GEBRAUCHSGRAPHIKER UND AUFTRAGGEBER Für das gute Gelingen aller gebrauchsgraphischen Arbeit sind die Beziehungen ihres Schöpfers zur Außenwelt und vornehmlich zu seinem Auftraggeber von ausschlaggebender Bedeutung; denn im Gegensatz zum freischaffenden Künstler, der sich seine Aufgaben selber stellt, ist der moderne Gebrauchsgraphiker, von seltenen Ausnahmen abgesehen, stets ein auftragnehmender Künstler. Es spielen somit begreiflicherweise auch die Formen und Bedingungen, unter denen ihm seine Aufträge erteilt werden, beim Ablauf seiner künstlerischen Betätigung eine sehr bedeutsame Rolle. Es entspricht dem normalen Verlauf der Dinge, wenn ein Industriewerk, ein Kaufmann oder eine Privatperson, die die künstlerische Mitarbeit eines Gebrauchsgraphikers für irgendwelche Zwecke benötigen, sich direkt an ihn wenden und alle für die sachgemäße Durchfüh rung eines Auftrags in Frage kommenden Gesichtspunkte mit ihm persönlich besprechen. Diese ursprüngliche und jahrhundertelang mit gutem Erfolg geübte Form der Auftragserteilung ist auch heute noch gebräuchlich und als die eigentlich normale und wohl auch beste anzusprechen. Noch immer pflegt heute ein großer, wahr scheinlich sogar der überwiegende Teil der Auftraggeber in eine direkte Fühlungnahme mit dem Gebrauchsgraphiker zu treten, und der dadurch entstehende engere Konnex, aus dem in vielen Fällen mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis erwächst, führt auch meist zu einer harmonischen, fruchtbaren und erfolgreichen Zusammen arbeit beider Parteien. Diese natürlichen und unmittelbaren Beziehungen des Künstlers zu seinem Auftraggeber haben im Laufe der letzten Jahrzehnte vielfach eine gewisse Lockerung oder Einschränkung dadurch erfah-