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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189708180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-18
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1897
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger Medlatt und Anzeiger). r-lW«m.«dE / A PK» -r M«s-r«bsi.ll< »«g.bl tt »KM der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu, Riesa. IS». Mittwoch, 18. August 18S7, Abends. 5«. Zachrg. ' »a^ Riesa« Tageblatt erscheint seden La, Abend« mtt Au«nahme d« Sonn, und Festtage. Bierteljährttch« »qugSprett bet Abholung de den LAetitianen sti Mesa und Strehla ob« durch «s«l Trüg« srri in« Hau« 1 Mark kV Psg„ bei Abholung am Schalt« d« katserl. Postaustaltrn 1 Mark 25 Pfg., durch dm BriestrSger frei in« Hau« l Mark SS Pfg. «»»eiien^lnnaH», fik di, N»mm« dM Au«gabetage« bi« Bormittag S Uhr ohue Gewühr. »ruck und «erlag von Langer L Winterlich in Riesa. — »rschSft«strlli »astanteustraß, SS. — Mr dl, Redaktion vermtwortltch: Hrrman» Schmidt M Riesa. Die zum Neubau einer Verbindungsbahn vom Bahnhof Rödern« nach Truppen übungsplatz Zeithain erforderlichen Hochbauten bestehend in: A. Wartehalle auf Bahnhof Röderau, k. Wartehalle, Schuppen und Werkstatt anf Bahnhof Zeithain, 6. Bedeckte Kopf- und Settenrampe anf Bahnhof Zeithain, v. Rebenanlage«, * sollen in öffentlicher Verdingung in einem Loos vergeben werden. Pläne und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel L. Zimmer 7S zur Einsicht aus und sind daselbst Verdingungs anschläge gegen Erstattung der Selbstkosten zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Hochbauten für Verbindungsbahn Röderau-Zeithain" bis Mittwoch, den LS. August, Vormittags 10 Uhr postfrer an die obenbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Wertz, Garnison-Bauinspektor. Nächsten Sonnabend, den 21. August L8V7, vormittags 11 Uhr sollen von dem unterzeichneten Regimente 2 ausgemusterte Dieustpferde im Barackenlager bei Zetthai« öffentlich meistbietend versteigert werden. Truppenübungsplatz Zeithain, am 18. August 1897. 1. Königs-Husaren-Regiment Nr. 18. Felix Faure, der Präsident der französischen Republik, hat heute Mittwoch seine Reise nach Rußland angetreten, um den Besuch zu er widern, den.ihm im vorigen Jahre Zar Nikolaus II. in Begleitung seiner Gemahlin gemacht hat. Am Montag Morgen 10 Uhr wird er in Kronstadt eintreffen und vier Tage Gast des Zaren sein. Wenn man die Vorgeschichte d r Petersburger Reise Faures kurz ins Gedächtniß zurückruft, so kann man ein stilles Lächeln nicht unterdrücken. Es ist ja begreiflich, daß ein Volk, das so viel auf die schöne Außenseite, auf die Repräsentation und Pose giebt, sich ernsthaft den Kopf darüber zerbricht, wie die natürliche Schlichtheit der bürgerlichen Demokratie dem Glanze höfischen Prunkes und höfischer Uni formen gegenüber sich am besten in Scene setzt. DaS ist ja nun im vorigen Jahre in Paris gelungen, in Petersburg aber wird der wirkungsvolle Hintergrund für den Präsidenten Frankreichs fehlen — und könnte es da dem einfach befrackten Faure nicht auch so gehen, wie in Paris, wo ein marokkanischer „Diplomat" den glänzend bekleideten Vorretter für den mäch tigsten Mann Frankreichs gehalten hat? Und dann die andere wichtige Frage — welchen Weg wird das Staatsoberhaupt einschlagen, «m nicht durch irgend welche deutsche „Zudringlichkeit" belästigt zu werden? Was ist nicht darüber alles geschrieben worden in Frankreich! Geistreiche Franzosen haben schließlich selbst die Geißel de» Spottes darüber geschwungen, und der „Figaro" hat sogar vorgeschlagen, daß sich Faure des Nordpolballons von Dr. Andree bedienen solle, um nur ja dem deutschen Kaiser aus zuweichen ! Die Unermüdlichkeit, mit der diese Angelegenheit in Frankreich besprochen wurde, leitet zu den politischen Fragen über, die mit der Reise FaureS verknüpft sind. Hier hat unser Kaiser den Franzosen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der glänzende Empfang des deutschen Kaiserpaares in Petersberg, die zwischen beiden Kaisern ge wechselten Versicherungen der Freundschaft und der Friedens politik konnten an der Seine ihren Eindruck nicht verfehlen. Ein so freundschaftliches V-rhältniß zwischen Deutschland und Rußland schließt »othwendig ein Bündniß Frankreichs mit Rußland zu gemeinsamem Vorgehen, namentlich wegen Elsaß- Lothringen, aus. Das muß jeder Franzose sagen. WaS bleibt da noch von der vielbesprochenen russischen Freund schaft, fragen die unabhängigen Blätter. Mit sauersüßer Miene hat man in Paris auch wahrgenommen, daß in Ruß land Anstalten getroffen find, um die Begeisterung für Herrn Faure einzurämmen. Das große Fest, das die Stadt Peters burg dem Präsidenten der französischen Republik geben wollte, ist auf höher» Wunsch aus dem Programm gestrichen, und ebenso soll die Einladung Moskau« an Faure unterbleiben. Diese Umstände schließen natürlich nicht au», daß der fran zösische Präsident mtt ausgesuchter Höflichkeit, ja mit Be geisterung ausgenommen wird. Deutschland hat schon die Pariser Zarenreise mit ge lassenem Gleichmuthe ausgenommen, — es hat keine Ursache, dem bevorstehenden Austausch rusfisch-französischer Gefühle eine andere Haltung entgegenzubringen. Nach allen Ueber- schwänglichkeiten und freundschaftlichen Versicherungen wird, wie im vorigen Jahre bet den Pariser Festen, da» alte Der- , hältntß zwischen Rußland und Frankreich bestehen bleiben. Ja, gewisse Anzeichen sprechen dafür, daß Herr Faure in Petersburg die Sicherung des Frieden« nicht weniger wird betonen können, al» e- die beide« Kaiser gethan haben. LnseSgeschichte. Sruttchss NAch. Wie ein Berliner Blatt wissen will, »Kd Fürst Radolio, der deutsche Botschafter in Peters ¬ burg, gegen Ende de« Jahres diesen Posten verlassen, um als Botschafter nach London zu gehen. Sn seine Stelle werde , der jetzige Gesandte in Kopenhagen, Herr v. Kiderlen Wächter, s treten. Graf Hatzfeld, der derzeitige Botschafter in London, werde in den Ruhestand treten. Eine Berliner Korrespondenz hat in unbestimmter Form angedeutet, daß der Senatspräfident beim Reichsgericht, Dr. ' P. Kayser, wieder nach Berlin versetzt werden würde. Dazu ! erfährt der „Hamb. Korr": Diese Angabe bezieht sich auf j das Gerücht, daß Dr. Kayser zum Präsidenten des Oberver- s waltungSgerichts in Aussicht genommen sei, dessen bisheriger ! Chef, Wirk!. Geh. Rath Persius, zum 1. October um seinen s Abschied nachgesucht hat. Aus mehreren Gründen ist diese , Ernennung wahrscheinlich. Der neue StaatSsccretär des Reichspostamts, v. Pod« z bielski, geht in seinen Reformen dem bureaukratischen Zopfe ! erfreulicher Weise energisch zu Leibe. So hat er an die Oberpostdirectionen neuerding« zwei Verfügungen erlassen. In der einen wendet er sich gegen die geschraubte, weit schweifige Darstellung von amtlichen Vorgängen u. s. w. und verlangt eine präcise Fassung. In der anderen Verfügung bekämpft er die eingerissene Unsitte, bei Beförderungen, Aus zeichnungen von Vorgesetzten, die devotesten Glückwünsche an den Betreffenden zu richten. Zur Abwehr des Wagenmangels bei dem bevorstehenden Herbst-Güterverkehr, welcher allem Anscheine nach wieder sehr stark werden wird, find von den StaatSbahn-Berwaltungen alle Vorkehrungen getroffen worden. Um diesen einen zweifel losen Erfolg zu sichern, werden nunmehr die Industriellen und Fabrikanten aufgefordert, auf möglichst frühzeitige Deckung des Herbstbedarfs Bedacht zu nehmen und die zum Fabrtka- tionssetrieb erforderlichen Rohprodukte, wie Koyle« u. s. w. frühzeitig und in möglichst größeren Mengen zu beziehen und anzusammeln, mit dem Hinweise darauf daß die An sammlung eines KohlenvorratheS den Fabrikationsbetrieb bei plötzlich eintretenoem Wagenmangel vor Störungen schütz'. Auch könnten Naturereignisse, wie Hochwasser, Schneecer wehungen eintreten und den Bahnbetrieb unterbrechen, an welchen Uebeiständen die Bahnverwaltung schuldlos sei. Der am Montag nach zweitägiger Berathung geschlossen', aus 84 deutschen Städten besuchte BerbandStag der deutschen Kriegsveteranen beschloß, den Fürsten Bismarck zum Ehren mitglied zu ernennen und den nächstjährigen VerbandStag in Dresden abzuhalten. In einer Resolution, welche durch Immediateingabe dem Kaiser übermittelt werden soll, weist der Verband die gegen ihn kürzlich ausgesprochenen Ver dächtigungen, al« ob er die alten Soldaten gegen ihre Führer verhetze und gegen die wohlwollenden Absichten der Regierung Mißtrauen errege, als Verleumdung zurück. Vom slavischen Krieg«schauplatz kommen wieder einige Nachrichten über Ausschreitungen, so au» Dux, wo es der Polizei bei der herrschenden Erbitterung nur schwer möglich ist, Ruhe zu stiften. Ferner wurden am Sonntag in Lai bach Deutsche, die vom Feste der Südmark in Gottschee zu- rückkrhrte«, auf dem Bahnhofe, wo übrigen« Sicherheitsmaß regeln getroffen waren, von der aazesammelten slovrnischen Menge beschimpft und in einer Weise bedroht, daß die Wache einschreiten mußte. Die Gäste begaben sich unter polizeilicher Bedeckung nach der Stadt, wuroen aber trotzdem von der Menge mit Rusen wie „Schlagt die deutschen Hunde tsdtl" begleitet. — In Prag sind, wie man der „Voss. Zig." schreibt, seit einigen Tagen tschechische Ausschreitungen gegen Deutsche an der Tagesordnung, die mtt den Brüxer Vorfällen in Zusammenhang stehen, worüber die tschechischen Blätter lügenhaft« Berichte gebracht haben. Infolge dessen ist sine gereizte Stimumag bei den Prager Tschechen bemerk bar, di« sich zunächst darin äußert, daß Deutsche tu den Präger Gasthäusern nur deshalb mißhandelt wurden, well st« deutsch sprachen. Die Prager Polizei beschäftigen jetzt acht in Gasthäusern vorgekommene Ausschreitungen. Wie ver lautet, bildete sich ein eigener, aus leidenschaftlichen Deutschen hassern bs iehender Ausschuß, der sein Augenmerk darauf richtet, daß in tschechischen Gasthäusern kein deutsche« Wort gesprochen werde. Bezeichnend ist der eigenmächtige Beschluß des Prager StadtratheS, wonach die in öffentlichen Anlagen angebrachten doppelsprachigen Kundmachungen der Prager Poliz t-Direktion durch ausschließlich tschechische Kundmachungen ersetzt wurden. Die Polizei-Direktion dürfte gegen diese Willkür einschreiten und neuerdings dopprlsprachige Verord nungen anbringen. Große Ausschreitungen fanden Sonntag in dem bei Prag gelegenen Ausflugsorte Scharka statt, wo ein deutscher Kontorist von Tschechen mißhandelt, ein anderer mehrere Hundert Meter geschleift, geprügelt und angespuckt wurde. Die zum Schutze der Deutschen herbeigeeilte berittene Wache wurde von etwa «0 Tschechen mit Steinen beworfen. DaS Geschenk de« Sultans, das dieser zu Be- ginn der griechisch-türkischen Verwicklungen dem deutsche» Kaiser gemacht hat, ist in Berlin einzetroffrn. Die Gabe des Großherrn besteht aus einer Sammlung alter, werth voller Geschütze deutscher Herkunft. Mtt ihrer Auswahl war der türkische Kriegsminister, dem da» Waffen-Museum zu Stambul unterstellt ist, betraut. In den Nöthen und Ge schäften des Krieges hatte der Minister jedoch zunächst wenig Zeit, dem Auftrage seines Kaiserlichen H rrn die genügende Aufmerksamkeit zuzuwenden. Nach Abschluß de» Waffenstill standes wurden die Waffen zusammengestellt und, nachdem ihre Auswahl den Beifall de» Sultan» gefunden hatte, nach Berlin gesandt. Das Geschenk besteht ans sechs Kanonen, Trophäen aus Schlachten, die die OSmanen einft gegen deutsche Heere geschlagen und gewonnen haben. Sie ent stammen oem 16., das eine Geschütz sogar dem 15. Jahr hundert. Alle sechs find in ihrer fein ziselirten Arbeit wahre Kabinetstiicke mittelalterlicher Geschützzießkunst. Sie sind nach der Gewohnheit lener Zeiten mit Smnsprüchen versehen, von denen eines den Osannen so gut gefallen hat, daß sie es aus dem LandSknechldenlsch ins Türkisch: übersetzt und in dar Kanonenrohr eingrgossen haben. Dem Kaiser wirs die in« ; teressante Sammlung bald nach seiner Heimkehr nach PotS- ' dam vorgeführt uns übergeben werden. Oesterreich. W grn Hdchoercaths and Majrstälsbe- leidigung find die österreichisch.n Redacteuce Hofer au! Eger und Tin» aus Asch verhaftet woroen. Beide sprachen seiner Zeit bei einer in P.auen (Sachsen) erfolgten Kanogebung der Deutsch-Oesterretcher gegen dar Badenische Regiment. Den Versammlungen wohnten cgechisch.- Spitzel bei, welche, wie cs scheint, lügenhafte Berichte nach Wien sandten. Glaubt Badeni durch solche Mittel die Deutschen beruhigen zu können? verüicheS und Sächsisches. Riesa, 18. August 1897. — Die zu« Neubau eines Grrnisoalalaeeths aas de« Truppen-UebuagSplatze Zeithain aurzeschsiebenen Schmie-r und Eisenrrbeiten wurden angeboten ooa Kell: L Hildebrandt, Dresden mit M. 4007,98; Hofmann, Großenhain mit M. 4052,88; Gebr. Barnewttz, Dresden mit M 4047,64; Naumann, Dresden mit M. 430814; Zich.raig, RS-rrau mit M. 4411,98; Günther, Mülbitz mit M 4506 46; M. Adler, Dresden mit M. 9562,04. — Die P.-ei-anterschiese find also hier ganz beträchtliche. — Die zum Neubau der Verbindungsbahn vom Bahn hof Rörerau nach Truppenübungsplatz Zeithain erforrerlich:» Hochbaute« werden in vorliegearer Ne. zur v erring« ag in eine« Loo« ausgeschrieben. Das Nähere ist aut der bezüzl. Bekanntmachung im amtlichen Thetle ersichtlich. — Am vergangenen Mittwoch oder DonaerSta- in de
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