I.TEIL. I. KAPITEL 17 Ohne es sich eingestehen zu wollen, ist der größte Teil der Scheinbare Menschen durchaus nicht individuell veranlagt, gleichwohl er beiden 1311131 es sein möchte. Es finden sich daher bei der Abnahme von Meisten Massenartikeln Tausende und aber Tausende, die aus einer und derselben Ursache den Gegenstand kaufen, für den die Reklame gemacht wurde. Hier möchte ich noch jener Reklameart Erwähnung tun, die scheinbar der Individualität des einzelnen in ganz besonderem Maße entgegenkommt, wie beispielsweise „individuelle Woh nungseinrichtung, individuelle Innendekoration“; ferner jener Fälle, wo der Käufer seine Individualität in der Weise berück sichtigt wissen will, daß für ihn eigens Neues geschafft wird, wie beispielsweise eigene Toiletten, sogenannte Modell toiletten. Bei diesen Reklameformen ist durchaus nicht die tatsächliche individuelle Anlage des Käufers als solche das Treibmotiv des zustandekommenden Geschäftsabschlusses, sondern das primitive, in der einfachst zusammengesetzten menschlichen Seele bereits konstatierbare Agens: die menschliche Eitelkeit. Dem präsumtiven Käufer schmeichelt der Gedanke, eine Individualität vorzustellen. Diese mensch liche Schwäche ist ein Motiv, das insbesondere bei der Frau als Käuferin eine ganz besondere Berücksichtigung finden muß, und das unter Umständen bei der Fassung (Komponie rung) des Textes einer Reklame zu berücksichtigen ist. Daraus ergibt sich: die Reklame wirdum so wir - Zu- kungsvoller sein, je intensiver sie die pri - f assun g mitivsten Anlagen und Regungen der mensch lichen Seele trifft, da diese allgemein sind und jedem teils in der ursprünglichen, teils in sublimierter F orm, innewohnen. Wurde im vorhergehenden die Individualität im allgemeinen Individualität besprochen, so möchte ich im nachfolgenden auf die ver- und ^ eib schiedenen Anlagen bei Mann und Weib hinweisen. Die großen Unterschiede zwischen der Psyche der Frau und der des Mannes in bezug auf kaufmännisches Denken betont ins besondere Mataja in seinem umfangreichen Werke über Reklame, Er sagt: Ein Mann gibt einen Dollar für einen fünfzig Cent-Artikel, den er braucht — eine Frau neunund- H 2