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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189412087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-08
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1894
- Autor
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und Anzeiger Mtblatt u«d Aozrign). Tklkgramm-Ldrefl« „Latzehlatt", Ntef». Amtsötatt 8*»sp«chsttll« «r. » der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 285. Sonnabend, 8. Dezember 1894, Abends. 47. Jahrg DaS Riesaer Tageblatt «rschriat jeden Tag Abends mir Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla» d« AuSgahHMM sowie am Schalter der lasiert. Pojtanstallen 1 Mart 2S Ps., durch die Träger frei In« Hau« I Mark SO Ps., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark Ri Pf. Luzeig« Unnah», pn htr M»»» de« Ausgabetage« b!« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kattaateuitraß« SV. — Für die Redactio» nerautworUich: Har». Gch«t»t A Rial» Anzeige« für daS „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis Vormittags 0 Nhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Brehm. Nach 8 1 der Ausführungsverordnung zu dem Gesetze, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betreffend, vom 18 August 1868, ist im Monat Januar jeden Jahres eine ge naue Aufzeichnung sämmtlicher steuerpflichtiger Hunde vorzunehmen und ist hierbei der 10. Januar als Normaltag festgesetzt worden. Sämmtliche Gemeindevorstände erhalten daher hiermit Anweisung, der gedachten Aufzeich nung sich zu unterziehen und sodann in der Zeit vom 11. bis spätestens 27. desselben Monats unter Ueberreichung der aufgenoinmenen Verzeichnisse und Erlegung der gesetzlichen Gebühren die Hundesteuermarken für das nächste Jahr an Canzleistelle allhier in Empfang zu nehmen. Großenhain, am 6. Dezember 1894. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. Wilucki. 3439 L. V. WilUtN. Mke. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Fvl. 216 des Handelsregisters für seinen Bezirk, die Firma F. W. Thomas L Sohn in Riesa betreffend, verlautbart, daß Herr Kaufmann Friedrich Wilhelm DhomaS in Riesa .ausgeschieden und Herr Kaufmann Curt Edmund Hartmann in Riesa als Mitinhaber eingetreten ist. Riesa, den 5. Dezember 1894. Königl. Amtsgericht. Hriduer. Bekanntmachung. Mit Schluß dieses Jahres scheiden die Herren Starke, Hammitzsch, Richter, vr. Mende, Thost und Schneider aus dem Stadtverordueten-Colleginm aus. Es sind daher 4 ansässige und 2 unansässige Bürger in das Stadtverordneten-Kollegium neu zu wählen. Die ausscheidenden Herren sind wieder wählbar. Herr Schneider wird aber diesmal als ansässiger Bürger in Frage zu kommen haben. Die Wahl findet Dienstag, den 11. Dezember 1894 in der Zeit von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 2 Uhr im hiesigen Rathhaussaale statt. Riesa, am 27. November 1894. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stadtrath Prsch. Bekanntmachung, Steinfuhren betreffend. Tie Anfuhre von 400 Kubikmeter Ganziger Steinen (Ablagerungsplatz: städtischer Bauhof,- soll an den Minbestfordernden vergeben werden. * Die Bedingungen wird der Unterzeichnete auf Verlangen bekannt geben. Offerten sind dis zum Mittwoch, den 12. Dezember dies. Js. Mittags 12 Uhr, versiegelt, mit der Aufschrift „Steinfuhren" an den Unterzeichneten abzugeben. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. , Riesa, am 5. Dezember 1894. Der Vorfitzende des städtischen Banausschuffes. F. Ä. Grundmanu, Stadtrath Bekanntmachung. Tie Walzen-, Wasser-, Sprengwagen-, Knack- und Kiesfuhren für die städtischen Straße» im Jahre 1895 sollen vergeben werden. Die Bedingungen sind beim Unterzeichneten zu erfragen. Angebote sind bis Mittwoch, de« 12. Dezember dieses Jahres Mittags 12 Uhr, versiegelt, init der Aufschrift „Städtische Fuhren" an den Unterzeichneten abzugeben. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Riesa, am 5. Dezember 1894. Der Vorsitzende des städtischen Banausschuffes. F. A. Grundmaun, Stadtrath. * Die Herren Gemeinde-Vorstände werden aufgefordert, die Jmpflisten einzusenden. Bezirksarzt Or. Gruner. Tapesgeschichtc. Die Sozialdemokraten scheinen durch Lärmeszenen im Reichstage die Leidenschaft ihrer Genossen neu anfachen und damit einen frischen Kitt für den Zusammenhalt ihrer Partei gewinnen zu wollen. Anders wenigstens ist ihr herausfor derndes Gebühren in der vorgestrigen ersten Sitzung im neuen Reichstagshause nicht zu erklären. Bisher hielten sich die sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten stets fern, -wenn ein Kaiserhoch zu gewärtigen war. Man wird sich er innern, daß am Schlüsse einer Tagung alle Sozialdemokraten, während der Präsident die hergebrachte Uebersicht über die erledigten Arbeiten vorlas, förmlich auf dem Sprunge stan den und bei den ersten einleitenden Worten des üblichen Kaiserhochs im Sturmschritt den Saal verließen, um sich an dieser Kundgebung nicht bethe-ligen zu müssen. Vorgestern dagegen war der Abgeordnete Liebknecht mit vier Genossen, die sich dicht neben ihn setzten, obwohl ihre Plätze theilweise weit entfernt von einander liegen, schon vor Beginn der Sitzung anwesend, trotzdem der Präsident ihnen, um jeden Skandal zu vermeiden, noch ausdrücklich hatte mittheilen lassen, daß er ein Hoch auf den Kaiser auszubringen beab sichtige. Ihr Sitzenbleiben während des Hochs auf den Kaiser trug also das Gepräge einer vorbereiteten und be wußten Kundgebung und gewinnt dadurch eine erhöhte Be deutung, die auch noch durch das Auftreten Singers ins hellste Licht gerückt wurde. Es ist, meint der „Dresdner Anzeiger", ein recht gefährlicher Versuch, den die sozialdemo kratische Reichstagsfraktion damit anstellt, und man kann im Voraus sagen, daß ihr davon kein Heil erwachsen wird. Das deutsche Volk ist monarchisch gesinnt und wird selbst bis in die Reihen der Sozialdemokraten hinein beabsichtigte Belei digungen des Reichsoberhauptes mißbilligen. — Die sozialde mokratische ReichstagSsraktion hat sich am Dienstag Nach mittag und Mittwoch Vormittag in zwei mehrstündigen Sitzungen mit dem Streit Bebel contra Vollmar-Grillen- bcrger beschäftigt. Das Ergebniß war, daß die Streitaxt dorläufig und bis auf weiteres begraben und äußerlich der Streit beigelegt wird. Soweit man bisher in Erfahrung bringen konnte — die Fraktionsmitglieder bewahren in dieser Sache die größte Verschwiegenheit — sah sich Bebel in der Fraktion ziemlich vereinsamt und nur Liebknecht und Singer von den bekannteren „Genossen" traten offen auf seine Seile. Bollmar, der sich als den Sieger betrachten durfte, zeigte ein bei ihm sonst nicht hervortretendes Entgegenkommen und den Lvunsch, einen offenen Bruch zu vermeiden. Dagegen soll Grillenberger diesmal von einer fast Vollmarschen Schroff heit gewesen sein und hätte am liebsten de» förmlichen Aus schluß Bebels aus der Fraktion gesehen. Deutsches Reich. Der Anspruch der Sozialdemo, kraten im Reichstage, auch au? ihren Reihen einen Schrift führer zu wählen, hat in der Sitzung am Donnerstag dazu geführt, daß die Wahl durch Zettel erfolgen mußte, während sie sonst immer durch Zuruf erfolgte. Es sind die bisherigen acht Schriftführer, die Abgg. Braun, Cegielski, Dr. Hermes, v. Holleuffer, Krebs, Dr. Kropatscheck, Merbach und Dr. Picschcl wiedergewählt worden. Der Seniorenkonvent ver weigerte es der sozialdemokratischen Fraktion, ihr einen Schriftführer zu bewilligen, da die Fraktion die Betheiligung ihres Schriftführers an den damit verbundenen repräsenta- tiven Pflichten verweigerte. Die Anordnung im neu>n Sitzungssaals des Reichstags hat sich derjenigen im alten Hause angeschlossen. Es sind sieben Keile gebildet worden. Den äußersten Keil auf der Rechten haben die Konservativen eingenommen uns sie sind auf den zweiten Keil übergegangen. In demselben sitzen auch die Mitglieder der Reichspartei. Am Schlüsse des zweiten und dritten Keils hat die deutsch-soziale Reformpartei Platz genommen. Den dritten und vierten Keil haben das Zen trum und die Polen beansp ucht. Das Zentrum ist gegen früher weiter nach links gerückt. Im fünften Keil haben die Nationalliberalen ihre Plätze, im sechsten die Mitglieder bei- der freisinnigen Fraktionen, hinter ihnen die Elsaß-Lothringer. Der siebente Keil wird von den Sozialdemokraten ausgefüllt. Anläßlich der vorgestrigen Vorgänge im Reichstage fordert die „Kölnische Zeitung", daß der bereits im Jahre 187S dem Reichstage vorgelegene Entwurf, betreffend die Disziplinargewalt über die Abgeordneten, wieder eingebracht werde. Als 1879 diese Vorlage abgelehnt wurde, habe man an ein derartiges Sinken des sozialen Niveaus der Volks vertreter nicht geglaubt, wie es heute noch unleugbar vor handen ist. Der Reichstag solle nicht länger in schlimmer Verblendung verharren, denn heute handle es sich nicht um den Schutz wehrloser Außenstehender, sondern um die eigene Würde des Reichstages und um die Ehrfurcht vor dem Kaiser, welche man von allen Deutschen, besonders aber von den Volksvertretern beanspruchen könne. Die „Börsen-Zeitung" sagt: Schon heute spricht man in Reichst« zskreisen davon, daß man reumüthig zum Aus- nahmegesetz würde zurückkehren müssen. Es werde kommen, dafür werden die Herren Genoffen schon das Terrain vor bereiten, wie Singer es vorgestern bereits gethan hat. — Tie „Nordd. Allg. Ztg." sagt zu demselben Gegenstand, die Sozial demokraten hätten mit auffallendem Eifer sich beeilt, die Be gründung der auf eine wirksame Bekämpfung der Umsturz- Propaganda abzielenden Vorlage durch ein drastisches Beispiel zu verstärken. — Bon der Umsturzvorlage sagt die „Boss. Zeitung": Im Ganzen zeigt dieselbe ein Aussehen, daß man ihre unveränderte Annahme als ausgeschlossen, ihren Werih im Kampfe gegen die Sozialdemokratie als verschwindend ansehcn kann. — Die „National-Zeitung" meint in einem Artikel zur Umsturz-Vorlage, wohl kein Leser des Entwurfs dürfte davon den Eindruck gehabt haben, daß durch ein der artiges Gesetz die bisherige Freiheit der öffentlichen Meinung«, äußerung in Deutschland und das gesetzlich bestehende Recht politischer Betätigung eingeschränkt würde. Asien. In Peking dauern die Bestrafungen fort. Der Kommandant von Kinchou wurde wegen der Uebergabe de» Platzes degradirt. General Chan wurde wegen grober Pflicht- Verletzung der Bestrasungskommisston überwiesen, da er die Truppen nicht gehindert habe, die Bevölkerung auszuplündern und die katholische Kirche niederzubrennen. Die Japaner ge- statteten dem Dampfer der Gesellschaft „Rothes Kreuz" nicht, in Port Arthur zu landen. Die japanischen Behörden ver sicherten, daß von ihnen für verwundete Chinesen wie Ja paner gleich gut gesorgt werde. Fremde Hilfe sei unnölhig. — Der „New-Jork Herald" meldet aus Schanghai: „Uebcrall
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