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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189804296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-04
- Tag1898-04-29
- Monat1898-04
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1898
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-V- Crostau. Reiche« KamUtenzuwach« erbtttt derWirth« tchaftübrfitzer und Sastwttth Kohlmanu t» Crostau am 2». » M., i»d«m derselbe vo» friuer Ehefrau »tt Vierlingen, A Knabe» med L Mädchen, beschentt wurde. Alle 4 Kinder lebte« bei der Geburt, fie starbt» aber «och ii» Laute ihre« Geburtstage«. Plaue» i. B, 18. Aprll. vou der Maschine de« vor». 11 Uhr so Mi«, vou Mehltheuer »ach Weida ver kehrenden Persouenzuge« wurde heute bet der Uebersahruug einr« Wkthschaftiwege« in der Nähe vo» Brr»«grüu der SuteauSzügler Schimmel noch erfaßt und zur Grit« ge schleudert. Bedauerlicher Weise ist der Unglückliche an den dabet erlittenen Verletzungen nach wenigen Stunde« ver- storben. L- Leipztg. In der Kamwgarnspinneret in Plagwitz wachten fich vorgestern Nachmittag während der Vesperpause bet vier Mädchen in Folge de« Genüsse« von Kaffee, den da« eine mitgebracht hatte, Bergtstung«erscheinungen bemerk bar. Zwei Mädchen erkrankten so schwer, daß sie nach de« Krankenhause gebracht werden mußten; die beide« anderen konnten nach ihrer Wohnung gehen. Leipzig, 28. April. Da« Auer-Licht hat fich in der öffentlichen Beleuchtung auch bet un« ausgezeichnet bewährt und vielfache Wtnsche find an den Rath ergangen, dieses Gliihlicht auch in anderen Stadttheilen einzuführen. In Be- rückfichligung dieser Wünsche und der günstigen Erfahrungen, die mit dem Auer-Lichte gemacht worden find, beschloß der Rath in seiner heutigen Plenarsitzung unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten, innerhalb der nächsten zwei Jahre Auer-Lichtbrenner im ganzen Stadtgebiete bet der öffentlichen Beleuchtung einzuführen und au« diese« Grunde auch mit der Thüringer GaSgesrllschaft, soweit diese bei der öffentlichen Beleuchiuog in Betracht kommt, ein Abkommen zu treffen. Unaufmerksamkeit und Schwer hörigkeit der Schulkinder, von Dr. Han« stroehllch. Nachdruck verboten. Anfang der achtziger Jahr« «achten Aerzte in Zeitschriften »nd politischen Zeitungen wiederholt darauf ausmerksam, daß vir!« Schulkinder ungerechterweise al« „schlecht begabt" ver- «cchläffigt oder al« zerstreut und unausmerksa« getadelt und bestraft würde«, während fie in Wirklichkeit schwerhörig wären. Seüdr« hat man immer wieder Untersuchungen hierüber ««gestellt und nun ganz unanfechtbar bewiese», daß die Schwerhörigkeit i« schulpflichtigen Atter sehr verbreitet ist, m»d — was höchst wichtig — daß fie die geistige Entwicklung der Kinder und den Fortschritt in der Schule bedeutend be einträchtigt. Vr. von Reichard in Riga stellt« an 1055 Schulkindern Hörprüfungen an, welche ergaben, daß fast der vierte Theil derselben schlecht hörte. Reben den Kinderkrank heiten beschuldigte er Unreinlichkeit und Erkältungen al« die häufigsten Ursachen. Dr. »eil in Stuttgart untersuchte 5205 Schulkinder mittelst Klüftrrsprache und Ohrspirgel. Infolge von Nachlässigkeit und Unreinlichkeit hatten von den Knaben 11 Prccent und vo« de» Mädchen is Procent Ohrrnschtualzpfröpfe und waren nur deshalb schwerhörig. Vo» 1S18 Gymnasiasten und Lolksschülern aller Altersklassen, die Dr. Bezold in München untersuchte, besaß «ehr al« der vierte Theil höchsten« ein Drittel der normalen «ehörschärfe. Bezüglich des Einflusses der Schwerhörigkeit auf die Fort schritte der Kinder in der Schule stellte er fest, daß der durchschnittliche Tlasseuplatz der Kinder um so »eiter nach unten lag, je schwerhöriger fie waren. Zur besseren Vergleichung »ah« er die Schülerzahl der Tlaffrn zu je ioo an, so daß der «Ütlrre DurchschntttSplatz für die ganze Schule durch die Zahl 50 auSgedrückk ist. Dann ergaben fich folgende Resultate: Die auf 8 bis 4 Meter Hörenden hatten den Durchschnitts platz 54 statt SO, die auf 4 bi« 2 Meter Hörenden hatten den Durchschnitteplatz 68 statt 50. Diese Zahlen beweise» also deutlich, daß nicht nur überhaupt eine Beeinflussung der Fortschritte stattgefunden hat, sondern daß sogar eine genaue de« Grade der vorhandenen Schwerhörigkeit entiprechende Steigerung diese« Einflüsse« vorhanden ist. Schon in der ersten oben dargestellten Gruppe von Schwerhörigen spricht fich dies au«, obgleich diese zum Theil nur einen so geringen Gehördefect aufweisen, daß er im gewöhnlichen Verkehr gar nicht in Betracht gezogen wird und den meisten Betroff nen filbst, sowie deren Angehörigen, verborgen bleibt. E« ist aiso der zahlenmäßige Nachweis geliefert, daß die geistige Entwickelung de« Schüler« eine dem Grad seiner Hörve,«mder- «ng entsprechende Beeinträchtigung erfährt, während der Lehrer, weil er dir« Leiden «eist nicht kennt, da« arme Kind für faul und unauf«erksa« hä t Der amerikanische Ohren arzt Dr. S. Sexton fand 13 Procent Kinder mit stark ge schwächte« Hörvermögen, aber nur in einem einzigen Falle war d<« Lehrer etwa« davon bekannt; unter den Kindern selbst kannten nur IS von 76 ihren eigenen Gehörfehler. Die neuesten Untersuchungen hierüber stammen vo« KreiSphhfiku« Dr. Richter in Groß - Wartenberg. Von 700 Schulkindern hatten über 12 Procent geschwächtes Gehör vermögen und 16 Prrcent waren ganz schwerhörig. Al« DurchschntttSplatz ergab fich, nach der Methode von Dr. Bezold berechnet, der Löste bi« SLste Platz, so daß also auch düse Schwerhörigen stet« zu den schlechtsten Schülern ihrer Closse gehörten. Nur 12 Kinder »ußten von ihrem eigene» Gebrechen und nur 7 waren auch ihren Lehrern al« schwer hörend bekannt. Bet allen übrigen Kinder» ahnte» die Lehrer nicht« vo» einer Schwerhörigkeit und konnten fie demnach beim Unterrichte auch nicht berücksichtigen, sonder» Hütten die Scküler für unaufmerksam und leicht zerstreut. Hänfig sagte« d« Lehrer, fie hätten wohl die Empfindung gehabt, daß etwa« Mit den Kindern „nicht richtig" sei, aber fie wären nicht darauf verfallen, daß die Kinder schwerhörig sein könnten, da düselben, einmal energisch aufgerüttelt, dann dem Unterrichte wieder gut zu folgen vermocht hätten. Natürlich! Solange vä«ltch au« großer Angst dir Aufmerksamkeit mit aller Energie zusammeogeaommen wurde und die Schüler vo« Mund« de« Lehrer« abzulism suchte«, was fie »icht «it de» Ohre» veruehme« konnten. Keineswegs darf «an aber etwa die Schul« für die häufige Schwerhörigkeit verantwortlich «acht». I« Gegen- theil pflege» ta den oberen Klaffen weniger Ohrenleidende -u sein al« in de» unteren. Diese auffällige Thatsach« mag verschiedene Gründe habe«. Da ohrenkranke Kinder ost auch sonst körperlich schwächlich und leidend find, so wird wohl et» Theil derselben noch in» Schulatter irgend einer Erkrankung zu« Opfer fallen und ein anderer Theil wird, »en« da« Gehörleiden fich verschli««ert, au« der Schule genommen. Daher in den höheren Klaffen die Abnahme in der Zahl der Gehörschwache«. Wie kommt nun aber die Schwerhörigkeit bei den Kin der« zu stände? Die häufigsten Ursachen derselbe« find, wie die Untersuchungen ergeben haben, Unreinltchkeit, Erkält ungen und ansteckende Krankheiten, und zwar hauptsächlich dann, wenn diese Schädlichkeiten schwächliche, wtderftandsun- sähtge, mit Erbkrankheiten behaftete oder in der Entwickelung gehemmte Kinder treffen. Bon den durch Dr. Richter unter suchten ISS Gehörschwachen waren 48 allein durch Ohren- schmalzpfröpse in ihrem Gehöroermözen geschädigt. Die« ist jedenfalls ein höchst traurige- Zeichen für die Reinlichkeit der Kinder und — der Eltern! Wie ist da« überhaupt möglich? Bettachten wir einmal die «orgenliche „Katzenwäsche" der meisten Schulkinder. Da wird da« Kind, wenn e« höchste Zett zur Schule ist, schnell au« dem Bette gejagt, spült sich daun, namentlich i« Winter, mit dem kalten Wasser flüchtig den sichtbaren Schmutz von Gesicht und Händen ab, während die „Mutter" den Kaffee kocht oder die „Frau Mama" ruhig im Bette liegen bleibt. An gründliche« Reinigen der Ohren wird dabei ebenso wenig gedacht, wie z. B. an Zähneputzrn. Und gerade bet einem so zart und fein gebauten Organ, wie de« menschlichen Ohr, ist die größte Sauberkeit nöthig. Auch möge man zum Schutze desselben gegen Erkältungen die jüngeren und schwächlichen Schulkinder bei sehr kalter uud nasser Witterung Ohrenklappen tragen lasten. Merken aber die Eltern irgendwie, wenn a«ch nur zeitweise, eine Unanf- tuerksamkeit »der ein Ueberhören von Worten bet den Kin dern, so «üffen fie möglichst bald einen Arzt zu Rathe ziehen. Zu Hau« wird bekanntlich so oft da« „Wie- und Wasfragen" al« Unart gerügt, während in Wirklichkeit vielfach nur schlech te« Gehör die Schuld trägt. Manche« Unrecht gegen die armen, unschuldigen Kindletn würde durch rechtzeitige ärztliche Behandlung vermieden werden! Ueber den Jagdaufenthalt de« Kaiser« in Klitschdorf wird berichtet: Während der Auerhahnjagden de« Kaiser« bei seine« Jagdaufenthalte in Klttschdorf wurde während der Abendzeit stet« ein tragbarer elektrischer Schein- wersrr «itgeführt. Der Transport diese« Scheinwerfer« gestaltete fich ganz einfach: zwei Förster trugen auf de« Rücken in zwei mit einer Leitung verbundenen tarnisterarti- gen Kästen eine transportable Accuauilatorenbatterie. Diese wurde vor jedesmaligem Gebrauche durch einen eigen« nach Klitschdorf beorderten Techniker gefüllt. An dem einen Kasten war rin Ausschalter angebracht, so daß e« möglich war, auf Wunsch de« Kaiser« den Scheinwerfer jederzeit in und außer Betrieb zu setzen. Se. Majestät der Kaiser hat fich über den Apparat sehr anerkennend ausgesprochen. Bei einer Hochzeitsfeier in Metz kamen kürzlich zwei Unfälle vor, die trotz des Ernste« der Handlung doch nicht einer gewiffen Komik entbehrte«. Die Festgäste waren mit dem Brautpaare zu« Standesamt gelangt, al« dort die Braut eine Ohnmacht befiel, anscheinend in Folge zu starken Schnüren«. Doch bald war der Ohnmachtsanfall unter An wendung geeigneter Maßregeln überwunden, und nach be endeter Ceremouie konnte man den Weg zur Kirch« antreten. Hier erneuter Unfall; diesmal war e« aber der Bräutigam, der einen Ohnmachtsanfall zu bestehen hatte; wie «an sagte, „weil seine Griffel zu eng waren und ihn fürchterlich drück- ren". Nachdem auch diese unliebsame Unterbrechung beendet, konnten dann die jungen Brautleute ungestört in den Hafen der Ehe etnlaufen. Ei« fünfjähriges Mädchen al« Mörderin. Tin fast unglaublicher Vorfall hat fich am IS. April in Neapel ereignet. Ein fünfjährige« Mädchen rannre einem vierjährigen Knaben, mit dem e« während de« Spiele« in Streik gerathen war, einen Nagel in den Leib, so daß dem Kinde die Leber durchbohrt wurde. Die Aerzte nahmen so fort die Laparotomie vor, aber der Knabe hielt die Opera tion »icht au« und starb. Die kleine Mörderin ist entstehe«. Einer schrecklichen Blutvergiftung infolge einer Zahn- und Kiefrrverlctzung ist der Putzer Heidrich in Schöneberg zum Opfer gefallen. Er hatte beim Mittageff«« unversehens so heftig auf einen großen harten Knochen ge bissen, daß ihm ein Zahn abbrach, und er sich zugleich eine Wunde am Unterkiefer zuzog. Er beachtete die letztere an fang« nicht. Bald aber entstand darau« eine schnell zu- nehmende starke Entzündung, die fich nach einigen Tagen schon über die ganze Ktefersett« bi« an den Schlund ausge dehnt hatte und zu etter« begann, so daß der Hal« de« H. immer bedenklicher auschwoll. Die Vergiftung schritt schnell fort und dehnte fich über den furchtbar angeschwollenen Hal« auf den ganzen Oberkörper au«, der schließlich fast schwarz wurde, bi« der Bedauern«werthe wenige Tage «ach seiner Aufnahme in« Krankenhaus unter schrecklichen Qualen seine» Seist aufgab. Da« Auge de« Pferde«. Auch bet« Pferde ist, wie beim Mensche», da« Auge Spiegel der Seele. Ein feiner Beobachter hat einmal gesagt: „Während der Ochse genügsa«, da« Schaf träumerisch, der Hund fragend, die Ziege neugierig, da« Schwein viehisch, der Esel tolerant un« anblickt, liegt in de« Auge de« Pferde« etwa« seltsa« Kluge«. Vielleicht hat da« seinen Grund im Bau diese« Auge«, wel che« ihm erlaubt, zu beobachten, wa« hinter ihm vorgeht- ohne daß r« nöthig hätte, den Kopf zu wende» — ei» Um stand, welcher die Einrichtung der Scheuklappe» »ei de» Wagenpferden veranlaßt hat «ad welcher de« Ross« auch die Möglichkeit gewährt, bet« Ausschlagen «tt de» Htttterhufe» sein Ziel so sicher zu treffen. Da« Pferdrauge hm »ä«lich eine sehr flache Linse und eine« wette» Ster», durch welche« viel Strahlen zugleich etvfallea, uud da« gewährt ihm eine» so außerordentliche,, Gesichtskreis. Auch kau» e« den Ster» bet «atteu» Lichte noch erweitern, und daher sieht da« Pferd auch in der Nacht noch «tt so überraschender Schärfe. Wenn der Reiter längst nicht« «ehr erblickt, al« einförmig dunkle Ebene, so trägt ihn sein Roß noch sicher über den schmalen Steg und weicht de« Stein am Wege au«. Oft gren zen solche Wahrnehmungen an« Wunderbare; die Mein ung jedoch, daß da« Pferd alle Gegenstände viel größer sehe, al« fie wirklich seien, und fich deshalb von dem kleinen Menschen regieren lasse, ist natürlich ein Aber glaube. Die Karbe der Augen ist gewöhnlich grau; schöner und edler erscheinen schwarze Augen, und ganz rtgenthümlich zeichnen fich durch lichten röthlichen oder hellgräulichen Glanz die Glasaugen au«, nach denen zuweilen da« ganze Pferd genannt wrrd, und die besonder« bei Schimmeln nnd Isabellen vorkommen. Es wird behauptet, daß ein Pferd, welche« viel Weiße« io» Auge habe, gewöhnlich boshafte« Temperamente« sei; Glotz- und Schweinsaugen schrecken jedenfalls zurück, während große, Helle Sterne al« vorzügliche« Zeichen der Raffe gelten. Da« Auge de« Pferde« ist «ehreren Krankheiten unterworfen, «ehr al« da« eine« jeden anderen unserer HauSthiere, und zwar nur zu oft durch die Schuld dr« Menschen. Dann ist der scharfe, beißende Dunst in den S ällen de« Auge dr« Pferde« in hohem Grade nachtheilig; da« starke Ammoniakgas, welche« bas «rnschltche Luge zu Thränen reizt, ist auch de« Pferde schädlich. Da« Rauche« der Frauen. Biele Herr'« fich ärger« sollen, Weil e« unschön und nicht fein, Wenn die Damen rauchen »ollen; Rauchen soll der Herr allein. Auf dem Standpunkt zu beharren, Meine Herr'« da« wäre arg, Wenn auch «auchmal die Cigarren Für die Damen etwa« stark. Ob der Hanne« raucht, ob Hanna, Ist de« Tabak einerlei Wenn der Duft nur der Havanna Gleich bekömmlich für die Zwei. Damen in Hispanien« Ferne Wird da« Rauchen doch gewährt, Auch die Russin raucht so gerne, Ohne daß man'« ihr verwehrt. Wa« die Männer all' gestatten Dort in jenen fernen Gauen, Werden doch die deutsche» Satten Auch erlauben ihren Frauen. Ost ist'« reizend anzuschaue», Wenn emporsteigt in die Lust Au« dem Rosenmund der Frauen Blauer Tigarettenduft. Drum, ihr Männer, ohne Grauen Leistet aus'« Verbot Verzicht: Rauchen dürfen alle Frauen, Nur di« «eine darf e« nicht! zlttkße AechkUik« «i0 ikitgrmse vom 29. April 18S8. 8 Berlin. Nach amtlicher Mitthrilung hat ein Theil de« ostafiatischen Geschwader« Befehl erhalten, fich nach Manila zu begeben, um die dortigen deutschen Interessen zu schützen. — Die vorläufigen Dispositionen im Reichstag find dahin getroffen, bi« Freitag kommender Woche mit dem par lamentarischen Material aufzuräumen. Man rechnet von Montag ab bestimmt auf ein beschlußfähige« Hau». Da« gesammte Material ist soweit vorbereitet, daß es schnell er ledigt werden kann. Die dritte Lesung »er Militärstrafpro- ceßordnung soll zu« Schluß erfolgen. Bezüglich der streitigen Punkte, die die zweite Lesung »och ließ, wird bi« dahin eine Einigung zu Stande kommen. Höchstwahrscheinlich wird um dieselbe Zett auch der Landtag geschlossen. ff München. Wie die „Münchener Neuesten Nachr." au« Rosenhei« «elden, ist in der Pulverfabrik Stephans kirchen geftern Nachmittag da« Läuferwerk in di« Luft ge. flogen. 3 Arbeiter wurden lebensgefährlich verletzt. 8 Rom. Die Polizrtgewalt in Bari wurde dem Tom- mandantrn de« 12. Ar««csrp- übertragen. In Foggia find ebenfall« Unruhen »»«gebrochen. Die Truppen weigerten fich, auf di« Volksmenge zu schieße«, weil Kinder vor der- selben standen. Die Regierung ordnete öffentliche Arbeiten zur Linderung der Noth au. ff London. Eine Abordnung von Parlamenttmit- gltedera au« den an der Schifffahrt bethetligtrn Wahlbezirken befragte gestern den Handelsminister über die Stellungnahme der Regierung zu der feiten« der Bereinigten Staaten ge planten Erhöhung der Tonnengebühren. Der Minister er widerte. »tt Regierung stehe «it de« britische« Botschafter in Washington, sowie mit den an der Sache beteiligten europäischen Regierungen iu Meinungsaustausch hierüber. E« würden namens aller Mächte Vorstellungen erhoben werden, in denen auf den drückenden Charakter der geplanten Maßnahmen für den europäischen Handel htngewirsen wird. ff Taston (Prnnsylranien). Drei große Magazine, die Sprengstoffe für die Regierung enthielten, find gestern Nachmittag in die Luft geflogen; drei Personen wurden ge- tödtet und «ine Anzahl verwundet, mehrere werden vermißt.
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