Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189804134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-04
- Tag1898-04-13
- Monat1898-04
- Jahr1898
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1898
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I ^iesaertz Tageblatt '« U d KU; KßNer MeNM mü " Telrgramm-Adrrffe ^.Tageblatt", Riesa. Amtsblatt ver König!. Amtshanptmarmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. 83. Mittwoch. 13 April 18S8, ASendS. 51. Jahr,. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jedm Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. BierteljLhrlicher Bezugspreis bei Abholung in de« Expeditione« i« Riesa und Strehla oder durch unser« Träger srei in» Hau« 1 Mari SV Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl 28 Pfg., durch den Brieftrüger frei in» Hau« 1 Marl 65 Psg. Anzeigen-Amahmr für di« Rum»« dM Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanlenstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Auf Fol. 309 des Handelsregisters sür den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist > heute die Firma j Dachfteinwerke vormals A. von Petrikowsky, i Geseüschast mit beschränkter Haftung, mit dem Sitze in ßtzorbevAe, eingetragen und weiter Folgendes verlautbart worden: Der Gesellschaftsverirag ist geschloffen am 3. April 1893. Gegenstand deS Unternehmens ist die Herstellung und der Handel mit Zie^elwaaren, sowie als Nebenbetrieb die Bewirtschaftung des landwirthschaftlichen vrundeigenthums der Firma. DaS Stammkapital beträgt 250000 Mark. Die Geschäftsführer der Gesellschaft sind die Herren Gustav August Schmullius in Forberge und Moritz Hugo Oehmichen in Oppitzsch. Die Gesellschaft dauert vorläufig bis zum 31. Dezember 1905. Sie erlischt jedoch zu diesem Zeitpunkte nur dann, wenn von einem Gesellschafter spätestens am 31. Dezember 1902 die Auikündigung der Gesellschaft er olgt ist. Ist eine Aufkündigung innerhalb der Kündigungsfrist nicht erfolgt, so besteht die Gesellschaft auf unbestimmte Zeit fort; sie endet in diesem Falle nach vorangegangmer 2 jähriger Auf kündigung seitens eines Gesellschafters. Willenserklärungen und Zeichnungen sür die Gesellschaft sind verbindlich, wenn sie durch einen der Geschäftsführer erfolgen. Riesa, am 12. April 1898. Königliches Amtsgericht. Helduer. Brehm. Bekanntmachung. Die am 15. laufenden Monats fällig werdenden dememvraukage« auf den 1. Termin d. I. find baldigst, längstens aber bis zum 2. Mai a. e. an die Stadtsteuereinnahme abzuführen. Riesa, am 12. April 1898. Der Rath der Stadt. Boeter». ' «dl. OertlicheS »u» Sächsische». Riesa, 13. April 1898. — Se. Majestät der König hat nuumehr seist Seneh« migung dazu ertheilt, daß die Feier des 200 jährigen Be stehen« de» Königlich sächsischen Pionier-Bataillons Nr. 12 am 29. und 30. Juni d. I. in Dresden abgehalten werde. Die Feier soll bestehen aus festlichem Empfange der aus wärtigen Kameraden und großem Festcommer« am 29. Juni unter Betheiligung der ac wen und inaktiven Officiere, ferner au« FeldgotteSdirnst, Parade und Feftfeier am 30. Juni. Am 1. Juli ist ein gemeinschaftlicher Ausflug mrttel« Dampf schiffes geplant. Diejenigen Bataillon-angehörigen, welche sich an der Feier zu betheiligen gedenken, wollen sich an den Vorsitzenden des Festausschusses, Kamerad Mechaniku« Klie mann in Dresden, Stärkengaffe 1, wenden, welcher gern zu näheren Auskünften bereit ist. Der Festbettrag ist auf 2 M. Einschließlich des künstlerisch ausgestatteten FestzeichrnS) fest gesetzt worden. — Am zweiten Osterfeiertage feierte Herr Kupferschmie- dcweister August Dölitz sch sein siOjähngeS Jubiläum als Mitglied der seit 1652 bestehende« „Eantorei'' und wurde aus diesem Anlaß zum Ehrenmitglied dieser Gesellschaft er nannt unter Ueberreichung eines entsprechenden Diploms und Beglückwünschung durch die Vorstandsmitglieder Herren Gchlossermcister Reil, A. Mich und G. Richter. Der Ju bilar, der sich um dre Gesellschaft, insbesondere als stellver tretender Vorstand und Schriftführer verdient gemacht hat, war durch die Ehrenbezeugung hoch erfreut und dankte herzlich sür die Auszeichnung. — Der Elbverkehr im Monat März l. I gestaltete sich bei anhaltend sehr günstigem Wasserftand, welcher die volle Ausnutzung der Tragfähigkeit selbst der größten Fracht schiffe gestattete, zur Beruhigung der Schiffer, welche wegen der auf das Aeußerste gedrückten Frachtsätze schon ganz ver zagt waren, in Bezug auf die Ausfuhr der böhmischen Braun kohle ziemlich gut, in den übrigen Artikeln find jedoch, die» namentlich bei« Zucker, im Entgegendalt zu dem gleichen Monate de« Vorjahres ganz wesentliche Ausfälle zu ver zeichnen. Das Gesammt-UmschlagSquantum des diesjährigen März beziffert sich mit » 232,354 (gegen 3,009,651) D -Err., so daß gegen den vorjährigen März eia Plus von 222,703 D.-Ttr. resultirt, das ausschließlich au« dem Kohlenumschlage hervorgegangen ist, der in den letzten Tagen zumeist über 1000 Wagen zu bewältigen hatte. An böhmischer Braun kohle nach diversen Relationen wurden diesmal 2,804.245 D.-Ttr. (2,424,644), also um 379,601 D.-Ttr. mehr ver schifft als gleichzeitig 1897. Dagegen blieb der Znckerum- schlag im heurigen März gegen jenen i« gleichen Monate de» Vorjahre» um 90,956 D.-Ttr., d. i. um rund 900 Wagenladungen, zurück, denn es wurde« an Zucker nur »15,140 D-Ttr. (306,096) ««geschlagen. — Im 14. deutschen Turnkreis (Könige. Sachsen) find im ersten Quartale diese» Jahres 24 Vereine ein- und 13 Verein« «»«getreten, so daß Ende März 1898 ein Bestand von 946 Vereinen vorhanden war. — Welchen Umfang und welche Ausdehnung die säch sischen Tonsumverrine i» Laufe der letzten Jahre erlangt haben, geht daraus hervor, daß es Ende vorigen Jahres in Sachsen 199 derartige Berrinr gab. 183 Vereine zählten 147432 Mitglieder. Dieselben erzielten innerhalb eines Jahre» einen eigene« Umsatz von 34»/, MillijM» Mark und einen Markenumsatz von »»/, Millionen Mark. An Dividenden wurden rund 4 Millionen Mark ausgezahlt. An Steuern bezahlten die Vereine 236000 Mark. 1574 Personen wurden von denselben ständig und 671 Personen vorübergehend beschäftigt. Bon 40 Orten wurde die Umsatz steuer eingeführt. — Ist das öffentliche Ausbieten einer Forderung eine Beleidigung? Diese Frage lag vor einigen Tagen dem Reichsgerichte zur Entscheidung vor. Da» Landgericht Köln hat am 24. Januar den Geschäftsführer de» Longerschen Mufikverlaze», Wilhelm Schreiner, wegen versuchter Nöthigung zu 3 Mark Geldstrafe verurtheilt. Durch Brief vo« 7. Sep tember 1874 bestellte der jetzt in Meiningen wohnende Mufiklehrer Sch. bei der Firma Tanger eine Auswahlsendung sür 32 Mk. Er erhielt sie, bezahlte sie aber nicht. Nach vielem Mahnen — es waren inzwischen drei Jahre nach Absendung der Mufikalten verflossen — schrieb endlich Herr Schreiner dem säumigen Zahler, er werde seine Forderung in den Zeitungen ausbtetrn, falls er nicht baldigst Geld er halte. Die Strafkammer hat hierin die widerrechtliche An- drohung einer Beleidigung erblickt. Rach feststehende« RechtS- brauche wird jede-mal der erstrebte Bermözensvortheil — ganz abgesehen davon, ob er an sich auf einem unanfecht baren Rechtsmittel beruht — als rechtswidrig angesehen, wenn das angewündte Mittel zu dessen Erlangung als ein rechtswidrige» zu gelten hat. In seiner Revision, die vor dem Reichsgerichte zur Verhandlung kam, machte der Ange- klagte geltend, daß eine Zeitungsanzeige, wie er sie in Aus sicht gestellt habe, an sich keine Beleidigung darstellen würde, außer wenn sich au» den Umständen oder der gebrauchten Form die Absicht der Beleidigung ergebe. Der Reichsan walt beantragte mit Rücksicht darauf, daß derartige Umstände festgestellt seien, demnach also die Drohung mit dem Ver gehen der Beleidigung erwiesen sei, die Verwerfung der Re- : Vision. Das Reichsgericht hob jedoch das Urteil auf und verwies die Sache an da» Landgericht zurück. Die Bor instanz habe, so wurde in der Begründung betont, dem An geklagten eingeräumt, daß er die Gchuldforderung überhaupt auSbieten dürfte. Zum inneren Wesen de- Au«bietens ge höre nun aber die weite Verbreitung, und zwar auch am Wohnorte de« Schuldners. E« sei deshalb recht-irrthümlich, wenn in der in Au«ficht gestellten weiten Verbreitung am Wohnorte de» Sch. begleitende Umstände de» an sich be rechtigten Vorgehen» de» Angeklagten erblickt worden seien, au» denen da« Vorhandensein einer Beleidigung hervorgehe. Wenn aber keine strafbare Beleidigung in Aussicht gestellt sein sollte, so würde auch von versuchter Nöthigung keine Rede sein können. Großenhain. Wie verlautet, ist für den 27. lauf. Mts. nachmittags zu Ehren des vo« hier scheidenden Herrn Geh. Regierungsrath- Amtshauptmann v. Wilucki in» Saale de« Hotel« de Saxe eia Abschiedsmahl in Aussicht genommen, welches sich sicher au« allen Kreisen regster Betheiligung er freuen dürste. s- Dresden, 13. April. I« Auftrage des Königs wohnt der heute Nachmittag um 4 Uhr ftattfindendeu ve- stattung des Generalmajors v. Wilsdorf der General ü In uutts Generalmajor v. Hingst bei. Prinz Friedrich August wird an der Bestattungsfeier persönlich theilnehmen. UU. Dresden, 12. April. Die mit de« Doppel-Jubi- läu« Sr. Majestät de« Königs Albert — 70. Geburtstag und 25 jährige Regierungszeit — verknüpfte Truppen- parade, welche am Hauptfefttage, dem 22. April Mittags r/,2 Uhr auf de« historischen Herzier- und Parade-Keld der Dresdner Garnison — Alaunplatz — beginnt, wird in Bezug auf äußere Gestaltung, auf Prachtentwicklung da» groß- artigste militärische Schauspiel sein, welche» die sächsische Rest denz je gesehen. Auf demselben Boden, der vor nahezu 300 Jahren die Leibwache der sächsischen Fürsten und Regenten, unter den Kurfürsten Moritz, Thrisiian I, Christian II, Johann Georg I und Johann Georg U, vor und während des 30 jähr. Kriege» i« Paradeanzug trug — auch fast 200 Jahre später vor Begin» de» Feldzüge» gegen Rußland im Jahre 1812 unter König Friedrich August dem Gerechten die wehrhaften Söhne de« Wettinerlandr» unter den Fahnen sah, auf welchem vor 58 Jahren, am 31. März 1840 die Sachse» vor König Friedrich August und dem Thronfolger von Rußland, Groß fürst Alexander, defilirten — auf dem Boden, welcher dem König Johann 1867 zur erstmaligen Heerschau über seine in der norddeutschen Bundes- resp. Reichs-Uniform gekleideten Landeskinder diente und auf welche« schon wiederholt Kaiser Wilhelm II sein 2. sächsische» Grenadier-Regiment Nr. 101 dem Kör.ig Albert vorführte, nachdem der greise Heldenköoig Wilhelm von Preußen und nachmaliger deutscher Kaiser am 8. und 9. September 1888 auf de« Dresdner Tavallerie- Exerzier-Platz die jetzt mit ihm verbündeten sächsische« Soldaten zum ersten Male vor König Johann und dessen ritterlichen Söhnen Kronprinz Albert und Prinz Georg paradiren und manöoeriren sah, auch zum ersten Male sein 2. Grenadier- Regiment N> . 101 auf sächsischem Boden vorführte, — stellt sich am 23. April d. I. ein Theil der sächsischen Armee, des XII. Armeekorps, in 3 Treffen zur Parade auf, um vor de,, Kaisern Wilhelm II. und Franz Joseph von Oesterreich-Ungarn, vor dem Prinz-Regenten Luitpold von Bayern und geladenen deutschen Fürsten und Fürstinnen, vor den Vertretern der Königin von England und de- Kaiser- von Rußland zu de- filiren — ein Schauspiel sonder Gleichen, wen« man erwäg', daß die militärischen Suiten der fürstlichen Häupter un > ebenfalls mit militärischen Ehren empfangenen Vertreter euro päischer Regenten allein mehr als 300 berittene Offiziere i>, alle« denkbaren prächtige« Uniformen an ihrer Sette haben Eine von der Königlichen Kommandantur errichtete Tribän- wird über 400 Personen von den Hofstaaten, de« Gefolg- der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, die inaktive Ge neralität und Offiziersdame» in beschränkter Zahl «»'nehmen. An der Parade, welche der Division- Tommandeur General, lieutenant von Raab befehligt, betheiligen sich im ersten Treffe,, die Greaadier-Regimrnter Nr. 100 und 101, da» 2. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 177 (Festung Königstein), da Schützen- (Füsilier-) Regiment Nr. 108, da» 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 (Freiberg), das 2. Jäger-Bataillon Nr. 13, da Pionier-Bataillon Nr. 12, im 2. Treffen das 1. Felda, tillerie Regiment Nr. 12, da« Train-Bataillon Nr. 12 und im 3. Treffen die Garde-Reiter, das 1. Königs-Husaren-Rcgimer Nr. 18 (Großenhain) und das 1. Ulanen-Regiment Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn (Oschatz). Rach dem Abreiten resp. Abfahren der Fronten bei präsentirtem G.wehr und unter den Klängen der Ratioual- Hymnr erfolgt, wie in früheren Jahren, die Aufstellung der
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