Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189807204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-20
- Monat1898-07
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1898
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Riesaer H Tageblatt M Mittwoch, 2«. Juli 1898, Abend». Sänger. fiir das ^Riesaer Tageblatt" erbitten uns bis spätestens ^D-HsApTAkHA Bormittags 9 Uhr des jewelligm Ausgabetage». Die GeschLstsfteLe. Lbertragen Nie Herr Bürgermeister a. D. Schreiber in Strehla ist auf feinen Antrag von dem Amte al» Friedensrichter für den Bezirk Strehla, Görzig mit Rittergut, Trebnitz und Kleinrügeln entbunden —° - - ... » September und dieses Amt von dem Königlichen Justizministerium auf die Zeit bis Ende 1900 dem Bürgermeister Herm Friedrich Oskar Burkhardt ia Strehla worden. sa, am 16. Juli 1898. Königliches Amtsgericht. I V.: vr. Krimer Obstverpachlung. Vommbend, den 23. Juli d I., Nachmittags 6 Uhr soll die Obsttmtzmrg de» Rittergutes, sowie der Gemeinde Merzdorf meistbietend verpachtet werden. Be- dinguuaen vor der Auktion. Merzdorf, den IS. Juli 1898. * M. Münch. und Anzeiger (Elteblait mV Llyek-er). k Telegramm-Adresse GH» nA 6 I* 4» geochrochpells ^.Lageblatt -, «les» AH, ATT V AD L« U » «r. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgericht- und des Stadtrath- zu Rief! ISS. - Mittwoch, S9. Juli 1898, MeMS. 51.-Jahr,. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede« Tag Abend» mit Ausnahme der Eon», und Festtag«, vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in dm Expeditione« in Riesa und Strehla oder durch snnfe« Artig« frei in» Hau» 1 Marl 50 Psg., bei Abholung am Schalt« der laiserl. Postanstalt« 1 Mark 25 Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark 65 PsH wyeisi»A««ch>m für bi« Ruuna« de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und »«lag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschLftSstelle Kastanienstraße 59. — Für dl, Redcctio» verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. Vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 20. Juli 1898. — In der gestern Abend abgehalteneo öffentlichen Stadtverordneteusitzung waren anwesend 12 Mit glieder des Kollegium» und zwar dir Herren Barthel, Berg, Braune, Fritzsche, Hammitzich, Müller, Nitzsche, Richter, Schön herr, Starke, Thalhcim und Thost; entschuldigt waren aul geblieben die Herren Barth, Donath, Heldner, Pietschmann und Schütze. Al» Rath-deputirter wohnte Herr Bürger meister Boeter» der Sitzung bet. Nachstehende Gegenstände der Tagesordnung fanden unter Leitung de» Vorfitzenden de» Kollegiums, Herrn Rendant Thost, ihre Erledigung: 1. Ein zwischen der Stadtgemeinde Riesa und d-r Speichern- und der Spedition».Aktiengesellschaft daselbst ab geschlossener Vertrag über Anlegung von Eisenbahngleisen fettens der Letzteren auf dem Areal der öffentlichen Elkquai- straße gegen eine jährliche Entschädigung von 350 Mark wird ohne weitere Debatte einstimmig nach dem Rathsbeschlusse genehmigt. 2. Der Rath hat beschlossen, zu genehmigen, daß die Bauflucht de» neuen Pfarrgebäude» an der Paufitzerftraße 4,5 na von der jetzt bestehenden Straßenfront entfernt bleibe; der 4 5 na breite Vorraum ist mit festem Untergründe mit KieSaufiage vom Besitzer herzustellen und geht nach F-rtig- stellung in das Eigenthum der Stadt über, die die weitere bauliche Unterhaltung de» Borraumes übernimmt. Der nach dem HauSeingange führende Streifen des Vorraumes ist in derselben Breite de« HauSeingange» in derselben Weise, wie es beim Fußweg geschieht, auf Kosten des GrundstückSkigsn- thümcrs abzupflaftern. Kolllegium wird um Zustimmung zu diesem Rrthsbeschlusfe ersucht. Dieselbe erfolgt einstimmig, nachdem Bürgermeister BoeterS den Rathsbeschluß eingehend begründet. 3. DaS SesuL des seit langer Zeit erkrankten, inzwischen aber verstorbenen 66jährigen Handarbeiters Friedrich August Müller um Erlaß seiner Anlagen im Betrage von 9 Mark 90 Pf. auf da« Jahr 1898 wird einstimmig nach.dem Rtths- brschlusse genehmigt. 4. vors. Thost theilt dem Kollegium mit, daß er den Sächsischen Gemeindetag in Plauen i. V. besucht hat und stellt in AuSficht, die einzelnen daselbst gehörten Verträge von nächster Sitzung ab nach und nach zur Kevntntß de« Kolle gium« zu bringen. — Hierauf nach Vorlesung und Vollzieh ung de« Protokolls Schluß der Sitzung. — Unsere schönen öffentlichen Anlagen erfreuen sich gewiß der Gunst des g sammten Publikum« und nicht nur des hiesigen, sondern auch des fremden. Der Verschönerung«- verein, der in aufopferndster Weise die Unterhaltung und Pflege dieser Anlagen übernommen hat, läßt sich die Erfüllung dieser Verpflichtung in besonder« hohem Maße angelegen sein. Leider aber giebt eS immer noch gewisse Personen, die ein Gefallen daran finden, das mit großer Mühe und erheblichem Kostenaufwande Geschaffene muthwilliz zu zerstören. Wie oft hört man doch, da oder dort ist ein Baum umgebrochen, eine Zierpflanze herauSgerissen, ein Blumenbeet seine« Schmucke» beraubt u. v. A., leider aber hört man wenig davon, daß r« gelungen wäre, den oder die Thäter zu erwischen und sie ihrer gerechten Bestrafung zuzuführen. Der Schutzmann chakt allein ist es nicht möglich, alle diese Vorkommnisse zu beob achten und zu ermitteln, wohl aber wüßte die« durch Mit wirkung des Publikum« in vielen Fällen möglich sein. Lieht man sich z. B. die vor ein i aar Jahren am Kaiser Wilhelm- Platze an der Straße nach dem Bahnhofe zu ausgestellte, aus starkem Eisendraht angescrtigte Einfriedigung an, so möchte man sich doch fragen, wie ist e« möglich, daß an einer so belebten Straße solche mit Gewalt ausgeführte Verwüstungen angerichtet werden können, ohne einen der Thäter dabei zu erwischen. Nicht ein Theilchen der gesammten schönen Ein- friedigung zeigt noch eine Spur von seiner ursprünglichen Beschaffenheit. Hier wäre es mit Hilfe des Publikum» doch wohl sehr gut möglich, dann und wann einen Uebelthäter bei seiner Frevelthat zu ertappen. Ob die beiden aN"der Bahn hofsstraßenseite aufgestellten Ruhebänke hier am Platze find, wollen wir der Beurtheilunq der leitenden und beaufsichti genden Kreise überlasten. Oftmals aber kann man beobach ten, daß die beiden Bänke nur al» Ruheplätze von fremden fragwürdigen Persönlichkeiten, deren Anblick den Anwohnenden und Vorbeipasstrenden häufig nicht den besten Eindruck ge währt, oder al« Tummelplatz von ungezogenen Rangen be nutzt werden. Daß von tiesen auch die Einfriedigungen und die anliegenden Gesträuche und Blumen nicht geschont wer den, dürfte al» selbstverständlich anzusehen sein. Ruhebänke in den Anlagen für Spaziergänger sind als ein Bedürfniß zu betrachten, ob sie hier ou der öffentlichen Straße am Platze find, bedarf der Erwägung. Wir appelliren aber hier mit wiederholt an den Gemeinstnn unserer Einwohnerschaft und empfehlen diesem den Schutz unserer gemeinnützigen An lagen, um die wir von mancher anderen Stadt beneidet werden. — Eine raffinirte Strafthat hat dieser Tage, wie wir hören, wieder einmal ein hiesiger 13 jähriger Schulknabe au»- gesührt, indem er angeblich vom Schützenplatzr weg, nach anderer Mittheilung aber au» einer Räumlichkeit, ein Fahr rad im Werthe von etwa 80 Mk. gestohlen und damit und in Begleitung eines anderen Knaben eine Spritztour in die Großenhainer Gegend unternommen hat. Auf dieser Reise hat das Rad mehrfache Beschädigungen zu erleiden gehabt, so daß sich eine Reparatur nöthig machte. Diese wollte der Junge als im Auftrage eine« Rielaer Herrn aus^ühren lasten und zeigte sich dabei als raffinirter Lügner. Inzwischen aber hatte sich auf den Burschen der Verdacht, den Raddiebstahl «»«geführt zu haben, gelenkt und bestätigte sich auch bei näherer Erörterung allenthalben. Möze die Strafe, die der Junge zu gewärtigen hat. ihn bcssern! — Nachdem die Aktien der Speichere'- und Spedi tion« - Aktiengesellschaft zu Rie'a a. Elbe zum Handel und zur Notjz an der Drc«dner Börse zugelasten worden find, wird am Sonnabend, den 23. Juli, ein Theilbetrag von 700000 Mk. an den Kasten der Kreditanstalt für In dustrie und Handel in Dresden und deren Filiale in Riesa zum Kurse von 130 Proz. zur Zeichnung aufgelegt. Gegen stand des Unternehmen« ist der Betrieb der Speicheret und Spedition, verbunden mit Oelfabrik, sowie Orl- und Petro- leumhaiid.l. Bei Begründung wurden die Firmen Glückmann, Swarzenski L Scherbel in Riesa und Glückmann L Swar- zenrki in Dresden bezw. dir der ersteren Firma gehörigen und in Riesa belegenen Grundstücke, Gebäude und Maschinen, sowie die der zweitgenannten Firma gehörigen Speicher am Neustädter Elkquai zu Dresden Übernommen. Zu Ende 1897 wurde da» Speditionsgeschäft der Firma Crasselt L Thiem in Riesa erworben und bei dieser Gelegenheit das ursprüng lich eine Million Mark betragende Grundkapital um 250000 Mark erhöht. Durch diese Bereinigung hat sich der Kunden- kreis bedeutend erweitert, ebenso hat sich die Leistungsfähigkeit sehr erhöht, so daß der Vorstand darauf rechnet, auf da» er- köhte Kapital einen entsprechend erhöhten Ertrag erzielen zu können. Wie der Vorstand in der am 19. April 1898 ab gehaltenen Generalversammlung mitgetdetlt hat, berechtigt auch der bisherige Verlauf de« laufend.« Geschäft«jahres zu dieser Hoffnung. Fir da» erste, am 31. December 1897 abgelausene Gefchäsl«jahr kam eine Dividende von 8 Proz. zur Bertheilung. Ueber die Einzelheiten giebt der in unserer heutigen Nummer — Seite 6 bi» 8 — abgedruckte und ausführlich gehaltene Prospekt Auskunft. Lommatzsch, 19. Juli. Der Telephonanschluß für hiesige Stadt ist nunmehr gesichert. Die gezeichnete Garantie summe beträgt jetzt 758 Mk. einschließlich der vom Stadt rath gezeichneten 125 Mk. Meißen. Bon dem dieser Tage verstorbenen Herrn Dr. Donner ist die Stadt Meißen testamentarisch reich be dacht worden, indem das schön gelegene Grundstück de» Da- hingegangeneu ihr dem Vernehmen nach überwiesen wird und zu einem Genesungsheim für erholungsbedürftige Meißner Bürger bestimmt worden ist. Dresden, 19. Juli. In der Umgebung von Dresden blüht wieder einmal der sozialdemokratische Boykott. In Deuben, Radebeul, Lindenau, Klotsche und anderwärts haben die ,,Genoffen" die Gasthöfe mit Boykott belegt. Um ihre Absicht wirksamer durchzusühren, durchstreifen fie nächtlicher Welle die Dörfer und versehen die Straßenecken und Wände mit Inschriften. Die mit rother Farbe und Schablonen hergcstellten Warnungen find nur schwer wieder zu entfernen. (Sind denn diese Schmierfinken nicht zu erwischen?) Pirna, 19. Juli, Der Stadtsteuer. Einnehmer Lohr Hierselbst bat sich betm hiesigen Königl. Amtsgericht gestellt unter der Selbstbeschuldigung, daß er an den ihm anvertrauten Geldern Unterschlagungen in Höhe von 1300 Mark verübt habe. Nach der am 1. d. litt, abgehaltenen Revision der von Lohr verwalteten Kasse folgte am gestrigen Tage eine weitere Revision, bei welcher der Genannte jedoch plötzlich auf und davon ging und auch die Schlüssel dr« betreffenden Kassenschrankes mitnahm. Seitens der Polizei wurden darauf- hin verschiedene Nachforschungen nach dem Verschwundenen angestellt, doch hatte derselbe sich inzwischen schon nach dem Amtsgericht begeben. Ob die Unterschlagungen die von Lohr angegebene Höhe besitzen,' oder dieselbe noch übersteigen, konnte bi« j'tzt noch nicht fchgeftellt werden, da die Schlüffe! zu dem betreffenden Schranke seitens des Gerichts noch nicht ausgeliefert find. In ersterem Falle dürste da« Deficit annähernd durch die 1000 Mark betragende Caution gedickt sein. Lohr ist in Haft behalten worden. Pößneck, 18. Juli. Auf dem Bahnhcfr in Oppurg ist am Sonnabend der 45 Jahre alte Postbote Hermann Linke von dem au« Pößneck kommenden MittagS-Personen- z'ige überfahren und gräßlich verstümmelt worden. Der Tod ist sofort eingetreten. Wegen Bauarbetten am Schienen strange war drr Zag auf einem andern Geleise cingelausrn als gewöhnlich, was Linke nicht beachtet hatte. Bautzen, 18. Juli. Gestern Nachmittag in der 6. Stunde ist, wir die „Bautzener Nachrichten" melden, der Rittergutsinspektor Marx au« Seidau beim Baden in der Spree zwischen dem Militärbade und dem sogenannten Ab gott ertrunken. Sein Leichnam konnte bi« jetzt noch nicht aufgefunden werden. Beim Versuch, den Ertrunkene» zu retten, ist der Kadett v. Röfe auf Oehna selbst mit in große Gefahr gekommen, da sich der Ertrunkene an ihn angeklammert und ihn mit unter da» Wasser gezogen hat. Zwickau, 18. Juli. Da» hiesige Börsengeschäft ge staltete sich in der vergangenen Woche lebhafter, als seither. Die Umsätze wurden größer, die Course der verschiedenen Jndustriepapiere bester. Auch der Kohlenocrsandt gestaltete sich günstiger, da «hebaldtgst die Winterpreise eintrrten werden. Ronneburg, iS. Juli. Ein hiesiger Weber reinigte sich nach der Mittag-mahlzeit mit einer Nadel die Zähne.
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