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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189412017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-01
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1894
- Autor
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Riesaer K Tageblatt ««d Anzeiger WetlRt mV Lqel-ch. ßH PGP -A L I* FEspnchstele r,»«t * nu R».» der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. Sonnabend, 1. Dezember 1884, Abends 47. Jahr, Sch. neu als im Prsch. Sch. Derz. - - DaS Stieme» Tageblatt ericheiu« jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtag». Vierteljährlicher vqaOSprei» Lei Lbhplung in den Expedition« st» Mesa und Strehla, d« MMWOHMUh !«»<» am Schalter der rasiert. Pojlanstalten 1 Matt 25 Ps., durch dir Träger frei in» Hau« I Matt 50 Pf., durch dm vrtestrSg« frei in» Han» 1 Mark SS Pf. U»t»l,« Unnah» Pa dl» NttMIMl de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer 4 Winterlich st» Riesa. — SeschSftSstelle: Kaftantenstrah« vv. — Für di« Redactimi »»stoorüich: Har» Gchmiht st» »al«. Zuwiderhandlungen werden sowohl an demjenigen, welcher Plakate ohne Genehmigung anklebt, als an dessen Auftraggeber mit Geldstrafe bis zu 30 M. eventuell entsprechender Haft bestraft. Riesa, den 1. December 1894. Der Stadtrath. Klötzer für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis " " H T A H- Itz Vormittags 0 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Bekanntmachung. Die Bekanntmachung des unterzeichneten Stadtraths vom 3. August 1894, das Plakat wesen in hiesiger Stadt betr., wird hiermjt wieder aufgehoben. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß das Ankleben von Plakaten an Häuser, Mauern, Säulen, Planken rc. nur mit Genehmigung des Eigenthümers des Hauses rc. gestattet ist. Kirchenvorftandswahl in Riesa. Mit Ende dieses Jahres scheiden aus dem Kirchenvorstand die Herren Stadtrath Wrnnd» man», Mühlenbesitzer Röhrbor«, Kaufmann Heyn ssn., Rentner G. Müller, Rechtsanwalt Ov. ^ur. Mende aus. Ausgeschieden und fortgezvgen ist bereits Herr Gutsbesitzer Kretzfchmnr. Es hat nun die gesetzliche Ergänzungswahl stattzufinden und dazu ist zunächst die Liste der Stimmberechtigten aufzus ellen. Stimmberechtigt sind nach dem Gesetz vom 30. März 1868 alle selbstständigen Hausväter von Riesa, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben, verheirathet oder unverheirathet mik Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes Gottes oder un ehrbaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergerniß gegeben haben oder von der Stimmberech.igung bei Wahlen der politischen Gemeinde ausge schlossen sind. Ls werden nun die Stimmberechtigten aufgefordert, sich von Montag, IS. November bis Montag, 28. November, Abend 8 Uhr mündlich oder schriftlich zur Einzeichnung in die Wählerliste zu melden. Diese Einzeichuung erfolgt bei den Herren Mühlenbesitzer Nöhrborn, Stadlrath Gruvdmann, Rechtsanwalt Or. zur. Mende, Kaufmann Heyn und auf dem Pfarramt. Nur Diejenigen, welchx ihre Anmeldung in dieser bestimmten Zett bewirkt haben, find berechtigt zur Theilnahme an der Wahl. Die auSscheideudeu Kirchenvorsteher find bis auf den verzogenen Gutsbesitzer Kretzschmar wieder wählbar. Die Wahl erfolgt Sonntag, den 1. Advent, am s. Dezember. Die Wahlberechtigten haben sich an diesem Tage nach dem Bormittagsgottes dienst bis Mittag '/,1 Uhr in der Sakristei zur Wahl einzufinden. Auf Folgendes ist noch besonders aufmerksam zu machen: 1. Die zu wählenden Kirchenvorsteher müssen das 8V. Lebensjahr erfüllt haben. Die Wähler haben ihr Augenmerk auf Männer von gutem Ruf, bewährtem, christlichen Sinn, kirch licher Einsicht und Erfahrung zu richten. 2. Auf den Stimmzetteln haben die Wähler 8 Herren aus Riesa zu bezeichnen; die Namen sind deutlich zu schreiben und zur Vermeidung von Verwechselungen mit Angabe des Standes, des Vornamen? zu versehen. 3. Jeder Wähler bat seinen Stimmzettel persönlich an der Urne abzugeben. Riesa, am 24. November 1894. Der Kirchenvorstand. Führer, k». Bekanntmachung. Mit Schluß dieses Jahres scheiden die Heeren Starke, Hammitzfch, Richter, Dr. Mende, Thost und Schneider aus dem Stadtverordneten-Collegium aus. Es sind daher 4 ansässige und 2 unansassigc Bürger in das Stadtverordneten-Kollegium zu wählen. Die ausscheidenden Herren sind wieder wählbar. Herr Schneider wird aber diesmal ansässiger Bürger in Frage zu kommen haben. Die Wahl findet Dienstag, den 11. Dezember 1894 in der Zeit von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags S Uhr hiesigen Rathhaussaale statt. Riesa, am 27. November 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath. Bekanntmachung In Rücksicht auf das bevorstehende Weihnachtsfest werden hiermit gemäß 8 105 d der Novelle zur Gewerbeordnung vom 1. Juni 1891 die Stunden, während welcher im HandelSge- werbe Geholfen, Lehrlinge und Arbeiter beschäftigt werden dürfen, für d.e letzten 4 Sonntage vor genanntem Feste, 2., 9., 16. und 23. Dezember, auf zehn — von 11 Uhr Vormittags bis 9 Uhr Nachmittags — vermehrt. Zu einer anderen Zeit, als der angegebenen, ist die Be schäftigung der Gehülscn rc. nicht statthaft. Ferner ist eine Beschäftigung während der Zeit des RachmittagSgottesdienstes, soweit solcher stattfindet, nicht erlaubt. Während der Zeit, in welcher (^hülfen rc. im Handelsgewerbe beschäftigt werden dürfen, darf auch der Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsläden stattfinden. Riesa, den 30. November 1894. Der Stadtrath. Klötzer. Deutschland und Frankreich. Gegen das Treiben mehrerer Pariser Blätter hat der deutsche Botschafter an die französische Regierung ernste Bor stellungen gerichtet. Graf Münster hat den Minister des Auswärtigen, Hanotaox, aufgesucht und bei ihm Beschwerde darüber geführt, daß in Artikeln des „Figaro" und des „Matin" Mitglieder der deutschen Botschaft in Paris mit der angeblich in Frankreich ausgesührten Spionage in unmittelbaren Zusammen hang gebracht worden sind. Der französische Minister hat dem Grafen Münster über diese Vorgänge sein Bedauern ausgesprochen und zu gleicher Zeit eine offiziöse Note an die Pariser Blätter gesandt, in der erklärt wird, die französische Regierung beabsichtige in keiner Weise dem Ratbe des „Figaro" und des „Malin" zu folgen und wegen Abschaffung der Mili tärattaches bei den fremden Botschaften die Initiative zu ergreifen. Dies ist mit kurzen Worten gesagt der Vorfall, welcher noch viel von sich reden machen wird, weil es seit einer Reihe von Jahren das erste Mal ist, daß der Vertreter Deutschlands direkt Beschwerden über Verleumdungen der französischen Presse führt, wie sie ja leider von der letzteren so ost verbreitet werden. Wenn auch in der letzten Zeit eine Art Ruhepause in den Verhetzungen gegen Deutschland ein getreten war, so zeigt das jüngste Borkvmmniß doch, daß bei den Franzosen der Haß gegen Deutschland nur schlummert, um bei der ersten besten Gelegenheit wieder hervorzubrechen. Namentlich der Wahn von der angeblichen Spionage der Deutschen bildet ein unerschöpfliches Thema für die Pariser Presse ; bald sind es die kleineren Blätter, die es bearbeiten, bald beschäftigen sich auch angesehene Organe damit. Da letztere ist dieses Mal der Fall, zwei größere Zeitungen, der „Figaro" und der „Matin", brachten dieser Tage Lärmartikel, die da» größte Aufsehen erregten. Bon welcher Seite der Anlaß zu den darin enthaltenen Beschuldigungen deutscher Botschaftsmitglieder au-ging, ist zur Zeit noch nicht klar gestellt. Bon einigen Seiten wird behauptet, daß eS der Aerger über die in Italien geschehene Berurthetlung des französischen Hauptmanns Romani wegen erwiesener Spionage sei, der sich in derartiger Weise Luft mache, von anderer Seite meint man, es wären noch ganz andere auf das Gebiet der hohen Politik hinüberspielende Dinge, die den Anlaß zu den thörichten Hetzartikeln gegeben haben. Be merkenswerth erscheint es auch, daß die Beschuldiguugen gegen Deutschland zu einer Zeit in die Oeffentlichkeit geschickt wurden, wo die Eröffnung des Hochverrathsprozesses gegen den vielgenannten Hauptmann Dreystls in Paris bevorstcht, der bekanntlich beschuldigt sein soll, wichtige militärische Akten stücke an das Ausland verkauft zu haben, und auffallend ist es, daß in den Artikeln des „Figaro" und des „Matin" auch auf beide Fälle hingewiesen ist. So knüpft die Auslassung des „Matin" an den Prozeß „Romani" an, spricht dann von fremder Spionage, insbesondere von Militärattaches, erwähnt den verstorbenen preußischen Oberstlieutcnant v. Villaume, geht auf das Verbrechen des französischen Hauptmanns Drcyfus über und wendet sich dann gegen die Militärattaches von Deutschland und Italien. Ihnen wird der Vorwurf gemacht, sie arbeiteten zusammen und bedienten sich unter Umständen der Vertreter anderer Mächte, die in Paris weniger scharf beobachtet werden, um Nachforschungen anzustellen. Wahr scheinlich sei man auch in dieser Weise an den Hauptmann Dreyfus herangetreten. Dann kommt in dem Artikel des „Malin" die eigene Behauptung, den französischen Militär attaches sei es ausdrücklich verboten, Spionage zu treiben und schließlich heißt es weiter: „In Paris ist der Hauptmittelpunkt des Spionirwesens die deutsche Botschaft selbst die unter dem Schutze der diplomatischen Immunität geborgen ist. Es muß doch schließlich ein französisches Blatt den Muth haben, diesen Zustand, den man in keinem anderen Lande dulden würde, den wir bisher ertragen haben, der uns aber mitten im Frieden zu sehr geschädigt hat, als daß wir ihn noch länger ertragen könnten, öffentlich auszudecken. Der deutsche Militärattachö hat die Ausgabe, zum Berrath anzureizen. Er beschäftigt sich nur damit, denn man fordert eS von ihm, und sein Fortkqmmen hängt von seinem Eifer und seiner Geschicklichkeit ab. Man erhielt dafür den ersten unwiderleglichen Beweis vor etwa fünfzehn Jahren, als man durch Bestechung eines Dieners in den Beütz des Notizbuches des Majors von Bülow gelangte. Dieser Offizier wird da» wahr scheinlich jetzt zune ersten Male erfahren, denn daS Notizbuch wurde sorgsälttg wieder an seinen Platz gelegt, nachdem man eS eingesehen und abgeschrieben hatte. Außer dem Militärattache sendet der Nach richtendienst des Großen Generalstabes nach Frankreich zahlreiche Agenten, die uns regelmäßig injpiziren und ihre Berichte durch die Hände des genannten Offiziers gehen lassen. Ihre Aufgabe ist im Allgemeinen folgende: Sie haben 1) den wirklichen Grad der Aus bildung, den Werth und die Haltung eineS Truppenkörpers in der Weise abzuschätzen, daß der Große Generalstab durch Zusammstellung der Berichte sich ein genaues Urtheil zu bilden vermag: 2) ist es ihre Sache, in der Nähe wichtiger Mittelpunkte, in den Verwaltungen oder Werkstätten, die mehr oder weniger eng mit dem Heere Zu sammenhängen, sichere Beziehungen anzuknüpfen, durch die man sofort die geringsten Vorfälle erfahren kann, die als werthvolle Anzeichen sür eine Beschleunigung oder Verzögermua der Produktion in den Waffcnsabriken. bei Pserdeankäufen, bei der Abrichtung von Brief tauben, beini Ban von Befestigungen oder bei Benachrichtigung v.n Ei'enbahngesellschasten oder anderen Dingen gelten können' Dj? in solcher Weise gesammelten Berichte werden im Felleisen des deut'chen Botschafters nach Berlin befördert, nachdem der Militärattache zur eigenen Aufklärung oder zu ihrer Prüfung von ihnen Kenntniß ge nommen hat. Was die Agenten anbclangt, so sind das fast stets Fachleute, meist zur Disposition gestellte Offiziere. Sic bedienen sich fast ausschließlich der in Frankreich lebenden Deutschen. Sie bringen solche Leute an Orten, wo man sie braucht, unter oder lassen sic dort unterbrlngen, rüsten sie mit genauen Weisungen aus und holen ihre gcsammelien Notizen ab oder lassen sie abholen, um keinen Verdacht zu erregen. Zahlreiche Thatsachen haben dem Nachrichtendienst des Kriegsministers und der geheimen Polizei die Möglichkeit gegeben, diese Organisation der Spionage, die uns Ivie ein Netz umstrickt, tn unleugbarer Weise nachzuweisen. Bald ist das Notizbuch, daS bei einem Luxenburger, einem Polier bei dem Neubaue des FortS Lerou- ville, gesunden wurde und das die Weisungen des Kommandanten im Falle der Kriegserklärung, sowie den Namen eine« WirtheS ent hielt, der diese Notizen an die Grenze befördern sollte. Bald ist es eine Denunziation, wie die, welche ein gewisser Trautner, ein ehr maliger bayerischer Offizier, ein doppelter Spion, gegen einen anderen, wegen schlechter Führung entlassenen und in Lille hausenden deutschen Offizier Achtete. Man sand bei diesem Letzteren eine Liste von lk> AMirten, die in MezisreS, Hirson, Anor u. s. w. bis nach Eorbeil wohnten. Oder endlich ist «S ein Individuum, daS der Spezial k mmlsjar in Pagny unter dem Vorwande der Zolltibertrrtung durch.
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