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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189708241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-24
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1897
- Autor
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Riesaer ß Tageblatt und Anzeiger MtblM und Amelgey rrl»grLmm.Adr«fi. Ä OH» gL 6 I' eU K«r>Iprrchstrll, ^rag.blatt", Ri.se. 444 N V 44 4 «r. SV. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 4? IW. Dienstag, 24. August 1807, Abends. SO. Jahrg. D s Mrsaer r-grblatt erscheinl jede» Lag Abends mit Ausnahme der Sonn» und Festtag». Blertetjährltchrr Bezugspreis bet Abholung tu de» Axpedittou« sti Riesa und Strehla oder durch u«;, , Träger frei ins Haus 1 Mark KO Psg, bei Abholung am Schalter der kaisrrl. Postaustaüeu 1 Marl SS Pfg., dmch dm vrtesträger ftei tus Hau» 1 Marl SV Psg. Aazeige»U>mah»l« stir die Rmmtt- Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Bewähr. Lmck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraß« SS. — Für di» Rrdi etl« vrrautwortlich: Hermann Schmidt tn Riesa. Im Grundstücke Meihuerftr. Ro. s hier, sollen Sonnabend, den 28. August 1897, Vorn». 10 Uhr, eine liegende Dampfmaschine mit Speisepumpe, Vorwärmer, dazu gehörigem Vorgelege und ca. 15 Meter kupfernen Röhren, sowie eine Schleifmaschine mit Schmirgelsch-ibe gegen sofortig Bezahlung versteigert werden. Riesa, 20. August 1897. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr Eidam. vertliches und Sächsisches. Riesa, 24. August 1897. — Auf der Reise nach Dresden passirte heute Vor mittag der König von Siam mit Gefolge die hiesige Station. — Von dem König!. Ministerium des Innern ist fol gende- Zirkularschretben an die Kreishauptmannschaften er- lassen worden: „In Z 15 der mit Verordnung vom 12. August 1896 hcrausgegebenen StandeSordnung für die ärzt lichen Bezirksvereine ist vorgeschrieben worden, daß Verträge der Aerzte mit gewissen Kassen, Gesellschaften oder Anstalten unter gewissen Voraussetzungen vor envgiltigem Abschlüsse dem Bezirksvereine zur Genehmigung vorzulegen seien. Der Zweck dieser Bestimmung ist lediglich der, zu verhindern, daß einzelne Aerzte Vereinbarungen eingehen, welche der Stellung eines Arztes unwürdig sind, bezw. die Standesehre verletzen, keineswegs aber hat hiermit den Bezirksvereinen an sich eine Einflußnahme auf dir Höhe der Gebühren eingeiäuml wer den sollen. Wenn nun im Publikum vielfach die Ansicht ver breitet und auch bereits in Eingaben an das Ministerium des Innern zum Ausdruck gelangt ist, daß die Bestimmung des Z 15 der StandeSordnung dazu benutzt werde, um na- mentltch den Krankenkassen gegenüber höhere Forderungen zu stellen, so steht sich das Ministerium des Innern veranlaßt, auf den eigentlichen Zweck dieser Bestimmung hiermit noch besonders hinzuweisen und darauf aufmerksam zu machen, daß seitens der Bezirksoereine Alles vermieden werden muß, was den Anschein erwecken könnte, als ob der ihnen durch das Gesetz vom 23. März 1896 gebotene Einfluß auf ihre Mitglieder benutzt würde, um auf andere Kreise einen Druck auszuüben. Bestrebungen dieser Art würde seitens der Aufsichtsbehörde entgegenzutreten sein. Das Ministerium des Innern glaubt, daß es nur dieses Hinweises bedürfen wird, um etwaige mißbräuchliche Anwendung bestehender Bestimm ungen zu verhüten, und überläßt es den Kreithauplmann- schaftcn, die Aufsichtsbehörden und durch letztere die ä-ztftchen Bezirksoereine entsprechend zu verständigen.' — Im Stadtpark giebt morgen die Kapelle des Kgl. Sachs. J-.saiitcric'Rrgiments Nr. 103 (Brutz n) ein C'nc-rt. Es wwo die« voraussichtlich das letzte Avendconc.ct der gegenwärtigen Saison sein. — An der rom sächsischen Radfahrcrbund am Sonntage veranstalteten Bunvesdauerfahrt au' der Strecke Zittau-Leip zig belheilig-en sich 27 Herrcnfahrer und 4 Beeufsfahrer. Der Weg lührte von Ziitau über Herrnhut, Löbau, Hoch krach, Bautzen, Bischofswerda, Dresden, Meißen, Seerhausen, Oichatz, Wendisch-Luppa, Calb tz, Wurzen, Machern, Bors dors nach Paunsdorf, wo der Neue Gasthof Zielpunkt war. In Bautzen, Dresden, Meißen, Oschatz und Wurzen waren Controlstationen eingerichtet. Die Strecke Z:tav-Dresden mußte unter Regen zurück.,elegt werden, wodurch manches Rad unsahrbar wurde. Als E ster kam Paul Damm in Leipzig an, der dir Strecke in 8 Stunden 39 Minuten 2l*/l<» Sekunden zurücklegte. — Der 21. Gau (Königreich Sachsen) des Deutschen Radfahrerbundes veröffentlicht soeben fernen Mitgliederbestand am 30. Juni 1897. Danach zählt der Hauptbezirk Dres den: 9 Bezirke, 43 Clubs, 706 Mitglieder, 284 Einzel fahrer, zusammen 990. Hauptbezirk Leipzig: 7 Bezirke, 42 Clubs, 746 Mitglieder, 241 E.nzelsahrer, zusammen 987. Hauplbezirk Chemnitz: 3 Bezirke, 14 Club«, 187 Mitglieder, 67 Sinzelsabrer, zusammen 254 JnSgesammt: 19 Bezirke, 99 Clubs, 1639 Mitglieder, 592 Einzelfahrer, zusammen 2231 Mitglieder. Der Verein hat binnen Jahresfrist fol genden Zuwach : 4 Bezirke, 17 Clubs, 296 Mitglieder, 110 Einzelfahrer, inSgesammt 406 Mitglieder. — Der Fleischverbrauch rm Königreich Sachsen weist für das Jahr 1896 eine starke Zunahme auft Derselbe stellte sich pro Kopf der Bevölkerung auf 14,4 kg Rindfl'isch und 26,7^8 Schweinefleisch, gegen 13 7 kg Rmefleisch und 23 5 kg Schweinefleisch im Vorjahre. Die starke Steigerung im Verbrauch von Schweinefleisch kann al- da- b str Zeichen dafür gelten, daß der fogenannte „kleine Mann" etwa- zu verzehren hatte. UebrigenS sei hierbei bemerkt, daß sich seit dem Jahre 1870 der Verbrauch von Schweinefleisch pro Kopf der Bevölkerung gerade verdoppelt hat. Der Ver brauch von Rindfleisch ist seit dem Jahre 1890 im Ganzen ein wenig veränderter gewesen. Er schwankte zwischen 13,3 kg im Jahre 1891 und 14,9 kg im Jahre 1893. An gefügt fei noch, daß dw Salzverbrauch für 1895/96 mit 5,9 kg pro Kopf der Bevölkerung ungefähr dem de- Vor jahres (6,0 kg) entspricht. — Weil er eine ihm geschenkte Rückfahrkarte, die be kanntlich nicht übertragbar ist, auf der Fahrt von Adorf nach Markneukirchen benutzt hatte, wurde der Saitenmachergehilfe Martin aus Breitenfeld vom Landgericht zu Plauen wegen l RückfaUSbetrugs zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. f Martin hatte die Karte, die zur Rückfahrt nicht benutzt wor- j den war, nochmals zur Hinfahrt benutzen wollen, wobei kie s Täuschung entdeckt wurde. Er mußte schon damals 20 Pf. jür eine neue Karte sowie 6 Mark Strafe bezahlen. Zur Warnung sei das harte Urtheil mitgetheilt. Strehla. Am Sonnabend Abend gegen 9 Uhr wurde s auf der von Kleinrügeln nach Strehla führenden Straße, in der Nähe de- Restaurants „Zum Schützenheim", der in 's Strehla wohnhafte 67 Jahre alte Schuhmachermeister Alb- ' recht Moritz Riedel von einem Radfahrer dermaßen ange- / rannt, daß Beide zu Boden stürzten. Riedel erlitt hierbei eine > so starke Gehirnerschütterung, daß er noch in derselben Nacht ; gegen 1 Uhr verstarb. In dem unglücklichen Radfahrer - wurde der 1877 zu Bucha bei Dahlen geborene, jetzt in Riesa wohnhafte Elbarbeiter Friedrich Hermann Heinze ! ermittelt. Derselbe giebt an, daß seine Maschine mit bren« l nender Laterne versehen gewesen sei, er auch das oorschrifts- ? mäßige Zeichen seines HerannahenS gegeben habe und in ' langsamem Tempo gefahren sei. Die letztere Angabe wird - jedoch bestritten. Großenhain. Das Befinden des bekannten früheren - konservativen Parteimanns Freiherrn v. Schorlcmer, der i seit längerer Zeit in der Nervenheilanstalt Lindenhof bei ; Coswig weilt, hat sich derart gebessert, daß er voraussichtlich , bereit» Anfang September aus der genannten Anstalt als f vollständig geheilt entlassen wird. Freiherr v. Schorlemer f gedenkt nach seiner Entlassung schriftstellerisch ihä ig zu sein, s Meißen. Se. Majestät König Alverl wird semsn Gast, den König von Siam, am nächsten Mittwoch nach ; Meißen begleiten und werden die hohen Herrschaften in der - Albrechtsbucg speisen. Die hohen und höchsten Herrschaften . werden den Weg nach Meißen in einem Extraschiff zucück- legen. Dasselbe soll Dresden um 1 Uhr verlasse» und wird , somit nach 2 Uhr hier eintrcffen. i Potschappel, 21. August. Die wackeren Pioniere sind flüßig thätig, die Weißeritz in der l.ähe der Timmelschen j Billa in die alte Ordnung zu bringen. Ein starker Damm, ! der bas Wasser nach dem Ufer an der Aue drängt, ist schon j seit mehreren Tagen aufgertchtet und dahinter wird gegraben, E gehackt und geschaufelt, Schutt und Schlamm werden mittelst KipplowrieS forgebracht. In den letzten Tagen tst auch die l Nothbrücke bei der Brückenstraße fertig geworden. f Dresden, 24. August. Der König von Siam traf ? heute Vormittag 10 Uhr 13 Min. mit Gefolge auf dem ? Leipziger Bahnhofe ein, woselbst großer militärischer Empfang stattfand. Der König von Siam und König Albert küßten H und umarmten sich wiederholt. Den Prinzen Georg, Johann » Georg und Albert reichte der König die Hand. Nach kurzer l Vorstellung des Gefolges traten beide Könige auf den Platz i vor dem Bahnhofe, wo eine Ehreakompagnie de- Jäger- ? bataiüon- Nr. 13 ausgestellt war. Beide Könige schritten dieselbe unter den Klängen der siamesischen Nationalhymne ab, worauf sie den Parademarsch abnahmen. Nach demselben bestiegen di« Majestäten einen offenen » 1» Onumoat ge fahrenen Vierspänner mit Spitzenreitern zur Fahrt nach dem Schloß. Gardereiterabtheilungen ritten vor und nach dem Kgl. Wagen. Im Schlöffe nahmen die fiamefischen Herr schaften die Begrüßung de- großen Dienste- und dann die > der Königin und der Prinzessin Mathilde entgegen. I« ' Schloßhose stand eine Ehrenkompagnie der Schützen. Da» i Frühstück nahmen die siamesischen Herrschaften allein ein. An ? der Nachmittags stattgefundenen Galatafel nahmen 64 Per- sonen »heil. Abends ist ein Besuch «der Oper in Aussicht genommen. Dresden. lieber das Dresdner Straßenbahnwesen ' giebt Professor Ludwig Pietsch in der „Boss. Ztg." u. A. Z folgendes Urtheil ab: „Hand in Hand mit der architektonischen z Entwickelung der Stadt ist eine ähnliche großartige Ent- j Wickelung der Verkehrsmittel gegangen, welche die rascheste j und bequemste Verbindung Dresden- und sämmtlicher Bor- orte ermöglicht. In keiner Stadt Europas dürfte heute das electrische Straßenbahnwesen zu einer solchen Bollkommen- : heit ausgebildet sein, wie in Dresden. In anscheinend un- f unterbrochener Folge und in rapidem Tempo rollen die oor- trefflich eingerichteteu rothen und gelben Wa ren in allen Straßen im Innern der Stabt und draußen dahin; und - eine ähnliche Menge Pferdebahnwagen tritt noch aushelfend f und überreichlich ergänzend in die kaum merklichen Lücken. - Keine Minute braucht man an jeder Station auf die nächste > Fahrgelegenheit zu warten, wenn man die eine versäumt hat oder der Wagen etwa gefüllt ist. Auf diesem Gebiete des Straßenbahnverkehrs marschirt da- heutige Dresden un bedingt an der Spitze der Civilisation" Zittau, 22. August. In Aitbern-dorf wurde der 22 Jahre alte Knecht Albert Schmidt, der auf dem Felde mit f Erntearbeiten beschäftigt war, vom Blitz erschlagen. Bei d Deutsch-Ossig erschlug der Blitz drei Kühe des Gartenbesitzers s Kießling. Der Verlust ist für den letzteren um so empfind- ! licher, als er schon sehr durch das Hochwasser gelitten hat. Bautzen. Der durch den Ostritzer Mord berüchtigte Kannibale Joseph Bittner aus JohnSdorf in Böhmen, wel cher sich zur Beobachtung seines Geisteszustandes längere Zeit in der Landesanstalt zu Waldheim befand, weilt seit einiger Zeit wieder im hiesigen Landesgefängniß; er wird jedoch dem Vernehmen nach nicht vor da- Schwurgericht ge stellt, sondern seiner Heimathsbehörde zur Unterbringung in eine Irrenanstalt überwiesen werden. Hains berg. Laut Bekanntmachung der Kgl. Grneral- directton der Sächsischen StaaiSeisenbahnen in der vorliegen- z den Nummer wird der Personen- und Güterverkehr auf der l Tyeilstrccke HainSberg-Rabcnau der Linie HainSberg-KrpS- § dorf Mittwoch, den 25. d. M. mit dem früh 7 Uhr 37 Min. von Hainsbcrg abgehenden Personenzug wieder ausgenommen. ° Die Züge haben vorläufig verminderte Fahrgeschwindigkeit Lengefeld. Infolge Ablebens des jetzigen Inhaber» s ist die hiesige Bürgermeisterstelle zu besetzen. Die Stelle s ist mit 3000 Mk. nebst freier Wohnung im RathhauS und ii Feuerung, sowie Gartengcnuß ausgeschrieben. Das volle Einkommen ist penfionssähig. Oederan. Die namhafte Summe von 15000 Mark hat der Fabrikbesitzer Georg Liebermann im benachbarten Falkenau dem dortigen Verein „Arbeiter Bereinigung" ge- , schenkt. Dieser vor einer Reihe von Jahren auf Anregung ? Liebermanns infolge einer von ihm herrührenden Stiftung begründete Verein, welcher au» sämmtlichen Arbeitern beider Liebermannschen Baumwollspinnereien besteht, bezweckt, allen Arbeitern und Arbeiterinnen der Liebermannschen Fabriken in Noth- und Unglücksfällen beizustehen. Beiträge werden hierzu von den Mitgliedern nicht erhoben, sondern die einzige steuernde Kraft war und ist Fabrikbesitzer Liebermann, welcher L nach und nach der Arbeitervereintgung vier neuerbaute Wohn- ° Häuser im Werthe von etwa 50000 Mk. geschenkt hat, deren i Zinsertrag der Verein in vorerwähnter Weise verwendet. Leipzig. Wegen Urkundenfälschung tst vom Landgericht Ä Liegnitz der Rentner v. B. zu einer Woche Gefängniß ver- urtheilr worden. Der Anlaß zu dieser Gesetzesübertretung war ein eigenartiger, v. B. hatte einen Grundstücks-Kauf- vertrag abgeschlossen und die Verpflichtung übernommen, de» Vertrag zu versteuern. Er vergaß die» innerhalb der gesetz lichen Frist zu tdun und änderte, um die Strmpelstrafe zu vermeiden, da- Datum de» Vertrage» (11. August) in de« 14. August um. Da aber diese Aenderung eine unerlaubt»
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