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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189805208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-20
- Monat1898-05
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1898
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Riesaer Ma-MM Freiing, 2«. Mai 18S8, AVkttdS. ««d Anzeiger MeilM mV Aiyei-ch. Telrgrmn«.«drrflk A GGF L 8 ck» 8«mspnchp«ll, „Tag,.blatt", «lesa 444 Hk s 4s s H Rr. 20. der KSnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und de- StadtrathS zu Ri»«<. 51. Jahr, La» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag Abend» mit «»«nahm« der Sonn» und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bet Abholung t» dm Expeditionen tu Riesa und Strehla od« durch ms«» Trüg« srrt in» Hau» 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalt« d« taiserl. Postanstaltm 1 Mark 28 Pfg-, durch dm BrtestrSg« srri in» Hau» 1 Mark 65 Psg. «nrrigm-Amahm sür di« Rmma« de» Ausgabetages bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanlenstraß« 59. — Für di« Redaktion v«antworüich: Herman« Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. D« mterzeichnete Rathsoorstand ist vom 23. Mai bis S. Juli beurbaubi. Während Lies« Zeit übernimmt Herr Stadtrath Vetter- die Leitung der Geschäfte. Der Rath der Stadt Riesa. Bürgermeister voeters. Gthr. Die Lieferung de» Fleifchbedarfs für die Truppenlllchen des ». Feld-Artillerie-RegimentS No. 32 und des Garnisonlazareths Riesa auf die Zeit vom L. Juli b. m. 31. Dezember 1898 soll in den unter Ziffer 2 der Bedingungen »»'geführten 3 Loosen Donnerstag, de« 2. Juni 1898 Vormittags 10 Uhr in dem Geschäftszimmer des KSnigl. Proviantamtes Riesa öffentlich verdungen werden. Angebote sind bis zum Beginn des Termins versiegelt und mit der Aufschrift: > Angebot anf Meifch für die Garnison Riesa versehen, an das Proviantamt Riesa portofrei einzusenden. Da» Nähere enthalten die Bedingungen, welche im GeschiftSzimmer des Proviantamtes zur Einsicht auSliegen und gegen Erstattung der Selbstkosten von 40 P°g. für das Exemplar sowie der etwa «wachsenden Portokosten verabfolgt ««den. AngebotSsormulare — »ach Loosm getrennt — ü Stück 7 P'g. sind daselbst ebenfalls erhältlich. Königliche Intendantur de» Xll. (K. S.) Armeekorps. Bekanntmachung. Wegen Maffenschüttnng deS von Schänitz fnach Lentewitz führenden EommumcationswegeS bleibt d«selbe mit Genehmiguug der Königlichen Amtshauptmannschast vom 23. bi» mit 27. Mai für allen Fährverkehr gesperrt. Der Fährverkehr wird auf die Riesa-Poppitz-Voritzerstraße verwiesen. Schänitz, d. 19. Mar 1898. Iah«, Gemeindevorstand. vernicht» und Sächsisches. Riesa, 20. Mai 1893. — In dec am Dienstag Abend abgehaltcnen öffent- lichen Stadtverordnetensitzung waren anwesend 11 Mitglieder des Kollegium» und zwar die Herren Barthel, Berg, Braune, Hammitzsch, H ldner, Nitzsche, Richter, Schön herr, Schütze, Thalheim und Thost; cntschuldigt waren auS- geblieben die Herren Barth, Donath, Fritzsche, Müller, Pietsch mann und Starke. Als Nathsdepulirte wohnten der Sitzung bei die Herren Bürgermeister Boeie.S und Ltadiralh Vet ters. Unter LUiunz des Vorsitzenden de« Kollegiums, Herrn Rendant Thost, gelangten naLsolgende Gegenstände zur Be- rathung und resp. Beschlußfassung: 1. Der Rath theilt dem Kollegium mit, daß H rr Bür» germeister BoeterS vom 23. Mai bis 9. Juli zur Ableistung einer militärischen Hebung in Möckern bei Leipzig beurlaubt ist und während dieser Zeit durch Herrn Stadtrath Vetters vertreten wird. Kollegium nimmt Kcnntniß von dieser Mit theilung des Rathe«. 2. Nach einem Berichte der Stadtkassenverwaltung ist der Hau-Haltplan der Armenkasse auf das Jahr 1897 in den Ausgaben um -4800 Mk. 93 Pf. überschritten. Dies- Ueber- schreirung ist in der Hauptsache in den Unterstützungen zu suchen, die an unterstützungsbedürftige Wohnungsbcrechtigte und Arme zu zahlen gewesen sind. Im Laufe des Jahre« 1897 find von den städtischen Kollegien bereit« nachverwitti^t 2400 Mark, eS macht sich somit noch eine weitere NaLv.rwilligung von 2400 M. 93 P-. erforderlich, die durch die Meh ei uiahmc gen. Jahres und genannter Kasse gedeckt werden !ö.rn n. Der Rath hat darauf beschlossen, die Mehrausgabe von 2400 Mk. 93 Pi. aus den Mehreinnahmen nachzuverwillige-i und er uht Kcl- legium, diesem Rathsbesch usse beizutreteu. S.'adtv. Ham- mitz'ch bekritelt die Anforderung einer weiteren N ichvrrwillig- ung, die Summe erscheine ihm doch sehr hoch. Vois. Thost stellt fest, die Mshreinnahme auf da« Jahr 1897 betrage 5813 Mk. 85 Pf. Bütgerweister BoeterS: Der Haushalt- plan werde für normale Verhältnisse ausgestellt, die Ausgaben aber seien unnormale gewesen; wolle man bei Aulstellung des HauShaltplanes solche außergewöhnliche Verhältnisse in Betracht ziehen, so müsse man einen unnormalen HauShalt- plan ausstellen. Stadtrath Vetters bemerkt hierzu weiter, die Unterstützungen im Jahre 1897 seien ganz außerordent liche gewesen, beispielsweise seien jetzt noch eine Frau mit 7 Kindern im Lrmenhause zu unterhalten. Diese Ausgabe habe i« Jahre 1897 den Haushaltplan allein mit mindesten« 500 Mk. belastet, was nicht vorauszusehen gewesen. Die Anfor derungen würden immer größere; so seien im vergangenen Jahre auf einmal 13—14 Kinder zu verpflegen gewesen, wa« noch nie dagewesrn sei. Hierauf wird der Rathsbeschluß einstimmig genehmigt. 3. Eine« zwischen der Stadtgemeinde Riesa und der verw. Frau l>. Führer abgeschlossenen, vom Rathe geneh- migten Miethvertrage, nach welchem der Letzteren da« Haupt gebäude und die Nebengebäude des ehemaligen, jetzt der Stadtgemeinde gehörigen Pfarrlehn-gruudstück«, soweit die letzteren nicht zu Straßrnbauzwecken gebraucht werden, vom 1. Januar d. I. ab zu« jährlichen Mtethzinse von 300 M. überlasten werden, stimmt Kollegium einstimmig zu, ebenso ertheilt Kollegium Genehmigung zur Uebrrnahme einer An zahl Gegenstände, welche fich im gedachten Grundstück be finden und zum Nachlasse d.S Herrn k». Führer gehören, in das Etgemhum der Stadt. 4. Zur Vornahme einer nothwendigen »Dachreparatur an dem ehemal. Schlick^'.chen Hause macht fich ein Kosten aufwand von 44 M. erforderlich. Kollegium verwilligt diesen Betrag einstimmig nach dem RathrbeschlufleauS den Erträg nissen dieses Grundstückes. 5. Der Ausschuß für die gewerbliche Fortbildungsschule hat beschlossen, zu Klasse Hl der Uebersüllung wegen eine Parallelklasse zu errichten und da- Kgl. Ministerium um eine Staatsbeihilfe hierzu zu ersuchen. Der Rath ist diesem Be schlüsse beigetreten, Kollegium wird um gleiche Entschließung ersucht. Stadtrath Vetters: Der Beschluß de- Ausschusses sei hcrbeigeführt durch die zahlreichen Anmeldungen von Schü lern, es seien deren 55 bei der Schuldirektion etngegangen, davon aber S5 aus der Allgemeinen Fortbildungsschule, so daß nunmehr bei dieser die bestehende Parallelklasse einge zogen werden könne. Durch Verstärkung aber der gewerb lichen Fortbildungsschule werde auch die Ausficht verstärkt, entsprechende Unterstützung von der Regierung zu erhalten. Kollegium tritt dem Rathsbeschlusse einstiwmig-bei. 6. Die Rathsbeschlüsse, den Steuerrestanten Handar beiter Wenzel Lienhardt unter das Restantenregulativ zu stellen, dagegen den Handarberter Ernst Emil Weber, der seine Steuerreste bezahlt hat, aus demselben zu streichen, werden einstimmig genehmigt. — Hierauf nach Vorlesung des j Protokolls geheime Sitzung. — Der Vorstand des Riesaer Zweigvereins der Gustav- r Adolf-Stiftung wiederholt in heutiger Nr. zu Gunsten diese« t Liebe-werkeS seine Bitte und sei auf dieselbe hiermit noch- j «als hingewiesen. Die Sammlung hat in ihrcm bisherig«« Verlauf, wie wir hören, einen recht erfreulichen Erfolg ge- habt und wünscht und hofft man, daß sie einen gleich guten ! i Fortgang nehme. » r — Bei der am Mittwoch stattgesundcnen Jagdver- i Pachtung der Riesaer »tadtflur auf die Dauer von 6 I ihren, ' erhielt den Zuschlag Herr Baumeister Oswald Helm gegen einen jährlichen Pachlbetrag von 580 Mark. — Auf noch unaufgeklärte Weise war in vergangener Nacht in einem Hause der Elbstraße ein Stubenbrand ent standen, dem leicht einige Menschenleben zum Opfer fallen konnten. Eine Familie, bestehend aus Eltern und 2 Kindern, 1 Knabe und 1 Mädchen im Alter von 10 bis 12 Jahren, waren des Tages zusammen au-gegaugen und gegen 9 Uhr abends in die Wohnung zurückgekehrt. Der Ofen der Wohn stube war am ganzen Tag nicht in Benutzung genommen worden. Beim Schlafengehen wurde die die Schlafkammer von der Wohnstube trennende Thür wie gewöhnlich geschloffen und ei» Fenster der letzteren blieb offen. Gegen 3 Uhr Morgens erwachte die Krau, die Kammer war voller Qual«; sie weckte den Mann, Beide konnten sich nur langsam von ihrem Lager erheben. Beim Betreten der Wohnstube fanden sie da» Sopha mit diversen auf demselben liegenden Kleidungsstücken, wie auch ander« Mobilien brennend vor. Des Feuers wurde mau bald Herr, die Kinder aber be durften längere Zett bis zur vollständigen Erholung von der sie überfallenen starken Betäubung. Eine« glücklichen Zu falle ist es jedenfalls zu verdanken, daß das Fenster der Wohnstube offen gelassen «ar, andernfalls hätte der gejammte Rauch fich in de» Wohnräumen verbreitet, «od sicher wäre» ihm einige Menschen erlegen. — von Alter« her haben fich an den Himmelfahrts tag mancherlei Bräuche geknüpft. Erst um das Jahr 300 herum wurde er als Feiertag eingesetzt, aber bald eben so pomphaft begangen wie Ostern, besonder- in Jerusalem. Im 15. und 16. Jahrhundert kam man zu festlichen Mahlen zusammen, bei denen es Ehrensache war, einen ganzen Vogel zu verspeisen. Manche wollen die Sitte des Bogelessen» auf die Pfignsttaube beziehen und daraus das Vogelschießen, wie solche« z. B. am Niederrhein mit dem HimmelfahrtS- tage seinen Anfang nimmt, herleiten. In Venedig fuhr der einst der Doge in einem eigen» dazu erbauten prachtvollen Schiffe auf das Adriatische Meer hinaus, um fich im Namen der von ihm vertretenen und Seehandel treibenden Republik aufs Neue mit dem flüssigen Elemente zu vermählen und es fich geneigt zu machen. Da» Hineinwerfen des Ringe« in die Fluthen besiegelte den Akt, dem sodann die berühmte Venetianische Messe und ein Karneval folgten. Erst im Jahre 1797 schlief mit dem Ende der Republik diese in haltsvolle Eeremonie ein. In Deutschland wurde der Himmel- fahrtStag vielfach mit Mythe verflochten. Immer waren ja die Donnerstage und zumal die im Mai dem Gewittergotte Donar von den Germanen geweiht gewesen. Da drängte sich denn wie von selbst Manches auf den Himmelfahrts- Donnerstag zusammen. Weil de« Gott Donar das rothe Tuch wie überhaupt die auf den himmlischen Blitzstrahl deutende rothe Farbe geweiht war, so tragen in vielen Gegen den alter Sitte gemäß auch noch heute am Himmelfahrts tage die Frauen mit Vorliebe rothe Kleidung. In Schwaben windet man von weißen und rothen Blumen zwei Kränze, welche in den Ställen über dem Vieh aufgehängt werden, damit der Donnerer dahin nicht seine Blitze lenke. Nach norwegischem Volksglauben sonnt am „helig Thörsdag" der große und schreckliche Lindwurm seine ungeheuren goldenen Schätze, was bedeuten scll, daß die Erde dem Gewittergotte den Zugang geöffnet hat. Dieser Volksglaube hatte auch in Deutschland Eingang gefunden; daher handhaben in dieser Donnerstagnacht Schatzgräber fleißig Spaten und Karst. — S-. Maj. der Köniz hat zu den nachstehenden Aen- derungen der Hofranzordnung seine Genehmigung ertheilt. Hiernach find in Klass.- III Abstufung 4 „die Geheimen Bau- räche" und „die Geheimen Bergräihe", in der Bemerkung XS zu dieser Abstufung die „Geheimen Bauräthe", in Klasse III Abstufung 9 „die Oberbauräthe" und „die OSerforstmeiste'-, denen für ihre Person der Rang in Klaffe III verliehen ist ', sowie in Klaffe IV Abstufung 1 „die Finanz- und Baurä.he" eingereiht, dagegen in Klaffe IV Abstufung 1 „die Oberbau räthe, welche dem Finanzministerium beigegeben find" und ia Klaffe IV Abstufung 4 „die Titular-Oberbauräthe" in Wg- fall gebracht worden. — Die Zahl der Analphabeten eines Laude« wird nicht «U Unrecht als ein wichtiger Faktor zur Beurtheilung von dessen kultureller Entwickelung angesehen und deshalb ist es zweifellos von allgemeine« Jutereff«, aus de« eben er schienenen statistischen Jahrbuche Dr. Mischler's zu erfahre», daß Sachsen, da« 1880 noch 2,28 Prozent Analphabeten unter seinen Rekruten hatte, nach 5 Jahren nur noch 008 Prozent und 1890 gar nur «ehr 0,01 Prozent aufwies, viermal größer al« der sächsische Prozentsatz ist der bay rische. Dort beträgt die Zahl der Analphabeten 1890 noch 004 Prozent. Erwähnt sei noch das Lerhältuiß in Preußen. Es betrug 1865 noch 5,5 Prozent, 1875 hingegen 32 Pro zent und ist 1890 auf 0,8 Prozent gesunken. Vas sächsische Volk kaun nach diesem Ergebnisse al« eine» der intelligentesten betrachtet werden. — Da« K. Landgericht Dresden verhandelte vorgestern gegen das 15 Jahre alte, in Riesa wohnende Dienstmärchen Hedwig Hulda Lehmann wegen schweren Diebstahls in zvei Fällen. Vie Angeklagte wurde am 16. März v. I von» K. Schöffengericht Rusa wegen ein.achrn Diebstahls zu einer
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