Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189708260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-26
- Monat1897-08
- Jahr1897
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1897
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatl und Aiychch. Lrlezranm-Adreff« ^»ag,blatt", «tefm Amtsötatt Femfprechpttl, Rr. L0. der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und desZStadtraths zu Riesa. 197. Donnerstag, SS. August 1897, Abends. SS. Jahrg. wr» Riesaer Tageblatt erscheint sesen Lag «band» mV Ausnahmi der Son», und Festtage, vierteljährlich« vqnglprrv bei Abholung in den Expedition« in Riesa und Strchla ob« dnrch L'äg« srei in» Han» 1 Mark 50 Psg^ bei Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstaltrn 1 Marl 25 Pfg., durch d« BriestrSg« frei in» Hau» 1 «art VS Psg. chnzrigrnNmmHmi stk di, «»man »er Aurgabetage» bi» vormittag S Uhr oho« Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle »astanienstraß« SS. — Für di» Redaktion MraaüwortNch: Hermann Schmidt in Riesa. Mr die Ueberschwemmteu ««ferrS Vaterlandes sind infolge des von hi« ergangenen Aufrufes 3502 Mk. 71 Pfg. bei der Expedition deS „Riesaer Tageblatt", 967 - 13 - bei der Stadtkassenexpedition, 230 - — - bei der Kreditanstalt für Industrie und Handel, Filiale Riesa, 61 - — - bei der Expedition des „Riesaer Bote" eingegangen (siehe die in dem. Riesa« Tageblatt veröffentlichten Quittungen). Solche- wird hindurch mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß diese Liebesgaben mit dem von den städtischen Kollegien aus der Stadtkafle bewilligten Beitrag an 500 Mk. zusammen mit 526« Mark 84 Pfg. bei der von dem Lentralhilfsromitö in Dresden bei der Sächsische« Bank daselbst errichteten Kaffenstelle eingezahlt worden sind. Indem wir die Sammlungen schließen, sprechen wir den hochherzigen Geber« für die be tätigte Opferwilligkeit hiermit den wärmste« Dank aus. Riesa, am 26. August 1897. Im Namen des Ortsausschusses Bürgermeister BoeterS. Eulitz. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 26. August 1897. — In der vorliegenden Rr. veröffentlichen wir die Schlußquittung über d»e eingegangenen Liebesgaben für die Wasserbeschädigten und verweisen gleichzeitig auf die von Herrn Bürgermeister BoeterS im amtlichen Theil gegebene Ueberficht über die eingegangenen Gelder. ES haben darnach an das Centralhilfscomitee in'gesammt 5260 Mk. 84 Pfg. abgeltefert werden können. Nachdem nunmehr die Samm lung geschloffen, sei auch an dieser Stelle all den zahlreichen freundlichen Gebern nochmals herzlicher Dank gezollt! — Se. König!. Hoheit der kommandirende General Prinz Georg wohnte gestern von 8 Uhr ab dem gefechtsmä ßigen Schießen der 3. Abtheilung des 3. Feldartillerieregi ments Nr. 32 bet Colmnitz bei. In der Begleitung des Prinzen befanden sich der Chef des Generalstabes General major v. Broizem und der Adjutant im Generalkommando Major Richter. Auch zahlreiche Zuschauer hatten sich ringe- funden, um die interessanten Uebungen zu beobachten. — Der AuffichtSrath der Acttengesellschaft „Lauch hammer", vereinigte vormals gräflich Einstedelsche Werke" beschloß, der am 9. October d. IS. stattfindenden General versammlung für das mit Ende Juni abzelaufene Geschäfts jahr die Vertheilung von 15"/» Dividende (im Vorjahre 10 °/o) vorzuschlagen. Dem gesetzlichen Reservefonds werden 63 573 M., der Gpeziglreserve 25000 M., dem Beamten- umerstützungSfonds 25000 M. und einem Reservefonds für Um- und Neubauten 225000 M. überwiesen. Die Direk tion sprach sich über den gegenwärtigen Geschäftsgang be friedigend aus. — Nach den für die Gesammtheit des deutschen Reiche berechneten Saatenstandsberichten verschlechterten sich Mitte Juli bis Mitte August die Ernteaussichten fast aller der Früchte und Kulturen, über die zu berichten ist; nur die Kartoffeln und der Hafer zeigen eine leichte Besserung ge genüber dem Juliberichte, und der Stand des Sommerwei zens und Klees ist wenigstens nicht weiter zurückgegangen. Der Vergleich mit den entsprechenden Berichten des Vor jahres ergiebt, daß die Aussichten der Kartoffeln und des Klee- etwas günstiger, die der Wiesen, des Sommerroggens und der Sommergerste gleich günstig, die der übrigen Früchte jetzt ungünstiger beurtheilt werden als im Vorjahre. Im merhin find die ErnteauSfichten bei allen Früchten aber noch überdurchschnittliche. Während die Signatur de» Vormonat- hinsichtlich de- Wetters einheitlich für Deutschland auf Trocken heit lautete, unter der da« WachSthum allgemein litt, haben fich in der gegenwärtigen Bericht-Periode die Wettererlebniffe der verschiedenen Theile Deutschland» verschieden gestaltet. In Baden und Württemberg, im nördlichen Bayern, in Hellen und in den Provinzen Hessen-Nassau, Rheinland und Hohenzollern, W stfalen, Hannover und Schleswig-Holstein, sowie im Regierungsbezirk Erfurt und im Fürftenthum Lippe herrschte vorwiegend warme und trockene Witterung, die der Einerntung de» Getreides günstig war. In den übrigen Theilen Deutschland» traten mehr oder minder starke Nie derschläge ein, die vieler Orten große Feldschäden in» Gefolge hatten; hier wurde die Ernte hin und wieder unterbrocheu und ost Auswuchs des Getreide», namentlich des Roggen» veranlaßt, während fich andererseits die Kartoffeln, die Spät saaten und die Futterkräuter hier mehr erholten. Zu den i« Vormonat durch Unwetter eingetretenen schweren Schä digungen eines Theiles der Fluren Württemberg« gesellten sich nun in de« Regierung-bezirke Liegnitz und in Theilen d« Regierungsbezirke Frankfurt, Breslau und Merseburg, sowie in Lhrllen von Sachsen schwere Heimsuchungen durch wolkenbruchartigeu Regen und Hochwasser. — Eiue wesentliche Neuerung im Verkaufe von Post- werthzeichea brabfichtigt der neue Staatssekretär o. Podbielski demnächst zur Einführung zu bringen. In den Schaltervor räumen der einzelnen Postämter sollen nämlich besondere Abtheile hergerichtet werden, in denen der Verkauf von Brief marken vorgenommen werden soll. Für den Dienst in diesen Markenoerkaufsräumen sollen nicht die dienstthuenden Be amten herangezogen werden, sondern Damen. E» ist dieser Tage eine Verfügung an die Postämter erlassen worden, in welcher diese aufgefordert werden, fich gutachtlich darüber zu äußern, ob die Markenverkaufsschalter nicht zweckmäßig von Verkäuferinnen bedient werden könnten. Die Damen sollen für diesen Dienst eine Vergütung bi» zum Höchstbetrage von 60 Mk. erhalten. Die Einrichtung besonderer Markenver«. kaufsschalter ist jedenfalls dazu angethan, einem längst ge fühlten Bedürfnisse abzuhelfen. — Im „Dresdner Journal" lesen wir: Die in letzter Zeit vielfach verbreiteten Nachrichten über Schaffung einer deutschen Einheitsstenographie durch Vertreter der Schulen Stolze (Belten) und Schrey entsprechen nicht den thatsäch- lichen Verhältnissen. Das von dem „LinigungSauSschusse" in Berlin beschlossene System ist noch nicht einmal für die An hänger der beiden genannten Systeme pflichtig, sondern die Annahme oder Nichtannahme soll den einzelnen Vereinen anheimgestellt bleiben. Die Bezeichnung desselben als „da deutsche Einheitssystem" ist schon aus diesem Grunde, nament- x lich aber auch, weil die übrigen Stenographieschulen sich bis- Z her vollständig ablehnend demselben gegenüber verhalten haben, « nur geeignet, Fernerstehende über den wahren Sachverhalt u ins Unklare zu bringen. Auch trifft e» nicht zu , daß das s neue System für den Unterricht an den Capitulantenschulen s für zulässig erklärt worden wäre. Auf den Namen de- st , deutschen Einheitssystem» kann nur da- Gabelsberger'sche I System Anspruch erheben, das neben seiner aller übrigen ! Systeme weit überragenden Verbreitung das einzige von f allen ist, welches in Folge staatlicher Anerkennung unter Aus schluß aller übrigen Systeme in den Lehrplan der höheren Schulen als Unterricht-gegenständ ausgenommen ist, nämlich außer in Oesterreich auch in Bayern, Sachsen, Sachsen-Wei mar und Oldenburg, in Württemberg und Baven aber die übrigen neben ihm zugelassenen Systems soweit überflügelt . hat, daß seine alleinige Einführung auch dort alsbald zu er- f warten ist. Wenn also heute, ehe die stenographische Frage völlig gelöst ist, bereits von einer „deutschen ErnyeitSsteno- graphie" die Rede sein soll, so kann nach Lage der Dinge nur da- System Gabel-Verger als solches bezeichnet werden. H — Während bisher die Waffsnröcke der Infanterie- Oificiere ein dunkleres Blau zeigten, als diejenigen der g Mannschaften, ist jetzt der „Schief. Ztg." zufolge gemäß den g Bestimmungen der Officier - Bekleidungsvorschrift für das l preußische Kontingent eine neue Probe von Tuch zu Of ficier. Waffenröcken ausgegeben worden, welche» Heller ist und in der Farbe genau mit dem Mannschaftstuche übereinstimmt. Die bisherigen Waffenröcke dürfen von den Officieren auf getragen werden. Cotta, 25. August. Bei den wetteren Versuchen der Schleppdampfer, den versandeten Kohlenkahn an Land zu bringen, zersprang am Dienstag Nachmittag die armstarke Kette der Erdwinde. Dank den Vorsichtsmaßregeln der Auf- stcht-beamten wurden Unfälle vermieden. Da nun endgiltig diese Versuche eingestellt find, legten fich am selbe« Abende zwei sogenannte „Kameele", d. h. zwei gänzlich entleerte Schiffe, zu beiden Seiten des versandeten Kahne-. Diese find bestimmt, mittels mehrerer unter dem Kiel de» Schiffe» durchgezogrner und mit Winden bewegter Ketten da» ver sunkene Fahrzeug zu heben. Die Arbeit«, find heute noch im Sange. Jeder durch die Stromschnelle zu Thal fahrende Kahn wird auf Anordnen der Aufficht-organe durch Dampfer bugstrt und e» ist wirklich beängstigend anzusrhen, mit welcher rasenden Schnell« di« Fahrzeuge durchpasfiren. Außer den vier vaggrrmaschineu trat heute der große Taucherapparat in Thätigkeit. Dieser, ein mächtiger, mit komprimirter Lust gefüllter Eisenkoloß, in welchem der Taucher die auf de« Grunde liegenden Hindernisse, Baumstämme, Quadersteine u. s. w. beseitigt, dürfte fich als sehr zweckmäßig erweisen. Coswig. Ein aufregender Vorgang spielte fich am Dienstag Abend in der 6. Stunde in Coswig ab. Auf der über zwei Meter hohen Mauer der Heilanstalt für Nerven- kranke saß ein älterer Herr mit schwarzem Bollbart und war von dem ihn beobachtenden Anstaltsbeamten nicht zu bewegen, von der hohen Mauer herabzusteigen. Beim Nahen eines Zuge» machte dieser aber plötzlich einen kühnen Sprung, rannte den Bahndamm hinauf und warf fich auf das Gleis. Trotz de- Haltesignals fuhr die Lokomotive Über den Kranken hinweg. Ihm wurden die linke Hand und zwei Finger der rechten Hand vollständig abgefahren, auch erlitt der Lebens müde starke Verletzungen am Kopfe. Noch bei Bewußtsein, wurde er in die Anstalt zurückgebracht. Uebigau. Nachdem da» eine der beiden für das Kaspische Meer bestimmten Naphthatransportschiffe, die ganz aus Eisen erbaut find, bereit- am 15. August unsere Schiffs werft verlassen hat, soll noch im Lause dieser Woche auch da- zweite Schiff von da elbabwärt» gehen. Blasewitz. Hier ist ein vierzigjähriger Mann Nachts durch 4 Raufbolve schwer verletzt worden. Dieselben wurden bald darauf verhaftet. -s- Dresden, 26. August. Der König von Siam ver lieh auch dem Prinzen Friedrich August, der erst gestern hier eingetroffen ist, da« Großkreuz vom Elephantenorden. -s Dresden, 26. August. Da- Gartenfest, welche» gestern Abend im Au-stellung-palast anläßlich de- Besuches des Königs von Siam und der Königliche« Familie statt fand, nahm einen glänzenden Verlauf. Die Besucher zählten nach vielen Tausenden. Auf dem Rundgang durch den Park führte der König von Siam die Königin Carola, König Albert die Prinzessin Friedrich August, welchen die Prinzen Georg, Friedrich August, Johann Georg, Albert, Prinzeß Mithilde und die siamesischen Prinzen mit glänzenden Suiten folgten. Das Publikum brach in begeisterte Hochrufe aus. Um r/.11 Uhr, nach herrlich verlaufenem Feuerwerk, verließen dre Allerhöchsten und Höchsten Herrschajten den Festplatz. — Der Generaladjutant des König», Generalmajor Hingst, er hielt den siamesischen Kronenorden 1. Classe. Drei Flügel- adjutanten den Kronenorden 3. Classe. Dresden. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich August find gestern Vormittag mit den drei kleinen Prinzen, von Norderney kommen-, wohlbehalten wieder in Dresden bez. Wachwitz eingetrcffen. Den hohen Herrschaften ist der Seeaufenthalt vortrefflich bekomme«. Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August verließ bereit heute wieder Dresden, um fich nach Posen zu begeben. Der selbe wohnt daselbst im Generalftabe den Manöoerübungen der 20. Jnfanterie-Brigade und später denjenigen der 20. Jnfanterre-Divifion bei. Nach Beendigung derselben begiebt fich der Prinz zu den Manövern in» Vogtland. Markersbach bei Hellendorf, 25. August. Einen tiefbetrübenden Eindruck, der fich nicht so leicht verwischen läßt, erhält man, wenn man durch da» Bahrathal (Nebenthal des Gottleubathales) wandert und unseren Ort betritt. Oberhalb des Dorfes hat der Bach tiefe und breite Gräben gerissen. Bon der Chaussee find an einigen Stellen nar schnmle Streifen »«blieben. Die Kirchhofsmau« ist an mehreren Enden auf länger« Strecken fortgeschwemmt und die obere Spitze de» Friedhofes mit 50 bi» 70 Gräbern ist gänzlich verschwunden. Der unterhalb de» Gottesacker» lie- gende Schulgarten ist ganz verwüstet. Hier steht man, wie gewaltig da» Element gehaust hat. Starke Obstbäume find von dem Geröll wie Sra«halu»e niedergedrückt und an den widerstandsfähigen hingen Sargthetle und Kreuze. Da» Wasser stieg so hoch, daß in de« Arsten «ine» Apfelbaume»
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