1983 -4k. für Rechtsschutz 846 -4k. Der neu begründeten Pensionscaffe, deren Leistung:» allen Mitgliedern ohne besonderen Beitrag zuloimnen, wurden 6007 -4k zugcführt. Trotz dieser großen Leistungen l>at sich sa- Gesammtvermögen nm 24 737 erhöht und beträgt jetzt 173 351 -4k. Ganz be sonders erfreulich ist der Abschluß der Krankenkasse, die am Schluffe deS Jahres nahezu die gesetzlich vorgeschriebene Höhe des Reservefonds erreicht hat. Der Verein hat sich im ver gangenen Jahre hervorragend an allen Veranstaltungen bethet- ligt, die zur Abstellung von Mißständen im kaufmännischen Beruf dienen sollten, und so nach jeder Richtung seine Aufgabe als Beruf-Verein erfüllt. Nach wie vor hat der Verein sich von allen Treibereien auf ttstgiösein oder politischem Gekiest fernge halten. Nähere Auskunft ertheilt das Bureau des Vereins, Berlin K. 14., Dresdener Straße 80. -- Hamburg, 18. Mai. Die beiden Bremer Fischdampfer „PrimuS" und „Düsseldorf" sind mit ihrer ganzen Besatzung beim Fischfang in der Nordsee untergezangen. Da» nach London bestimmte Schiff „AndeS" wurde auf hoher See unweit Fischpoint entmastet von der Besatzung verlassen. Ein Mann ertronk. Der Liapitän und 15 Mann wurden von den» Transportdampfer „Algeria" ausgenommen und in Port Elizabeth gelandet. (Boss. Ztg.) AuS Thüriuqen, 18. Mai. In Mönchröden bei Coburg sprang ein 27jähriger Kaufmann auf einer Treppe einem Mädchen nach. Er glitt dabei ans und schlug so unglücklich mit dem Hinterkopfe auf eine Stufe auf, daß infolge Blutergusses in das Gehirn der Tod nach 10 Minuten eintrat. — InDreffen- dorf bei Coburg durchschisitt die Bauersfrau Stenglein dein ziveijährigen unehelichen Kinde ihrer Tochter die Kehle und ver barg die Leiche in der Streu. Die Mörderin wurde verhaftet. — In Arnstadt wurde «in Rentier verhaftet, der aus dem Fenster seiner Wohnung auf auf dec Straße spielende Kinder geschaffen hatte. — In Mühlhausen verlor ein sechsjähriges Mädchen beim Aufschlagen auf einen scharfkantigen Stein daS eine Auge völlig. Ein achtjähriges 'Kind, das Wasser aus der Unstrut schöpfen wollte, fiel dabei ins Wasser und ertrank. — Um den Bürgermeisterposten in Lobenstein halben sich 22 Leute beworben, darunter auch ein ehemaliger „Portepöefähnrich". — In Z e i tz wurden in der städtischen Badeanstalt 6 männliche und 2 werbliche Personen, oie zur Baptisten-Grmeinde übergetreten sind, getauft. — Der Gemcinderath in Z wö he n bei Jena hatte beschlossen, bei dein Ministerium gegen die geplante Erhöhung der Getrridezölle vorstellig zu »verden. Das fürstliche Landrathsamt hat die Petition mit dem Benlerten zurückgegeben, daß ein Ge- mrindrrath in dieser Frage nicht compestnt sei. — «Sttzetzbur- «. tz. T-, 18. Mai. (H i st o r isch e S Fest spiel.) Die Aufführung findet am 27. Ma! (Pfingstmontag) mit darauffolgendem Festzuge und Feldlager statt. Durch Er»' legen von Extraziigrn aus Nürnberg und Würzburg, ivelche Abends wieder zurückgehen, ist es den Besuchern ermöglicht, früh abreisen, das Festspiel mit Zug und Feldlager besuchen und Nacht» wieder zu Hause sein zu können. --- Eine »anlen-tserthe Einrichtung traf, wie wir in der „Konst. Zig." lesen, die Gcneraldirection der toürttembergischen Staatsbahnen, indem sie d-n Bahnarbeitern, die auf offener Strecke bisher allen ttnbildcn des Wetters preisgegebcn Warrn. Zelte und tranSvortablc Kockösen zur Verfügung stellt, dansii sich die Arbeiter :iue wc^me Koit untn schützenden» Dach bereiten lvniicu. ---- Eine geheimuitzvolle Berl»fiensch«fk. Eine sensationelle Affair« wird au» Biberwier in Tirol gemeldet: Am 20. Februar d. I. starb in dieser Ortschaft der ledige Bauer Engelbert Pfennig mit Hinterlassung eine» «igenhäudig ge schriebenen Testament», worin er sei». Hau» sammt Einrich tung und außenstehende Capitalien von etwa 9600 lAuldcu dein Pfarrer von Ebrwald zum Bau einer neuen Kirche vermachte. Diese» Testament enthält nun den weiteren wörtlichen PassuS: „Was sich sonst noch in «eiuem Nachlaß besiudet, e» sei Geld oder Gelde-Werth, vermache ich dein hochwurdigen Herrn Pfarrer in Biberwier, Wilcher e« iu der von mir be stimmten Weise zu verwenden hat, so wie ich e» ihm aesagt habe, dieser soll mein Erbe sein." E» hat sich nun »» dem Keller de» Gerstorbenen vergrabe» rin weiterer Nach laß von etwa 100,000 Gulden vorgesunden. E» ist nicht zu erklären, wie dieser in einfachen Verhältnissen aus seinem Grundbesitz lebende Häusler ei» solche» Bermögen hätte er werben können. Nun ist noch iu Aller Gedächtniß, daß vor etwa 25 Jahre» rin Geschäftsmann au» der Nachbarpfarrei Ehrwald, von einer Geschäftsreise mit viel Geld zurückkehrrud, auf der Straß« von Biberwier nach Ebrwald ermordet und h*r»udt wurde. Maa fragt sich unwillkürlich, ob der Besitz »higeu Nachlasse» nicht mit diesem Mord im Zusamineahaag stehe» könnte. Auch da« Legat zur Erbauung einer Kirche iu Ehrwald, wo der Ermordete begrabeu liegt, deutet auf einen Zusammenhang mit dieser Sache hi». — Ver», 18. Mai. Ti« Leichen der am Barnapaß aus der italienischen Grenze in einer Schuerlawine verunglückten acht Italiener find nun sammtlich gefunden und in Misox (Graubllnden) beerdigt worden. Bi» auf einen waren all« umgekommeu. Sir find Angeböriae derselben Familie Moinrtti au« Eampodolcino. (Voss. Ztg.) ----- Die elektrisch« verninabatzu. Schon im Jahre 1800 haben die eidgenössischen Behörden dir Concession zum Bau einer elektrischen Eisenbahn von Gamaden (Graubünden) nach Lampocologno (italienische Grenze) mit Abzweigung nach M. Moritz und Pontresina ertheilt. Die Bahn würde etwa Millionen Mark kosten. Da nach einiger Zeit di« «lbula- bahn (Lr. Moritz-ThusicN. sowie die italienlsche Veltliner Bahn Gondrio Tirana eröffnet werden, dürfte sich dcr Fremdenver kehr nach dem Berninapaß bedeutend steigern c-halb wurde da- Projekt einer elektrischen Berninabahn entworfen, für die gegenwärtig von schweizerischen, italienischen und englischen Kapitalisten Studien gemacht werden. Durch diese Bahn und die Veltliner Bahn würde eine ununterbrochene Eisenbahn Verbindung zwischen Mailand und Kur hergestelli. »voran sich sowohl im Kanton Graubünden, namentlich im Engadin, als »n Oberitalien große Erwartungen knüpfen. In Oberitalien nimmt man an, daß es in Folge der Berninabahn dcr Stadt Mailand ermöglicht werde, die Bcdürfnißgegenstände des Engadins, die während dcr Frcindensaison sehr bedeutend sind, zu decken. Wenn die Bahn gebaut ist, Wirts das Engadin ohne Zweifel von den Italienern in den heißen Som»nermonaten viel mehr besucht, als gegenwärtig. Das Organ der italieni schen Bahnen erwartet, daß alle maßgebenden Körperschaften den Plan einer Eisenbahn von Tirana nach Samaden lebhaft unterstützen. Die Berninabahn würde zuin TheO die bestehende Berninaslraße benutzen. Als Stationen sind vorgesehen: Sainaden, Pontresina, Berninafälle, Bcrninahospiz, Poschiavo. Le Prese, Brusio und Campocologno. Die Länge der Bahn beträgt 51 Kilometer, die Spurweite 1 Meter. — Nack» einer Statistik, die von dcr New Rocker „World" aufgestellt wird, ist Newport jetzt die Stadt, die die m eiste n Theater, Singspielhallei» nno Circus enthält. In New Uork iji die Zahl der Sitzplätze, welche die verschiedenen Etablissements an dcmsekden Abend dem Publicum zur Ver fügung stellen können, 123 795; in London sind es 120 950 Sitzplätze und in Paris nur 82:(Z1. London besitzt die meisten Theater iin engeren Sinne, nämlich 39, New shork hat deren 31, Paris 24. Unter den Theatern hält das Pariser Chstelet den Record in dcr Zahl der Plätze, cs faßt 3600 Personen, die New Aorker Oper kann nur 3549 anfnchmcn, und in London haben das Drury Lane und das Standard je 3500 Plätze. Dagegen hat New Bork einerseits die kleinste»» Theater, sein Madison Square (646 Plätze) und sein Lyceum (650) und andererseits die geräumigsten Concertsäle, Madison Square (9000 Plätze) und Grand Central Palace (8000), Nach Schluß -er Nedattion eingegange». La u> dtesn «kadrit mNg-td-iN«». währo» »-« Druckt« «ugel-ufriini -ad«», »t» Ichon oil« drr lledert-rist rrs-MO, d-r Urd-cti» Mcht Vitt« ist »üt-ui kir Berftv»»tlui>^» uud »ov«rftii»tllche lUcht »a» «uo»»rNt» t» »»»«. * Metz, 18. Mai. (Telegramm.) Nach der Parade bei FreScaty kehrte ver Kaiser an der Spitze einer Compagnie Znsanterie und einer Schwadron Dragoner mit den Fahnen und Standarten nach Metz zurück und begab sich, vom Publicum überall lebhaft begrüßt, nach dem BezirkSpräsidium. Dort wurde eine Conferenz über die geplante Erweiterung deS Weichbildes der Stadt abgehalten, au der der Statt halter, der commandirende General, der Gouverneur und der Bürgermeister theilnahnien. * Metz, 18. Mai. (Telegramm.) Das heutige Paradediner gewann eine besondere Bedeutung dadurch, daß eS gleichzeitig der Geburtstagsfeier des Kaiser» von Rußland galt. Ausgehend davon, daß eS eine alte liebe Tradition deS preußischen Heeres sei, die Festtage der rnssischen Monarchen mitzufeierv, er innerte der Kaiser in einer bei diesen» Diner ge haltene»» Ansprache daran, daß vor bald einem Jahre unter der Zustimmung aller Mächte dem Generalfeldmarschall Grafen Waldersee das Obercommando in Petschili über trage»« wurde. Wem« jetzt d«e Hoffnung vorhanden sei, daß da- Gros der verbündeten Truppen bald in die Heimath zurückkehren könne, so wäre dies nicht zum kleinsten Theile den« Vertrauen zu verdanken, das der Kaiser von Rußland den« Grafen Waldersee schenkte und erhielt. Mit den« Wunsche, daß die in China zwischen allen civilisirten Völkern besiegelte Waffenbrüderschaft der großen Sache deS Frieden- zugute kommen möge, brachte der Kaiser am Schlüsse seiner Rede ein Hoch auf Kaiser Nicolau» aus. Um >/»2 Uhr war der Kaiser in russischer General-uniform vom BezirkSpräsidiunr zum Galadiner nach dem allgemeinen Osficiercasino gefahren, eScortirt von einer Schwadron Dra goner und vom Publicum mit stürmischen Hurrah rufen begrüßt. Un« '/t6 Uhr ist der Kaiser mittel- Souderzuge» abgereist. Dcr Reichskanzler war zur Verabschiedung auf dem Bahnhof anwesend. Die Herren der russischen Botschaft reiste»« gegen 4 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Berlin ab. * Pest, 18. Mai. (Telegramm.) Abgeordneten haus. Ministerpräsident Szell beantwortet eine Interpellation des Abgeordneten Kossuth über die Erwerbung Der Niederlassung in Tientsin. Sir sei mit seinem Wissen und mit seinerZustimmung geschehen. Es Handl- sich nicht um eine Occupation, die einen Act der Eroberungs- und Colvnialpolitik bedeuten würde. Nach dem die Errichtung eines Consulatcs in Nocdchina nöthig gewor den sei, habe man Tientsin gewählt und gleichzeitig, wie dies in China Gepflogenheit sei, einen Gebietsstreifen in Besitz ge nommen, damit dort Consulatsgvbäude errichtet »verden und die österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen sich ansiedeln können, denn eine solche Niederlassung genieße, obwohl sie der Souve ränität Chinas unterstehe, gewisse, den Schutz ihrer Bewohner verbürgende Jurisdictionsrechtr. Das Settlement sei 600 000 Quadratmeter groß. Oesterreich-Ungarn habe sich nicht mit dcr Lage zufrieden geben können, daß andere Mächte bedeutende Ge biete occupirten, während es nicht über einen Streifen Gebietes verfügte, so daß es seine Staatsangehörigen unter den Schütz fremder Mächte hätte stellen müssen. Er bitte, diese aufllärenden Mittheilungen zur Kemitniß zu nehmen. DaS Hau» beschließt ein stimmig in diesem Sinne. * Ehristta»ia, 18. Mai. (Telegramm.) Der Lagthing verwarf mit 18 gegen l3 Stimmen den Antrag auf Einführung des kommunale«» Stimmrechts für Frauen. Der Antrag soll jetzt in der Plenarsitzung deS Storthing berathen werden. * Tiranas«»-«, 18. Mai. (Telegramm.) Nach den von der britischen Expedition ackf der Insel Aue: Gedang Morgens gemachten Beobachtungen der Sonnenfinster- niß war das Welter anfangs sehr wolkig, besserte sich aber im weiteren Verlaufe -der Beobachtung. Leichtes Gewölk verdunkelt- jedoch di« Sonne während der ganzen Verfinsterung. Mercur und Venus waren 'sichtbar. Die Form der Corona war die bei Finfiermffen gewöhnlich beobachtete. Di« Sonmnflecke waren äußerst gering. * Ne» Park, 18. Mai. (Telegramm.) Nachdem die Tramway-Gesellschaft ia Albany die Forderungen der Au-ständigen bewilligt hat, ist nunmehr der Ausstand beendet. Die Truppen wurden zurückgezogen. * Meltourne, 18. Mai. (Telegramm.) DaS Herzog»p«ar von Cornwall und Aork ist heute Mittag unler den enthusiastischsten Kundgebungen der Bevölkerung nach Queensland abgereist.
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