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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000619025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900061902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900061902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-19
- Monat1900-06
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Abend-Ausgabe Druck and Verlag von E. Polz i» Leipzig 8f. Jahrgang 307 Dienstag den 19. Juni 1900. große Nordfort eine furchtbare Pulverexplosion ini Fort Lettilleton bl a 0,1«. Die Morgen-AnSgabe erscheint um '/,7 Uhr, die Abend-Ausgabe Wochentags um ö Uhr. Illu.L»»eo/Ludr llrlldr". rack vsi-dotsno »3,40 83,75 »1,70 »0.50 100,— »1,50 57,— 102,»0 «8,20 «6,10 10,34 »llllll, ll> >a 8tVrdow»' »a 6r»v«»«vck 'kdow» (17,S) 8/6) »6«or»i»' I. a7/S) ^dü- r.. k!«Ior. in k»cik. 0«otr»Id. kiorUost r, vaioa aalditüa 111.— 135.— 138.10 1V7.40 137^30 ISS,— 13V,78 147,78 121,— 47,80 18«,80 loo.vo S/,80 208,— 170,— 145,— 21 S.- IS«,80 162.— 254,50 145.75 224,— 730.10 207,80 187,7s 98^- 70,— 174.25 72,— 208,60 138.10 241,30 84,20 83,65 212,85 218.75 84,30 218.10 368,— 223.80 107,10 234.80 387.50 197,— 203,78 218,75 150.50 123.50 120,60 126.50 Extra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen.Ausgabe, ohne Postbeförderuag M.—, mit Postbesörderung 70.—. vern's einsamen Höhen", Allem ein feierliches Gepräge gebend. Zur Linken ragten d-ie Zinnen von Priors Holm über den Gipfeln der Bäume hervor, und Diana blickte gedankenvoll nach denselben hinüber. Aber selbst als sie sich niedergelegt hatte und die seidenen Kiffen des großen Himmelbettes sich um sie her auf- vauschtcn, daß ihre zarte Gestalt fast in denselben versank, konnte sie nicht schlafen. Sie hörte die Stallglocke die zwölfte Stunde schlagen, und als ihr Ton dann »bieder an ihr Ohr schlug, glaubte Diana, es müßten Stunden vergangen sein, seitdem sie sich niedergelegt hatte. Zu ihrem Erstaunen schlug die Glocke nur einmal an. Zu dieser Zeit lag Alles in Crowhurst in tiefem Schlafe, und vollkommene Ruhe herrschte im ganzen Hause. Eine halbe Stunde später, nachdem sie vergeblich versucht hatte, wieder einzu schlafen, erhob sich Diana, und, ein weites Morgenkleid übenverfend, beschloß sie, sich ein Buch, in welchem sie zu lesen begonnen hatte, aus ihrem alten Zimmer zu holen. Uin dorthin zu gelangen, mußte sie den langen Corridor von einem Ende bis zum anderen durchschreiten. Ringsum war kein Laut zu vernehmen, denn alle die Zimmer, an denen Diana voriiberkam, waren unbenutzt. Erich und Naney schliefen in dem anderen Flügel des Hauses. Diana trug ein brennendes Licht in der Hand, welches bei dem silbernen Scheine des Mondes, der durch die bunten Glasscheiben fiel, ganz überflüssig war. Sie würde ihren Weg auch ohne dasselbe gefunden haben, aber sie bedurfte einer Beleuchtung, um das Buch zu suchen, welches auf dem alten eichenen Schreibtisch ihre- verstorbenen Groß vaters stand. Sie öffnete die Thür, doch plötzlich stockte sie auf der Schwell«, denn ein ganz eigenthümlicher Laut drang ihr aus dem Zimmer entgegen, leise, zarte Töne, so weich und sanft, wie sie ihr Ohr noch niemals vernommen hatte. Diana bedurfte einiger Augenblicke, um sich zu vergewissern, daß sie nicht träume; dann schloß sie die Thür, denn der Luft zug, >der durch das Oeffnen derselben entstanden war, ließ daS Licht hin und her flackern. Entschlossen trat sie ein, daS Licht hoch emporhaltend, um so besser um sich sehen und erforschen zu können, woher die Töne kämen. Aber kaum hatte sich di« Zimmerthür hinter ihr geschlossen, so verstummten die Töne vollständig, und eine feste Hand legte sich mit solcher Heftigkeit um Dianä's Handgelenk, daß der Leuchter dem jungen Mädchen entfiel und das Licht verlöschte. Tiefes, undurchdringliche» Dunkel herrschte jetzt in dem Zimmer, denn außerdem, daß ein großer Wallnußbaum, der vor den Fenstern stand, das Licht zum großen Theil ausschloß, waren auch die Vorhänge dicht zugegen, so daß *"s Mondlicht hier nicht eindringen konnte. Annahmeschluß für Anzeigen: Abend-Ausgabe: Vormittag- 10 Uhr. Morgen.Ausgabe: Nachmittags 4Uhr. Bei deu Filialen und Annahmestellen je et» halbe Stunde früher. Anzeigen sind stets an die Expeditio» zu richten. oder verbotenen Stadt von Osten nach Westen, parallel mit rer Mauer der nabe anschließenden Chinesenstadt. Die deutsch «Gesandtschaft liegt an der südlichen, die meisten übrigen an der nördlichen Straßenseite, der deutschen schräg gegenüber die japanische Gesandtschaft und etwas weiter nördlich in einer Seitenstraße die englische Gesandt schaft. Zn der Nähe befindet sich auch in einem großen Garten Vie Direction der Seezölle und die Wohnung Sir Robert HartS. Der deutschen Gesandtschaft gegenüber liegt daS Hotel de France, der einzige europäisch geführte Gasthof Pekings und nicht weit davon auf derselben Seite wie die Gesandtschaft der internationale Club mit dem LawntenniS- platz. Die Gesandtschaften sind alle in ehemaligen Aamen, chinesischen Regierungsgebäuden, untergebracht, sie sind einstöckig und unterscheiden sich äußerlich nicht von chinesischen Bauten. Die Front der deutschen Gesandtschaft bildet ein chinesisches EingangSlhor, von einem großen, nach chinesischem Stil ge schwungenen Dach überragt; im Hof liegen zur Linken die Gebäulichkeiten für den Gesandten, zur Rechten die Woh nungen der GefanbtschaflSuiitglieder und Bediensteten; im Hintergründe schließt sich, eine Oase in der Stanbwüste Pekings, ein großer Garten an. DaS Viertel, in dem die Gesandten und, von de» Missionaren abgesehen, die meisten Europäer wohnen, ist also keineswegs eine besondere von Fremden gebaute Niederlassung wie die Settlements in den VertragSbäfen, sondern es sind Straßen der Stadt wie alle anderen, in denen auch zwischen den Gesandtschaften Mansch» und Chinesen ihre Häuser haben. Dadurch, sowie durch die an die Gesandtschaften anstoßenden Gärten wird deren Ver- theivigung bedeutend erschwert. Nur folgende neuere Meldung ist zu verzeichnen: * Berlin, 19. Juni. „Wolff's Telegr.-Bureau" meldet auS Petersburg vom 18. d. M.: Auf dem hiesigen Ministerium sind bisher keinerlei speciellen Nachrichten, weder aus Peking und Tientsin, noch aus Taku «»gegangen. Man hat dort nur die in den Zeitungen veröffentlichten Meldungen aus englischer Quelle. Der vorliegenden Nachricht unseres Consuls in Tschifu gegenüber ist man in dem asiatischen Departement skeptisch. Wahrscheinlich wird ein Torpedoboot über Hongkong nach London bereits telegraphisch die Nachricht von der Einnahme der Gesandtschaften in Taku oder anderswo als Gerücht gesandt haben. Auch in der chinesischen Gesandtschaft ist man seit vielen Tagen ganz ohne Nachricht. Während nach wie vor infolge der Zerstörung der amt lichen Telegraphenleitungen jegliche directe Nachricht aus Peking fehlt, ist, wie dem „Hamb. Corr." von dort berichtet wird, das Berliner Auswärtige Amt in ständiger Verbindung mit den consularischen Vertretern in Tschifu und Shanghai. Von den eingegangenen Mel dungen wird der Oeffentlichkeit nichts vorenthalten und jede Besorgniß, die Regierung möchte ein schlimmes Ereignis; verschweigen oder beschönigen, ist unstatthaft. Daß man vor läufig die Meldung von der Ermordung unseres Ge sandten von Ketteler auf die alleinige Autorität eines nicht in Peking sitzenden Adjunctcn des Laffan'schen Bureaus nicht zu glauben geneigt ist, versteht sich von selbst. Man weist auch darauf hin, daß der Commandant eines japanischen Torpedobootes, der die Niederbrennung der Gesandschaften meldete, sicher auch dieses Ereignisses Erwähnung gethan hätte. Möglicherweise ist die Meldung des japanischen Torpedobootes selbst nur die Weiter- Neuling in der Gesellschaft zum Vertherdiger Philipp Heath- cote's auswarf. „Das ist Alles ganz gut, und vielleicht ist es unter den ob waltenden Umständen nur natürlich, daß Du diesen Mann in Schutz nimmst. Wenn Du cs also wünschest, so werde ich an den Mann schreiben — ja, ich will sogar selbst zu ihm gehen und mich bei ihm bedanken, aber als Gast kann ich ihn bei mir nicht empfangen." „Nein, nein, laß nur, Du brauchst weder an ihn zu schreiben, noch ihm einen Besuch zu machen", sagte sie, nicht ohne eine leise Verstimmung in ihrem Tone; dann wendete sic sich von ihm ab und schritt ein Stück weiter in denPark hinein, und während sie hier unter den hohen, dunklen Bäumen dahinwandelte, dachte sie über die Mittheilung nach, die ihr Erich gemacht hatte. Sie war vernünftig genug, einzusehen, daß er von seinem Standpuncte aus nicht so Unrecht hatte, und dennoch tadelte sie ihn, denn ihrer Meinung nach konnte kein Zweifel an der Un schuld Philipp Heathcote's aufkommen, sie glaubte an ihn, fest und unerschütterlich. Sie war über sich selbst erstaunt, sie ver mochte an nichts Anderes zu denken — ihr ganzes Sein war von ihm erfüllt, von ihm, der von seinen Freunden und Gefährten verstoßen war, den man mit Geringschätzung behandelte, sie sah ihn vor sich, wie er ihr, von Schmerz und Zorn überwältigt, zugestand, daß das Gewicht dieser unbegründeten Anklage ihn zu Boden drücke, sie sah ihn vor sich, wie er in seinem düsteren alten Hause einsam umherwandclte. * * * . , Sie war froh, als es Zeit war, daß sie sich zurückziehen konnte, obgleich sie noch gar nicht müde war und sich in dem großen, blautapezirrten Zimmer, welches ihr von Keziah zu- ertheilt worden war, durchaus nicht behaglich fühlte. DaS Zimmer lag am äußersten Ende des langen Ganges, der den östlichen Flügel des Hauses mit dem westlichen verband. Sie entkleidete sich schnell, und mit scheuem Blick ruhte ihr Auge auf dem großen, altmodischen, mit prächtiger Schnitzerei verzierten Himmelbett, hinter dessen blauseidenen Vorhängen sie die heutige Nacht verbringen sollte. Doch bevor sie sich niederleqte, öffnete sie das Fenster und blickte in die herrliche Sommernacht hinaus. In wunderbarer Schönheit stand der Mond am klaren, tiefblauen Himmel, seinen Hellen Schein auf die Terrasse unter Diana'» Fenster werfend und den Garten vor derselben, wo die Dahlien und Lilien ihre Häupter neigten, magisch beleuchtend. Seine Strahlen fielen auch auf die hohen alten Bäume, deren Schatten so Manchem aus dem Geschlechte der Beauchamp Kühlung gespendet hatte, und in einiger Entfernung auf die duftenden Lupinenfelder auf „Mal ¬ li 0,(U). » 0.13). schieden irgendwo ein furchtbares Mißverständniß. Philipp Heathcote sollte ein solches Verbrechen begangen haben? Nie mals. niemals, niemals!" Sie war ganz blaß geworden, ihre Augen leuchteten und ihr Athem ging schneller als gewöhnlich. Erich hatte sie noch nie mals in solcher Erregung gesehen. „Das ist Alles ganz gut, Diana. Aber, sage einmal selbst, wem wird man wohl mehr Glauben schenken, Dir, einer Fremden, die diesen Mann überhaupt nur zweimal gesehen hat, oder Sir Richard Ashby, welcher ihn seit seiner frühesten Jugend kennt?" Aber Diana war durch logische Gründe in ihrer Ansicht nicht zu erschüttern. „Manche Leute kennen sich gegenseitig ein ganzes Leben lang und bleiben doch stets Fremde!" „Das ist keine Antwort auf meine Frage. Gott weiß, daß ich gewiß nicht hart gegen irgend einen Unglücklichen sein möchte, aber der öffentlichen Meinung ist nicht so leicht Trotz geboten, besonders nicht für Jemanden in meiner Lage; trete ich doch als ein Fremder in einen ganz neuen Kreis." Mana blickte ihn fest an, ein Zug des Mißfallens lag auf ihrem Antlitz. „Du pflegtest sonst nicht so leicht geneigt zu sein, der öffent lichen Meinung eine so große Macht zuzugestehen, Erich!" „Vielleicht hast Du nicht Unrecht, aber damals hatte ich noch nichts zu verlieren, wenn ich ihr entgegentrat." „O, das hat also einen Einfluß auf Deine Ueberzeugung?" „Den größten Einfluß von der Welt" antwortete er lachend, doch nicht ohne eine gewisse Verlegenheit. „Sieh, Diana", fuhr er dann ernster werdend fort, „das ist doch eigentlich nur natür lich. Heute, wo ich über «in reiches Einkommen gebiete, sehe ich da» Leben doch selbstverständlich von einem anderen Gesichts punkte aus an, als damals, wo ich ein armer Buchhalter mit einem erbärmlichen Gehalt war." „Und glaubst Du nicht, daß Du einen guten Gebrauch von Deiner Stellung machen würdest, wenn Du Dich der Sache eines armen, unschuldigen Mannes annähmest and ihn ver« theidigtest, selbst wenn die ganze Welt gegen ihn wäre?" „Sicherlich, Diana, aber ich müßte ihn dann für unschuldig halten." „Ich bin überzeugt, daß er unschuldig ist." Erich hätte dem Gespräch gern ein Ende gemacht. Einerseits widerstrebte eS ihm, seiner von ihm hochverehrten Schwester, deren Ansichten sonst stets maßgebend für ihn gewesen, zu wider sprechen— andererseits fühlte er sich durchaus nicht geneigt, die ganzem Nachbarschaft vor den Kopf zu stoßen, indem er sich als 146,75 »4,26 217^10 Redaktion und Expedition: LohanniSgaffe 8. Die Expedition ist Wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bis Abends 7 Uhr. Filialen: Alfred Hahn vorm. O. Klemm s Sortt». Universitätsstraße 3 (Pauliuum,, «out» Lösche, Knthanixnltr. 1«, pari, und König-Platz 7. a LllUvsrtdsll «kuock, ULxsxell todt. lusl t: «» uotireu «» 6., Lv»Iä 8 b«) S , v»dl- 6oN»»»«L«ll :d»llk 17«) 0, 8«) 6„ 2838 8.; voll ck» 2428, S»rll 80 8., 2S28 v , «r »oie«dot«ll, Vivtort» S8N . Orsckltd. »Idlluli »Xv. von. illlllc >d« Nlluk «K.LlluL VoMr. Lied.ksä I«e«ll»ek - Ullsvdt. slskt.8. Sv.1,.-^ a. 8tr»»d e. VVllltsr UltsLk.k brLll «lla kxv ö»rirdllll llut-V. LrllNlltc. cLckldr. N. vödl. ae. V.-X. örlr r«d»tvik. r 8rud. »tkNktr Ülllüde »mmxsp itlill?n «Ildlsek v>ll»«Ikd. ksUrroa x.LUcuU >r V.-.4. rOussst blollllts Lre 8 1?. »ll 8 Lllllkll. w No. lorititoo. -d«. lisuts .Ore<Ul.18 11^ iw S.7ll.8 >. 3 u. 1v lo. 2 u. 3 1. Liooud. lle. 6«ll.1,i«ll ck. kissud. MU» Anzeiger. Ämlsöürtt des Königlichen Land- und Amtsgerichtes Leipzig, des Aatljes und NEzei-Äintes der Ltadt Leipzig. »a-Visu >»»uIsM sr utsr ttt« illtioll ireden eullwit '»cdetk. ^.lo^ck IllUW umgebaut und mit Geschützen neuer Construction armirt worden. Die Japaner haben bekanntlich keinen Angriff auf die Pcibo-Mündung versucht, wer aber damals vor Taku lag oder mit seinem Schiffe auf der Peibobarre festsaß, konnte jeden Abend von Einbruch der Dunkelheit bis zum Morgen beobachten, wie die Scheinwerfer der Takuforts daS Meer nach japanischen Kriegsschiffen absuchten. Mil dem Fall dieser Forts liegt den kleinern Kriegs schiffen, den Torpedo- und Kanonenbooten, der Zugang zu der Wasserstraße des Peiho offen, sie würde also nebst den Land wegen zu benutzen sein, um zunächst den Europäern in Tientsiu Entsatz zu bringen, falls die Bahn Tongku-Tientsin nicht zerstört sein sollte. Tie Lage i» Peking bleibt nach wie vor ungewiß. Der Schauplatz der dortigen Ereignisse ist die sogenannte Gesandtschaftöstraffe, eine breite, staubige und löcherige Straße, die sich nicht wesentlich von den übrigen Verkehrswegen der Hauptstadt unterscheidet und sich wie diese in einem ganz unglaublichen Zu stande der Vernachlässigung befindet. Sie zieht sich am Sübende der Tartarenstadt, südöstlich von der kaiserlichen VezugS'PrekS l der Hauptexpedition oder den im Ktadt- kczirk und den Bororten errichteten AuS- epbrslellen abgeholt: vierteljährlich^ 4.50, 5»i zweimaliger täglicher Zustellung ins HauS 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich 6.—. Directe tägliche Kreuzbaudiendung irr- Ausland: monatlich 7.50. AnzeigeN'PreiS die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reclamen unter demRedactionSstrich (4ge» spalten) 50vor den Familtennachrichtea (K gespalten) 40^. Größere Schriften laut unserem Preis- verzrichniß. Tabellarischer und Ztffernsatz nach höherem Tarif. in. I — »e<t»n I — »lliwllk 1561,— Mo >1288 wwl-LvUso 358k I 24.30 äiicoat j ü°i» uptvt. amt »II)x«w»ill. eollcit, Lro rtuto nllcU Die Wirren in China. -p. Schneller als erwartet wurde, sind die -Dinge in China infolge sich überstürzender Ereignisse zu einem Conslict gereift, der gebieterisch eine endgiltige Lösung fordert. Vor der Hand aber nehmen die militärischen Maßregeln der Mächte, die darauf abzielen, die von der Küste durch Zer störung des Telegraphen und der Eisenbahn abgeschnillcuen Ausländer aus den Händen der fanatischen Horden zu retten, daS erste Interesse in Anspruch. Daß cS zu dem Zweck nöthig wurde, die nach Tientsin und Peking führende Wasser straße des Peiho gewaltsam zu erzwingen, ist, wie auch die „Köln. Ztg." auöführt, der beste Beweis, daß jetzt auch reguläre chinesische Truppen sich der Bewegung der Boxer angeschlossen haben, denn nur solche konnten in den an der Peihomündung gelegenen Forts Widerstand leisten. Ueber die Einnahme der Takuforts, die wir im heutigen Morgenblatt bereits melden konnten, berichten des Näheren die folgenden Eingänge: * London, 18. Jnni. 3» der Einnahme der Forts von Taku wird dem „Rcuter'schcn Bnrcan" noch aus Tschifu vom heutigen Tage gemeldet: Infolge der Beschickung flog ein chinesisches Pulvermagazin in die Lust. Tas britische Kriegsschiff „Algcrine''wurde beschädigt. * London, 19. Juni. (Telegramm.) „Reuter s Bureau" meldet aus Tschifu vom 18. d. Mts.: Tic Forts vou Taku ans beiden Seite» des Flusses sind jetzt besetzt. Tic Ehincscn eröffneten am 17. s. Mts. das Feuer unerwarteter Weise. Tic Bcrlustc Ser Truppen der vereinigten Mächte sind folgende: Engländer: 1 todt, 4 verwundet, Tcutschc: S - 7 - Russen: 16-45 - Franzosen: 1-1 - Tic bei Takn liegenden chinesischen Torpedoboote find genommen. * London, 19. Juni. (Telegramm.) „Taily Expretz" meldet aus Shanghai vom 18. d. M.: Eine amtliche Nachricht über den Kampf bei Taku besagt: Eine chinesische (tzranate brachte das Pulvermagazin des russischen Kanonenboots „Mandschur" zur Explosion. „Mandschur" flog in die Luft. Mehrere Matrosen wurden gctödtct, viele verwundet. — Tie „Times" melden aus Shanghai vom 18. d. M.: Tic Forts vonTakncröffnctcnam17.d.M. kurz nach Mitternacht das Feuer, das Sic britischen, französischen, deutschen, russischen und japanischen Kriegsschiffe erwiderte». Zwei Forts flogen in die Lust, die andere» wurde» vo» den internationalen Trnppcn im Sturm genommen. Im Hafen von Tschisn liegen jetzt 2 britische, 1 amerikanisches und 5 chinesische Kriegsschiffe. Leider haben auch von unseren braven Blaujacken einige das Leben lassen müssen, aber bis auf die Japaner haben alle Mächte kleine Verluste zu verzeichnen. Am stärksten sind die russischen, wohl infolge der in die Luft-Sprengung deö Kanonenbootes „Mandschur". Der Kampf um die Forts scheint kurz gewesen zu sein, im Gegensatz zu dem Sturm, in dem am 2l. August >860 die vereinigten Streitkräfte der Engländer nnd Fran zosen die FortS nahmen. Obschon, wie Vie „Köln. Ztg." in Erinnerung bringt, damals während des Gefechtes um das , erfolgte, vertheidigten sich die Chinesen aufs Tapferste; sie ließen ungefähr 2000 Mann auf dem Platz, während die Engländer einen Vertust von 200, die Franzosen von l30 Mann an Todten und Verwundeten halten. Nachdem damals das große Nordfort erstürmt war, ergaben sich die übrigen, ohne Widerstand zu leisten. Die Chinesen waren sehr stolz auf die Befestigungen, mit denen sie jedem den Zugang zu ihrer Hauptstadt wehren zu können meinten, cS dürfte daher recht seltsam wirken und den Leuten in Peking ein gelindes Grauen vor den Folgen ihrer Unthatcn ein flößen, wenn sie hören, wie schnell die berühmten TakusortS vor den Kanonen der Mächte die Drachenflagge gestrichen haben. Die Lage an der Mündung deö Peiho ist etwa folgende: Dem Flusse vorgelagert ist eine Barre, die nur zur Zeit der Flutb und auch dann nur von Schiffen geringen Tiefganges überschritten werden kann. Einige Kilometer flußaufwärts liegen die Takuforts, drei, das obere, das große und daS kleine Südfort, auf dem rechten, zwei, daS obere und das große Nordsort, aus dem linken Ufer. Diese Forts sind schon I vor dem Kriege mit Japan nach modernen Anschauungen f Diana. Roman von Marian Comyn. Nachdruck vkrdoten. Gu^, wenn Du darauf bestehst, so läßt sich nichts dagegen sagen; aber cs würde besser sein, wenn Du in Unwissenheit über die Sache bliebest. Die Geschichte soll schon vor sieben Jähren passirt sein, und Jedermann ist erstaunt darüber, daß Heathcote nicht längst die hiesige Gegend verlassen hat. Das arme Mädchen, welches damals ihren Tod fand, war eine Näherin oder etwas Aehnliches in Priors Holm, und man nimmt an, daß Heathcote ihr den Hof gemacht hat, denn sie war sehr hübsch. Eines Abends, es war kurze Zeit nach dem Tode seiner Schwester, wurde dieses Mädchen — ich glaube, sie hieß Hefter Lan« — todt in dem Bibliothekzimmer von Priors Holm auf gefunden, sie war erschossen worden, und zwar mit einer Pistole, welche Philipp Heathcote gehört«. Die übrigen Diener im Hause hörten den Schuß, und als sie mit erschrockenen Gesichtern in das Bibl-iothckzimmer hineinftürmten, fanden sie Hefter Lane auf dem Fußboden liegend und sahen, wie Philipp Heathcote sich zu ihr hinabbeugte; er war vollständig unfähig, irgend eine Auf klärung über die Sache zu geben." „So hat er seine Schuld nicht zugestanden?" „Nein, aber nichtsdestoweniger war dieselbe klar wie die Sonne. Es war Niemand Andere» im Zimmer gewesen, als er, die Fenster waren von innen verschlossen, und eine der Dienerinnen erklärte sich bereit, zu beschwören, daß sie im Corridor gewesen sei, als der Schuß ertönte, und Niemand da» Zinrmrr bis zu der Zeit, wo die Diener hineinstürmten, ver lassen habe. Ein reines Wunder ist es, daß Heathcote frei aus der Sache hervorgegangen ist. Es fand eine Untersuchung statt, aber seine Stellung in der Grafschaft und die Thatsach«, daß der ganz« Gerichtshof nur aus Männern bestand, welche ihn genau kannten, sprachen zu seinen Gunsten. Es würde zu weit führen, wollte ich Dir das Alles noch ausführlicher schildern. Er wurde schließlich in Freiheit gefetzt. Aber ein angenehmes Leben kann er seitdem nicht geführt haben, da ihm die Thür jedes besseren Hauses verschlossen blieb." Diana schwieg einige Augenblicke, dann sagte sie, einen be sonderen Nachdruck auf die Worte legend: „Ich wiederhole, daß ich das nicht glaube. Da ist ganz ent- >o vr»io«o, kitvtllll ciSki» /6) .Oodlsll»", <I7M .dm.) 8«dv«N- ;1S/S, N»ekw > ;üwr Lldsrl- ll»ed Oelck Lrisk 8400 8500 80 — 5000 3525 — 18000 3423 350> 3000 3975 2680 2625 11000 11200 18500 18800 . — »650 13500 I37OO 1 — 8325 15150 15350 5825 5000 2600 - — — 4600 - — 700 1800 1875 3900 3S75 —— 825 2125 2200 2i>00 2980 — 4025 —— 15980 d )475 1550 2580 2625 — 1625 1375 1425 130 150 — 2000 . — 2425 ,! — 50 7 — 22850 1200 1250 — 3850 — 2150 — — 10 14900 — 625 4380 —— 1175 -- — 3700 —— 14100 — 1350
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