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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010529025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901052902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901052902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-29
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3908 sich dadurch später aber rascher abwickeln and eine größere Einheitlichkeit in derselbe» hrrbeigrsührt werden." Aus alledem geht jedenfalls hervor, daß erstens di» jetzt noch nicht einmal über die Grundsätze unserer künftigen Zoll- und Handelspolitik volle Uedereinstimmuog unter den verbündeten Regierungen erreicht worden ist und daß zweitens auch nach der Berliner Conserenz noch Vieles „abzuwickeln" sein wird, bevor der neue Zolltarifrntwurf aus dem Bundes« rathe an den Reichstag gelangen kann. Di« lange Vertagung des letzteren ist also schwerlich allein aus den Wunsch de» SeniorenconventS zurückzuführeo. Eine wohlverdiente Niederlage hat der Kleri- kaliSmuS in Bayer» erlitten, wo, wie der Telegraph bereits gemeldet hat, die Immediateingabe des bayerischen Episkopat« in Sachen der beiden katholischen Lehrer Schunck und Kerscheostriner von der StaatSrcgierung abgelebnt worden ist. Wie erinnerlich, leben beide Lehrer in gemischter Ehe und haben sich damit einverstanden erklärt, daß ihre Kinder in der Confessio» ihrer protestantischen Frauen erzogen werden. Von der Kirche excommunicirt, sollte Lehrer Schunck in Ixheim nach dem Verlangen der Klerikalen aus der katholischen Sckule entfernt Werda,; die bayerische Regierung aber ließ ihn in seiner Stellung und übertrug lediglich den Religionsunterricht einem anderen Lehrer. Was Herrn Kerschensteincr anbetrifft, so war er in München zum Oberlehrer einer katholischen Schul« gewählt und vom Regierungspräsidenten trotz des klerikale» Protestes bestätigt worden, weil er lange Jahre als Volksschullehrer unbeanstandet den Religionsunterricht ertheilt hatte. Die Hoffnung der Klerikalen, die durch die Entscheidung deS Regierungspräsidenten aufs Höchste erbittert waren, ruhte nunmehr auf der Immediateingabe der bayerischen Bischöfe. Nachdem diese Eingabe von der StaatS- rrgierung abgelehnt worden ist, kündigt die bayerische Centrums presse Schritte der Ceutrumsfraction an, „diese große Frage mit aller Entschiedenheit zum AuStrag zu bringen." — Obwohl der Wortlaut deö Entscheides der bayerischen Staatsregierung noch nicht vorliegt, geht aus den Commentaren bayerischer CentrumSblätter zu ihm hervor, daß die bayerische Slaatü- regierung die bischöfliche Immediateingabe u. A. mit dem Hinweise aus die Gewissensfreiheit abgelehnt hat. Dieser Hinweis mußte mit Rücksicht auf den bekannten „Toleranz« antrag" d«j CenlrumS im ultramontanen Lager gerade jetzt besonders schmerzlich empfunden werden. Man beeilt sich daher zu versichern, daß „Niemand eine Einengung der Gewissens freiheit wolle". „Die Frage liegt vielmehr so", heißt es dann weiter, „daß, wenn man staatlich, wie seither geschehen, die ConfessionSschule zum Eckstein der Schulpolitik erklärt, man darum nicht zulassen kann, daß Lehrer, die sich durch ihr Verhalten gegen die kirchlichen Satzungen selbst von der Kirche getrennt und der Excommunication ver fallen sind, an katholischen ConfessionSschulen wirken." — Da ist fürwahr eine wunderbare „Gewiffensreiheit", die öffentlich- rechtliche Nachtheile für den mit sich bringt, der von ihr Gebraucht macht! Und wie nimmt sich gegenüber diesem Standpuncte H 2 des „ToleranzantrageS", wie er von der NeichStagScommission beschlossen wurde, aus? tz 2 besagt nämlich: „Für die Bestimmung des religiösen Bekenntnisses, in welchem ein Kind erzogen werden soll, ist die Verein barung der Eltern maßgebend, welche jederzeit vor oder nach Eingehung der Ehe getroffen werden kann." — Ein merkwürdiges „Recht", dessen faktische Ausübung die Kirche mit Excommunication bestrafen kann und der Staat nach klerikalem Verlangen mit öffentlich rechtlichen Nach- thcilen bestrafen soll! Der großen Uebcrseepolttik, welche für die Bereinigten Staate» von Nordamerika in den letzte» Jahren maßgebend geworden ist, sucht sich naturgemäß auch der überseeische Ver kehr anzupaffen, d. h. hier folgt der Privatunternehmer der Rich tung, welche die große Staatspolitik eingeschlagen hat. Der PräsidentsMac Kinley hat bei seiner Bereisung des Westens eine große Anzahl von Petenten empfangen, denen er zum Theil ausweichende Antworten gegeben, zum anderen Theile aber die Erfüllung ihrer Wünsche in Aussicht gestellt hat. Zu diesen Letzteren gehört die Petition der Kaufmannschaft von San Francisco, welche die staatliche Subvention einer den Verkehr über den Stillen Ocean nach Ost et sie» unterhaltenden Dampferlinie nachsuchte. Be kanntlich liegt die Beförderung von Passagieren und Gütern zwischen dem nordamerikanischen Festlande und dem östlichen Asten in den Händen englischer, amerikanischer und besonders japanischer Rhevereien, welch letztere von ihrer Negierung besonders reichlich subventionirt werden. Neuer dings ist auch von der Hamburger Packelfahrt eine Dampfer verbindung zwischen San Francisco und Ostasien ge plant, so daß damit der für die amerikanischen Linien schon jetzt recht fühlbare Wettbewerb noch gesteigert werden wird. Im Hinblick hierauf hat Präsident Mac Kinley den Franciscoer Petenten jede mögliche Unterstützung zugesagt und auch eine Nealisirung deS von derselben Seite geäußerten Wunsches, betreffend die möglichst schleunige Inangriffnahme einer amerikanischen Kabelverbindung mit Honolulu und Manila, in nahe Aussicht gestellt. Deutsche- Reich. Berlin, 28. Mai. Eine kurze außerordent lich« Session des Reichstages zur Erledigung de» B ran n twein - N ot hg« fe tze s stelüe ver rrational- librraie Abgeordnete Or. Basser mann in seiner bedeutsamen Rede zu Koburg in Aussicht. Er führte hierbei aus: „Voraussichtlich wird eiw Notch- gesetz erlassen werden, bis die Verständigung über dir Vor lage selbst erzielt ist, denn die Brennsteuer, aus deren Erträg nissen die Ausfuhrvergiitungen und di« Vergütung für den zur Esfigbereitung u. s. w. verwandten Spiritus gezahlt wird, gilt nur bis zum 30. September dieses Jahres. Bis dahin kann der jetzt vorliegende Gesetzentwurf unmöglich erledigt sein; der Reichstag soll ja erst am 26. November wieder zusammentreten. Ein Nothgesetz über die vorläufig« Forterhebung der Brenn steuer und die entsprechende Fortgewährung von Ausfuhrvev- gütungrn u. s. w. wird uns wohl im September einige Tage be schäftigen. Was die gegenwärtige Vorlage enlangt, so hatte die Regierung «inen Denaturirungszwang in der Art vorgeschlagen, daß jeder Brenner em gewisses Quantum seiner Producte zu gewerblichen Zwecken drnaturiren sollte. Dieser Denaturirungs- zwang war bestimmt, auf der einen Seite das vermehrte An gebot von Trintbranntwein zu verhüten, auf der anderen Seite billigsten Spiritus für gewerbliche Zweck« dem Markte zuzu führen und hierdurch namentlich dem Spiritus die Concurrenz mit dem Petroleum zu erleichtern. Aber mit dem Denatu- rirungSzwang allein hat sich die Mehrheit in der Reichstags commission nicht befreundet; sie wollt« noch reicher« Mittel zur Ausfuhrvergütung und für den gewerblich«» Spiritus flüssig machen, dazu schlug sie vor, die Brennskurr um 50 Procent zu erhöhen und das Contingent für neue Brennereien niedriger zu bemessen. Im Reichstage war zweifellos eine Mehrheit für diese Vorschläge vorhanden. Weil aber die Opposition eine Ver- tbeucrung des Trinkbraimtweiwes befürchtet«, wenn man das Angebot von Genußbranntwein derart begrenzt, und lveil der Seniorenconvent jetzt diese Vorlage nicht erledigt wissen, sondern "durch ein Nothgesetz einfach die Verlängerung des "bestehenden Zustandes wollte, ist die Obstruktion gekommen und hat ihren Zweck erreicht. So ist das Vacuum entstanden, in Anbetracht dessen wahrscheinlich eine Session im September zu erwarten ist." -L- Vcrliu, 29. Mai. (Centrum und Bund der Landwirthe.) Die „Deutsche TageSztg." kündigt für Mitt woch, den 6. Juni, Nachmittags 3 Uhr ,^uf Wunsch der rhei nischen Bundesmitglieder" im Fränkischen Hof zu Köln a/RH. eine zweite rheinische Provinzialversammlung des Bundes der Landwirthe an, die der Provinzial vorsitzende Freiherr von Plettenberg-Mehram, Mitglied des Hauses der Abgeordneten, eröffnen und leiten wird. Es folgen sodann Vorträge des 2. Bundesvorsitzende» I)r. Röstete über „den neuen Zolltarif und di« künftigen Handelsverträge" und des DirectorS Dr. D. Hahn über „Die Stellung des Bundes der Landwirthe zu den Parteien und zu den wirthschaftlichen Inter essenvertretungen." Die dann vorgesehene Diskussion dürste brsonlvers interessant werden, da das in seinem Besitzstände be drohte Centrum zweifelsohne auch zur Stelle sein und sich seiner Haut wehren wird. — Königin Wilkelm ina von Holland wird, wie der „B. L -A." meldet, auf eine persönliche, herzliche Einladung deS Kaiser- mit dem Prinz-Gemahl Heinrich am Donnerstag Nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr auf der Station Wildpark bei Potsdam eintresfen, um dort im Neuen Palais als Gast des Kaiserpaares zu wohnen. Am Freitag Vormittag kommt die Königin Wilbelmina mit ihrem Gatten nach Berlin, um der großen Frühjahr-Parade des Gardecorps auf dem Tempelhofer Felde beizuwvbncn. Am Abend wohnt das junge Ehepaar der Gala-Vorstellung im Berliner Opernhause bei. Am kommenden Vormittag findet daun eine Parade der Potsdamer Garden im Lustgarten vor dem Potsdamer Schlosse statt, woran auch die Gardejäger tbeilnehmen, bei denen der Prinz-Gemahl Heinrich früher diente. Noch an demselben Tage fahren die holländischen Herrschaften nach Schwerin zurück, wo für sie noch einige Festlichkeiten in Aussicht stehen. — Der ehemalige Finanzminister v. Miquel begiebt sich morgen früh neun Uhr nach dem Berliner Schlosse, wo er zurAbsckiedsaudienz beim Kaiser befohlen ist. Nach kurzem Aufenthalt wird er sodann nach Frankfurt weiter reisen. Sein Befinden hat sich in der ländlichen Zurück gezogenheit wesentlich gebessert. (Wes.-Ztg.) — Der Verein zur Währung der gemeinsamen Wirth- schaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen und die nordwestliche Gruppe deS Vereins deutscher Eisen- uud Stahlindustrieller haben dem BundeSrath eine Denk schrift übersandt, in welcher sie denselben bitten, der vom Reichstage angenommenen Gewerbegerichtsnovelle (obligatorische Gcwerbegerichte in Städten über 20 000 Ein wohner) die Genehmigung zu versagen. — Zu den Anzweifelungen, welche die „Weserzeitung" gegenüber der von General v. Spitz zu Osnabrück gegebenen Darstellung de» Bremer Zwischenfalls gekrackt hatte, bemerkt das „OSnabr. Tageblatt", daß eS die Ausführungen deS Generals v. Spitz wörtlich nach dem Stenogramm wiedergegeben habe. — Die RerchStagS-Stichwahk in Greifswald- Grimme» ist bereits auf Mittwoch, 29. d. M, auberaumt worden. — Zu der vielfach besprochenen Borenthaltung Ver deu aus Militäranwärtern hervorgegangeaen Post as fistest en, Postverwaktrrn und Postsrkretären au- ihrer Probrdienstzeit zusteheuden GebaltSbezüge erfährt die „Rhein.-Wests. Ztg.", daß die Postverwaltuug sich zur Zahlung entschlossen und die notbigen Schritte bereit» eiogrleitet hat. Anspruch auf Nachzahlung haben alle vom l. October 1882 bi- Ende 1894 in den Post- und Tele- graphendirnst einberufenen Militäranwärter, für die es besonderer Gesuche uud Proceffe also fortan nicht mehr bedürfen wird. — Die Meldung der „Kreuzzeitung", daß der Bundes- rath auch die Abiturienten der Oberrealschulen zum medicinischen Studium zugelaffen babe, falls sie »br Reifezeugniß uackträglich durch Ablegung einer besonderen Reifeprüfung im Lateinischen ergänze», bestätigt sich sicherem Vernebmen der „Rh.-W. Ztg." nach nicht. Ein« derartige Bestimmung habe sich allerdings in dem ursprüng lichen Entwurf befunden, sei aber vom BundeSrath ge strichen worden, so daß danach die Abiturienten der Ober realschulen nach wie vor vom Studium der Medicin aus geschlossen bleiben. Dagegen sei es richtig, daß die Abi turienten der Realgymnasien bezüglich der Zulassung zum Studium der Medicin den Abiturienten der Gymnasien be dingungslos gleichgestellt werden, und zwar vom l. October diese» Jahre» ab. — Zn der Nacht zum Sonnabend hatten über vier hundert Barbiergehilfen beschlossen, in den Streik zu treten» jedoch nur 300 führten den Beschluß durch. Von diesen 300 bekamen 100 Gehilfen bewilligt, 200 singen, nach dem erneute Verhandlungsversuche der Lohncommission mit den Meistern gescheitert waren, um 1 Uhr Mittags in 62 Localen zurasirenan. InderFreitag-Nacht, als die Gehilfen von der Ver sammlung nach der VerkebrS-Controle in der Rosenthaler- straße gingen, wo sie bis Morgens bleiben wollten, kam eS zu einem Zusammenstöße mit der Polizei. Sie wurde auü- einandergeiprengt, weitere Ansammlungen wurden verhindert. — Am Sonnabend, Sonntag und Montag wurden gegen 7000 Kunden bedient und gegen 1100 eingenommen, wo von nach Abzug der Kosten 600 .«i! für den Streikfonds ver blieben. Die streikenden Gehilfen erhalten, soweit sie nicht verzichten, für Sonnabend und Sonntag je 5 für die anderen Tage je 1 Unterstützung. Es sollen auch feste GenossenschaftS-Barbierstuben errichtet werden. Der' Streik wird außerdem einer Volksversammlung unterbreitet Auch die Meister halten zur Streikberathung gleichfalls eine öffentliche Versammlung ab. ES wird die ganze Woche hin durch in Localen rasirt. Die besseren Geschäfte sind von dem Streik fast gar nicht berührt. — Zur Theilnahme an der Enthüllung des BiSmarck- Denkmals wird unter Anderen auch der iieuernannte wiirltein- bergische Ministerpräsident vr. von Breitling hier eintressen. Bei dieser Gelegenheit wird er sich dem Kaiser in besonderer Audienz vorstelle». Herr von Breitling wohnt dem feierlichen Ent- hüllungSoct in seiner Eigenschaft als BundesrathsbevollmSchtigier bei. Auch der neuernannte württembergische KrirgSininjsier, General leutnant von Schnürten, wird demnächst nach Berlin bezw. Potsdam kommen, um sich dem Kaiser vorzusiellen. — Der Reichskanzler Graf von Bulow wird auch im Laufe dieses Sommer- ans der bei Altona gelegenen, dem Wirkt. Geh. LrgattouSrath und vortragenden Rath im Auswärtigen Amt« vr. jur. Rücker-Jenisch gehörigen Besitzung Kleiu«Flottbeck einen mehlwöchigen Aufenthalt nehmen. Di« Ankunft daselbst wird, wie wir erfahren, etwa um die Mitte deS Juni erfolgen. Aus diesem Anlass« ist eine direcke Telegraphen-Verbindung mit Hughes» apparat zwischen Berlin und der Postanstalt Klein-Flottbeck für die Dauer der dortigen Anwefenbrit deS Reichskanzlers hergestcllt worden; eine direkte telephonische Verbindung ist bereits seit dem vorjährigen Besuche deS Reichskanzler» auf der Riicker-Jenisch'icken Besitzung vorhanden. Aus letzterer hat bekanntlich Graf v. Bülow die ersten Jahr« feiner Kindheit verlebt; dort steht auch noch fein an der Elbchausfer gelegenes Geburtshaus. („Post".) — Bon der Rüstigkeit des Fürsten zu Hohenlohe giebt die Thatsacke Kunde, daß er am Pfingstmontag Morgens 9 Uhr vom Bahnhof Friedrichstraße, ungeachtet deS enormen Pfingstgedränges, nach Grabowo im Regierungsbezirk Bromberg, einem feiner Güter, in Begleitung seiner Tochter, ver Prinzessin Elisabeth, abreiste. Mittwoch Abend kehrt der Fürst wieder zurück. Nach dem „B. L.-A." befindet sich der Fürst in geradezu ausgezeichnetem Gesundheitszustände. Er liest und schreibt sehr viel und durchweg ohne Brille. In seinem PaloiS Unter den Linden 77, da- er ans mehrere Jabre gemiethet hat, herrscht eia äußerst reger Verkehr der Hosgesellfchast, an dem der Fürst in vollster geistiger Frische Antheil nimmt.' — Angekommen ist der Präsident des Reich-bank-DirectoriumS vr. Koch von der Dienstreise. — Abgereist ist der Präsident des Evaugelischen Ober-KirchenrathS v. vr. Barkhausen nach Karlsbad. Äncfen, 28. Mai. Die hiesige Stadtverordneten- Versammlung wählte aus ihrer Milte in der letzten Sitzung eine Commission, die eine Klag« gegen den Ersten Bürgermeister und den Magistrat ausarbeiten soll und beim Regierungs-Präsidenten schon die Vollmacht zur Führung eines ProceffeS gegen den Magistrat nach gesucht hat. Der wrseotliche Theil deS Beschlüsse» der Stadt verordnete» lautet wörtlich: „Mit Bezugnahme auf di« ia öffentlicher Sitzung gemachte Mit- theiluag H«S tzerrn MagtstratSdirigenten, daß der Magistrat unter Uebergehuug des von der Stadtverordnetenversammlung ausdrücklich bevollmächtigten Finanzausschüsse» 100000 Mark auf Wechsel bei «iaem hiesigen Bankier entnommen hat, und in Er- wägung der pecuntäreo Nachtheil», welche hierdurch der Stadt- Verwaltung erwachsen, beschließt die Versammlung unter Berufung auf 8 44 der Städte-Ordaung bet dem Herrn Regierungspräsidenten die Bestellung eines Anwalts zur Führung eines Prozesses gegen daS Mitglied oder die Mitglieder des Magistrat-, welche den Wechsel unterzeichnet haben, zu beantragen." * Pose», 28. Mai. DaS „Pos. Tagebl." veröffentlicht eine Statistik des höheren Schulwesens der Pro vinz Posen, die in mehrfacher Hinsicht Beachtung ver dient. Vorhanden sind 17 Gymnasien, 1 Realgymnasium, 2 Progymnasien uud (in Verbindung mit dem hiesigen Berger-Gymnasium) 1 Oberrealschule. Die Schülerzahl be trug inSgesammt 6744, seit 1897 bedeutet daS eine Zunahme von 11 Procent. Ausfällig ist die Zunahme der katholischen (d. h. in der Hauptsache polnischen) Schüler; sie beträgt für das letzte Jahrzehnt über 5 Pcocent. Ihr entspricht eine fast gleich große Abnahme der jüdischen und eine konstante, fast ein Procent betragende Abnahme der evangelischen Schüler. Hierin ist einer der evidentesten Beweise für die wirtbfchaftliche Erstarkung deS PoleuthumS zu erblicke», die zur Folge hat, daß die Zahl der polnischen Schüler an deu höheren Lehranstalten stetig wächst. Verhältnißmäßig noch höher ist die Zahl der polnischen Abiturienten gestiegen. Man legt Werth darauf, möglichst jeden polnischen Gymna siasten Len akademischen Berufen zuzuführen. Aus den Akademikern recrutiren sich die politischen und wirthschaft- lichen Führer deS polnischen Volkes. * Tetinokd, 28. Mai. Eine Kundgebung für die Boeren fand heute am HermannS-Denkmal durch eine große Versammlung statt, als deren Theilnehmerzahl 7000 angegeben wird. Als Redner traten auf die Herren Pastor Siebold-Bethel, vr. Quentin, Stadtvikar Schowalter-Lud- wigöhafen, BocrcncomMandant Iooste, de Wet, ein Neffe deS Generals, uud der Sekretär deS Alldeutschen Verbands Geiser. -8- Halle a. T., 28. Mai. Es steht nunmehr neuesten Entschließungen zufolge fest, daß die Enthüllung des Kaiser Wilhelm-Denkmals ia unserer Stadt erst nach der NordlandSreise des Kaisers erfolgen wird. * Iserlohn, 28. Mai. Zum 14. westfälischen Provinzial-Lehrertag fanden sich mehr als 400 Lehrer auS der Provinz ein. Aus den Verhandlungen ist rin Antrag Hamm zu erwähnen: „Der westfälische Provinziallchrertag begrüßt eine Ehrung LeS wegen feiner unvergeßlichen Verdienste um Schule und Lehrerstand hochverdienten ehemaligen Cultus- ministersvr.Fa l k durch Lie gesammte preußische Lehrerschaft mit großer Freude und erklärt sich: 1)für Errichtung cinesD cnkma ls und gegen eine Stiftung jeglicher Art in Verbindung mit dem Andenken Falt'-; 2) für Aufbringung der Koste» zur Errichtung deö Denkmal- auS freiwilligen Spenden der Lehrer unter Ablehnung eines Pflichtbeitrag-; 3) für Errichtung eines Denkmals in Hamm in W." Gleich zeitig wird der geschäftsführende Ausschuß in Magde burg um ungesäumte Fortführung und Erledigung der ganzen Angelegenheit ersucht. In langer Erörterung wurde die Er richtung einer Stiftung warm befürwortet, bei der Abstim mung ergab sich jedoch eine große Mehrheit für deu Antrag Hamm i. W. („Köln. Ztg.") D Karlsruhe, 28. Mai. Außer Lrm Finauzminister vr. Buchenberger wird noch der Präsident deS Ministeriums deS Innern vr. Schenkel an den zollpolitische» Ver handlungen am 4. Juni in Berlin theilnehmen. * München, 28. Mai. Zn der Angelegenheit des Streites der Münchener Arrzte mit der Ortökrankencasse IV batte Regierungspräsident v. Auer die Vorstaudschaft dcS ärztlichen BeznkSvereinS für Sonnabend Vormittag zu einer Besprechung «ingeladen. Es ist den Bemühungen deö Re gierungspräsidenten zu danken, wenn nunmehr münd liche Besprechungen zwischen den beiden Streittheilen statt finken. („Allgem. Ztg.") Oesterreich-Ungarn. Hecresfragen; Streik. * Wie», 28. Mai. Der Budget-Ausschuß der öster reichischen Delegation verhandelte das Heeres-Ordina- rium. In der Generaldebatte sprachen sich fast sämmtlichc Redner für Beschleunigung der Einführung des modernen Militär- Strafverfahrens, ferner größere Bethelliguug der Kleinindustrie an den Heereslieferungen, für Verschärfung der Strafen wegen Soldatenmißhandlungen, sowie für Berücksichtigung der Lanbwlrth« schask auS und betonten die Nothwendigkeit der Abkürzung der Linien-Dienstpslicht, verlangten auch Schonung des Nationalgefühls der Soldaten. Die meisten Redner besprachen die Häufung der Soldaten-Celbstmorde. Die Abgeordneten Pommer und Wolf ver traten die unbedingte Nothwendigkeit der Armee-Sprache. Kra ms rz wandte sich gegen die Behauptung, daß Oesterreich nur durch Anerkennung der deutschen Armee-Sprache und der einheitlichen Frau RevelSworth sehr ärgerlich werden würde, wenn sie zu spät kämen." Betth'S Wesen war ernster denn sonst. DaS Gespräch mit Frau Revelsworch hatte ihr Gemüth mit Bangen erfüllt. Es schien ihr gräßlich, fast verächtlich, daß die alte Dame die Ab sicht hegte, heimlich Detektivs zum Auskundschaften von Fran- cesca'S Lebensgeschichte zu engagiren, obschon Betty der festen Überzeugung war, daß sie nichts enthielt, dessen FranceSca sich zu schämen hätte. Francesca war nach ihrer Anschauung ein groß angelegtes und edelmüthiges Menschenkind, ebenso brillant und bezaubernd, wie sie schön und ein Muster kindlicher Ergeben heit war. Das tiefwurzelnde Mißtrauen und diese Art halben Fürchtens vor ihr, wie die alte Dame «S empfand, war dem jungen Mädchen völlig unerklärlich. Allerdings war es ja wahr, daß sie selbst nicht mit Absicht den Zorn ihrer „Panther-Freun- din", wie Herr Heremon O'Meara sie nannte, herausfordern würde; aber dazu konnte ei ja auch gar nicht kommen bei Fran- ceSca's unverwüstlicher Gutlaunigkeit und ihrer sich stets gleich bleibenden Geduld, selbst unter dem täglichen Feuer sarkastischer Bemerkungen. Di« kleine Betty besaß ein ruhiges Temperament und rücksichtsvolle Sanftmuth, war stets bereit, Anderen Kum mer und Verdruß zu ersparen. Daß am heutigen Tage gerade, wo Frau Revelsworth'S Nerven ungewöhnlich erregt waren, diese nicht noch mehr durch Unpiinctlichkeit von Seiten ihrer Nichte erregt würden, lag ihr sehr am Herzen. AuS diesem Grunde ge schah eS denn auch, daß si« Josef Weisung ertheiltc, wo voraus sichtlich die Schwänzer zu finden sein würden. Freudig nahm Joe den Auftrag an. Er wußte «iwaS, da« er Fräulein RevelSworth hinterbringen wollte, und noch erfreuter war er über die Gelegenheit, ihr tete-i tato mit ihrem Cousin stören zu können. Denn dieser ganz unenglische fünfzehnjährige Junge mit seinem halb Juden-, halb Zigeunerdlut in den Adern, war seit einem Monat von einer verzehrenden, mit Furcht ge mischten Leidenschaft gepackt. Für die ungeschulte morgen- länoische Phantasie deS Burschen repräsentirt« sie etwa» Herr liches und Furchtbares zugleich — «inen wirklichen Engel von Bosheit, überklug und übermächtig. Sie übte auf ihn eine Schreckenszaubermacht, und eS hätte wohl Nicht» gegeben, daS er nicht willig in ihrem Dienst auSgeführt hätte. Bisher hatte er aber doch noch nicht gewagt, ihr seine unschätzbare Hilf« als Spion im feindlichen Lager offen anzubieten; eS aber jetzt zu thun, war er voll und ganz entschlossen. Und, beseelt von dieser Absicht, warf er dann nach Erledigung seine» Auftrage» Fräu lein RevelSworth solch bedeutungsvollen Blick zu, der, auch tichiig aufgefaßt, ihr kündete, daß er ihr etwas von Wichtigkeit mitzu- theilen habe. —- „Du mußt nach Hause fliegen, Dudley, Dich umzukleiden, denn Tante Margarete sieht bei Tische die Herren gern in Abend toilette, weißt Du doch! Ich bleibe in diesem Anzuge; daher kann ich ganz gemächlich folgen." Nach kurzem Gruße eilte Dudley fort, und nun drehte Fran cesca sich sogleich nach dem Jungen um. „Nun!" redete sie ihn im Fragetone an. „Was hast Du mir zu sagen?" XVI. „Wenn Sie erlauben, gnädiges Fräulein", begann Joe, Fran- cesca's langsamer Gangart nach den Palastthorrn sich anpassrnd, „vor einer halben Stunde befand ich mich zufällig vor der Salon- thür und hörte da —" „Du horchtest am Schlüsselloch«, willst Du sagen", fiel sie ihm ins Wort. „Ja, gnädiges Fräulein. Frau RevelSworth sprach mit Fräu lein Betty. Anfang- sagte sie nicht viel, nur, daß Ihr neuer Zimmer ihr nicht gefiele, daß sie ersticke und den Appetit verloren hab« —" „Sagte sie daS? Ich meine, gebrauchte sie dieselben Worte?" „Dieselben Worte. Dann fuhr sie fort, gegen Sie loSzuziehen, und Ihre Mutter nannte sie «in« Hexe." „Sonst noch etwas?" „Noch eine Menge mehr. Sie sagte zu Fräulein Betty, Sie und Ihre Mutter hätten Unglück in ihr Hau- gebracht, meinte, Briton sei draufgegangen, und Ivan und Eike- wären gleich falls krank —" „Aber sicherlich brachte sie doch nicht mich damit in Be ziehung?" „Sie schien der Ansicht, daß daS Alle» zbsammenhänge; und die Hunde hätten böse Träume, und sie hab« auch welche gehabt. Dann sprach sie eine Weile so leise, daß ich dir Worte kaum verstehen konnte. So viel brachte ich aber doch heraus, daß sie vor einigen Nächten geträumt, ein Gespenst in gelber Brokat seid«, wie da» Bild im Spukzimmer, gesehen zu haben." „Welch' sonderbare Idee!" lacht« FranceSca, denn die Aeußerung schien sie zu belustigen. „Jawohl. Sie hab« den Geist herumrascheln hören, habe aber beim Herumtasten nach der Streichholzschachtel daß Nacht licht umgeworfen, und eS wäre auSgegangen. ES spiel« ihr Jemand einen Possen, sagte sie, oder r» gehe mit ihr abwärts." „Gehe abwärts! Warrn daS ihre Worte?" -Ja, Fsiiukia. Ich hahz patz Ses-ensi aber «mA gehört!* Er sah sie beim Sprechen mit einem Blick erschrockener Be wunderung von der Seite an. FranceSca schaute unverwandt auf ihn herab. „Wie könnte denn das sein, da Du eS doch selber bist, der diese Gespensterpoffen treibt?! Hast Du denn vergessen, wie ich Dich in der ersten Nacht meines Hierseins dabei ertappte?" „Ich habe eS nicht vergessen", betheuerte Joe, „und werde eS wahrscheinlich auch nicht vergessen, und sollte ich hundert Jahre alt werden! Ich dachte, es wäre ein Engel oder eine Fee oder ein Geist oder sonst etwas, daS in ganz goldigem Haar, weißer Spitze und gelber Seide hinter mir her die Treppe herauf geflogen kam. Erst war ich halb todt vor Schreck. Jetzt aber bin ich eS nicht, der das Gespenst spielt!" „Wer sollte eS denn aber sein?" äußerte FranceSca gelassen. „Irgend ein nichtsnutziger Freund von Dir?" Statt der Antwort holte Josef auS seiner Tasche «inen zu sammengelegten Streifen Seidenpapier, den er sorgfältig aus- einanderwickelte, wobei ein ungefähr drei Zoll langes Stückchen verblichener gelber Brokatseid« zum Vorschein kam, das er FranceSca schweigend zur Ansicht hinhielt. Dunkle- Roth stieg in ihr Antlitz, aber trotzdem fragte sie in voller Gelassenheit: „Was ist denn daS?" und nahm ihm die Seide ab. »In Ihrem ArbeitSkorbe unter dem Stickrahmen in Ihrem neuen Zimmer hab' ich's gefunden." „Schon möglich. Ich sticke ost auf Brokat. Warum aber hast Du'S behalten?" Der Jung« sah sie scharf an, war aber doch durch ihre Kühle eingeschüchtert. „ES — eS gefiel mir die Farbe", stotterte er und streckte die Hand auS, den Seidenstreifen wieder zurllckzunehmen. FranceSca ließ ihn jedoch ruhig in ihre Tasche verschwinden. „Dir Seid« gehört mir", erklärte sie, „und ich brauche si« vielleicht noch zu meiner Arbeit. Und wenn Du Dir einfallen läßt, in meinen Sachen herumzustöbern, dann werde ich ernstlich böS auf Dich werden, Josef, möchte Dir daher rathen, mich nicht zu beleidigen. WaS den Grspensterspuk und di« Hunde an betrifft, hab« ich Dich in Schutz genommen; treffe ich Dich ober je dabei, daß Du Dich in meine Sachen mischest, dann möchte eS in Zukunft mit meiner Güte gegen Dich vorbei fein!" Josef stierte sie mit offenem Munde an. „Wegen der Grspenstrrstreiche und der Hunde!" rief er. „Nun, daS geht mir denn doch über den Spahn —" Bei der plötzlich angenommenen Familiarität de» TonrS richtete sich Yrancrlca zu Ihrer voll«-, Höhe auf uud war» ihm tiara vsraichtÄ« vlick zu. - „Hast Du mir noch etwas zu berichten, das mich interessiren könnte?" fragte sie eisig. „Wir sind jetzt an den Parkthorsn, und ich wünsche nicht, daß man mich mit Dir zurückkommcn sieht. Und was Dir über oder nicht über den Spahn geht, kümmert mich nicht." „Bitte uni Entschuldigung, gnädiges Fräulein", murmelte das Bürschchen in unterwürfigem Tone und mit Thränen in den Augen, hervorgerufen von der Verachtung in ihrer Stimme und dem ganzen Wesen. „Ich würde Alles für Sie thun, wirklich, gnädiges Fräulein! Und ich hasse Jeden hier, blos nicht Fräu lein Betty. Aber meinem Vater und Susen und der Köchin und der alten Katze, der Herrin, denen können Sie thun, was Sie wollen —" „Ich mag denen thun, was ich will?!" Ich verstehe Dich nicht!" „Ich meine nur, ich mache mir gar nichts daraus, was denen passirt, auch nicht den alten Hunden. Ich Haffe das ganze Pack, hasse auch die beiden jungen Herren mit ihrer Vornehmthuerei und ihren Stiefeln, die sie immer geputzt haben wollen, und das Lachen des Franzosen und Herrn Dudley mit seinem häßlichen Argwohn wegen seines Kleingeldes und seiner Cigaretten! Alles hass' ich und —" „Aber alles daS geht mich doch nichts an, Josef!" „Aber das, waS noch kommt!" warf der Junge lebhaft ein und blieb dicht vor den Thoren stehen. „Frau RevelSworth sagte, sie wäre sehr böse auf Sie, weil Sie mit den beiden jungen Herren gleichzeitig Liebschaften unterhielten, und sie habe selbst gesehen, wie Sie dem Franzosen eine Liebesbrief zugesteckt bätten. Dann trat Fräulein Betty für Sie ein, wie sie eS immer thut. Die Alte aber sagte: „Red' mir nicht!" sagte sie, „ich glaube überhaupt nicht, daß sie Erzieherin gewesen ist, und ich muß eS genau nehmen, weil, wenn ich diese Nacht sterben sollte , sagt« sie, „daS ganze RevelSworth'sche Geld an die Drei kommen würde, — an Dudley, Viktor und Franziska. Dudley aber würde den größeren Theil erhalten. Ich habe aber an einen Freund geschrieben, der sein Leben lang in Rom gewesen ist, und habe ihn gebeten, Alles über Francesca und ihre Mutter, die alte Hexe, ausfindig zu machen. Und wenn'S ihm nicht möglich sein sollte", sagte sie, „dann werde ich einen Detektiv engagiren. Und wenn nicht Alles ist, wie eS sein soll, dann werd' ich Simpson kommen lassen, und mein Testament ändern und sie darin streichen und mit einer Kleinigkeit abfinden. Und in gleicher Weise werde ich mit den Jungen verfahren, wenn sich tinrr in den Sina kommen lassen sollte, sie zu heirathrn!" (Fortsetzung folgt.)
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