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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189707232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-23
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1897
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Riesaer ß Tageblatt Freitag, S3. Juli 18»7, Mead» S» Jahr, Tn. O. 258S. i! j i - ? r S »«» Mesa« Lageblatt «scheint ftde» Lag Abend» mit Ausnahme der Son», und Festtage, vierteljährlich« vr«»g»prrN bei Abholung in d« Expedition« in Riesa «ad Strchl, ob« dnrch «u*«. Lrilg« frei in» Hm« 1 Mark 5V Pfg^ bei Abholung am Schalt« d« katserl. Postanfialten I Mark 28 Pfg., durch den vrieftrtig« fttt tu« Hem« 1 «art SV Wg, Auzrigeu Nmaih», fik di, Rum«,, toi Ausgabetage« bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — EeschLst»stül« Lastanienstraß» VS. — Mr di» Redaktion «rmtvortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Pferd ein wenig ausprobiren, trabte an, der Saul trat aber fehl und warf den Reiter aus dem Sattel, wobei W. den Armbruch erlitt. Srotzenhain, 22. Juli. Im jenseits der Röder nach" Großraschütz zu gelegenen Stadtparktheil wurde ein Unbe- S kannter gefunden, der sich die Pulsadern beider Hände mit « einem Rafirmesser ausgeschnitten hatte und halb verschmachtet l dalag. Der Unglückliche wurde mittels Siechkorbes nach dem k g Krankenhaus verbracht. s Radeberg. In Appersdorf starb eine Arbeitersfrau g ' an Blutvergiftung. In die Wunde eines Fingers gerieth ß beim Bläuen der Wäsche Farbstoff, wodurch sich die Wunde 8 derart verschlimmerte, daß der Arm in Mitleidenschaft ge- Z zogen ward. Die Leidende verschied schließlich infolge Blut- ; Vergiftung. ß Dresden. Ueber das Fernheiz- und Elektrizitätswerk, K welches der Staat für eine Anzahl im Mittelpunkte Dresdens gelegene Gebäude zu errichten beabsichtigt, sind im Publikum k mehrfach irrige Ansichten verbreitet, die ihren Weg auch in die Spalten öffentlicher Blätter gefunden haben. Danach 8 soll, so schreibt das „Dresdner Journal", einerseits die p Rußbelästigung vermehrt, andererseits für die naheliegenden öffentlichen Gebäude Feuersgefahr herbeigeführt werden. s Nun leuchtet aber doch ein, daß die zur Verfügung stehenden Rauchbeseitigungsmittcl bei der einen Esse des Fernheizwerkes viel wirksamer angewendet werden können, als dies jetzt bei der vorhandenen größeren Anzahl verschiedener Essen möglich ist, welche künftig außer Gebrauch treten wersen. Noch weniger ist es zu verstehen, wenn von einer Vermehrung der Fcuersgefahr gesprochen wird. Gerade das Gegentheil ist der Fall. Für die an der Fernheizung betheilij,ten Gebäude, aus denen künftig die jetzt vorhandenen ungefähr achtzig r erschiedenen Feuerungs-Anlagen entfernt werden, muß die FmerSgefahr sich ganz bedeutend mindern — und das ist ja gerade mit der Hauptzweck der ganzen Anlage. Durch das Gebäude der neuen Anlage selbst kann aber eine Feuersgefahr für die Nachbarschaft schon deshalb nicht erstehen, weil es ausschließlich a»s feuersicherem Materiale errichtet werden wird. Ferner soll der dafür bestimmte Platz unglücklich gewählt sein, weil die Bebauung desselben einen Theil des Ausblickes auf die Elbe vom Theaterplatze au» wegnehmen werde. Dabei wird ganz vergessen, daß der fragliche Platz längst zur Bebauung bestimmt ist; in den letzten Jahrzehnten war er zur Be- bauung mit einem Künstlerhause ausersehen. Gegen diesen Plan ist der Verlust de» Au«blickeS nach der Elbe nicht in'» Feld geführt worden. Weiter wird die Verlegung der An lage in das kleine Ostragehege als wünschenswerth bezeichnet. In diesem Falle würde aber ein viel längerer Hauptkanal mit großen Mehrkosten erforderlich, auch der Betrieb ver- theuert und erschwert werden. Derartige Werke müssen naturgemäß möglichst in der Nähe derjenigen Gebäude, zu denen sie gehören, liegen, und e» ist unwirthschaftlich, sie Wetter als unbedingt erforderlich abzurücken. Was endlich die mehr ¬ fach aufgetauchten Zweifel an der ästhetischen Gesamuttwirkung s des geplanten Baue» im Verhältnis zu seiner Umgebung an- langt, so wird dem unbefangenen Betrachter die auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und. Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig befindliche Anficht de- fraglichen ThetleS de» Elb- «fers nach Erbauung de» Heizwerkes zeigen, daß das geplante Gebäude mit der Umgebung in Einklang zu bringen und da bei doch zweckentsprechend zu gestalten recht wohl möglich ist. Pflaumenverpachtung. Die diesjährige Pflanmeuuntznug an den hiesigen CommunicationSwegen soll Sormabend, als de« 24 Juli d. I., Rach«. 7 Uhr im Lehmanu'sche« Gasthofe Hierselbst meistbietend verpachtet werden. Bedingungen vor der Auktion. Poppitz, am 21. Juli 1897. Krerrzel, G.-B. Zwickau, 22. Juli. Im Nachbarort Oberlungwitz haben die Mitglieder de» Fabrikantenverein» ihre Arbeiter durch Anschlag in den Fabriken aufgefordert, gegen die Lohn drückerei anderer Fabrikanten Front zu machen und deren Arbeiter zur Forderung des tarifmäßigen höheren Lohne» zu veranlassen. — Der am 7. April d. I. in Mülsen St. Jacob verstorbene Rentier Eduard Fritzsche hat den beiden Nachbar gemeinden Mülsen St. Jacob und St. NiclaS je 5000 Mk. zu einer Fritzsche-Stiftung für Armenzwecke letztwillig ver macht. Mylau, 22. Juli. In der Reichenbacher Straße brannten gestern früh zwei Häuser nieder ; die Feuerwehr mußte ihre Thätigkeit auf die Rettung der unmittelbar an grenzenden, sehr gefährdeten Schule und der gegenüber liegen den Kirche beschränken. Die Bewohner der beiden abgebrannten Häuser konnten bei dem schnellen Umsichgreifen des Feuer fast nichts von ihrer Habe retten, haben aber versichert. Werdau, 22. Juli. Am Montag kam eine hiestge Händlersfrau mit einer Spiritusflasche der hellbrennenden Flamme zu nahe, so daß die Flasche explodirte und sich die Flüssigkeit über die Frau ergoß. Mit hellbrennenden Klei- dern rannte die Arrmste auf die Straße, um die Flamme zu ersticken, doch trug sie schwere Brandwunden am ganzen Körper davon. Die im Zimmer in der Nähe fitzenden zwei Kircher (10 und 1 Jahr alt), erlitten ebenfalls schwere Brand wunden. 8 ausigk, 20. Juli. Am Montag erschoß sich der zum Besuche seiner Braut hier anwesende Schneidergeselle Zink au» Leipzig in der Wohnung von deren Matter. Die Braut hatte von der Verbindung, der schon ein Kind entsprossen war, nichts mehr wissen wollen. Zink harre des O-fteren schon versucht, seine Verlobte zu einem Spaziergang zu be wegen, um allem Anscheine nach erst sie und oann sich selbst zu lösten, denn der Revolver enthielt noch 5 Schüsse. In zwei zurückgelassenen Briefen an die Polizeibehörde und an seine als Wittwe lebende Mutter gab der Selbstmörder Aufklärung über die Motive zur That. Schwerverletzt war Zink ins städtische Krankenhaus gebracht worden, woselbst er gestern Mittag seinen Wunden erlegen ist. Mittweida. In Köhler's Ziegelei zu Lauenhain waren Arbeiter mit Ausschachten beschäftigt, al» plötzlich eine Lehmwand hereinbrach und den Arbeiter Friedemann ver schüttete, sodaß dieser von der Erdmasse erdrückt wurde. Geithain. In Geithain wie in Lunzenau wurden fast gleichzeitig die Brauereien zwangsweise versteigert. In Geithain fand sich überhaupt kein Käufer. Die Lunzenauer Brauerei mußte um die Hälfte der Brandkaffe von der Stadt übernommen werden. Frauenstein, 20. Juli. Unter dem dringen den Ver dachte der Brandstiftung wurde gestern hier der Fleischer meister Oswald Wolf verhaftet. Man vermuthet, daß der selbe da» vorjährige große Schadenfeuer, dem 13 Wohnhäuser zum Opfer fielen, angelegt hat. Gegenstände, al» Kleider, Wäsche rc, welche er damals als verbrannt angegeben hatte, siud jetzt wieder zu Tage gakommen. Wolf war der einzige Versicherte und soll sich seiner Zeit in finanziellen Schwierig keiten befunden haben. Nun wird hoffentlich bald Licht in diese« Dunkel kommen und die Unschuld de« bi» jetzt immer verdächtigten S. klargestellt werden. Freiberg, 22. Juli. Dem hiefizen JSgerbata war die Mitwirkung bei dem diesjährigen Preisreiten Bekanntmachung. Die am 15. laufenden Monats fällig werdenden Gemembeimlog«« auf den 2. Ter min laufenden Jahres find baldigst, längstens aber bis zum 2. August diese- JahreS an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Riesa, am 12. Juli 1897. Der Rath der Stadt Schwarzenberg Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. Juli 1897. — Die am Mittwoch Abend stattgefundene Plenarver sammlung des HauSbefitzerverein» wählte zunächst ihren Vor sitzenden, Herrn R. H. Nitzsche, al» Delegirten zu der in Meißen am 21. und 22. August d. I. stattfindenden Haupt versammlung des Landesvereins der Hausbesitzer im König reich Sachsen und genehmigte dann weiter den Vorstands beschluß, jedem am Sonntag, den 22. August in Meißen zu der Versammlung anwesenden BereinSmttgliede 2 Mark aus der Vereinskasse zu zahlen. Weiter beschloß man, wegen Errichtung einer B-dürsnißanftalt auf hiesigem Gottesacker an die zuständige Stelle ein Gesuch einzureichen. — Heute, Freitag, begannen die Hundstage, sie dauern bis zum 23. August. Gewöhnlich find die Hundstage die heißeste Zeit, von der schon HippokrateS sagt, daß sie besonders viel Gallen- und Leberkrankheiten erzeuge, und in der That wird auch den Menschen mit geschwollenen Lebern die Hitze am unerträglichsten, und der alte Martial meint, in den HundStagen ist's schon genug, wenn man gesund bleibt, da kann man nicht mehr in dunstigen Schulstuben Achtsamkeit haben. Den auffallenden Namen haben die Hundstage von dem Hundsstern, das ist der am südlichen Himmel am hellsten strahlende Sirius, der mit dem 23. Juli, wenn er, gleich wie die Sonne, in das Zeichen des Löwen tritt, auch in Südeuropa erscheint, darum nannten ihn die Griechen den Wärmebringer, der dann zur Tageswärme noch die der Nacht geselle, daß sie sich im Allgemeinen immer mehr steigere. Auch eine Bauernregel sagt: „Wenn die Sonne in den Löwen gehet, die große Hitze im Jahre ansähet." Im Mittelalter ruhte sogar in manchen Gegenden gleich dem Schulunterricht auch der Gottesdienst in dieser heißen Zeit. — Eine gemeine Rüpelei wurde wieder einmal in der Nacht vom Dienstag zu Mittwoch ausgeführt, indem an der äußern Bahnhofstraße, in der Nähe des Hübelschen Grund- stücke», ein Wegweiser, sowie weiterhin eine Plakatsäule und an der Strehlaer Straße starke Barrieren umgebrochen, bez. zertrümmert wurden. Nach umfassenden Bemühungen und Recherchen ist e» jetzt unseren städtischen Polizeiorganen ge lungen, die Uebelthäter auszumitteln. E- find drei Schiffer, die ihren Uebermuth auf so rohe Weise bethätigten; eine wohlverdiente empfindliche Strafe wird ihnen sehr dienlich sein. — Die StaatS-Verttäge wegen Errichtung einer Thü- ringisch-Anhaltischen Staats-Lotterie sind nunmehr mit den bethetligten thüringischen Staaten, nämlich Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg- Rudolstadt, Gchwarzburg-Sonder-Hausen und dem Herzog- thum Anhalt ratificirt worden. Die Lotterie erhält ihre Direktion zu Gotha und tritt mit de« 1. Januar 1898 in Wirksamkeit. Mtt dem 22. November 1897 erlischt da» bis her der Königlich sächsischen Lande» Lotterie in den genannten Staaten ertheilte Privilegium. Großenhain. Der in weiten Kreisen bekannte Vor steher de» K. S. Militärvereinsbezirks Großenhain, Herr Rentner C. F. Wilke, hat den Arm gebrochen. Herr W., al» Oberst der prtv. Schetbenschützen-Gesellschaft auf sein Ansuchen durch die 2. Schwadron hiesigen Husarenregi- ment» beritten gemacht, wollte, ehe er mit dem Exerziren seiner Mannschaft begann, erst da» ihm noch unbekannte Bekanntmachung. Auf dem Artillerie-Schießplatze bei Zeithain werden am ««d S1 J«tt, S., 4., v, LV., LI., LS , 1», 14., 1«., 17., 18. und LS. August, Vormittags von 7 bis Abends 7 Ahr, und am S., S «ud 7. August, Vormittags von 7 bis Abends « Uhr auf dem Gelände nördlich des Wülknitzer Weges Scharfschießen durch Infanterie und chkavallerie abgehalten und wird der Schießplatz nördlich des Wülknitzer Wegs an jedem dies« Schießtage etwa 2 Stunden vor Beginn des Schießens gesperrt. D« Wülknitzer Weg bleibt für den Verkehr frei. Unter Hinweis auf die in No. 105 de» Riesaer Amtsblattes erlassene Bekanntmachung vom 4. Mai 1897 wird Solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht und werden die Ortsbehörden d« umliegenden Gemeinden veranlaßt, die Einwohnerschaft auf dem vorgeschriebenrn Wege auf gegenwärtige Bekanntmachung ausdrücklich hinzuweisen. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain. am 20. Juli 1897. v. Wilucki. «Nb Anzrtgrr (SlbeblM Ml) Aqeigch. Tav«u»«dr»Is A üL k sV dltwsPwchM» »L«KWflau«, «,»,». AH. HAGH'NvL'hHH'H Rr. 20. ter König!. AmtShauptmannschast Großenhain, de» König!. Amtsgerichts und de» Stadtraths z« Rieia
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