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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000428015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900042801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900042801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- unvollständig, 4 Seiten am Anfang fehlen, Ausgabe beginnt mit 1. Beilage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-28
- Monat1900-04
- Jahr1900
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1.MUWWWTMMM 8MMK.U Zmcks, N.AM 1888. (Mgeii-MOe.) Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Das 1k. Stück de» diesjährigen Neich--Gesetz-l»ttes ist bei «ns «iogeaaugra und wird bis zum LS. Mai vieles Jahres .ans dem Rathbaussaal« zur Einsichtnahme öffentlich auShänge». Dasselbe enthält: Nr. 2665. Gesetz über die Konsulargerichtsbarkeit, vom 7. Avril 1900. Nr. 2666. »«setz, betreffend di« vestrafuna der Entziehung elektri scher Arbeit, vom 9. April 1900. Rr. 2667. Bekanntmachung, betreffend di« Einfuhr von Pflanze« und sonstigen Gegenständen -es Gartenbaues. Bom 12. April 1900. Leipzig, den 26. April 1900. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Dittrtch. Keil. Bekanntmachung. Bei unserem Tirfbauamte sind folgende neubegründete, mit Pensionsberechtigung auSgrftattete Beamtenstelleu baldigst»!» besetzen: 1. Die Stell« eines LtadtbautiispektarS und Barftandes der mit dem Entwerfen bez. Ausfuhren von größeren Bor- fluth-Schleusen (Sielen), Brücken, lieber« und Unterfahrungen, Bebauungsplänen u. s. w. zu beauftragenden Vau-Alb- thetluug. Gehalt 5500 steigend nach je 3 Jahren um je 300 biS 7000 .« 2. Die Stelle eines Bauinspektors bei der mit dem Entwerfe« und AuSführeu von Straßen« und Schleusen» (Siel«) Bauten, Pflasterungen, Fußwegbefestigungen u. s. w. beauftragten Betriebs-Abthriluug. Gehalt 4500 .6, steigend nach je 3 Jahren um je 300 .4! bi» 6000 3. Die Stell« eines Ingenieurs für Schleusen« (Siel«) Unter« haltongSbauten, Entwässerungsanlagen und Schleusen« reinigungSwesrn. Gehalt 3000 .6, steigend nach je 3 Jahren um je 225 ^l bis 4125 4. Die Stelle eines Ingenieur-Assistenten für die Aussicht führung und Abrechnung bei Straßen« und Schleusen- (Siel«) Bauten, Pflasterungen, Fußwegbesestiguugen u. s. w. Gehalt 2500 ^l, steigend nach je 3 Jahren um je 200 .»> bis 3500 Gefordert wird von jedem Bewerber um eine dieser Stellen praktische Erfahrung in den betreffenden, oben bezeichneten Arbeiten, außerdem von Bewerbern um die Stelle» unter 1. und 2. der Nachweis der bestandenen RegierungSbaumeister» Prüfung, von den Bewerbern um die Stellung unter 3. und 4. Gewandtheit im Nivelliren und Zeichnen. Geeignete Bewerber wollen Meldungen mit Lebenslauf und Leuguißabschrifteu bis zum 15. Mai 1900 an unser Tiesbauamt, Brübl 80, einreicheu. Leipzig, den 24. April 1900. Der Rath Ker Stakt Leipzig. vr. Dittrich. Kettner. Bekanntmachung. Die Geschäftsstelle unseres Wasserwerks in Leipzig-Reudnitz, Margaretheastraße 8, bleibt wegen Retnignngder Geschäftsräume am Montag, Ken SV. Kieses Monats geschlossen- Leipzig, am 26. April 1900. Der Rath Ker Stakt Leipzig. Id. 1851. vr. Dittrich. Lindner. S. ä. 1352. Der städtische Lagerhof iu Leipzig lagert Waaren aller Art zu billigen Tarifsätzen. Die Lager scheine werden von den meisten Bankinstituten brliehen. Leipzig, den 7. Januar 1899. Die Deputation zu« Lagerhofe. DI« für de« Neubau de» BekleiduugSamtes in Leipzig erforder lichen GrKarKeite« (Geläodeabtrag) sollen in einem Loose öffentlich vergrdeo werden. Eröffnung der Angebote erfolgt SovnahenK, Ken k. Mat 1900, vormittag» 11 Uhr im Geschäftszimmer de« Unterzeichneten, Leipzig-Gohlis, Kaserne 107, Sekiiuke L. (Poft GohltS), woselbst auch die Verdingungsunterlagen rc. zur Einsicht bezw. Entnahm« gegen Erstattung der Selbstkosten ausliegrn. Angebot» mit entsprechender Aufschrift sind versiegelt und ge bührenfrei bis zu obigem Zeitpunkte einzurejcheu. ZuschlaaSfrift 4 Wochen. Der KSuigliche Garnison-Baubeamte I Leipzig. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschriebenen Zimmer« und Ziegeldeckerarbeiten zur Lergrößerung des Düngerhauser, sowie zum nördlichen Ab schlüsse de» DüugrrhofeS beim Erweiterungsbaue des Lieh- und Schlachthofes sind vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden hiermit au« ihren Angeboten entlassen. Leipzig, den 18. April 1900. Der Rath Ker Stakt Leipzig, -ochkaaawt. Scharenberg.Schöne. Auf Blatt 10743 deS Handelsregisters ist heute die Firma Leipziger Aussenbahn Aktien-Geselschast in Leipzig eingetragen und weiter Folgendes verlautbart worden: Gegenstand des Unternehmen« ist der Bau von Straßeubahurn von Leipzig nach dessen Vororte« und iu dessen weiterer Umgebung zur Beförderung von Personen und Gütern, der Betrieb dieser Straßenbahnen mit elektrischer oder anderer Kraft, die Errichtung und der Betrieb von elektrischen Anlagen zu allen andere» Zwecke», sowie ferner di« Gründung geschäftlicher Unternehmungen irdrr andere» Art, di« di« bezeichnet«« Zwecke mittelbar od« uumittrlbar zu Auf Blatt 400 d«S Handelsregister-, die Aktiengesellschaft in Firma Kammgarnspinnerei zu Leipzig in Leipzig belr., ist heute eingetragen worden, Voß der GejellschaftSvertrag vom 18. März 1886 mit seiner Abänderung durch Beschluß der Generalversammlung vom 20. April 1900 laut NotariatSprotokollS von demselben Tage ab geändert worden ist und daß nach dem abgeändertru GesellschaftS- vertraar zur Brrtretuug der Gesellschaft, wenn der Borstand auS einer Person besteht, entweder dieser allein oder zwei Prokuristen, wenn er au» mehreren Personen besteht, entweder zwei Mitglieder, oder ein Mitglied und eia Prokurist oder zwei Prokuristen be rechtigt sind. Zur Theilnahme au den Generalversammlungen ist nach dem abgeänderteu GesellschaftSvrrtrage jeder Aktionär berechtigt, der sich als solcher durch Vorzeigung seiner Aktien oder eines über deren Niederlrguog von einer Behörde, einem Notar oder einer Aktien« gesellschaft bez. einem Bankinstitut au-gestellten Depositenscheins au-weist. Leipzig, den 26. April 1900. Königliches Amtsgericht, Abth. 118. 8 ch midt. Der Lrrein Allgemeiner Turnverein zu Leipzig mit dem Sitze in Leipzig ist heule unter Nummer 5 in da» Bereinsregister eingetragen worden. Leipzig, -en 26. April 1900. Königliche» Amtsgericht, Abth. II8. Schmidt. fördern geeignet sind, sowie di« Betheiligung an solch«« Unt«r« vehmuugeu. Da« Grundkapital beträgt 1.000,000 ^ll Der GesellschaftSverttag ist festgeftellt am S. Februar 1900. Zum Vorstand ist bestellt der Seeoffizier a. D. Herr Otto Lredner in Leipzig. Alle die Gesellschaft v«rpflichtende» Erklärungen müssen, wenn der Borstaad aus einer Person besteht, von dieser und einem Pro kuristen oder von zwei Prokuristen, wenn der Vorstand auS mehreren Personen besteht, entweder von zwei Mitglieder» desselben oder von einem Mitglied und einem Prokuristen oder von zwei Prokuristen abgegeben werden. Prokura ist ertheilt dem Kaufmann Herrn Ernst Kloz io Leipzig. Er darf die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Mitglied« des Vorstandes oder einem etwaigen anderen Prokuristen vertreten. Hierüber wird »och Folgende« bekannt gemacht: Das Grundkapital an 1000000 Mark ist zerlegt i» 1000 auf de» Inhaber lautende Aktien zu 1000 Mark, di« zum Nennwerthe ou-aegeben werde». Der Vorstand besteht noch dem Ermessen deS Aufsicht-ratheS aus einer oder mehreren Personen. Die Anstellung, Kündigung und Entlassung erfolgt durch den AufsichtSrath. Die Berufung der Generalversammlung erfolgt durch einmalige Veröffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger, sie trägt die Unter schrift des Aufsicht-ratheS oder deS Vorstandes. Zur Theilnahme an der Generalversammlung sind nur Aktionär« und deren Bevollmächtigte berechtigt. Die Ausübung des Stimm rechts ist davon abhängig, daß mindestens 3 Werktage vor der Generalversammlung bei der Gesellschaft, bei Becker L Co., Kommanditgesellschaft auf Aktien in Leipzig, bei anderen von» Aufsichtsrathe bekannt gemachten Stellen oder bei einem deutschen Gericht oder deutschen Notar die Aktien bis zur Beendigung der Generalversammlung hinterlegt werden. In den HinterlegungSscheinrn müssen die Aktien »ach Anzahl und Nummern geuau bezeichnet sein. Geschieht die Hinterlegung bei einem Notar oder Gericht, so ist die darüber ausgestellte Bescheinigung spätestens zwei Tage vor der Generalversammlung bei dem Vorstände einzu reichen. Die Bevollmächtigung zur Stellvertretung ist spätestens zwei Tage vor der Generalversammlung dem Vorstände zur Prüfung vorzulegen. Die Berufung der Generalversammlung muß so zeitig erfolgen, daß für di« Hinterlegung noch mindestens zwei Wochen frei bleiben. Alle Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger in der Fotm, die für Urkunden und Erklärungen der betreffenden Organe vorgeschrieben ist. Außerdem kann der AufsichtSrath auch noch in anderen Zeitungen Bekanntmachungen anordnen, ohne daß jedoch die Gültigkeit der Bekanntmachung hier durch bedingt wird. Alle Erklärungen und Bekanntmachungen des AufsichtSrath» sind mit der Firmeuzeichnung mit dem Zusatze: „der AufsichtSrath" zu versehen und vom Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter zu unter schreiben. Gründer waren: die Firma Becker L Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien in Leipzig, die Aktiengesellschaft unter der Firma Gesellschaft für elektri sche Unternehmungen in Berlin, die Aktiengesellschaft unter der Firma Union-Elektricitäts- Gesellschaft in Berlin, Herr Bankier Friedrich Jay iu Leipzig und Herr Rechtsanwalt vr. Ernst Weniger daselbst ; sie habe» sämmtlichr Aktien übernommeu. Den AufsichtSrath bilden: Herr Bankier Friedrich Jay in Leipzig, als Vorsitzender, Herr Regierungsbaumeistrr a. D. Rudolf Menckhoff in Berlin, dessen Stellvertreter, Herr Rechtsanwalt vr. Ernst Weniger in Leipzig, Herr Kaufmaun Karl Beckmann daselbst, Herr Buchhändler vr. pkil. Josef Mathias PeterSmann ebenda. Boa den mit der Anmeldung der Gesellschaft ringereichtea Schrift stücken, insbesondere von den» Prüfungsberichte des Vorstande», des AussichtSratheS uud der Revisoren kann an hiesiger GerichtSstell« Einsicht genommen werden, von dem Prüfungsberichte der Revisoren auch bet d«r HandelSkawmer hier, Neue Börse Treppe 81. Leipzig, den 2». April 1900. Königliche» Amtsgericht, Abth. II8. Schmidt. Oeffentliche Zustellung. In Sachen 1. der ledige» GoldaustrSgeria J-aHr-wig GraaKe in Leipzig, Südstraße 73, I., Klägerin, 2. der minderjährigen HeKMig Ern« GraaKe iu Leipzig - Plagwitz, Weißenfelser- straße 57 parterre, vertreten durch ihren Altersvormund, den Stadtrath E. O. Hentschel in Leipzig, Mitklägerin, — Prozeß bevollmächtigter: zu 1. Stadtrath C. O. Hentschel iu Leivzig; »u 2. Registrator Max Hauser ebenda — gegen den Musiker Frte-rich August Alki» Zschoch in Leipzig, Südstraße 73, IV. bei Feller, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten, ist al« Termin zur Leistung de» dem Beklagten mittelst UrtheilS vom 3. Januar 1900 auf erlegte» Eide-: „Ich schwör» bei Gott dem Allmächtige» uud Allwissenden: ES ist nicht wahr, daß ich in der Zeit vom 20. Oktober 1898 bi» 17. Februar 1899 den Beischlaf mit der Klägerin Ida Hedwig Graade vollzogen habe, So wahr mir Gott helfe!" und zur Verhandlung über die Folgen der Leistung oder Nicht- leistuug deS Eides Termin vom Königlichen Amtsgericht Leipzig aus den II. Dezember 1900, var«. 10'/, Uhr, Zimmer 98 auberaumt. ES ladet die Parteien zu diesem Termine. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht. Leipzig, am 17. April 1900. Römhild, Gerichtsfchreiber KeS König!. Amtsgerichts. Oeffentliche Zustellung. 1. Auguste Therese verehel. Boigt geb. Arnold in Leipzig. Eutritzsch, 2. Marie Mathilde veredel. Effenberger geb. Kühn iu Gera, 3. Barbara verehel. Wagner geb. Büsse in Leipzig-Plagwitz, 4. Anna Marie verehel. Vila geb. Jrmscher in Leipzig, 5. Auguste Lina verehel. Hoffmann geb. Geyh in Löbau, 6. der Fabrikarbeiter Friedrich Stephan Kohler in Leipzig, 7. Johanne Marie verehel. Ecke geb. Katzsch in Lcipzig-Neu- schönefeld, 8. Auguste Amalie verehel. Schneeweiß geb. Mühlberg in GerichShaw, 9. Emilie verehel. Schulze geb. Brennecke in Leipzig, 10. Hedwig Klara verehel. Breitenfeld geb. Werner in Berlin, 11. Leopoldine verehel. Speck verw. gew. Sack geb. Lukesch in Leipzig, 12. Laura Marie verehel. Richter geb. TriniuS in Leipzig, — vertreteu durch die hiesigen Rechtsanwälte: Oberjustizrath vr. Schill zu 1 bis 6, Otto Emil Freytag, Bernhard Freytag und Schatz zu 7, Rudert zu 8 bis 10, vr. Kretschmann L Kraner zu 11 und vr. Max Berger zu 12 — klagen gegen ihre Ehegatten: zu 1. den Handarbeiter Emil Otto Boigt auS Leipzig-Reudnitz, zuletzt in Leipzig-Eutritzsch, zu 2. den Weber Julius Robert Effenberger aus Gera, zuletzt in Leipzig, zu 3. den Fabrikarbeiter Bernhard Heinrich Wagner aus Mühl- troff, zuletzt in Leipzig, zu 4. den Tapezierer Adolf Christian Adam Theodor Vila aus Wiesbaden, zuletzt in Leipzig, zu 5. den Arbeiter (vorm. Polizeisergeauien) Albert Oswald OScar Hoffmann aus Brandschutz, zuletzt in Leivzig, zu 6. Emilie Martha verehel. Kohler geb. Ludwig au- Leipzig- Plagwitz, zuletzt in Leipzig-Lindenau, zu 7. den Barbier und Friseur Karl Gottlieb Otto Ecke auS Hettstedt, zuletzt in Leipzig, zu 8. den Handarbeiter Karl August Schneeweiß auS Strelln bei Eilenburg, zuletzt in Leipzig, zu 9. den Kausmann Karl Schnlze aus Klostermansfeld, zu- letzt in Leipzig, zu 10. den Friseur, Barbier und Kellner Ernst Emil Vreiten- ftlK auS Chemnitz, zuletzt in Leipzig, zu 11. den Kaufmann Kurt Otto Speck aus Döbeln, zuletzt in Leipzig, zu 12. den Malermeister Karl Louis Richter aus Altscherbitz, zuletzt in Leipzig, — sämmtlich jetzt unbekannten Aufenthaltes — zu 1 bis 12 auf EhescheiK tt >1 g und zwar: zu 1 bis 5 und 7 wegen böslicher Verlnffung, zu 6 und 10 wegen Ehebruchs, zu 8 und 9 wegen böslicher Berlaffung und Versagung des Unterhalts, zu II wegen Ehebruchs, böslicher Verlnffung, sowie ehrloses und unsittliches Verhalten, zu 12 wegen Ehe bruchs und unsittliches Verhalten, zu 6 eventuell auf Berurtheilung -rr Ehefrau zur Her stellung -rr häusliche» Gemeinschaft, und laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung der Ehestreite vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf -en 6. Juli 1900, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, je einen bei dem gedachten Gerichte zu- gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klagen bekannt gemacht. Der Gerichtsfchreiber bei -em «öuigl. Lanvgerichte zu Leipzig, am 26. April 1900. Dölling, Sekretär. Konkursverfahreu. I« dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Kaufmanns Wilhelm Schaaf, Inhaber» des Tuch« u. Buckskin-Agenturen- u. Herren - SchneibergefchäftS unter der Firma: W- Schaaf hier. PeterSstr. 6, Wohnung: Franksurterstr. 23, ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf Ke» 23. Mai 1900, vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hiersclbst, Zimmer 165, anberaumt. Leipzig, den 25. April 1900. Sekr. Beck, Gerichtsschreiber -es Köuiglicheu Amtsgerichts. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der unter der Firma: Leipziger Möbel- Pofameutenfabrik Gregor L vppcrmau» hier, Neichssrraße Nr. 33/35, brstehenden offenen Handelsgesellschaft wird heute, am 12. April 1900, vormittags VZ2 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt Schumann hier wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungen sind bis zum 15. Mai 1900 bei dem Gerichte anzumelde». Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläubigcrauSschllsses und eintretcnden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände aus -en 30. April 1900, vormittags 11 Uhr, und zur Prüfung der angeuieldeten Forderungen auf -eu 28. Mat 1900, vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 165, Termin auberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an die Gemeinschuldnerin zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung ouferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs- Verwalter bis zum 12. Mai 1900 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Leipzig, Abt 11^', Len 12. April 1900. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Sekr. Beck. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche für die Stadt Leipzig Blatt 3547 aus den Namen des Privatinanns Gustav Jaenichc» in L.-VolkmarSdorf eingetragene Grundstück soll am Freitag, -cm 22. Juni 1900, Vormittags 9 Uhr, - an der Gerichlsstelle Zimmer 112 — im Wege der Zwangs- Vollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuch«—Hektar 4,3 Ar groß und mit 4350,Steuereinheiten belegt. Es besteht aus dem Flurstücke 25086, liegt in Leipzig Ecke Süd- nnd Kronprinzstraße unter Nr. 30, führt die Brandkatasternuminer 438 Abth. V, setzt sich aus Wohngebäude und Hosranm zusammen und ist auf 149 000 Mark geschätzt worden. Die Einsicht der Mittheilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen ist Jedem gestattet. Rechte aus Befriedigung aus dcm Grundstücke sind, soweit sic zur Zeit der Eintragung des am 13. März 1900 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Gruudbnche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Ab gabe von Geboten anzumelden und, wenn die Gläubigerinnen wider sprechen, glaubhaft zu machen, widrigeinalls die Rechte bei der Fest stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und der der Ber- theilung des Bersteigerungserlöses dem Ansprüche der Gläubigerinnen und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung eulgegensteheudes Recht haben, werden anfgefordcrt, vor der Erthcilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei- zusühren, widrigenfalls für das Recht der VersteigeruiegSerlöS an die Stelle des versteigerten Gegenstandes trete» würde. Leipzig, den 18. April 1900. Königliches Amtsgericht, Abth. I1.L?. Schöbel. Montag, am 30. April 1900, Vormittags 10 Nhr, sollen im Versteigerungslokale des hiesigen Kgl. Amtsgerichts 2 eiserne Geldschränkr, 4 Musikautomaten, 1 Kochherd, 1 Näh maschine, 2 Pseilerspiegel, 1 Plüjchgarnitur, 1 Fahrrad, 1 Stock wagen, 2 Kastenwagen, 2 Schreibmaschinen (Heureka), 2 Laden tafeln, 2 Badeeinrichtniigen, 2 Lreiurm. Gaskronen, I vicrsl. Cchau- fensterrampe, 1 Partie leere Cigarrenkistcu. ca. 300 Packete Rauch tabak, 5 Kisten Cigarren, ca. 5500 Stck. Cigaretten, 4 Stck. lange Tabakspfeifen, 1 GlaSwaarenschrank, 5 Regal.-, 3 Glasfchaukasten, 1 Schausenstereinrichtung, 48 Stck. Kinderkapuzen, 34 Stck. Damen- und 22 Stck. Kinderhütt, 68 Stck. Hutsa^vnS, 46 Stck. Corsets, ca. 90 Stck. Kinderdeckelmützen, ca. 50 Stck. Kinderhauben u. A- m. meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Tie Ver steigerung findet bestimmt statt. Leipzig, am 27. Aprii 1900. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgerichte. Große. Montag, am 30. April 1900, Nachmittag 3 Nhr, sollen in L.-Gohlis ca. 135 Stck. Pfosten, ca. 1000 Stck. Klinker, 7 Leitern, ca. 100 Stck. Latten, ca. 30 Stck. Slreckhölzer, 3 Kasten karren, 1 Lciterhandwageu, 1 Baubude, ca. 40 Etr. gelöschten Grau kalk und verschiedene andere Bauutensilicn meistbictend gegen Baar zahlung versteigert werden. Bieter versammeln sich ^3 Uhr im Restaurant zum Gaisberg in L.-GohliS, Franzojcnvirrtel, Lothringerstraßc. Leipzig, am 27. April 1900. Ter Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgerichte. Große. In -er Weltausstellung. Bon Elfe Hofmann (Paris). Nachdruck verbrleu. Es ist Nacht. Der Schnellzug Köln-Paris nimmt seine Reisenden auf. „II n'zr » äs plses!" jammert eine Dame. In der Thai, der Andrang Derer, die zur Ausstellung fahren, ist enorm. Vor dem DamencoupS hält eine jung« Russin Wacht. Sie kommt aus Moskau und hat zwei Nächte nicht geschlafen. Aber erbarmungslos läßt der Schaffner noch mehrere Damen in das Coup«. „Dai is ja so voll", sagte er, „dat die Menschen sich noch um die Plätze schlagen!" Endlich find alle Reisenden untergebracht, langsam verläßt der Zug die Halle. In den neuen französischen Wagen ist elektri sches Licht; unsere Russin tippt an den Knopf, und es ist finster. In einer Ecke lehnt müde eine Holländerin, die Russin macht sich's bequem. Aus dem benachbarten Coup« dringt die gedämpfte Unterhaltung der Reisenden herüber. Gerade find wir ein wenig eiageschlafen, da wird es hell, und der belgisch«, nicht mehr der gemüthliche Kölner Schaffner, ruft: „I-a, diUst», w« Vvwso, s'ü von» pisit!" Freundlich verfichert er uns noch, daß wir nun bis fünf Uhr ungestört schlafen könnten. Deutschland liegt also hinter uns. Wir fahren durch Belgien; die Holländerin seufzt über das »schlechte ToupS", was Frank reich ihr verzeihen möge. Der Morgen dämmert, und Punct fünf Uhr find wir in Jeumont, an der französischen Grenze, angenommen. Nicht wie „bisher muß man sein Hab und Gut zur Douane schleppen, sondern da» Gepäck wird in den Waggons revidirt, eine große Erleichterung. Zu uns in das Damencoup« ist Niemand ge kommen, wir hätten also da» Schmuggelgeschäft flott betreiben können. — An einem Lisch« auf dem Perron wird Kaffee verkauft, »vott »u lait" in den „Hols", nicht in Taffen wie bei uns. Drei Stunden später nähern wir uns Pari». Die Nru- . gierigem stehn» im Gange, dessen große Glasfenster einen weiten VN« gewähren. Villen, malerisch gelegene Schlösser, Vororte, dazwischen im « ersten Grün prangende Laubwälder, Wiesen, Felder —, an Allem I fliegen wir in rasender Eile vorüber. Von Zeit zu Zeit tauchen f große Rrclameschilder, die auf den Feldern angebracht sind, auf. „Chocolat Meiner", der Louvre mit seinen Ronveautös, das „Petit Journal" mit seiner Auflage von fünf Millionen empfehlen sich dem vorüberfliegenden Reisepublicum. Endlich taucht das Häusermeer auf. Kuppeln, Kirchthürme werden sichtbar, und in den Coupes ist nach der durchwachten Nacht neue» Leben eingekehrt. Unsere Russin träufelt sich Bella donna in die Augen — arme Franzosenherzen! Und nun sind wir auf der 6»ro äu Xorä in Paris ange kommen. — Eine Stunde später wandern wir durch die Boulevards nach der kluee äe I» Öouooräe. Sonnenbeschienen liegt der welt berühmte, herrliche Platz vor uns mit seinem Obelisk in der Mitte, seinen sprudelnden Fontainen, seinem frischen Grün. Die Champs ElysSe» entlang rollen die Equipagen. Und da liegt der Haupteingang zur Weltausstellung! Ein herrliches Thor, zart in seinen Farben, gewaltig in seiner Höhe, auf der Spitze thront die Statue der viUs äs ksrts, keine Figur im griechischen Ge wand, nein, eine Pariserin im modernen Kleid empfängt be grüßend ihre Gäste. Aber, wenn die herrliche Frühlingssonne über Paris liegt, dann muthet Einem der weiße Pelz, in dem I» vMo äe kurt« ihre Gäste begrüßt, sonderbar an; e» wird Einem heiß, blickt man die Dame an. Für SV Cent, kann man augenblicklich die Ausstellung sehen, kein Wunder, sie ist noch im Werden begriffen. Aber großartig, bewundernswerth ist sie schon jetzt, wenn auch die Gerüste noch an viel« Gebäuden find, die Erde, welcher dereinst Nasen und Blumen entsprießen sollen, eben erst aufgeschüttet wird. Man sagt, daß all« fatalen Gerüste entfernt waren oder mit Blumen bedeckt, als Präsident Loubrt die Ausstellung eröffnete. Al» er gegangen, traten die Lausende von Arbeitern, die Tag und Nacht schaffen, wieder an ihre Plätze. Durch 36 Thore kann man die Ausstellung betreten. Wer beim ersten Eintritt einen der imponirendfien Anblicke haben will, der wähle nicht das Hauptportal, welches nur in zur Zeit noch unfertige Gartenanlagen führt, sondern der wähle la portv XXX. Von hier au» liegt die Avenue vor ihm mit ihren herr lichen Favaden, im Hintergrund der JnvaNdendom. Die Bauten der einzelnen Nationen sind vollendet, nur das Innere harrt noch seiner Schätze. An der Seine entlang stehen sie in bunter Reihe, malerisch, leuchtend in Schönheit. Den Preis wird man wohl einstimmig „Italien" geben. Es ist ein märchenhaft schöner Bau, der sich da erhebt; zart in seinen Farben, wirkt er wie von Spitzenstoss gewoben. Nun folgen in langer Reihe, stets charakteristisch für das be treffende Land, die sie vertreten: die Türkei, die Vereinigten Staaten, Oesterreich mit drei Gebäuden, Bosnien, Ungarn, Großbritannien, Belgien, Norwegen, Deutschland, dessen Thurm der höchste ist, Spanien, Monaco, Schweden, Griechen land, Serbien. — Daneben, nach dem Ouai d'Orsay, liegen: Rumänien, Bulgarien, Finland, Luxemburg, Persien, Peru, Portugal. Die Ausstellung umfaßt ein Terrain von 112 Hektar; sie hat nicht, wie die von 1889, eine Art Mittelpunkt, den Eiffelthurm, sie schließt ein Quartier von Paris ein, I« Oro«-6»iliou. Der Eiffelthurm ragt stolz hinauf, nicht weit davon ist das „große Rad", die Paläste leuchten in Weiß und Gold, Alt-Paris ist an der Seine aufgebaut, um den Trocadero liegen die Gebäude der fremden Colonien. Wunderbar ist die Brücke Alexan- der's III., großartig die ^vouus äo I'Lsplunuäo äns lu- vuliäes, abschließend mit dem ehrwürdigen Dom, in dem be kanntlich im mächtigen rothen Marmorsarkophag des ersten Napoleon sterbliche Reste ruhen. Auf dem Ok»mp äo U»r8 liegt Palast an Palast. Für 60 Cent, besteigt man die Rundbahn, die Einen, ohne daß man einen Schritt zu thun braucht, um die Ausstellung fährt. Von hier aus, noch mehr von der ersten Etage des Eiffelthurms au», hat man einen imposanten Anblick. — Noch ist freilich Alles im Werden, aber in vier Wochen wird es feenhaft hier fein, und au» aller Welt werden sich die Fremden einstellen. Dann erst wird da- Bild der Weltausstellung ein vollkommenes sein, Fest an Fest sich reihen, und der Eindruck für Jeden, der da kommt, ein für- Leben unvergeßlicher bleiben. Paris hat sein Festkleid angelegt, fast an jedem Hans, be sonders in den 6r»oä8 Loulovurii«, sind Fahnen ausgesteckt, die großen und kleinen Hotels leuchten vor Sauberkeit. Das großartige Leben und Treiben ist dasselbe wie früher, es kann durch die Ausstellung kaum noch gehoben werden! — Wie viele Pariser selbst mag es in der Millionenstadt geben, für die die Weltausstellung nicht vorhanden ist! Die kleine, dicke Wirthin, bei welcher meine Bekannte für monatlich 70 Francs ein klipper kleines Stübchen nach dein Hofe hinaus inne hat, sicher nicht. Ihre Welt ist ihr Stübchen in der Rue d'Enghien, wo sie mit Kater und Vogel haust, über Zola raisonirt, der ihrer Ansicht nach den Französinnen in ihrem Ansehen schadet, und unseren Schiller liest und verehrt. Abgeschlossenes, bescheidenes Frauen- daheim in der Weltstadt, nach deren Schönheiten Tausende sich sehnen. Wer billig und gut essen, d. h. an einer Massenabfütterung theilnehmen will, der gehe nach Faubourg Montmartre 7; hier kann er für 1>/2 Francs drei Gänge nebst Wein haben, wahrlich billig genug für Paris und die Zeit der Ausstellung. Auf den Boulevards sprach man vom Besuch der sächsischen Königin, die inkognito in Paris weilt und am 18. die Aus stellung besuchte. Paris geht seiner schönsten Zeit entgegen, die Bäume sind im frischen Grün, überall sieht man freudige Gesichter. Im ThsLtre Francais wird gebaut, noch sieht man von der Gluth gesprungene Fensterscheiben. Das Bild der schönen, un glücklichen Henriot ist ausgestellt. Man bespricht noch die herr liche Toilette, welche die Arme trug, als sie, unbekannt in den Räumen, nach der falschen Seite lief, dem Tod entgegen. Paris wird Paris bleiben, seine Schönheiten sind unver gänglich, hier redet die Weltgeschichte. — Und nun in dieser einzig reichen, herrlichen Weltstadt die Ausstellung, auf der jedes Land, auch unser Deutschland, glänzend vertreten ist, wahr lich, es weht wie ein Hauch von Weltfrieden über das Alles hin! Lächerlich ist die Warnung deutscher Blätter, daß man nicht laut deutsch reden möchte hier in Paris; rede Jeder, so laut es seine Lunge gestattet, es nimmt Niemand Notiz davon, wenigstens niemals in gehässiger Weise. Die Deutschen fühlen sich wohl hier, und mit Recht. Und denen, die bange sind, es giebt kein „Münchner", sei zum Trost gesagt, daß Freund Sedlmayr aus München auf der Ausstellung einen Pavillon hat, in dem echt Bayrisch vcrschänkt wird, und noch dazu von echten bayrischen Dirndln! Ein Stücklein gemüthliches Deutschland am Ufer der Seine, die zahllosen Genüsse der Ausstellung, für Auge und Herz so viel deS Schönen, dazu das unvergleichliche Paris, wahrlich, das ist mit Recht verlockend. Also, wenn der Mai gekommen ist, dann auf zur Weltausstellung nach Paris!
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