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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000628020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900062802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900062802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-28
- Monat1900-06
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LSS8 Volkswirthschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Alle für diesen TheN bestimmten Sendungen sind zu richte» au dessen Verantwortliche« Redacteur T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—S Uhr Nach«. Telegramme. 8. ikattowitz, 23. Juni. (Privat-Telcgramm.) Die fiS- calischon Steinkohleöwerke Königin Luise uuld König kündigen ihren Konsumenten eine Einschränkung der vertrags- mäßigen Lieferungen an. Arbeiterinangel und Betriebs- schwierigkeiten zwingen zu dieser Maßregel Das neue Neichsstempelgesetz. * Mit ^dom 1. Juli tritt bas neue Reichsstcmpelgesctz vom 14. Juni 1900 nebst den neuen Ausführungs-Vorschriften des Bundcsraths in Kraft. Es dürfte für Jeden, der in die Lage komm:, Werthpapiere, ausländisches Geld u. s. w. zu taufen oder zu verkaufen, namentlich aber für den Effektengeschäfte betrei benden HandelSsland von Interesse sein, wenn im Folgenden die Hauptänidecungen des neuen Hechts gegenüber dem bisheri gen Zustand in Kürze Husammengcstellr werden. Am einfachsten und zweckmäßigsten geMehk dies -.m Amchluß an die einzelnen Tariinummern des neuen Oiesetzes, in denen die sreuerpfkichtigen Lbjecte der Reihe nach aufgczählt sind. Nach Tarifnummer la zahlen die inländischen Aclicn und ActienantheilSschcine, denen die Reichsüankantheilsscheinc gleichgestellt sind, sowie die Jnlerimsscheine über solche Papiere künftig an Emijisionsstempel das Doppelte von seither, nämlich 2 Proc. statt bisher 1 Proc. vom Nennwerth, jedoch, was eben falls neu ist, zuzüglich des Betrages, zu dem sie höher, als der Nennwerth lautet, ausgegeben werben (des Agios). Bei aus- länd'isthen Actien u. f. w. ist der Stempel nicht im gleichen Vechälrnitz erhöht worden: sie zählen nach Tarifnummcr 1k küvfkig statt 144 Proc. 2)h Proc. vom Nennwert'h. Unter 1c wurden dem Taris neu einvcrleiüt die Antheilsscheine gewerk schaftlich betriebener Bergwerke (Küpe, Kuxicheine). Dieselben unterliegen bei der Ausgabe einer Steuer von 1,50 .kk von jeder einzelnen Urkunde. Außerdem ist für all« nach dem 1. Juli 1900 ausgeschriebenen Einzahlungen, soweit solche nicht zur Deckung von Betriebsverlusten dienen oder zur Erhaltung des Betriebes in seinem bisherigen Umfang bestimmt sind und verwendet wevden, eine Treuer von 1 Proc. vom Belrage zu ent richten. Endlich ist zu Tarifnumnicr 1 anzuführen, daß die Steuer von Genußscheinen (soweit sie nichl an Stelle er loschener Actien ausgcgcden werden) wcsenrlich erhöht worden ist, nämlich bei inländischen von 3 auf 15 ^/k, bei ausländischen von 5 auf 20 ,4k. Tie in Nummer 2a des bisherigen Tarifs aufgeführten inländischen, für den Handelsverkehr bestimmten Renten- und Schuldverschreibungen (soweit sie nicht unter Tarifnummer 3 fallen) zahlen an Emissionsstempel künftig statt 4 vom Tausend 6 vom Tausend. Bon den in 2b des bis herigen Tarifs genannten ausländischen Renten- und Schuld verschreibungen sind in dem neuen Tarif Nr. 2K nur noch die jenigen ausländischer Staaten verblieben und bissen di« Obli gationen ausländischer Eisonbabngesellschaften beigefüg.t wor den, welche beide Arten fortab einem Steuersatz von gleichfalls 6 vom Tausend unterliegen, während die übrigen Renten- und Schuldverschreibungen ausländischer Corporationen, Actien-Ge« sellljchaften öder industriellen Unternehmungen und sonstige für Len Handelsverkehr bestimmte Verschreibungen künftig mit 1 Proc. zur Versteuerung kommen. In Tarrfnummer 3 ist die seitherige steuerliche Unterscheidung von Schuldverschreibungen der Communen u. s. w. und denjenigen der CreLit- und H»po- khekenlbankcn u. s. w. aufgehoben, und es sind beide Gruppen von Obligationen einem Emissionsstempel von 2 vom Tausend unterworfen wovden, wobei zugleich die biSlfer neben den Hypo. thekenbanken genannten Transportgesellschaften durch „Eiscn- bohngefellschaften" ersetzt wurden, so daß künftig die sonstigen inländischen Transportgesellschaften den Stempel von 0 vom Tausend aus Tarifnummcr 2a zu Zahlen haben. In Darifnummer 4 ist eine Reihe von Äen-drrungen ein getreten. Während die Waarengeschäfte (4b), übrigens unter Einreihung der börsenmäßigen Zeitgeschäfte neben die Termin geschäfte nach wie vor einen Umsatzstempcl von 0,4 vom Tausend zählen, sind für die übrigen Kauf- und AnsckaffungSgeschäfte (4s) dreierlei Steuersätze vorgesehen, nämlich der seitherige mit 0,2 vom Tausend für die Anschaffung von ausländischen Bank noten, ausländischem Papiergeld und ausländischen Gelöschten, ferner für die Anschaffung von inländischen, für den Handelsverkehr bestimmten Renten- und Schuldverschreibungen, von ausländischen Staats- und Eisenbahnpapieren und endlich von Schuldverschreibungen inländischer Communen, Hvporheken- banken und Eisenbahngesellschaftcn (Tarifnummcr 2a, 2b und 3). Die übrigen Werthpapiere sollen als in der Hauptsache Spekulationsgeschäften dienend künftig eine Umsatzsteuer von 0,3 vom Tausend zählen. Endlich werden Anschaffungsgeschäfte über Antlhcile von bergrechtlichen Gewerkschaften oder die dar über ausgestellten Urkunden ('Kurschöine, Bezugsscheine. Ab tretungsscheine) mit 1 vom Tausend besteuert. Hervorzühebcn ist bei dieser Tariföummer namentlich noch, daß die frühere Befreiung, wonach Geschäfte mit einem Werth des Kaufgegen standes von nicht über 600 -4t steuerfrei blieben, in Wegfall gekommen ist, eine Verschävfung des Gesetzes, die namentlich den kleinen Mann, die Pflegschaften u. s. w. trifft. Zu be achten ist, daß künftig namentlich auch der Einlauf ausländi scher Gevdsorten stets schlußnotenpflichtig ist. Eine weitere Ver schärfung liegt darin, daß fortab auch bei Staatspapicren. Communalöbffgakionen und Hypotlsekonbankpfandbriefen das Agio bei der Berechnung des Werths des Geschäftes mitgerechnet wild. Ferner ist aus die im Gesetz bestimmte stärkere Heran ziehung der sogenannten Tompensationsgeschäfte hinzuweiscn, wonach Derjenige, der als Commissionär an dein)elben Tage Einkäufe und Perkäufe über Werthpapiere derselben Gattung ausführt, für diese Geschäfte, falls er dabei als Selbstcon- Irahent eintritt und nicht behufs Deckung der Aufträge ein ab gabepflichtiges Geschäft mit einem Dritten abschlieht, für jedes der sich ausgleichcnden Geschäfte eine Zusatzabgabc in Höhe des halben Tarifsatzes zu entrichten hat. Sämmtliche Schluß noten, soweit nicht die rechtzeitige Berechnung der Steuer un möglich ist, sind nach 8 9 des Gesetzes am Tag Les Geschäfts abschlusses auszustellen. Von den Ausführungsvorschriften zum Umsatzstempel ist als wesentliche Neuerung und entschiedene Verbesserung anzuführen, daß künftig die Entwerthung der Reichsstempelmarken in derselben Weise erfolgt, wie bei den Wechselstempelmarken: es genügt nämlich fortab zur Entwcr- tkinng, in jeder Markenhälste das Datum der Verwendung (Tag und Jähr mit arabischen Ziffern, den Monat mit Buch staben) mit der Feder öder der Schreibmaschine niederzu schreiben oder durch Stcmpclaufdruck hcrzuftellen. Dagegen ist die Hinzufügung der Firma oder des Namens des die Marke Verwendenden zwar gestattet, aber nicht mehr notwendig. Der Stempel von Lotterieloosen und Spielausweisen (Tavifnummer 5) ist von 10 Proc. auf 20 Proc. bei inländi schen und 25 Proc. bei ausländischen Loosen u. s. w. erhöht wor den. Di« Steuer wild berechnet bei inländischen Loosen u. s. w. vom planmäßigen Preis (Ncnnwerth) sämmtlicher Loose mit Ausschluß des aufdicReichsstempelabgäbe entfallenden Betrags, bei ausländischen Loosen von dem Preis der einzelnen Loose in Abstufungen von 1 -4t für je 4 -4t öder einen Brüchthcil dieses Betrags. Um die Versteuerung des auf die Reichöstempel- abgabe entfallenden Betrags bei den inländischen Privat- lottevien auszuschließen, sind nach den Ausführungsvorschriften bei Berechnung der zu entrichtenden Abgabe nur des Ge- fammtpreffes zu Grunde -u legen. Oeffentliche Ausspielungen, bei denen Len Spieltheilnebmern keinerlei Ausweise einge händigt werden, unterliegen oer Abgabe nach den AuSführungs- vorschviften nur, wenn die Gewinne ganz oder theilwelsc in baarem Gellde bestechen. Den Spieleinlagen inländischer Lot terien siöd wie seither gleichgestellt die Wetteinsgtze bei öffent lich veranstalteten Pferderennen und ähnlichen öffentlichen Ver anstaltungen. Den ausländischen Loosen oder Spielausweisen stehen nach der Novelle gleich die Ausweis« über Einsätze bei ausländischen Wettunternehinungen für öffentlich veranstaltete Rennen und ähnliche öffentliche Veranstaltungen. Wer, ohne solche Ausweise vom Ausland einzuführcn, Wetten der bezeich- neten Art gowerbSmätzia, vermittelt, ist verpflichtet, versteuerte Ausweise über die Wetteinsähe auszustellcn. Gewerbsmäßige Vermittler von Rennwetten unterstehen der Aufficht der Steuer behörde, der sie vom Beginn ihres Geschäftsbetriebes Anzeige zu erstatten höben. Di« Erhebung des Lotteriestempels ge schieht entweder durch baare Einzahlung des geschuldeten Bc- tvaa« vor der Abstempelung der Loose (von welch letzterer unter Umständen wegen unvevhältnißmäßigcr Mühewaltung auch ab- gesehen werden kann) oder mit Genehmigung der Steuer behörde durch Entwerrhung besoöder- gearterer Stempelmarken. In «ner neuen Larifmnmner S endlich in Verbindung mit den n SS—« de« »«sch«» ist di« Stvuerpflicht der Schiffsfracht- urkunden (Conn-osscmente und Frachtbriefe im Schiffsverkehr zwischen inläödifchen und ausläiidischen Seehäfen oder zwischen inländischen Flußhäfen und cruSlärdffchcn Seehäfen) eingeführt worden mit der Bestimmung, daß solche Urkunden bei der Be förderung von Gütern im Schiffsverkehr zwischen den genannten Plätzen ausgestellt wevden müssen. Die Steuer beträgt von d«r einzelnen Urkm^de 1 -4t bezw. — im Verkohr zwischen inländi schen Hafcnplätzen und ausländischen Hafenplätzen der Nord- ilNd Oiffee, des Canals öder der novwcgischcn Küste — 10 I. Von sonstigen Aenderungen ist noch die sür den mit dem Effectengeschäft befaßten Handelsstand sehr wichtige Neuerung hinsichtlich der Visitationen anzuführen. Während nach dem bisherigen Gesetz nur öffentliche Anstalten, Aetien-Gcsell- scbaftcn, Commandit-Gcselljchaften aui Actien, eingetragene Ge nossenschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung, so fern sic abgabepflichtige Geschäfte der in Larifnummer 4 be zeichneten Art gewerbsmäßig betrieben oder vermittelten, der Prüfung in Bezug auf die Abgäbencntrichtung durch den Stempcifiöcal unter Einsichtnahme der bezüglichen Schriftstücke uiild der Geschäftsbücher unterlagen, sind künftig nach 8 49 des Gesetzes der Bisiration unterworfen alle Diejenigen, die abgabepflichtige Geschäfte der in Tarifnummer 4 bezeichneten Art oder die Beförderung von Gütern im Schiffsverkehr (Tarifnummer 6) gewerbsmäßig betreiben oder ver mitteln. (Schw. M.) Vermischtes« *— Zur Lage des Garnmarktes wird der von Theodor Martin's TextA-Verlag herausgegebeuen „Leipziger Moiratschrifi für Textil-Jiidustric" aus Berlin geschrieben: Wenn wir auch heule noch nicht von einer wirklichen Besserung im Garngcschäft am hiesigen Platze berichten tonnen, so ist in- loscrii bereits ein Lichtblick vorhanden, als sich die Gesammt- stimmung wieder etwas befestigt hat. Weitere Preisherab setzungen der Rohmaterialien haben nicht mehr startgefunden, und es scheint wirklich, als ob Wik jetzt am Ende des Preisrück ganges angclangt seien. Tas speciclle Garngeschäft lag noch immer sehr ruhig, Loch zeigte sich bereits mehr Interesse für neue Abschlüsse, da die Vorräche bei den hiesigen Eonsumenteu stark zusauimcngcschniolzen sind. In drei- und vierfackst-n Zcphprgarnen operiren die Käufer noch mit großer Vorsicht, während die Preise dieser Gcspinnste nenncnSwerthe Verände rungen nicht erfahren haben; dasselbe gilt vom 2/48wcichcn Kammgarnen, in welchen nicht viel umging. In Kammgarn zwirnen (2/64, 2/66, 2/80 u. s. w.) wurden einige kleinere Auf- iräge zu hier und da noch etwas ermäßigten Preisen ertheilt. Tricotkammgarn (einfache Kammgarne auf Bobinen), sowie sonstige einfache Kammgarne im Strang (2V/1fach bis 40/1- fach) fanden bei ziemlich unveränderten Preisen nur für un bedeutende Quantitäten Nehmer; die in melirien Kammgarnen ertheiltcn Aufträge waren ohne Belang. Rohe Streichgarne begegneten etwas erhöhtem Interesse, uöü es fanden einiae Ver käufe statt, wo Spinner sich gefügig zeigten; in rohen Streich garnen auf Cops für die Tricotfabrikation waren die Umsätze gleich Null. Unterschuhgarne fanden nur beschränkten Absatz, doch halten die Spinner ziemlich fest auf Preise; in Shodidp- garncn ging wieder etwas mehr um, und ihre Preise sind al-Z fest zu bezeichnen. Streichgarn-Melangen sür die Ttofffaüri- karion waren wie bisher in nur unbedeutendem Begehr. In Streichgarn-Melangen für die ShawISfabrilation wurden nur kleinere Aufträge ertheilt. Auch in Mungo-Melangen fanden nur kleinere Umsätze bei unverändert festen Preisen statt. In zweifachen Westen resp. Cheviots, sowie in einfachen Westen war das Geschäft ohne jede Bcdcuiung, während die Preise hier und da Hoch eine Kleinigkeit nachgcbcn muhten. Auch Crewel- garne fanden nur unbedeutenden Absatz, und ihre Preise konn ten nur mit Mühe behauptet werden. In 2/32-Mohairs lag das Geschäft sehr ruhig, während die Preise nur geringe Ver änderungen anszuweisen haben. Mohairs (starke Nummern für die Kvimmerfabvikation) lagen auch weiterhin sehr ruhig. In wollenen Strickgarnen sind Umsätze von Belang nicht zu ver zeichnen. Vigognegarne liegen sehr fest in den Preisen bei augenblicklich nicht erheblichen Umsätzen. In Fancvaarnen ging nicht viel um. Baumwollene Garne, wie Doubles, Walers, Males u. s. w., fanden trotz steigender Nohbaumtvollmärkte keinen größeren Absatz. Die Thüringer Darlehns- und Rohstoff- Genossenschaft für Schlosser, Schmiede und verwandte Gewerbe (Sitz in Erfurt) erzielte im Geschäftsjahre 1899 einen Reingewinn von 23 754 -4k, so daß eine Dividende von 6 Proc. (4397 -4t) zur Vertheilung gelangt. Von der Ver- thckivung einer höheren Dividende hat man deshalb Abstand ge nommen, weil man die Summe von 22 808 -4t für Extra-Bc- triebsrücklagen zurückgestcllt hat, welche Lazu dienen sollen, bei einem Consuncturrückgange den Mitgliedern eine Dividende zu sichern desto, unvorhergesehene Ausfälle zu decken. * Berlin, 27. Juni. In der Klage gegen das Bank haus S. Bleichröder, die der Rechtsanwalt Bartsch deshalb angestrengt hatte, weil das Bankhaus als Mitglied der Administration de la Tette Publique Ottomane gegen die Interessen Verdeutschen Gläubiger der Türkei geban delt habe, wurde der Kläger von dem Landgericht I kosten pflichtig abgewicsen. *— Rückvergütung der Garnzölle. Am 30. d. M. wird imReichsamt des Innern eine Berathung über Rück vergütung der Garnzölle staitfinden, zu der eine Reihe Inter essenten aus den verschiedenen Zweigen der Textilindustrie ge laden ist. — In jüngster Zeit hat auch noch die Handelskammer Crefeld, gleichzeitig im Austrage der Vereinigung rheinisch westfälischer Handelskammern und Garnconsumenten, den Ent wurf eines Zollrückvergütungssysteins eingercicht. Dieser Ent wurf sieht die Einführung von RückzahlungSanweisungen vor, ähnlich, wie cs bei der Ausfuhr von Getreide in dem System der Einftihrschcinc Lurchgcführt ist. *— Tarifentscheidung. Auf Strohhütc, deren Halme in gewissen Abständen entweder mit gespaltenen gefärbten Strohhalmen öder mit bandartig ge walzten. durch Klebstoff verbundenen buntgefärbten Baumwollfäden umschlungen sind, ist nach einer soeben er gangenen Verfügung des preußifchen Finanzministers dec Ner- tragssatz von 0,15 -// der Tarifnummer 35 61 des Zolltarifs nicht anwendbar, vielmehr sind dieselben wogen ihrer Verbin dung mit Svarterie gemäß der Anmerkung zu Nr. 9 des Ar tikels „Hüte" auf Seite 194 des a. W.-V. auch beim Eingang aus Vertragsstaaten mit 0,20 -4t für das Stück in Verzollung zu nehmen. *— Die Lage des d«utschen Eis en Marktes. Das „Centralblatt der Walzwerke" glaubt vor zu großem Pes simismus hinsichtlich der Lage unserer Eisenmärkte warnen zu sollen, weil die jetzt vielfach gehegten, zu weit gehenden Besorg nisse über die geiunde Beschaffenheit der deutschen Stahl- und Eisenindustrie nicht begründet siöd. Amerikanisches Roheisen guter Qualität könne nicht nur nach England, sondern auch nach dem Continent importirt werden. Da Deutschland selbst aber immer noch einen gewissen Noheisenmangel habe und nicht so viel an Röheisen erzeuge, wie die einheimische Industrie Deutschlands zur Weiterverarbeitung und zur Stahlproduktion brauche, so werd« Deutschlands Eisenindustrie von dem Import amerikanischen Roheisens durchaus nicht so sehr geschädigt) eben so wenig wie von dem Import an Halbzeug, worin immer noch ein größerer Bedarf vorhanden sei, als man momentan befriedigen könne. Im Vergleich zu dem amerikanischen Eisen markt, der jetzt vollständig deroutirt sei, befiöde sich die deutsche Eisenindustrie immer noch in einer verhältnißmäßig sehr guten Lage. ?. C. In seinem kürzlich veröffentlichten Vorschläge zur Organisation des GetreibeqandelS, der den von der agrarischen Tagesordnung abgcsetzten Antrag Kanitz ersetzen soll und noch vhantastischer als dieser ist, macht der ReickStagSabgeordnete Roes icke (Kaiserslautern), der zweite Vorsitzende des Bundes der LanLwirthe, einige inter essante Geständnisse. Er schreibt u. A.: „Nun wird Niemand, der die durchschnittlich bestehenden Verhältnisse wirk lich kennt, in Abrode stellen können, daß der Nutzen i ni reellen effektiven G e t r« i L eh a n d e I bei den hier in Betracht kommenden kleineren und mittleren Getreide händlern der Provinzialorte gemeinhin schon recht niedrig ist; diese Geschäft« erzielen ihre Verdienste weni ger beim Getreidegeschäft, als vielmehr beim Dünger- und Futtermittelgeschäft. Und so sehen wir denn, daß die auf dem Vrinciv festen GetreidekaufS berußenden Korn- hauSgenofsenschaften — in dieser Beziehung ganz folgerichtig — ebenfalls den Futter- und Düngemittelhandel in ihren GcschäftskrciS hineinziehcn müssen. Sic sehen sich hierzu genöthigt einfach deshalb, weil der im reinen Getreide« handel erzielbare Nutzen zu gering sein würde, um die Betriebskosten zu decken. Di« bisherige Or ganisation des Getreidehandels treibt sie daher, durch andere Unternehmungen Liese Kosten zu decken." — Früher ist von agrarischer Seite stets behauptet wenden, daß der Nutzen aller Getreidechäödler, auch der kleineren und mittleren in den Pro vinzorten, sehr hoch sei, und daß gerade der große Gewinn, den Lie Gctroidehändlcr erzielten, während sie gleichzeitig die Preise drückten, die Laödwirthschaft zwinge, den Handel „auszu- schaltcn". Jetzt giebt der zweite Voositzeöde des Bundes der Laödwirthe, also ein Mann, der von den Agrariern doch gewiß als einwandsfrei anerkannt wird, indirect zu, daß jene Be hauptungen falsch gewesen und von Leuten erhöben worden sind, die Lie Verhältnisse nicht kannten. Als man die Korn- bausgenossenschaften zu begründen begann, wurde als ihr Zweck angegeben, daß den Lanüwirchen die großen Gewinne, die der Zwischenhandel in Getreide auf ihre Kosten «nachte, zngcwendet werden sollten; jetzt gesteht Herr Roesicke, daß der iin Getreide handel erzielte Nutzen so gering ist, -aß er nicht einmal die Betriebskosten decken würde. So wird wieder einmal ein agra rischer Lehrsatz aufgegeben, allerdings nur, um Stimmung für einen wahrhaft abenteuerlichen neuen Plan zu machen. ConsuIate. Der Kaiser hat dem Cottjul Les Reichs in Porto Alegre, General-Consul Kojer, die nachge- suchie Versetzung m den Ruhestand bewilligt. *— Berliner Jute-Spinnerei und Weberei snStralau. Die Dividende für das laufende Geschäftsjahr wistd, wie von der Verwaltung mikaetheilt wird, in Folge der allgemeinen ungünstigen Lage dec Juteinvujtrie wesentlich niedriger auSfallen als die vorjährige (5 Proc.). *— Actien-Gesellschaft vorm. Stobwasfer <L Co., Berlin. Die neue Verwaltung -er Gesellschaft, die in 1899 ihr Acticncapiral von 661500 vehufs Be seitigung der Unierbilaiiz und Abschreibungen auf 330 000 ,/k r.ducirre, schildert in ihrem Geschäftsbericht die alten Miß stände uM bemerkt, die Werkstätten seien förmlich ver wahrlost ui/d die Meister ihrer Aufgabe nicht ge wachsen gewesen. Tie Musterlager bctdurftea einer vollkom menen Reorganisation. Nach 34 310 Abschreibungen er gaben sich 47 778 Oleingewinn, wovon 10 Proc. (0) Dividende vcrtheilt wcüden. Die Aussichten seien günstig. *— Acetylen-Centrale »-Gesellschaft m. b. H. linier dieser Firma wurde eine Gesellschaft mit einem Capital von 500 000 gegründet, welche die Errichtung unL Verwaltung von Acetylen-Centralen bezweckt. Dieselbe über- nahnr die der Allgemeinen Carbid- und Acctyleugesellschaft in Berlin, sowie der Firma Schilling L Gutzeit gehörenden Ace tylen-Centralen und besitzt jetzt folgende elf Stadtceutralen: Oliva, Schönsee, Scnsburg, Guttstadt, Jol>annisburg, Pr.» Friedlaiid, Fraucnburg, RatzcLuhr, BischosSwerder, Arys und Pusscnhcim. Die Verwaltung der Anlagen hat die Allgemeine Carbid- und Acetylen-Gesellschaft übernommen. '— Ter Silberpreis, der besonders für die Mans- feldschc Gewerkschaft Bedeutung hat, erfuhr eine er hebliche Erhöhung. Diese Steigerung würde durch Käufe für Rußland und China verursacht. * Frankfurt a. M., 27. Juni. Wie die „Frff. Ztg." er fährt, übernahm eine unter der Führung der Firma I. C. Hambro L Sohn in London stehende Gruppe eine neue s ch wcdi s 6) e Anleihe von 2 Mill. Lstrl., die während der ersten zehn Jahre 4 Proc., alsdann 3>/^ Proc. Verzinsung haben wird. Tie Anleihe wird Anfang Juli zum Coucse von 98 Proc. zur Zeichnung aufgelegt werden. *— M a s ch i n e n b a u - A c t i e n - G e s e l l s ch a f t vorm. Beck L Henkel iir Cassel. Jur Jahre 1899/1900 betrug der Umsatz nach dcm Geschäftsbericht 1 735 946 (im Vorjahre 1 093318 ^). Nack; Abschreibungen voir 78 204 (39 659) auf Fabrik iir Cassel uM 30 166 (13 921) auf Zweigniederlassung Lheodorshülke verbleibt einschließlich des Vortrages von 1439 Mark ein Reingewinn von 134 776 <.//, der folgende Verwen dung finden soll: Rücklage 6066 außerordentliche Rücklage 10 000 l«, Gewinnantheile 18 234 8 Proc. Dividende gleich 9» 000 <./t, UntcrstützungLlbcstand 1500 und Vortrag 2375 -4t. Bezüglich der Aussichten bemerkt der Bericht, daß am 1. April 1900 für 700 000 -4t Aufträge Vorlagen und die Aussichten für Erlangung weiterer Aufträge gleichfalls als befriedigend be zeichnet werden dürfen. *— Gewerkschaft „Justus l", Köln a. Rh. Der Schacht hat am 26. d. M. bei 469,5 m Teufe das Kalisalz- lager erreicht. Das Lager besteht aus Hartsalz. Die Deck schichten sind vom BundsaiDstein abwärts folgende: von 312 bis 362 in Gips, von 362 bis 400 m Steinsalz, von 400 bis 464 in Anhydrit, von 404 bis 469,5 m Salzthon, von 469,5 m Kalisalz (Harrsalz). *— „Königsborn", Actien-Gesellschaft für Bergbau, Salinen-un dSoolbad-Betrieb. Dem Berichte üder das Bctriebsrcfulkat ist noch nachzutragcn, daß der neue Schacht (III) am 16. Juni das Steinkohlengebirge erreicht hat, ohne daß Wasserzuflüsse aufgetreten sinö. In kurzer Zeil wird die Wettersohle angesetzt werden, und dann schon eine wenn auch zunächst geringe Kohlenförderung be ginnen können. *— Hürder Bergwerks- und Hüttenverein. Wie die „Köln. Ztg." erfährt, betragen die bei der Arbcitrr- Versorgungscassc des Höcder Vereins vorgelommenen Unter schlagungen nach den bisherigen Feststellungen etwa 1000 Mark und sind durch sie von dcm betresscnden Beamten gestellte Eaukion von 15 000 -4t reichlich gedeckt. *— Rheinische Bergbau- und HUttenwesen- Actien-Gesellschaft. Der Gewinn im Monat Mai dieses Jahre, beträgt 112 419 -« gegen 54 428 -4t im Vorjähre, seit 1. Januar 1900 433 426 -« gegen 263 Ä63 -4t in 1899. Es wird noch mitgerheilt, daß das Werk Verläufe bis weit in das noue Grichü'ftSjcchr 1901 gekhätigt hat und daß sich der Ver- kaüfspreiis auf ca. 83 -4t im Durchschnitt stellt gegen einen Durchschnittspreis von ca. 70 -4t bei Len jetzigen Abrechnungen. *— Actien-Gesellschaft für Baumwoll-In dustrie in Mülhausen i. E. Unter dieser Firma wurde die Firma Ed. Vauch er L Co. in Mülhausen im Elsaß in eine Actien-Gesellschaft umgewandelt. Das Actiencapital be trägt 8 Mill. Mark. Braunschweigische M a s ch i n e n b a u a n st a l t, Braunschweig. Die General-Versammlung genehmigte den Abschluß und damit die Vcrtheilung einer sofort zahlbaren Dividende von 18 Proc. Die auSjchewcnden Aufjichtsrathsmit- glicder Meyer-Hannover und Seeliger-Wolfenibüttel wurden wictdcrgowählt. Für die Vergrößerung der elektrischen Abtei lung, die sich nach Mitteilung des Vorstandes vorauSsicktlich gut rentiren wird, wurden aus versügbarrn Mitteln 120 000 -4t bewilligt. *— Kaligesellschaft Thiederhall. Die Direk tion bezeichnet die Aussichten für Las laufende Jähr als günstig. Es stehe zu erwarten, daß die Gesellschaft mindestens ein gleiches Resultat erzielen werde, wie im Vorjahre, für das 8 Proc. Dividende auSgeschüttet worden sind. ?-e. Vorwohler Portland-Cement-Fabrik. Auf die Anfrage eines Acnonärs hat die Direktion betreffs des Rückganges der Actien Lieser Gesellschaft unter dcm 25. Ium folgende Antwort ertheilt: „Auf Ihre gefl. Anfrage vom gestrigen Tage, betreffs des rapiden Rückgangs des CourseS unserer Actien können wir Ihnen zu unserer Freude mittheilen, daß der CourSfall keineswegs in unseren Be triebs- und Absatzverhältnissen zu suchen ist. Diese sind bis lang im laufenden Jahre so gut wie noch nie zuvor! Wir haben ein« Erzeugung und einen Absatz gehabt, wie noch nie zu vor, und ebenso einen Verdienst, wie noch nie zuvor. Bei ge rechter Würdigung der Verhältnisse Kälten also unsere Actien nicht fallen, sondern steigen müßen. Wir wollen bei dieser Ge legenheit bemerken, daß eS den Anschein hat, daß Lecrverkäufc in Borwöhler Actien hier wie in Berlin stattgefunden haben, wenigstens ist uns von zuverlässiger Seite gemeldet woiden, daß man bemüht ist, Vorwohler Actien auf 3—1 Monate gegen hohes Leihgev zu leihen. Wir find der Ansicht und Hoffnung. Laß «Z uns in Folg« unserer Neueinrichtungen bei unseren gün stigen FabrlkadionSverhältnissen stets gelingen wird, eine an gemessene Verzinsung unseres Acticncapiral» herauSwirth- ichaften zu können. Mik dem Wunsche, daß Ihnen und Ihren Fr«unden dies« Mitdheilungcn zur Beruhigung dienen mögen u. f. w." Wir sind sehr erfreut, auch allen übrigen Actionären Liefe Erklärung zur K:nntniß bringen zu können, und hören, daß die Betricbsverhältnissc auch der anderen guten Cement» fabrikeit sich in ähnlicher Weise entwickeln, wie die bei dem oben genannten Unternehmen, und demnach der erhebliche Coursrück gang, welcher auch alle Ccmeutactien ergriffen hat, wie nun mehr constatirt ist, den wirklichen Verhältnissen in keiner Weise entspricht. Tie Aktionäre wevden deshalb gut daran thun, ihren Besitz nicht zu veräußern und mit Vertrauen in die Zu kunft zu blicken. ch A«s dem Lünrbnrqischen, 27. Juni. Kalibohrun- g e n. Die Kalibohrgesellschaft Albrechtshall (Hannover) hat in ihrer General-cVersammIung am 20., Juiki, an welcher 49 Gesellschafter Mit 625 Antheilcn theilgcnommcn, einem Ver- gleicüevertrage mit der Bohrunternehmcrin, der Norbipeütschen «.iefvohrgrlcllischaft, zugeskimmt und nach eingehendem Vortrag des Cousuls Or. Ochsenius-Maiburg den Vorstand ermächtigt, in der Fvidmarkt Almke (Kreis Gifhorn) die dritte Auffcyluß- bohvung (Vie beiden ersten Bohnungen sind in der angrenzenden Feldmark Neindorf) niodcrzubringen und damit die Nord deutsche Ticsbohrgeselllschaft zu beauftragen. Der neue Bovr- punct, welchen Consul Or. Qchjenius der Lage nach bestimmt hat, ist definitiv festgesetzt und der Bohrunternehmcrin ange wiesen. Nach Len kürzlich festgestellten sehr günstigen Auf schlüssen der markscheivenbeu Gesellschaft „Hchlingcn" giebt die Kalibohvgeselllschaft Albrcchtshall der Hoffnung Raum, mit der Bohnung bei Almke («im sogenannten Hasenwinlel) auch erfolg reiche Resultate zu erzielen. *— Deutsche Handels- und Plantagen-Ge- sellschastver Südsee-Jnseln zu Hamburg. Im Bureau der Gesellschaft faäd gestern die diesjährige ordentliche Geiieral-Versammllung statt. Der Vorsitzeöde Herr General- coiisul H. Meyer-Delius stellte -en Jahresbericht, sowie die Bilanz und die Gowinn- und Verlustrcchnung für 1899 zur Bcrathung. Da hierzu keinerlei Anfragen gestellt waren, be antragte ein Aktionär, die Rcchuungsvorlage sür das verflossene Jahr Lurch Zuruf zu genehmigen und den Verwaltungsorganen in gleicher Weise Entlastung zu crtheilcn, was ohne Wider spruch genehmigt wurde. Tas turnusmäßig ausscheidcnde Auf- sichtsrarhSmitglied Freiherr Heinrich von Ohlendorfs, sowie der bisherige Revisor Herr Rud. Crasemann wurden einstimmig wicdergewählt. Die Dividcöde von 7Vs Proc. gleich 75 -4k pro Actie gelangt vom 3. Juli ab zur Auszahlung. *— Königsberger Zcllstofffabrik, Acticn-Gc- scllschaft, inKönigsberg i. Pr. Laut Bilanz vom 31. März dieses Jahves erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Ge schäftsjahre einen Rohgcwinn von 796 488,62 -V. der sich zuzüg lich 115,8,50 -// auf 797 647,12 ,4k erhöht. Hiervon gehen ab für Zinsen, Geschäftsunkosten 206121,31 ,/k, sür Hypothekar- antheilscheineziusen 22 500 -//, für Gehälter und Löhne 232 438,80 -tk und für Abschreibungen 160181,67 -4k, so daß ein Reingewinn von 176 405,34 -4k bleibt. Es wirb eine lOproc. Dividende (im Vorjahre 8 Proc.) auf das Actiencapital von 1250 000 -4k vertheilt. * Danjia, 26. Juni. Wir lesen in Nr. 277 der „Danz. Ztg." vom 16. Juni: Bei dem von der B e r l i u - A n h a l t i « scheu Maschinenbau-Actien-Gesellschaft für die städtische Gasanstalt hicrseldst erbauten Gaso meter init eisernem Bassin platzte letzteres beim Füllen mit Wasser, wodurch ein beträchtlicher Schaden entstanden sei. DaS Bassin wurde seit 4 Tagen durch die Dampfspritzc der hiesigen Feuerwehr mit Wasser gcfüllr, plötzlich hörte man einen dumpfen Knall und fand. Laß daS Bassin eine nicht unerheb liche Beulung erhalten hatte. Der Gasometer kann daher einst weilen nicht in Betrieb gesetzt werden. * Breslau, 27. Juni. Die oberschlesischen Kohlen gruben lehnen durch Circular ab, mit der österreichi schen Kundschaft neue Abschlüsse einzugehen, wenn Liese nicht auf frühere, zu billigeren Preisen schwebende verzichten. *— Obers chlesi sch er Walzwcrkverband. Die „Kattowiher Zeitung" dementirt die von verschiedenen obersclstcsischen Blättern gleichzeitig gebrachte Meldung, daß der ober-schlosische Walzwcrkverband in einer während der letzten Tage abgehaltenen Sitzung beschlossen habe, keine Preisermäßi gungen eintreten zu bassen, als durchaus unzutreffend. Die jetzt« Sitzung des oberschlesisckicn WalzwcrkverbandcS ist, wie dem Blatte von zuverlässiger Seite mitgctheilt wird, im April abgehalten woiden. Von einer Preisermäßigung war weder damals die Rede, noch ist heute ein Grund vorhanden, welcher eine solche Meldung rechtfertigen würde. Von einer rückläufi gen Preisbewegung auf dem Eisenmärkte sei nichts zu merken. *— Wenn sich HanLel un- Industrie vor Ueberstürzung selbst bewahren, erhofft Lie Han dels- und G c w e rb c k a m m er für M i t t c I f r a n k e n in ihrem soeben erschienenen Jahresberichte für 1899 die „Fort- Lauer Les bisherigen, im Allgemeinen befriedigen«-«» Standes Beider". Sic erhofft cS aber nur, wenn Deutschland vor kriegerischen Verwickelungen bewahrt und auch der Frieden auf handelspolitischem Gebiete erhalten bleibe. „Dieses Ziel kann allgemeiner, durch die Erfahrungen fast eines Dccenninms be wahrter Ansicht nach nur durch langfristige Handels^ Verträge erreicht weiden." Die Arbeiten zur Vorbereitung Les Abschlusses neuer Handelsverträge werden nach Ansicht der Kammer zum Gedeihen -es Handels und der Industrie „so sicher auch künftig beitragen, als cs -ic bestehenden Handels verträge im Allgemeinen trotz Offcülassen mancher unerfüllter Wünsche gethan haben, wenn cs wiederum gelingt, länger Lauernde Vertrags-Verhältnisse zu schaffen, die, soweit es nur immer zu erreichen ist, dcm Bedürfnisse unseres Exports nach Offenhaltung des Weltmarktes einerseits, andererseits gerecht fertigtem Verlangen nach ungehindertem Bezug der von dem Consum, Ivie für die Production nothwcndigcn und unentbehr lichen Gegenstände sich anpaffen." Leider läßt dle Haltung der deutschen Regierungen, insbesondere die der preußischen Regie rung, den agrarischen Forderungen gegenüber -ie Befürchtung gerechtfertigt erscheinen, daß die Offenhaltung des Weltmarktes nicht erreicht unü der Bezug der unentbebrlichen Lebens- und Gcnußmittel, Zum Theil auch der Rohstoffe der Industrie, er schwert werde, wenn nicht diejenigen Kreise, die von einem Fortschreitcn auf dem Wege agrarischer Politik Schädigung zu erwarten haben, energisch Einspruch erheben. * Vern. 27. Juni. Zwischen dem Eisenbahndepartement -und der Schweizerischen Nordostbahn ist bezüglich -er Bau- und Reparatur-Werkstätten eine gütliche Verständi gung erfolgt. Dumit entfällt der ReaurS, den die Nordostbahn gegen den bezüglichen Bundesrathsbeschluß an die Bundesver sammlung gerichtet hat. * L«;er», 27. Juni. Die General-Versammlung -er Gotthardbahn genehmigte die Anträge der Verwaltung, insbesondere Lie Verkeilung von 6 Proc. (wie 1898) Divi dende. Herr Bassi in Fl-oreaz wurde neu in den Verwaltungs rath gewählt. Brüsseler Börse. Um -em Platze zu Hilfe zu kommen, hat die Caiffe GdnSrale de Reports beschlossen, im Hinblick auf die Liquidation Ende dieses Monats keine Rück zahlung zu fortdern. Die anderen Finanzinstitute sind diesem Beispiele gefolgt. (Voss. Ztg.) * Madrid. 25. Juni. Der Stan -o der Bankvon Spa nien ist heute, verglichen mit dem der Vorwoche, wie folgt: Gokdrücklage unverändert 342(4 Mill. Pesetas, Silber 422S4' Millionen (420-^), auswärtiges Guthaben 45 Mill. (45^/,). Notenausgabe 1547)4 Mill. (1543H). — Binnen Kurzem wirb bicr ein neues Bankunternehmen der Banco Hi Spano- Americano, mit einem Actiencapital von 100 Mill. Peseta» ins Leben treten. *— WladikawkaS-Eisenbahn-Gesellschaft in Petersburg. Die Gesellschaft vereinnahmte im Jahre 1899 20 300 271 Rubel (gegen 1898 mehr 4 603 414 Rubel). Di« Betriebsunkosten betragen 12 697 695 Rubel und die Reinein nahme stellt sich mithin auf 7 602 576 Rubel (mehr 1796 850 Röbel). Hieraus hat die Rücklage 152 051 Rubel zu erhalten und der Dienst der Anleihe erfordert 6 831 372 Rubel. E» der- blckibt ein Reingewinn von 619152 Rubel, so daß in diesem Jähre wieder eine iiüer 5 Proc. hinaudgaheöde Dividende ver theilt weiden kann, *— Die rumänische Regierung hat zur Ver hütung der Einschleppung der Pest folgende Be stimmungen getroffen: 1) AI» von der Pest befallen werden folgende Gegenden erklärt: Britisch-Jndien mit allen angrenzenden Gerieten bis nach Bagdad, der Per« sriche Golf uöd die t ü r ki sch - p e r si s ch e Grenz«, Arabien, Egypten, derSuescanal mit Port said und Smyrna. 2)Herkünfteau» allen al» von ter Pest befallen erklärten Gegenden unterlagen einer zehn- läffig«n Quarantäne nn Hafen von Sulina. 8) Di« Ein«, »uhr nachstehend aufgeführter Gegenstände ist
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