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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000522014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900052201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900052201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-22
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M« Deutsche Kritik. In der „Army and Navy Ta,eite" schildert ein englischer Staaksofficier die während einer Reise in Deutschland gehörten Ansichten deutscher Militärpersonen von Rang itber den Krieg in Südafrika und di- Verhältnisse in der englischen Armee, und es ist recht bezeichnend, da- da- hochangesehene Fachblatt gerade diese deutschen Kritiken in so frrimiithigrr Weise veröffent licht. Der betreffende Oberst sagt: „Ich bin eben von einem längeren Aufenthalt- in Deutsch land znriickgekehrt und habe dort manche Gelegenheit gehabt, den Krieg mit Offerieren der deutschen Armee zu besprechen. Ich halte es für meine Pflicht zu ertlären, daß unter diesen Herren rin unfreundliches Dorurtheil gegen uns nicht existirt; im Gegen- thril. Alle, mit denen ich geredet habe, zeigten volles Verständnis für unsere Schwierigkeiten, und vertheidigten sogar unsere Generäle, die nach Ansicht meiner deutschen Freunde mehr oder weniger unserem socialen System zum Opfer fallen. Ein hervorragender CorpSrommandeur äußerte sich zu mir: „In England scheinen die ganzen Umstände gegen die Generäle zu sein, da bei ihnen Alles und Jedes immer nur auf eins hinauS- läuft, und zwar die Gesellschaft, und immer wieder die Gesell schaft. Ihr ganzes System bedarf gründlicher Revision. In Ihrer Marine herrschen ganz andere, bessere Zustände. Wenn ein Schiff in Dienst gestellt wird und in See geht, so haben Officiere und Bemannung Jahre ernster und schwerer Arbeit vor sich, und da giebt's keine weiblichen Einflüsse. Andererseits hat sogar Ihr Obercommandirender in Süd afrika seine Frau und Tochter mit sich in der Front, und dies und Aehnliches ist durchaus vom Uebel. Sie werden große Aenderungen eintreten lassen müssen, bevor Sie erwarten können, Generäle von höchster militärischer Ausbildung ins Feld stellen zu können. Ein Soldat muß vor Allem Soldat sein, und wenn Sie in Ihrem Lande die allgemeine Wehrpflicht nicht ein führen können, so sollten Sie um so vorsichtiger sein und Ihr jetziges System von Mißbräuchen frei machen." Ich habe keine Erlaubniß, den Namen dieses distinguirten Officiers zu nennen, kann aber constatiren, daß er ausgesprochen englandfreundlich gesinnt ist und auch offen anerkennt, daß wir in. unserem Heere Manches haben, waS bewunderungswürdig ist. Er legt« soviel Nachdruck auf diese einzelnen Puncte, daß ich mich berechtigt glaubte, seine Ideen bekannt zu geben, für welche Grund genug vorhanden sein mag, obwohl ich persönlich bisher meine Frau (!) nicht dahin bringen konnte, die Richtigkeit seiner Argumente anzuerkennen." Deutsches Reich, xdr. Berlin, 21. Mai. (Freisinnige DolkSpartei und Flottenverstärkung.) Es gäbrt und brodelt an allen Ecken und Enden der Freisinnigen DolkSpartei, seitdem Herr Eugen Richter ihr zur Pflicht gemacht hat, gegen die Verstärkung der Flotte zu sein. Diejenigen Ab geordneten der Freisinnigen Volkspartei, die entweder aus eigener Ueberzeugung oder mit Rücksicht auf Interessen ihres Wahlkreises oder an» sonstigen Gründen einer Flottenver mehrung gern zugänglich gewesen wären und aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht hatten, sind jetzt in wachsender Verlegenheit. Am übelsten in dieser Beziehung scheint Herr Beckh auS Nürnberg daran zu sein, der da» Coburger Mandat im Reichstag auSübt. Die Handels kammer in Coburg hatte sich sür die Flottenvermehrnng erklärt und ihm die betr. Resolution zugcschickt. Herr Bcckb bat in einem sehr verbindlichen Schreiben gedankt und der Handelskammer versichert, „ihren Standpunkt vol thrilen zu können und in ibremSinne zu wirken." Daß die- der wahre Ausdruck seiner Ueberzeugung sei, hat man auch in den maßgebenden commerciellen Kreisen von Nürnberg angenommen, und zwar auS Anlaß von bestimmt lautenden Aeußerungeu an» dem Munde des Herrn Beckh selbst. Nun bat aber vor Kurzem Herr Beckh unter Beistand de» Herrn Kopsch in Coburg eine Versammlung abgchalten, bei welcher Gelegenheit Letzterer den einmüthigen Widerspruch der Volks partei gegen „diese" Fassung und „diesen" Umfang der Flottenvorlage kundgegeben bat. DaS ist dem Vorsitzende» der Handelskammer denn doch zu — bunt erschienen, so daß er am 14. Gelegenheit nahm, die briefliche Zustimmung de« Herrn Beckh zur Resolution der Kammer wörtlich zu ver lesen und die Erwartung auSzuspreche», daß Herr Beckh Manne» genug sei, um dementsprechend auch abzu stimmen. Die Antwort hat nicht lange auf sich warten lassen. DaS Coburger Organ de» Freisinn» bemerkt am 18. bereit-, daß „unsere-Erachtens Herr Beckh die Resolution der Handelskammer mißverstanden bat und daß thatsächlich die gesammte Fraktion gegen diese Vorlage stimmen wird." Wir halten uns bei der seltsamen Erschei- aung nicht weiter auf, daß ein ReichStagSabgeordneter in so reifen Jahren, wie Herr Beckh, eine so wichtige Resolution miß versteht, wie sie in so wichtigem Augenblicke von der Coburger Handelskammer gefaßt worden ist. Nur einer Ausrede, in der sich der Freisinn fern von Berlin gefällt, sei hier mit dem nöthigen Nachdruck entgegengetreten. DaS Coburger Blatt möchte nämlich jetzt alle Schuld auf daS Cent rum schieben. Da heißt e» pathetisch: „WaS bat daS Centrum au» der Flottenvorlage gemacht? Die Schlachtflotte, von der die Resolution kein Sterbenswörtchen sag», wird bewilligt, die AuSlandflotte aber ist gestrichen worden" u. s. w. Herr Eugen Richter wird hoffentlich nicht Anstand nehmen, unS sofort zu bestätigen, daß er selbst eS gewesen, der die mehr geforderten AnSlandschiffe al» da» zumeist Entbehrliche bezeichnet und nnr eine Vermehrung der Schlacht schiffe für diScntabel erklärt ha». Wobei er begründeter maßen davon auSging, daß in der AuSlandflotte die jenige Seegeltnna eine» Landes zum Ausdruck komme, vie durch den GrfechtSwerth der hinter den AuSlandschiffeu organisirten Schlachtflotte repräsentirt werde. Auch wird Herr Müller-Fulda bereitwillig bestätigen können, daß er der Freisinnigen DolkSpartei den Beitritt zum Compromiß über die Flottenvorlage erleichtern wollte, indem er die Frage der Vermehrung unserer AuSlandflotte einstweilen zurückstellte und nur die Vermehrung der Schlachiflotte jetzt festlegeu wollte. Also da» Centrum ist nicht im Entferntesten daran Schuld, wenn die DolkSpartei gegen „diese" Vorlage stimmt; am allerwenigsten hat der Vertreter für Coburg ein Recht, sich hinter, da» Ceutrum zu verstecken, wenn er sich außer Stande sieht, die der Coburger Handelskammer gegebene Zusicherung wahr zu machen. * Berlin, 2t. Mai. (Ursachen und Wirkungen.) Unter dieser Urberschrift veröffentlicht die Münchener „All gemeine Ztg." einen deachtruSwrrthen Artikel, der von der Thatsach« auSgeh», daß viele Tausende der besten Patrioten a«S den höchstgebildeten Schichten unseres Volke» der Ob struktion, die gegenwärtig im Reichstage am Werke ist, Er- föla wünschen, - obgleich sie weder di« Obstruktion an sich billigen, noch mit ihren Träger» sympathifirrn. Will man, fragt der Berfäffer, wirklich behaupte», daß dieser Zustand der öffentliche» Meinung nur da» Product einer künstlichen Mach« sei? Und er giebt hierauf folgende Antwort: „Nein, der gebildete Lheil der Ration hat an der Hand «ine» «oueretea Betsp^l» begriffea, bet »ekcher Gefahr wir «1» der fortschreitenden Befestigung der Herrschaft de» Ultra»o»ta»iS«»S 1» Deutsch- land »»gelangt si»d. Die 1« Heinze ist von der öffentlichen Rkeinnng ursprünglich mit jener Gleichgiltig- kett ausgenommen worden, di« schon längst allen Gesetz- entwürfe» gegenüber — wenige Ausnahmen abgerechnet — üblich »ad ohne Zweifel hochbedanerlich, aber inmitten de» WmiaRmk- «nser« i» einem ReichSparlamen» »ad zwei Lntend Landstige» betrieb«»«» GchetzrSfabrtkatlo» nnr zu erklärlich ist. Gar mancher, dem die Knast- »ad Llteraturparagrapheu auf de« ersten Blick Bedenken einflößten, mag beschwichtigt worden sein >urch dir bestimmten Versicherungen der Regierung, di« in der glück lichen Ahnungslosigkeit de» grünen Tische» tu der That kein« rechte Vorstellung von den Bestrebungen gehabt zu habe» scheint, denen ie mit ihrem Gesetzentwürfe «ntgegenkam. Nur der täppischen Offenherzigkeit rinzeluer ultramoutaner Vorkämpfer der 1« Heinz« während der parlamentarischen Verhandlungen ist e» zu ver- danken, daß wenigsten» di« zunächst bedrohten aufmerksam wurden. Di» Folge waren jene stürmischen parlamentarischen Scene» um die Mitte de« März, die zur vorläufigen Vertagung der Berathungc» über di« lex Heinze zwangen. Nur »in sehr oberflächliche» Nrtheil konnte damals annehmen, daß die Sache damit abgethan sei. Wer sich klar gemacht hatte, wä hle lex Heinze sür da» Centrum bedeute», dem konnte kein Zweifel darüber sein, daß der Kampf von Neuem und mit einem weit ernsteren, einem hochpolitischen Gepräge wieder aoslrben würde. Die klerikale Presse sagt, die Durchdringung der 1« Heinze sei «in« Ehrensache de» Eentrunr». Richtiger würde sie sagen, daß sie für da» Erntrum eine Macht frage sei. Seit den heißesten Tagen deS Culturkampfe» hat man im ErntrumSviertel de» Reich»- tage» nie wieder eine solche Fülle der Gefühle gesehen, wie in diesen Lagen. Anch der letzt» Hinterwäldler der Partei empfindet, daß rS sich sür dir Etablirung der ultramootanen Herrschaft in Deutschland um einen entscheidenden Vorstoß handelt. Tie gleiche Empfindung hat man aber anch ander wärts. Daher die unleugbare Sympathie für den Kampf zur Verhinderung de» ultramontanea Triumphe» auch in solchen Kreisen, in denen di» Obstruktion, grundsätzlich genommen, verurtheilt wird. Die Verantwortung für die Folgen, welche der Kampf für die ferner« Lutwickelung nufere» Parlamen tarismus haben kann, fällt in erster Linie auf da» Lentrum, daS seiner Machtbegierde jede andere Rücksicht opfert. Aber nur in erster Linie! Auch andere Parteien sind keineswegs frei von Schuld. Wäre der Kamps gegen diejenigen Paragraphen der lex Heinze, die dem Tentrum al» Handhabe seiner kulturfeindlichen Tendenzen die werthvollsten sind, rechtzeitig mit aller Energie ausgenommen worden, so wäre zum Mindesten die Möglichkeit, wenn nicht die Wahrscheinlichkeit vorhanden gewesen, eine Zuspitzung der Angelegen- heit, wie wir sie nunmehr vor un» sehen, zu verhüten. Der Bericht der RelchStagScommission, welche die 1« Heinze vorberathen hat, datirt vom 10. Mai 1899, die zweite Lesung im Plenum hat flatt- gesunden im Februar 1900. E« wär» also mehr al» reichlich Zeit gewesen, die össentlichr Meinung über die bereit» in der Commission deutlich genug hervorgetrrtenen Absichten deS Lentrum» aufzuklären und lange vor der zweiten Lesung eine Be wegung zu entfesseln, die jetzt erst einigermaßen post kestum rin- getreten ist. Aber nicht allein da» ist unterblieben, sondern man hat anch noch in der zweiten Lesung die Bekämpfung deS Literatur, und Konstparagraphen der radikalen Linken ganz allein überlassen. Warum ist da» geschehen? Weil man im Hinblick auf die Flotte dem Centrum di» gut« Laune nicht verderben wollte. Daß man draußen imLande in denjenigen Kreisen, welche die Mitlrlpartelen im Reichstage vertreten, sür eine derartige Politik kein Verstündniß hat, beweist di» gegenwärtige Bewegung. Sie ist die erste kräftige Auflehnung gegen die CentrnmSherr- schaft, nnd sie wird weiter greifen. Mag deshalb die gegenwärtige Brrhandlung auSgehen, wie sie will, sie ist ein Weckruf, der hoffent lich zur Anbahnung gesunderer Zustände führen wird." D Berlin, 21. Mai. (Telegramm.) Der Senioren convent de» Reichstage» beschloß heute vor dem Beginn der Sitzung einstimmig, heute nach Erledigung der social demokratischen Interpellation, betreffend die Beschränkung der Arbeiterrechte durch einzelne Bundesregierungen, nicht in den zweiten Punkt der Tagesordnung — lex Heinze — ein zutreten, sondern zunächst in die Berathung des Fl ei sch- schau-Gesetze«, die al« vierter Punkt auf der Tagesord nung steht. Die Entschließung über die Fortberathung der lsx Heinze wurde einstweilen Vorbehalten. (Wie auS dem Be richte über die heutige Reichstagssitzung hervorgeht, hat sich der Präsident Graf Ballestrem den „Beschluß" deS Senioren- conventS angeeignet — derselbe Präsident, der erst kürzlich dem Seniorrnconvente das Recht der Beschlußfassung absprach und ohne den Rath der Herren auskommen zu können glaubte. Sein Eingehen auf den „Beschluß" beweist, daß er eine« Irrthum» sich bewußt geworden ist. E» ist daher auch anzunehmeu, baß die un» zugehende Privatmeldung, der Zu sammentritt des SenioreuconveutS sei auf Ersuchen de- Präsidenten erfolgt, den Thatsachen entspreche. Diese- Eingefländniß eine« Irrthum» dürfte dem Grafen Ballestrem von keiner Seite deS Hause« verübelt werden und seinem Ansehen um so weniger schaden, je mehr nach der Wiederaufnahme der alten Thätigkeit des Seniorenconvent» eine glatte Abwickelung der Geschäfte de« Hause- zu erwarten ist. Ans dem vorlausigen Verzichte auf die Weiterberathung der lex Heinze einen Schluß auf da» Schicksal diese» unseligen Machwerks zu ziehen, erscheint nicht rathsam, so lange nicht ausführliche Meldungen über die Berathungeu vorliegen, die dem „Beschlüsse" de» Senioren convent» voraufgingen. D. Red. d. „Leipz. Tagebl.".) G Berlin, 21. Mai. (Telegramm.) Die Abordnung de« Deutschen KriegerbnndeS von Ren» York traf unter Leitung seme» Vorsitzenden Müller heute Nachmittag 1 Ubr hier «in. Sie wurde von zahlreichen Vertretern der hiesigen Kriegervereine am Bahnhöfe mit Hurrahrufen empfangen. Der Vorsitzende deS Hanplverbande« der Ber liner Kriezervereine, Pfanstiel, hielt eine Ansprache, auf die Müller antwortete. Am Abend wird ein Commers abgehalten. Am Dien-tag wird eine Fahrt durch Berlin unternommen, am Dienstag Abend erfolgt die Abfahrt nach Dresden. D Berlin, 21. Mai. (Telegramm.) Entgegen den Meldungen der Blätter stellt „Wolff'S Telegraphische» Bureau" fest, daß die beiden in Folge der seftrigen Unruhen Ver wundeten und in die Charitö Gebrachten nicht gestorben sind. Vielmehr wurde der eine gleich nach seiner Ein lieferung, der andere heute entlasse». Die Krawalle am Rosenthaler Thor erforderten ein energische« Einschreiten der Polizei Li« 1 Uhr Nacht«. Bi» heute Mittag ist über erneute erhebliche Zusammenrottungen nicht» gemeldet worden. An dem Rosenthaler Thor kamen Ansammlungen vor, die aber von der Polizei mit Leichtigkeit zerstreut wurden. In folge de« Beschluss«» der Versammlung am heutigen Dormittag brgaben sich drei Vertreter der Ausständigen sofort zu Oberbürgermeister Kirschner, um dessen Ver mittelung nachzusuchen. Der Versammlung theilten die zurückgekehrten Delegirten mit, daß sich Oberbürgermeister Kirschner bereit erklärt hat, die Vermittelung zu über nehmen. Darauf begaben sich die Delegirten gemäß dem Ersnchra Kirschner'» zur Direktion der Straßenbahn. v. Berlin» 21. Mai. (Privattelegramm.) Wie man der „Nat.-Ztg." au» Thüringen schreibt, erneuert sich mit größerer Bestimmtheit da» Gerücht von einer verlohn«» der Königin Wilhelmine von Holland mit dem Prinzen Bernhard Heinrich, dem am >18. April 1878 geborenen zweiten Enkel de» GroßherzogS von Sachsen-Weimar. (-) Jena, 21. Mai. (Telegramm.) Auf ein an den Kaiser von der Geographischen Gesellschaft sür Thüringen gesendete» HuldignngStelegramm traf folgende Antwort em: Wiesbaden, Schloß, 20. Mat, 10 Ubr 25 Min. Bonn. Seine Mejeftät der Kaiser und König haben Allerhöchstsich über den freund liche» Gruß der Geographischen Gesellschaft anläßlich der Eröffnung der von ihr veranstalteten Colonial- und Marine-AuSstellung gefreut und lassen der Ausstellung einen guten Erfolg wünschen. Auf Allerhöchsten Befehl v. LucanuS, Geh. CabinetSraih. Dcr Großherzog von Weimar hat folgende Ant wort gesandt: Wiesbaden, 19. Mai, 6 Uhr?,7 Min. Nachmittag». An die Geographische Gesellschaft für Thüringen, Jena. Seine königliche Hoheit der Großherzog lassen vielmals sür dir dargebrachten Hul- digungr» danken und mit dem lebhaften Bedauern, nicht persönlich anwesend sein zu können, der Colonial- und Marine-AuSstellung den besten Erfolg wünsche». Graf Bylandt, Flügeladjutant. * M.-Gladbach, 20. Mai. In der Sectionsversammlung der Sektion M.-Gladbach der Rheinisch-Westfälischen Textil-Berufsgenossen schäft wurden bemerkenS- werthe Mittheilungen über die Löhne in der westdeutschen Textilindustrie gemacht. Von 1886 bis 1899 sind die Durch- schnitlSlöhne in der ganzen Genoffenschaft von 618 auf 762 -F, d. h. also in 14 Jahren um 23,3 Proc., gestiegen. In diesen Löhnen sind natürlich diejenigen sür junge Weberinnen, Zlvirnerinnen, Spinnerinnen und andere in geringerem Lohne stehende Arbeiterinnen und Arbeiter mit einbegriffen; andernfalls würde die Durchschnittsziffer rrbeblich höher sein. Die höchsten Löhne wurden in der Sektion Barmen gezahlt, sie stiegen in dem genannten Zeiträume von 749 auf 930 Eine weitere besonders hohe Steigerung der Löhne weist die Sektion Münster auf, wo sie von 522 auf 689 ck/ anwuchsen, während die Arbeiterzahl die starke Zunahme von 9393 auf 21 500 auf wies. In der Sektion M.-Gladbach ist die Arbeiterzahl seit 1886 von 16 000 auf 26 900 angewachsen, die Durchschnitts löhne von 634 auf 730 c-fl. Die Zahl der Unfälle ist von 506 auf 433 gesunken. (D Eronberg, 21. Mai. (Telegramm.) DerKaiser ist heute Mittag 12'/r Uhr in Begleitung de» Staats sekretär» de» Auswärtigen Grafen v. Bülow und des Gcneraladjutaatrn v. Pl essen bier eingetroffen und von dei Kaiserin Friedrich bei seiner Ankunft empfangen, worden. Die Herrschaften begaben sich sofort nach Schloß FriedrichShof. * Darmstadt, 20. Mai. Zur Verhütung der Verunreini- gung der Flußläufe hat unlängst Graf von Posa- dowsky darauf hingewiesen, daß Artikel 76 der Reichsver fassung vorsieht, daß Streitigkeiten zwischen ver schiedenen Bundes st aaten, sofern dieselben nicht privatrechtlicher Natur und daher von den kompetenten Gerichts behörden zu entscheiden sind, auf Ansuchen des einen Theiles von dem Bundcsrath zu erledigen sind. Betrachtet sich demnach ein Bundesstaat durch Verunreinigungen eines Flußlaufes, die von einem anderen Bundesstaate innerhalb dessen Gebietes ge duldet werden, als geschädigt und kommt auf gütlichem Wege ine Verständigung über, die Beseitigung des Mißstandes nicht zu Stande, so ist jederzeit die Möglichkeit gegeben, eine Ent scheidung des BundesrathZ über die Angelegenheit herbeizuführen. Im Anschluß daran hat der Abg. Frhr. Heyl zu Herrns heim, der im Reichstage einen Schutz insbesondere gegen die Verseuchung des Rheines durch die Abwässer der Stadt Mann heim und der oberhalb Mannheims gelegenen Städte herbei zuführen bemüht gewesen ist, als Mitglied der ersten Kammer des Großhrrzogthums Hessen in dieser soeben den Antrag eingebracht, den Bundesrath zu veranlassen, die Einfüh rung der Fäkalien der Städte Straßburg und Mann heim in den Rhein mit Rücksicht auf die gesundheitlichen Ge fahren für die Bewohner der hessischen Rheinufer und die Nach theile für die Fischzucht zu verhindern oder durch besondere Vor schriften unschädlich zu machen. * Darmstadt, 20. Mai. Die Laude-versammlung der hessischen Adtheilung des „Bunde» der Landwirthe" nahm nach einem Vortrab Wangenheim'S eine Resolution gegen die Zugeständnisse in der Fleischbeschau- Vorlage an. Liebermann sprach für gute- Einvernehmen de» Bunde- und der Antisemiten. (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Wer an Blutandrang »-»SA-»» Schwindel, Flimmern der Augen, Kopfschmerzen und Ver stopfung leidet, sollte stets für tägliche ergiebige LeibeSössnnng Sorge tragen. Die von zahlreichen angesehenen Professoren der Mcdicin geprüften und empfohlenen Apotheker Rich. Brandt's Schweizervillen sind das einzige Mittel, welches auf angenehme, sichere nnd absolut unschädliche Weise wirkt und dabei nur 5 Pfennig« pro Tag kostet. Erhältlich nur in Schachteln zu 1.— in den Apotheken. Die Bestandthcile der ächten Apotheker Richard Brandt'schen Schwrizerpillen sind Extrakte von: Silge 1,5 Gr., MoschuSgorbe, Aloe, Absynth je 1 Gr., Bitterklee, Gentian je 0,5 Gr., dazu Gentian- nnd Litterkleepulver in gleichen Theilen und im Quantum, um daraus 50 Pillen im Gewicht von0^12 herzustellen. s. k. SeMr lillulgl. HotmSdelkadrik LU88tvHlM§8dLU8 Srimmaiseds 8tr. 10. IlW.-kLtniir», (WWNS, N.7/ÄLL musik. Pappinstrumente, Schleifen, AuSzeichn -Decor.-Plocate. Julius MMIwvr Kaiser!, uvä Könlxl. Uokpianokortekadrlk LngSklg ViSSt8tl'L88S SS. Hmischt lkirrjichW 6röS3tS3 Lrsrvs ttorol OvutsedlLväs Central-Hotel, Berlin, sov Ammer von 3 M. — 25 KIK. 6eaevlld«r Ontraldadadok Krteckrlebatrnaae. "Mtztz Flltz-ell.» I WaS sagt — Nach Ls»«- «»InnolrltrN der Arzt? 8»luuol»Itr1«w Mweett^otiruk Mnmuouu-Srire „Zur Zeit die vollkommenste hygienische Toiletteseife", ist »ine ärztliche Aeußerung über die Patent-Myrrholin-Seife, welche überall, auch in den Apotheken, erhältlich ist. LageskalenSer. Telephon - Anschluß: Expedition des Leipziger Tageblattes .... i Nr. 222 Redaktion des Leipziger Tageblattes - 158 Vnchdruckerei de» Leipziger Tageblattes (E. Polz). - 1178. Alfred Hahn vorm. Ott« Klemm'« Sortiment, Filiale: Unt- vrrsitätSstraße 3: 4046. LoniS Lösche, Filialen de» Leipziger Tageblattes: Katharinen- ftraße 14: 2935. Künigsplatz 7: 3575. Adressen aller Branchen, Stände nnd Länder liefert unter Garantie Welt-Adrefsen-Verlag Emil Reiß, Leipzig. Cotaloggratis. Frrnspr. 3229. TeIegr.-Adrtfle:„Wrltreib-Le!vzig". Anskuuflsstclle für See-Schifffahrt«- nnd «etse-Verkehr. Relief-Weltkarte der Hamburger Sihedereien: F. W. Graupenstein, Blücherplatz 1. Unentgeltliche AuskunftSertheilung: Wochen tag« 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 Ubr Nachmittags. Patent-, Gebrauchsmuster-uMarken-Auskttnstsstelle:Brkbk2 iTuchhallr), I. Exved. Wochentags 10—12, 4—6. Feruspr. 682. Oeffentliche Bibliotheken: UnivrrsitätS-Bibliotbek. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen geöffnet: Früh von S—I Uhr nnd (mit Ausnahme de« Sonnabend«) Nachmittag« von 3—5 Uhr. Der Leseiaal ist geöffnet: Früh von 9—1 und (mit Ausnahme de« Sonn abends) Nachmittag» von 3—6 Uhr. Die Büchrr-Au-gabe und Annahme erfolgt täglich früh von 11—1 Uhr nnd (mit AuS- nähme deS Sonnabend») Nachmittag» von 3—5 Ubr. Stadtbibliothek: Mittwochs und Sonnabends von 3 bis 5 Uhr, an den übrigen Tagen von 11 bis 1 Uhr. Der Lesesaal ist jeden Tag von 10 bis 1 Uhr »nd von 3 bis 6 Uhr geöffnet; nur Montags und Donnerstag» Nachmittags ist er geschlossen. Bibliothek der Handelskammer lNeue Börse, Tr. L, I.): BücherauSgabe und Benutzung deS LesesaalS von 9—12 und 3—7 Uhr. Vorlegung der Pateutschristen von 9—12 und 3—7 Ubr ebenda. Volksbibliothek NI. (VII. Bürgerschule) 7'/«-9'/. Uhr «bd«. Volksbibliothek IV. (VI. Bürgerschule) 7'/.-9'/. Ubr Abds. BolkSbibliothek V.fVIII. Bürgerschule, Leipzig-Reudnitz, Ein gang Rathhausstraße) 7'/«—9'/« Uhr Abends. VolkSbibliothekVI. (I. Bürgerjch. L, Lortzingstr. 2) 7'/,-9'/i U. A. Pädagogische Crntralbtbliothek(ComeniuSstiftung), Lehrerverem«-> bau», Kramerstr. 4, I., geöffnet Mitiwoch und Sonnabend von L'/,—4'/, Uhr. Leseballe von 2'/,—8 Uhr geöffnet. Volksbibliothek des Gerverbevrreins L.-Eutritzsch. Geöffnet jeden Mittwoch von '/,9 Uhr Abends an im NathhanS zu L.-Eutritzsch „volksburcau". Auskumlsslelle sürArbeiterversicherungs-, Gewerbe- und ähnliche Sachen Elsterstrabe 14, Part, links. Geschäftszeit: von 5'/« bi« 7'/, Uhr, Sonntags von 1l bis 1 Ubr. Städtisches Museum »er bildenden Künste «nd Leipziger Kuustverein tarn Augustusplotz) geöffnet an Sonn- und Feier- tagen '/,11—3 Uhr, Montag» 12—4 Uhr, an den übrigen Wochen tagen 10—4 Uhr. Eintritt in daS Museum Sonntag-, Mittwochs, und Freitags frei, MontaqS 1 Mk., Dienstags, Donnerstag», Sonnabend- 50 Pfg., an den Meßsonntagen 25 Pfg. Der Ein- tritt in den Kunstverein beträgt sür Nichtmitgliedrr 50 Pfg. Grass,-Museum. Museum sü Völkerkunde geöffnet an Sonn- and Feiertagen von lO'/,—8 Uhr, an den übrigen Tagen von 10—3 Uhr. Montags grschloisen. Eintritt Sonntag», Mitt woch» und Freitag- frei, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends 50 an Meßsonntagen 25 /H- Grasfi-Muscun«. Kuustgrwerbe-Museum geöffnet wochentäglich (ausgenommen Montags) von 10—3 Uhr, an Sonn- und Feier- tagen von 10'/,—3 Uhr. Eintritt DienSlagS, Donnerstag» and Sonnabend- 50 H sonst stet, au Meßsonntagen 25 /E. Biblia- thek wochentüglich auch von 7—9 Uhr Abend» und unentgeltlich. Da« Anttkenmnscn« der Universität ist, mit Au-nahme der UniversitütSserien, jeden Sonntag von 11—1 Uhr dem Publicum vnentgelllich geöffnet. Zugang »0» der Universität-straße Albertinum, Erdgeschoß recht». Sammln,,gen deS Verein» für die Geschichte Leipzigs JohanniSplatz 8, II. (Alte» JohanniSboSvital). Geöffnet: Sonntag» und Mittwoch» von 11—'/,1 Uhr. Eintritt 30 -H. Kinder 10 Museum von KriegSerinnernngen de» verbände» deutscher KriegS-Beteranen im Tivoli, Zeitzer Straße 32. Geöffnet Sonn- tag und Mittwoch von 10—3 Uhr. Histor.Museum ».Völkerschlacht u.Zt.RapoleonSI. (8000Num.) Am Gasthaus Navoleonstein, einzig dastehend. Tägl. von früh qeöfin. Reue» Theater. Besichtigung desselben Nachmittag» von 2—4 Uhr. Zu melden beim Theater-Jnspector. Rene» Gewandhaus. Tüglich von früh 9 Uhr bi» Nachmlttag- 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten s 1 pr. Person (für Vereine »nd auswärtig» Gesellschaften bei Entnahme von wenigstens 20 Billet» L pr. Person) sind am Westvortal zu lösen. Del Veechio'S Knnft-Ausstellung. Markt Nr. 10. II. (Kaufhalle), geöffnet: Wochentag« von vormittag» 9 bi- 5 Uhr NochmutagS und Sonn- und Feiertag- von Norm. 10'/, bi» 3 Uhr Nachm. Gemälde-An-ftellnng Mittentzwey-Windsch, Grimm. Str. 25, Aufgang Nittttstr. 1—3, I., täglich von Vorm. 9—7 Uhr Abend», Sonn, und Feiertag» von Bonn. 11—3 Uhr Nachmitt, geöffnet. Deutscher Vuchgewerbeveretn. Ständige buchgewerbliche Aus stellung mit Maschinenmarkt, Deutsche» Buchgewerbrmuseumf Wochentäglich von 9 bi« 6 Uhr, Sonntag» von 11 bl» 6 Uhr geöffnet. Da» Lesezimmer de- Buchgewerbemuseums an Wochen- tagen (mit Ausnahme von Montag) von 11 bi- 3 Uhr und Abend» von 7 bi» 10 Uhr, sowie Sonntag» von 11 bi» 6 Uhr geöffnet. Eintritt frei. Rene Börse. Besichtigung Wochentag» V bi» 4 Uhr, Sonntag» '/,11—1 Ubr. Eintrittskarten zu 50 beim Hausmeister. Städtische Markthalle, Roßpiotz Ib, tm Sommerhalbzahr für da große Publicum Wochentag« Bonn. 6—1 Uhr, Nachm. 4—8 Uhr (Sonnabend« and an Tage» vor Festtagen bi» V Uhr) geöffnet. Deutscher Flotten Verein. Anmeldung zur Mitgliedschaft bei der „Credit- L Sparbank", Schillerst«. 6. (Mindest-Jahre-beitrag 50 /E.) GeschSsiSsiell» de» Deutschen Patrioten-Bunde« zur Errichtung eines Vöikerschiachtdenkmal« bei Leipzig: RathhanSring 11, Pt. l. Zoblstellr und Entnahme von Mitglird-kartenhekten. Katholische» Casino, Leipzig. vrreinSloral: Sophlenbad, Dorotdeenstr. 5.1. vereinsabrno jeden Freitag Abend 8'/, Uhr. Mätzigkeitsveretn zu« ..Blaue» Kreuz" «Trinkerrettuua) Windmühlenstr. 33, l. S--G.. Pt. r. Frei« Versammlungen Sonntag» 8 Uhr. Jedermauu Willkomm«. Adressa» »,d Be suche von Trinkern «rwünfchtl Dauernde Gewerbe-Au-ftedung. Promenadenring. Reichhaltig und schön, ca. 400 Aussteller. Täglich geöffnet. Eintritt 10 -ran, Schneider, r. k. 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