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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189804309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-04
- Tag1898-04-30
- Monat1898-04
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1898
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Riesaer I Tageblatt Rr. 20. »ud Anrrtger Webiatt nd Alyeign). Amt-Statt der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- «nd de- Stadtrath- zu Riesa. 98. Sonnabend, 30. April 1898, Abends. 51. Jahr» Las Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Son», und Festtage, vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in dm Expeditionen in Riesa und Strehla od« durch unser» Leig« srri in« Hau« 1 Mark 50 Pf-., bei Abholung am Schatt« der taiserl. Postanstatt« 1 Mark 2ü Pfg., durch dm Briefträger frei tu» Hau» 1 Mark VS Pfg. Auzeigeu-Amrahmr für di« Amman des Ausgabetages bi» vormittag 9 Uhr ohne Semähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraß« SS. — Für di, Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Erlaß an die Schulvorstände im amtshauptmannschaftlichen Bezirke Großenhain. Die Schulvorstände werden hiermit veranlaßt, über die in ihrem Schulbezirke zu Ostern dieses Jahres in das schulpflichtige Alter getretenen blinden Kinder bis zum 15. Mai 18S8 eine Liste anher einzureichen und dabei mit anzugeben, ob diese Kinder zur Aufnahme in di« Blindenanstalt angemeldet worden sind. Sind dergleichen Kinder nicht vorhanden, so ist solches durch Fehlschein anzuzeigen. Großenhain, den 25. April 1898. Die Königliche BezirkSschul-Jnspektion. L. 418. I. A.: Schmidt. 0r. Gelbe. O. Bekanntmachung. Da in letzter Zeit wiederholt die Wahrnehmung gemacht worden ist, daß die Vor schriften der Straßenpolizeiordnung für die Stadt Riesa vom 2. Dezember 1890 über die Entleerung der Dünger« und Jauchengruben und die Abfuhr vou Stalldünger nicht mehr die erforderliche Beachtung erfahren, sieht sich der unterzeichnete Rath veranlaßt, an strenge Einhaltung der hierüber erlaßenen Bestimmungen zu erinnern. Zuwiderhandlungen werden nach 88 53, 54 und 57 der Straßenpolizeiordnung jct. 8 386»« des Reichs-Stras-Gesetz-Buchs mit Geldstrafe bis zu SV Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. 8 53 der Straßenpolizeiordnung lautet unter Anderem: „Dünger- und Jauchengruben sind, noch ehe sie ganz gefüllt sind, oder sobald die» sonst im polizeilichen Interesse gefordert wird, zu entleeren. Die Entleerung darf nur geschehen in der Zeit, im Winter, d. h. vom 1. Oktober bi» 31. März von Abend» 8 bis früh 9 Uhr, im Sommer, d. h. vom 1. April bis 30. September von Abends 9 bi» früh 6 Uhr. ES dürfen hierzu nur wohlverwahrte Wagen oder Behälter ver wendet werden, die von außen sorfältig zu reinigen sind und auf den Straßen keines falls länger stehen dürfen, als dies zur Grubenentleerung nothwendig ist. Verun- reinigte Straßrntheile sind sofort gründlich zu reinigen und zu spülen. Keinesfalls darf Dünger auf die Straße gelagert und dann erst auf den Wagen geladen werden. Die Verwendung von Abtrittstoffen als Dünger für Gärten und Felder darf im Innern der Stadt nur unter der Bedingung geschehen, daß der Dünger ohne Verzug untergegraben beziehungsweise untergeackert wird und Belästigung der Hausbewohner und Nachbarn durch gesundheitsschädliche Ausdünstungen nicht eintreten. Auf dm noch im Innern der Stadt gelegmen Feldparzellen ist der aufgefahren« Dünger sofort unterzugraben." 8 54 lautet: „Trockener Stalldünger darf auch bei Tage abgesahre» werden, die Abfuhr muß jedoch stets unmittelbar vom Hofe auS geschehen. Die hierzu benutzten Wagen müssen durch Seitenbretter in genügender Höhe und Vorsatzbretter vorn und hinten, sowie erforderlichen Falls durch Vorlegen von Stroh so verwahrt sein, daß nichts von der Ladung herabfäöen kann. Düngerwagen dürfen auf den Straßen nicht anhalten." Riesa, am 28. April 1898. Der Rath der Stadt. BoeterS. Wlthr. OertlicheS «ud Sächsisches. Riesa, 30. April 1898. — E- sei hiermit nochmals daran erinnert, daß bei den K. S. EtaatSeisenbahnen morgen, den 1. Mai, der Gommerfahrplan in Kraft tritt. Derselbe ist, soweit er die hitfige Station betrifft, Seite 6 der vorliegenden Rümmer ersichtlich. Auch bei der Sächs. Böhm. Dampfschifffahrt erfolgt wie bereit» bekannt gemacht, von morgen an, der Verkehr der Dampfschiffe nach erweitertem Fahrplane. — Der König hat nunmehr seine Genehmigung dazu «rtheilt, daß die Feier des 200jährigen Bestehens des königl. sächs. Pionier-Bataillon» Nr. 12 am 29. und 30. Juni d. I. in Dresden abgehalten werde. Die Feier soll bestehen au- festlichem Empfange der auswärtigen Kameraden und großem Festcommer» am 29. Juni unter Bethriligung der activen und tnactiven Offiziere, ferner au» Feldgottesdienst, Parade und Festfeier am 30. Juni. Am 1. Juli ist «in gemeinschaft licher Ausflug von Dresden au» mittels Dampfschiffe« geplant. — In voller Bltthenpracht prangen nunmehr zu« größten Theil die Kirschbäume. CS dürfte daher ar dem morgenden Sonntage, der hoffentlich Maiwetter bringen wird, ein kleiner oder größerer Ausflug besonders lohnend.sein. — Die Staatsbahnverwaltung beabsichtigt, die beliebt gewordenen Slpcnsonderzßge auch in diesem Jahre wieder in Verkehr zu bringen. Soviel bekannt, hat man zu deren Ablassuog von Dresden den 14. und 16. Juli, sowie den 13. August in Aussicht genommen. In gleicher Weise soll beab- fichtigt sein, auch die Gonderzßge nach Wien mit Anschluß «ach Budapest wieder in Verkehr zu setzen, und zwar am 18. Juli und 20. August. - Daß auch bei Preßkohlen (vriquettes) Selbstent- zünduog vorkommen kann, darüber hat «an neuerdings mehr fache Erfahrungen gemacht. Bor nicht langer Zeit sind zwei solche Fälle in Berlin vorgekommen. Das eine Mal ent- Mndete sich et« solche« Kohlenlager in der Nacht auf de« Görlitzer Bahnhofe, da« andere Mal wurden Preßkohlen in einem Keller brennend »orgefunden. In beiden Fällen waren die Briquettes vorher längere Zeit der Sonnenwärme aus gesetzt und wurden dann, ohne vorher abgekßhlt zu werde», eng aufeinander geschichtet. E« erscheint daher rathsa«, Koh lenvriquette« bei heiß«« Wetter erst ordentlich abzukühlrn und dann die einzelnen Stücke nicht eng ans einander zu schichten, sondern entsprechende Zwischenräume zwischen den einzelnen Briquettes zu« Durchzug der Luft offen zu lassen. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt da« „Schiff" au« Aussig unter de« 26. April: Die Braunkohlen verladungen am htrfigea Platze haben sich in der »ergangene« Woche etwa« lebhafter gestaltet, al« die« in den Vorwoche« der Fall »ar, denn er wurden durchschnittlich täglich etwa 900 Waggons Kohlen an der Elbe entlade». Die «twa- regere Nachfrage nach Kahnrau« veranlaßte deshalb auch «och eine wettere Steigung derFKrachten, wrlcheß auchßmrhr leeren Rau« nach hier zog, al« die» sonst der Fall gewesen wäre, so daß heute da« Nauwangebot die Nachfrage wieder übersteigt und infolge dessen die Frachten bereit« heute wie der eine kleine Einbuße erlitten, die bei der Zerfahrenheit der Schiffer wahrscheinlich auch »och wettere Fortschritte ma chen dürste, da sich die Empfänger an den deutschen Plätzen mtt den Bezüge« einschränken und nur den dringendsten Be darf an Kohlen decken. Die höchsten Frachten nach Magde burg betrugen 28 Pfg. per Doppel-Hektoliter, nach der Unter elbe 12 Pfg. per 50 ttr, während heute bereit« wieder zu den am Schluff« diese« Berichtes bezahlten Frachten abge- «acht wurde. Die Verladung von Zucker «nd anderen Güter« war ebenfalls lebhaft zu nennen und dürste auch noch längere Zett so bleiben. Für Zucker nach Hamburg wurden 26 Pf. per 100 Lg bezahlt. Am Elbeumschlagplatze in Rosawitz ist eine Arbeitseinstellung der Kohlenkarrer mit den Weibern eingetreten, «eil die daselbst herrschende Unsitte de« Kohlen stehlen« abgeschafft werden soll, und diese« Arbettsleuten ver boten worden ist, von den zu entladenden Kohlenwaggou« eine Partie Kohlen für sich zurück zu behalten, anstatt den Schiffern einzuladen, wodurch viele Schiffer bei der Ent löschung am Bestimmungsorte Manko bezahlen mußten. — Vom Landtag. Die Erste Kammer bewilligte in der gestrigen Sitzung Kapitel 20 de« Staatshaushalt«- «tat« für 1898/99 direkte Steuern betreffend, ohne Debatte »ach der Vorlage. Den Bericht erstattete für die zweite Deputatton Hr. Geh. Commerzienrath Thieme. Die Be- rathung über die mit de« König!. Decrete Nr. 23 vor gelegten Gesetzentwürfe, betreffend die Einführung einer all gemeinverbindlichen Schlachtvieh- und Fleischbeschau, die staat liche Schlachtvieh rerficherung und die Bekämpfung der Tuber kulose der Riader, eröffnete der Berichterstatter, Hr. Ritter gutsbesitzer v. Watzdorf mtt der Mittheilung eine« Schreiben» de« Königl. Ministerium« des Innern, wonach beabsichtigt ist, die ersten beiden Gesetzentwürfe thunlich im Jahre 1899 in Kraft treten zu lasten. Auf Anfrage empfahl Se. Excellenz der Herr Staat-Minister trotz der neuerdings reichswegen in Aussicht genommenen Regelung der obliga torischen Fleischbeschau und Schlachtviehverficheruug, die gegenwärtige Gesetzesvorlage zu verabschiede« und in Kraft treten zu lasten. Die Deputationsgutachten wurden größten- theils einstimmig angenommen. In der Sitzung der Zweiten Kammer wurde auf Antrag der Beschwerde und P-ttti»nSdrputation besch'offen, die Königl. Staatsregierung zu ersuchen, dem nächste« Landtage eine Gesetzesvorlage zu unterbreiten, wonach den NadelarbeitSlehrerinnen, die sich einer staatlichen Prüfung mtt Erfolg unterzogen haben und an einer Volksschule wöchentlich 20 und «ehr Lehrstunden erth eilen, die Pensionsberechtigung analog den Gesetzen vom 20. April 1890 und 15. Juli 1891 zuzusprechen ist, und hierdurch die Petitionen der NadelarbettSlehrerianeu Sachesn« sowie d r Alma Häatzschel für erledigt zu erklären. Wetter »md« beschlossen, die Petition Ernst Haarig« in Strauch und Ben. wegen einer Wegestreitigkeit auf sich beruhen zu lasten und die Petitionen de« Südvorftädtischrn BezirkSver- eiu« zu Leipzig um Herstellung eine« Kanals von Leip zig nach Riesa zur Zeit auf sich beruhen zu lasten. Au der letztgenannten Petitton erklärte Abg. Dr. Schill-Leipzig, daß die Abficht der Petenten eine sehr gute sei. Er könne sich aber die Petition nur so erklären, daß die Petenten von den Beschlüssen der städtischen Behörde« Leipzig« keine Kennt- niß gehabt hätten, denn dieselben hätten für Vorarbeiten eine« Canal« zwischen Leipzig und Riesa eine Summe- be willigt. E« wurden also von Leipzig bereit« Erörterungen «»gestellt. Er erkläre aber, daß bet allen maßgebenden Or ganen Leipzigs die feste Ueberzugung bestehe, daß ei« Canal zwischen Riesa und Leipzig eine Lebens bedingung für letzteres ist. Ma« habe deshalb auch die Ueberzeugung, daß die Stadt von Seiten der StaatS- regierung nnd der Kammern Entgegenkommen finden werde, wenn sie mit der Canalfrage hervortreten wird. Daraus ward obiger Beschlug gefaßt. * Lichtensee. Auf hiesiger, an den Jnfanterieschieß- platz angrenzenden Flur, werden von den Holzhändlern Meiler errichtet. Zu diesem Zwecke sind 35 Brandenburger hier eingetroffen, welche die Behandlung der Meiler »erstehen. Mitte nächster Woche soll der erste Meiler angezündet «erde«. Mancher, der noch keinen Meiler kennt, wird solch einen nun hier sehen können. * Haid eh Luser. Da der neue Jnfanterieschießplatz am Ende d«. Mt«. von sämmtlichem Holz frtt sein muß, so «erden anfangs nächster Woche einige 1000 Meter Astreifig, welche selbst unentgeltlich keine Abnehmer «ehr fanden, auf diesem Platze verbrannt. Lommatzsch. Am Mittwoch feierte Herr Bäckermstr. Haupt da« 25jährige Meisterjublläum. s Dresden. Der König trifft am Montag, den 2. Mai früh 4 Uhr 40 Minuten von CarlSbad hier wieder ein. Wilsdruff. Bei« Abbruch eine« Hauses auf de« hiesigen Marktplatz wmden 348 Stück Goldmünzen au« d«« 17. und 18. Jahrhundert im Werthe von etwa SOM Mk. gefunden. Pirna. Ein Schlofserlehrling, der anf de« Bodeu der Stadtktrche «tt Ausführung von Reparaturen beschäftigt war, fiel in «in etwa mann-ttefes Loch, wobei er sich an scheinend eine kieine Verletzung a« Kopfe zujog, die ihn aber nicht hinderte, nach Hause zu gehen. Auch hier legte «an dieser Verletzung keine Bedeutung bei. In der Nacht aber nah« da« Befinden de« junger Manne« plötzlich eine gefähr liche Wendung, und am anderen Morgen verschied er, nach ärztlichem Ausspruche an Gehirnerschütterung «nd damit ver bundenem Eintritt von Blut in da« Gehirn. Pirna. Vorgestern Nachmittag in der 5. Stund« sprang ein unbekannter Man», den zurückgelafleae» Pantoffeln nach anscheinend ein Maurer, von der Carolabrücke bei
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