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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189709236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-23
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1897
- Autor
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Messer Mageblail « « d Anzeiger Meblatt md Äineigerj der Kömgl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zn Riesa. Aernsprechpek, Rr. w. Amtsblatt 221. Donnerstag, 23. September 18S7, Abends. SO. Jahr-. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag «Lend» mit Lutnahm» der Sonn- und Festtag». Lterteljähritchrr LrgngSpretS bei Abholrmg in den EAMton« in Riesa und Strehla oder dnrch Mts«» Trlgrr srri tu» Han» 1 Mark 50 Pfg„ bei «Lholnug am Schalt« d« kaiserl. Postanstalt« 1 Marl 25 Pfg., durch d« Briestrlig« frei in» Hau» 1 Marl Sö Pfg. Anzrign» «mieh», sik di, Rnmum HM Au»gLb«tag e» bi» vormittag v Uhr oh« Gewähr. Druck «nd Verlag mm Langer L Winterlich in Riesa. — GeschSstgstül, Rastanieustraß, VS. — Mr dt, Redaktion «rantmortlichr Hermann Schmidt in Ries«. Bekanntmachung. In der Nacht vom 11. zum 12. dieses Monat» sind auf der Seerhausen-Riesaer Straße in der Nur Riesa 6 Stück Kirschbäume abgeschnitten worden. Für die Ermittelung deS Thäter» wird hiermit eine Belohnung von 10 Mk. zugefichert. Großenhain, am 21. September 1897. Die Königliche Amtshauptmannschast. e 3437. I. St.: Michel. Zr. Das unterzeichnete Königliche Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 144, die Firma Hübler <L Schönherr in Riesa betreffend, verlautbart, daß die Herrn Karl Robert Schönherr, Kaufmann in Riesa, ertheilte Procura zurückgenommen ist. Riesa, am 20. September 1897. Königliches Amtsgericht. Heldner. Brehm. Da Gcheühcker Kmsmck firmere MW gedenkt Sonata-, de« 3. Oktober dieses Jahre- ia Prausitz sein Aahre-seft zü feiern, wobei von Nachmittags 3 Uhr ab in der dasige« Kirche ein Feftgottesdierrft, für welchen die Predigt Herr DiaeauuS Burkhardt -« Niesa freundlichst übernommen hat, sowie von Nachmittags '/,S Uhr ab in dem Elasthose zu Prausttz die statutenmäßige Generalversammlung des Vereins mit nachstehender Tagesordnung: 1. Vortrag deS Jahresberichts. 2. Vorlegung und Richtigsprechung der Rechnungen auf die Jahre 1895 und 1896. 3. Wahl von Direktorialmitglredern an Stele der statutengemäß mit Jahresschluß 1897 ausscheidenden und wieder wählbaren Mitglieder, gehalten werden soll. Alle Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins werden hiermit zur Theilnahme an dem Feste, beziehentlich an der Generalversammlung ergebenst eingeladen. Großenhain, am 21. September 1897. Das Direktorium des Kreisvereins für innere Mission. I. B: v. Harlg. O. LcrtlicheS und Sächsisches. Riesa, 23. September 1897. — Eine Deputation der General-Direktion der K. S. Staats-Eisenbahnen besichtigte gestern die hiesigen fiskalischen Elkquai» und Hafenanlagen. — Durch die Vertraulichkeit, welche zwischen seiner Büffetieuse und der die Gäste bedienenden Kellnerin herrschte, ist ein hiesiger Restaurateur nicht unerheblich geschädigt wor den. Erstere war mit der Verabreichung der Getränke und Speisen, sowie mit der Vereinnahmung der betreffenden Be träge betraut worden, Letztere bezahlte zwar da» am Büffet Erhaltene, in den meisten Fällen jedoch nur mit einem ge ringeren Betrage. Der hierdurch erzielte Verdienst gelangte später unter Beiden zur Theilung. Der Krug geht aber so lange zu Wasser, bi» er zerbricht. Die Sache wurde entdeckt und die Folgen des groben Vertrauensbruche» werden nicht lange auf sich warten lasten. Wegen der Höhe der unter schlagenen Beträge dürfte die Sache vor dem K. Landgericht Dresden zur Aburtheilung kommen. — Mit der Bahnsteigsperre, die am 1. Dezember wieder cuf einer ganzen Reihe Stationen eingeführt wird, »erden wir hier, ia Riesa, erst Ende des Jahres 1898 „be glückt" werden. Das Dr. Journ. schreibt: Dre Absperrung der Bahnsteige, verbunden mit der Verlegung der Fahrkar- , tenprüsung an die Ein- und Ausgänge der Bahnhöfe, ist ' bekanntlich bisher nur auf den sächsischen Staatsbahnenlinien Leipzig-Hof, Leipzig-Chemnitz über Borna, Chemnitz Reichen bach, Reichenbach-Eger, Neumark-Greiz, Glauchau-Grra und Gera-Weischlitz durchgeführt. Da die Einrichtung sich gut bewährt hat, namentlich eine wirksamere Fahrkartencontrole und bessere Urberficht bei der Abfertigung ftarksrequentirter Züge erreicht worden ist, so ist die Absperrung der Bahn höfe und die Verlegung der Fahrkartenprü ung »om i.Dezrm- ber ab für folgende weitere Linien in Aussicht genommen: Dresden-Chemnitz, Dresden-Görlitz, Dresoen-Vodenbach brz. Letschen, Bischofswerda-Zittau, Löbau-Ebersbach, Löbau-Ober- oderwitz, Zittau-Nlknsch, Zittau-Retchenberg, Zittau-WarnS- dorf-Eibau, Bautzen-Wilthen, Schaneau-Niedernrukirch, Pirna- ArnSborf-Kamenz, Kreiberg-Bienenmühle, Annaberg-Flöha, Annaberg-Weipert, Flöha-Reitzenhain, Chemnitz-Aue, St. Egidien-Höhlteich und Zwickau-Oel-nitz. von den Dresdner Bahnhöfen wird der Altstädte» Hauptbahnhof, der Bahnhof Wettinerstraße und die Ankunftssette de» schlesischen Bahn hofe» «bgesperrt werden, später — von Mitte 189» an — wird die» auch mit dem in» Bau begriffenen interimistischen Bahnhofe Dresden-Neustadt der Fall sein. Der Leipziger Bahnhof erhält die Bahnsteigsperre nicht. Die beiden Leipzig-Dresdner Linien, die Linien Dresden-Elster- wrrda, Chemnitz - Riesa, Riesa - Elbsterwerda, Riesa-Rosse »-Freiberg, Prtrftewitz-Großenhain, Chemnitz- Roßwria, Glauchau-Wurzen, Leipzig-Laufigk-Geithain, Aue- Adorf, HerlaSgrün-Falkeastetn-Muldenberg und Zwickau- Schwarzenberg-vuchhol- sollen erst gegen Ende des Jahre« 1898 ia die Bahnsteigsperre riabezogen werden. Auf den hier nicht genannten Nebenbahnen Sachsens wird Voraussicht lich eine Aenderung des gegenwärtigen Zustande» nicht eintreten. — Dar Fahrrad wird seit einiger Zeit auch im öffent lichen Sicherheitsdienst in Sachsen verwendet. Nach einer Verordnung de» sächsischen Ministeriums des Innern ist «S namentlich der Landgendarmerie gestattet, sich bei ihren dienst lichen Verrichtungen auch des Fahrrades zu bedienen. In manchen sächsischen ländlichen Bezirken sieht man daher jetzt Gendarmen auf dem Rade. Für den Sicherheitsdienst auf dem Lande ist das nicht ohne Werth. Auch nach der Ver mehrung der sächsischen Landgendarmerie in den letzten Jahren haben manche der bezeichneten Beamten noch einen so großen Bezirk, daß es ihnen nur schwer möglich ist, die einzelnen Ortschaften täglich zu besuchen. Mit dem Fahrrade ist ba nne leichte Aufgabe, wenn Wege und Wetter nicht sehr un günstig sind. Schon jetzt steht fest, daß das Fahrrad sich i« sächsischen Sicherheitsdienst bewährt hat. L. Lichtensee. In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag stattete ein Dieb der Borrathskammer des Guts besitzers Moritz Stolle einen Besuch ab. Nachdem von dem Spitzbuben ein Fenster eingedrückt war, gelangte er zu den Vorräthen. Außer verschiedenen Kleinigkeiten hieß er noch einen Schinken und eine Speckseite milgehen. Hoffentlich kommt der Dieb — »an hat begründeten Vrrdachr — bald hinter Schloß und Riegel, damit andere Einwohner des Ort.» vor seinem ungebetenen Besuch gesichert bleiben. — In dem > Thurmknopfe, welcher bei der Reparatur de» Klrqchurm- ' daches heruntergenommen wurde, fanden sich viele Schrift stücke. Dieselben überliefern uns mancherlei wichtige Be gebenheiten unsere« Orte« bi» in» 17. Jahrhundert zurück. Die Schriften werden Ende der Woche, nachdem eine Er gänzung bi» zur Gegenwart beigrlegt worden ist, mit dem Thurmknopfe an ihren alten Ort zurückgebracht. Zwickau. In Gersdorf stürzte ein Strumpfwirker, jedenfalls in stark betrunkenem Zustande, von einem Stege herab in den Lungwitzbach, in dem man ihn todt auffand. Zwickau, 22. September. Gestern Abend 8 Uhr brachten dir hiesigen vereinigten Turner-, Sänger-, und Krieger-Vereine, eine Abordnung der Bergleute, sowie der Bergschüler in Uniform und die Primaner de« hiesigen Gym nasium« und Realgymnasium« de« König einen Fackelzug und eine Serenade dar. Als Seine Majestät vom Hotel „Zur Poft" nach de« prächtig geschmückten Rathhau« fuhr, brach die zahlreich Herbetgeströmte Bewohnerschaft in be geisterte Hochrufe au«. Als Seine Majestät da« Rathhau» betreten hatte, «arschirten die Fackelträger (etwa 900 Per sonen theil« mit Fackeln, theil« mit geschmackvollen Stock laternen) mit Standarten und zwei Musikcorps ans den ge räumigen Hauptmarkt, wo st« Aufstellung nahmen. Die drei größten Mätmergesangoereine trugen sodann ihte Gesänge vor. Stadtrath Lhümmler hielt von der Mitte de« Marktes au» eine Ansprache an Seine Majestät, die mit eint« von der Menge jubelnd aufge«om«enen Hoch endete. Vie BolkS- «enge in den Straße« zeigte eine «usitrhafte Ordnung, so daß die Polizei leichte Arbeit hatte. Kirchberg. Schwer verwandel an der rechten HaNd ' hat sich ein Junge hier dadurch, daß er ia eine bei» Ma növer aufgelesene Patronenhülse mehrere Zündblättchen legt und sie dann mittel« eine» Nagel» und Hammers zur Ex plosion brachte. Dem Knaben wurde dabei eia Theil de« Zeigefinger» abgerissen. Adorf, 21. September. Ein werthooller Fund, eine alterthümliche Eisenplatte, welche muthmaßlich in früheren Zeiten al» Grabdeckplatte gedient hatte, wurde in der Stadt kirche zu Adorf gefunden. Die gut erhaltene Inschrift der Platte (leider fehlt die Jahreszahl) lautet: „Krau Erdmuthe Sophie von Tettau geb. von Gößnitz aus dem Hause Jugels- bürg geb. zu Mechel-grün, 15. Juli — hat sich im Leben das G-abmal fertigen lasten, weil ihr Leben ein siete» Sterben war, sie wollte erben, ehe sie sterbe, damit sie nicht erbte, wenn sie stürbe." Krone und Wappen zieren da» schöne Kunstwerk. — Da« Adorfer ElectricitätSwerk kostet tnsge- sammt 161068 Mark. Die für 180s Lampen berechneten Dynamo-Maschinen sind bereit» jetzt überlastet, und e» wird sich voraussichtlich noch diesen Winter die Auswechselung der Maschinen gegen größere nothwendig machen. Leipzig-Plagwitz, 22. September. Ein wunder sames Vorko-nmniß spielte sich a« Sonnabend in Anwesen heit einer großen Menschenmasse an der Eck« der hiesigen Zimmer, unv Karl-Heine-Straße ab. Dort stehl ein alte« baufälliges Häuschen, welches von einem fasi ebenso alten absonderlichen Ehepaare, den Besitzern des Hause», allein be wohnt wirb. Schon zu verschiedenen Malen gab da» Paar den Nachbarn, sowie den Einwohnern von Plagwitz Stoff zur Unterhaltung, am «eisten jedoch am genannten Abende, al» der Besitzer mit eigener Hand alle Fenster seine» Hause» mit Ziegelsirinen vermauerte und die geschloffenen Fenster läden noch besonders mit Mörtel u. s. w. verstrich oder mit Pappe verklebte, so daß auch nicht ein Strahl de- Tages lichte» einzudringen vermochte. Nur nach dem Hofe zu be findet sich eine kleine Luke, durch welche «in winziger Schim mer dringt. Die Thüre de» Häuschen» ist jederzeit von innen fest »erbarrtkadirt, so daß kein fremder Fuß da» Hau» betreten kann. Wie merkwürdig da» alte Ehepaar i« Ver kehre ist, zeigt auch der hier viel erzählte Umstand, daß der Rath, welcher den Leuten die Herstellung de» Fußwege» sei nerzeit aufgegeben hatte, diese m»r dadurch erlange« konnte, daß er selbst die Ausführung de- Trottoir» ««ordnete und die Kosten hierfür hypothekarisch auf da« Grundstück ein tragen ließ. * Leipzig, 22. September. Um den GonntagSbe- suchern der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe- Ausstellung einmal Gelegenheit zn geben, die großartige Il lumination zu besichtigen, wird der ganze Ausstellungsplatz am nächsten Sonntage, den »6. d. M., zu« ersten und ein zigen Male, wie sonst nur an Elitetagen, durch 50000 farbige Lampen feenhaft erleuchtet fein. Vie WrSstellungSlettung hat dir« verfügt, well viele an Wochentagen nicht Zett haben, nach htt AUssteHmg za kommen, Bielen aber auch der Ein- trittShrei» an Elitetagen zu Höch ist. Deshalb bekägt auch der Eintrittspreis an diesem Jlluminationssonntage nur 50 Pfg. (Kinder 25 Pfg.) Leipzig. Rohheiten über Rohheiten, Gewattthättgkeitea über Gewaltthätigkeitrn — da» »ar, so schreib«, die „L. R.
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