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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189805026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-02
- Monat1898-05
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1898
- Autor
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Melaer G Tageblatt n«d Anzeiger Meblall M Aqei-ch. der Tttegnumn-Adreff» „Tageblatt", Rlefa. Krnt-btatt «r. S0. König!, rlmtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und de- StadttathS zu Rief- »S. Montag. S. «ai 1898, AdendS. "51. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag Abend» mit ««»nah«« der Sonn, und Festtage. BierteljLhrlicher Bezugspreis bei Abholung tu den Expedition« tu Rteja und Strehla ob« durch nose« DrLg« frei tn» Hau» 1 «art S0 Pfg-, bei Abholung am Schalter der tatsrrl. Postanstaltm 1 «art 85 -fg., durch den BrirstrLgrr frei in» Hau» 1 Mart «5 Pfg. Angiig« «Matz», sür die «mm« d« A«»gad«tage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewtchr. Druck und »«lag do» Langer 4 Winterlich in Riesa. — G»schäft»stellr Kastanirnstraß« 59. — Mir di« Redacttou verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. S^SWSSiWSiSWiSSSSSäSSäSS^SSSiS«ä»»»SSM»SSä^«SSSS^»»»»«i^«WMWW Bekanntmachung. Da in letzter Zeit wiederholt die Wahrnehmung gemacht worden ist, daß die Bor schristen der Straßenpolizeiordnung für die Stadt Riesa vom 2. Dezember 1890 über die Entleerung der Dünger« und Jauchengruben mrd die Abfuhr von Stalldünger nicht mehr die erforderliche Beachtung erfahren, sieht sich der unterzeichnet« Rath veranlaßt, an strenge Einhaltung der hierüber erlassenen Bestimmungen zu erinnern. Zuwiderhandlungen werden nach 88 53, 54 und 57 der Straßenpolizeiordnung jct. Z 368" de» Reichs-Straf-Gesetz-Buchs mit Geldstrafe bis zu «0 Mark oder mit Haft bi- zu 14 Lage« bestraft. 8 53 der Straßenpolizeiordnung lautet unter Anderem: „Dünger- und Jauchengruben sind, noch ehe sie ganz gefüllt find, oder sobald die» sonst im polizeilichen Interesse gefordert wird, zu entleere«. Die Entleerung darf nur geschehen in der Zeit, im Winter, d. h. vom 1. Oktober bi» 31. März von Abend» 8 bi» früh 9 Uhr, im Sommer, d. h. vom 1. April bi» SO. September von Abend» 9 bi» früh 6 Uhr. E» dürfen hierzu nur wohlverwahrte Wage» oder Behälter ver wendet werden, die von außen forfältig zu reinigen sind und auf den Straßen keines falls länger stehen dürfen, al» dies zur Grubenentleerung nothwendig ist. Verun reinigte Straßentheile sind sofort gründlich zu reinigen und zu spülen. Seiaeöfall» darf Dünger auf die Straße gelagert und dann erst auf den Wagen geladen werden. Die Verwendung von Abtrtttstoffen al» Dünger für Gärten und Felder darf im Innern der Stadt nur unter der Bedingung geschehen, daß der Dünger ohne Verzug untergegraben beziehungsweise untergeackert wird und Belästigung der Hausbewohner und Nachbarn durch gesundheitsschädliche Ausdünstungen nicht eintreten. Auf den noch im Innern der Stadt gelegenen Feldparzellen ist der aufgefahrene Dünger sofort unterzugraben.- ß 54 lautet: „Trockener Stalldünger darf auch bei Tage abgefahren «erden, die Abfuhr muß jedoch stet» unmittelbar vom Hofe au» geschehen. Die hierzu benutzten Wagen «äffen durch Seitenbretter in genügender Höhe und Borsatzbretter vom und hinten, sowie erforderlichen Fall» durch Borlegen von Stroh so verwahrt sein, daß nicht» von der Ladung herabfallen kann. Düngerwagen dürfen auf den Straßen nicht anhalten." Riesa, am 28. April 1898. Der Rach der Stadt. Boeters. »lchr. vertliches und Sächsische». Riesa, 2. Mai 1898. — Am 27. vor. Monat», von Mittags 12 Uhr ab fand im Hotel de Saxe zu Großenhain ein Bezirkstag unter Leitung de» Herrn Amt-Hauptmann» v. Wilucki statt. J> Erledigung der Tagesordnung wurde« die Rechnung über das Bezirk-Vermögen au? da» Jahr 1»97 für richtig ge sprochen und der Haurhaltplan de- Bezirk-oerband- auf da» Jahr 1898 ausgestellt, sowie zwei ErgänzungSwahle« in Mtlitärangelegenheiten vollzogen. — Heute, am 2. Mai, waren die ArbetterzähluugS- sormulare auszusällen. Wer die» bi» zur Stunde etwa versäumt haben sollte, sei hiermit an die Verfügung er innert. — Jetzt, wo da» Krühlingswetter mächtig hinau-lockt und Tausende in Gottes freier Natur Erholung suchen, ist wohl die bescheidene Bitte am Platze, da- grüne Ageothu« Anderer pflichtgemäß zu schonen. ES ist kein Zweifel, daß «an dem ländlichen Eigenthume nicht gleiche» Recht mtt andere« Besttzthum zugestehen will. Da tritt man, statt auf dem guten Fußpfade zu bleiben, doch oft daneben den hohe« Saatrand. Dort bricht man Zweige, dort pflück: man leich.hin und ohne besonderen Zweck ganze Sträuße Feld- «nd Wiesenblumen, um sie bald wieder halboerwelkt wegzu werfen. Der Landmann erlaubt ja verstänvnitzoollen Samm lern sehr gerne «ine Freiheit, aber eben deshalb mahne «in Jeder Unbefugten gegenüber zum Maßhalten. ' — Der LandtaqSschluß wir» nicht am 11. Mai, sondern nach neueren Dispositionen am 14. Mai erst erfolgen können. — Bezüglich der Sonntag-Heiligung bei Behörden und Privaten sollen demnächft strengere Maßregeln eingesührt «erden. Man schreibt dem „Fretb. Anz." aus Dresden: E« ist zur Kenntniß der obersten Behörden gekommen, daß in den Verwaltungsbureau« und in einzelnen Rechtranwaltsep- peditionen rc. da» Personal Sonntag» stillschweigend arbeitet, obwohl die Arbeit oft keineswegs al» dringlich zu bezeichnen ist. Au« diese« Grunde soll da- Arbeiten in allen Dermal- tung-bureau- bei den oberen, mittleren und unteren Behör den, sowie auch in Prioatexpeditionen ausnahmslos verboten werden und die bekiffenden Ehef«, bei denen dennoch gear beitet wird, sollen zur Verantwortung gezogen werde». Wo die Arbeit unbedingt i« Interesse de» öffentlichen Verkehr» ftattfinden muß, ist vorher Genehmigung einzuholen. So dürfte z.'B. nur da« Arbeite« im äußei »n Betriebsdienst bei der StaatSbah«, i« Exekuttvdienft bet der Poltzeioerwaltung, -ei der Sleuervrrwaltung u. s. w. genehmigt werden, nicht über der Dienst in den inneren Bureau», tn denen die Ge schäfte am Sonnabend ohne Nachtheil für die Allgemeinheit am folgenden Montag ihren Fortgang bez. ihre Erledigung finden können. Die strenge Durchführung stützt sich auf den Umstand, daß im Handelsverkehr, bet Banke«, sonstigen Ge schäften und Privaten Sonntags auch keine Ausnahmen ge stattet find und daß i« vollen Sinne de« Worte» der Sonn tag eia Feiertag sein soll. Die Durchführung dieser Ver- srvnnag soll behördlicherseits überwacht werden. — Die Betheiltgung der sächfilchen Turner am Ham burger Turn'est wird eine sehr zahlreiche werden. Nach ge- hol euer Umsrage dürfte sich die Zahl der turnerisch thätigen Lheilnehmer aus mehr als 2000 belaufen. Urber ein Drit tel entfallen davon auf die fünf großen Städte Sachsen», Leipzig, Dresden, Ehemuitz, Plauen, Zwickau. — Am S. Mai früh 7 Uhr wird in Schandau eine Stadt - Fernsprecheinrichtuag eröffnet. Die Lheilnehmer an der Einrichtung find zu« Sprechverkehr mit den Theilnrhmern an de« Stadt-Fernsprecheinrichtungen in Dresden nebst vor- und Nachbarorten, in Berlin, Bischofswerda (S.), Freiberg (S.), Großenhain, Meißen, Riesa, Sebnitz (S.), FltnSberg, Friedeberg (Queis), Greiffenberg(Schles.), Seidenberg (Ober!.), sowie i« den Orten de« Fernsprechnetze» in der preußischen und sächsischen Oberlaufitz zugelaffe«. Die Gebühr sür da einfache gewöhnliche Gespräch beträgt im Verkehr zwischen Schandau und Riesa 1 Mark. — Erschienen ist soeben der Bericht der ersten Depu tation der Ersten Sammer über den mtt d m Söatgl. Decket Nr. S vorgelegtkn Entwurf eine» Gesetze», die Abänderung de» Gesetze» über da» Vereins- und Bersammlungsrecht vom 22. November 1850 betreffend. Die Deputation empfiehlt, den Beschlüssen der Zweiten Sammer, soweit sie sich auf den Ausschluß Minderjähriger von der Theilnahme an politischen Versammlungen beziehen, beizutrete«; dagegen hat sie davon abgesehen, di« Annahme der Bestimmungen zu empfehlen, welche die Zweite Sammer bezüglich de» Ausschluffe» von Krauen von politischen Versammlungen angenommen hat. E» ist die Deputation in dieser Beziehung zu der Ansicht ge- langt, daß e» besser sei, die Frauen ganz unerwähnt zu lasten. — Bauernregel« sür den Mai. Sühle und Abendthau i« Mai bringen Wein und viele» Heu. — Wenn im Mai die Wachteln schlagen, läuten sie zu Regens tagen. — Maienregen auf die Saaten regnet de« Bauer Helle Dukaten. — Kommen viele Gewitter im Mai, singt Bauer, Sarcht und Magd Juchhei. — Ein Bienenschwarm i« Mai ist werth ein Kuder Hr«, aber ein Schwär» im Juni lohnt sich kau« der Müh'. — Fällt Reif a« 1. Mai, bringt er i« Feld viel Segen herbei. — I« Mat schöne Eichelblüth' gut Jrhr nach sich zieht. — Pankraz (12. Mai) und Urban (25. Mai) ohne Regen, folgt großer Wetnsege». — Maienfröste find unnütze Gäste, Maienthau macht grüne Au'. * Oschatz. Die hiesige Realschule mit Progymnafiu« schreitet tn ihrer Entwickelung in erfreulicher Weise fort. Sie ist «it de« verflossene« Ostertermine i« die Zahl der Schule« etngerückt, welche einjährig-fretveilligen-Zmgntste aus stelle« dürfe« und hat, wie schon gemeldet, gleichzeitig 41 neue Schüler ausgenommen, so daß sie damit auf eine Zahl von ISS Schüler« gestiegen ist. Großenhain. Auf «ine« Held« bei Riegerode ist eine Begräbnißstätte mtt 200 Urnen entdrckt worden, deren größte einen Umfang von 1 Meter 70 Ee«timeter hatte. i Dresden, 2. Mai. Der König ist heute früh 2 Uhr 40 Mn. vo« Karlsbad hier eingetroffen; «orge« Nachmittag 4 Uhr 40 Minute« reist der Monarch «ach Sibhllenort. Dr«» de«, SO. April. Geste,« Nachmittag wurde i» eine« hiesigen Restauration-local ein Mann Namen« B«rkhard ver haftet. der i« verdachte steht, den Lustmord an der üutse Günther in der Hisenhaide bei Berlin verübt zu habe«. Da» Signalement, welche» die Berliner Erimioalpoltzrt von de« «uthmaßltchen LHSter gegebe« hat, sti««t »it de« verhaftete« überein »ur fehlt di« «rhrerwähute Narbe. Dresden. Wochenplan der Königlichen Hoftheater. Opernhaus: Dienstag: Siegfried (Anfang 6 Uhr). — Mitt woch: Kur»ärker und Piearde. Vergißmeinnicht. Nürnber ger Puppe. Donnerstag: Undine.—Krettag: Götterdämmerung (Anfang 8 Uhr). — Sonnabend: Zauberflöte (Anfang 7 Uhr). — Sonntag, den 8. Mai: Mignon. — Schauspielhaus: Dienstag: Mutter Erde. — Mittwoch: Die Welt, in der «an sich langweilt. — Donnerstag: Egmont (Anfang 7 Uhr). — Freitag: G'wiffenswurm. — Sonnabend: Volksfeind. — Sonntag: Der Verschwender (Valentin: Herr Donat al» Gast). Wilsdruff. Behuf» Erbauung einer elektrische« Eisenbahn DreSden-Wtl-druff werden jetzt nähere Erörterungen auch von einer Gesellschaft für elektrische Bahnen angestrllt. Die gedachte Linie soll von Dre»d«n-Kriedrichftadt ausgehend über Cotta—Brießnitz—Kemnitz—Schooner Grund—Stein- bach—Saufbach—Wilsdruff sühren und in Wilsdruff Anschluß an die Potschappel—Wilsdruffer, Wilsdruff—Nossener und die «och zu erbauende Wilsdruff—Miltitz—Gadewttzer Linie, zu welcher bereit» die Vorarbeiten genehmigt find, finden. Zwickau. Der socialistische Redakteur Frehse ist in Folge einer ihm drohenden Anklage nach der Schweiz ge flüchtet und will von dort über Italien nach A«erika. Zwickau. Eine bemerkenswerthe Verfügung der Kö niglichen Amtshauptmannschaft Zwickau gelangte bei de« letzten socialdemokrattschen Parteitag de» 22. RetchStag»wahl- kreise» zur Senntniß der „Genossen". Rach dieser Verfügung »ar da» Ausbringen von Hochrufen auf die Socialde«okratie oder socialrevolutionäre Verbände und da» Absingen revolu tionärer Lieder während und nach Schluß der Versammlung verboten und wurden Zuwiderhandelnde mit einer Ordnungs strafe bi« zur Höhe von 150 Mark oder 14 Tage« Hast bestraft. Crimmitschau, vo« hiesigen Schöffengericht wurde ein Mitglied einer JnnungSkrankenkasse wegen Betrug« zu drei Wochen Gefängntß verurtheilt. Da» betreffende Mit glied hatte sich fälschlicher Weise al« arbeitsunfähig gemeldet und sich dadurch den Bezug vo« Krankengeld verschafft. Mittelsayda. An seltsame» Brautpaar wurde hier ehelich verbunden. Der 52 Jahre alte Handarbeiter Aug. Heinr. Richter schloß mtt der 78 Jahre alten Johanne Christine verw. Helbig den Bund sür da» Lebe«, oder wie «an in diese« Kalle bester sagen möchte, für den Rest der Lebens. Die Braut ist bereit» Urgroßmutter, sie hat vier Sinder, 26 Enkel und auch Urenkel und erfreut sich trotz ihre» hohe« Alter» noch bester Gesundhett. Frohburg. An Radfahrerstückchea hat ein Mühlen- brfitzer i« benachbarte» Terpitz auSgesührt. Anläßlich der Jubiläumsfeierlichkeite« in Sohren verirrte sich die 4jährige Frieda der Familie Nebel in Terpitz. Da« Sind wurde trotz eifrige« Suchen» bi» abend» nicht gefunden. Da erfuhr genannter Mühlenbefitzer von einigen Herren, daß sie ein kleine» Mädchen »einend auf der Rochlitzer Straße ange- troffen hätte«. Der Mühlenbefitzer setzte sich sofort aufs Rad «ad die gegebene Spur vo« Dorf zu Dorf verfolgend, sand er endlich die kleine Frieda, welche einen 2'/, Stu«ven »eiten Weg zurückgelegt hatte, i« Bahnwärterhause z« Ober- gräfeahai« weinend vor. Kurz entschlossen borgte er sich einen Lragkorb «it etwa» Heu darin, setzte da» Sind hinein, band sich den Korb auf den Rücken, bestieg sein Stahlrotz nnd zu-
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