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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189810273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18981027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18981027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-27
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1898
- Autor
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««V Anzeiger Meblstt imd Ayeizer). ^LagebLatt", Riesa. Amtsötatt Fernsprechstelle «r. «X dcr König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. SS». Donnerstag, 27. Lctover 1898, Abends. SL. Jahr-. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag Abend» mit ««»nähme der Sonn, und Festtage. VterttljShrlicher v«WM«i» bei Abholung in dm Expeditionen in Rstsa und Sittehla, dm «»DgalichM«^ sowie am Schalter der taiserl. Postanstaltm 1 Mark 2V Ps., durch di« Trüge» frei in» Han» L Marl SO Pf., durch dm BriefttLger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. Anzrigen^lnnah«, für R, Rmmn» de» Ausgabetage« bi» Bormittag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlin, von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße VS. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa» vertltcheS und Sächsisches. Riesa, 27. October 1898. — Se. Majestät der König hat dem charakteris. Gene ralmajor a. D. v. Werlhof, bisher Kommandant deS Truppenübungsplatzes Zeithain daS Komthurkreuz 2. Klaffe deS Verdienst-OrdenS verliehen. Herrn v. Werlhof ist unter Enthebung von der Stellung als Kommandant deS Truppen übungsplatzes Zeithain, Fortgewährung der gesetzlichen Pen sion und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Generals- Uniform mit den vorgeschriebenenen Abzeichen, der Abschied bewilligt worden. — Se. Majestät der König hat dem Major, Freiherrn v. Lindeman vom Generalstabe der 3. Div. Nr. 32, dem Major Krug v. Nidda, aggregirt dem 4. Inf.- Regt. Nr. 103, dem Hauptm. z. D. v. Bennigsen, Bezirks-Offizier beim Be zirks-Kommando Leipzig, dem Prem.-Ltn. der Res. v. Auen- müller des Garde-Reiter-Reg. die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser und König von Preußen mit der Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter- Ordens verliehenen Abzeichen ertheilt. — Ertrunken ist der auf dem Kettendampfer Nr. 6 der österreichischen Nordwest-DampschiffsahrtS-Gesellschaft be schäftigte 17 Jahre alte Bootsmann Bräunling in der Nähe vor. Nestomitz in Böhmen. Wahrscheinlich ist der junge Mann in der Dunkelheit vom Dampfer abgestürzt und dann im Elbstrome ertrunken, ehe Hilfe zur Hand war. Sollte der Leichnam irgendwo angetrteben werden, dann wolle man so fort dem Vater, Carl Traugott Bräunling in Schöna a. Elbe, Nachricht zugehen lassen. Der Ertrunkene ist von mittlerer Statur, trägt schwarzes Haar und hat über dem rechten Auge eine Narbe. — Der Absatz der Kartenbriefe, seit deren Einführung jetzt ungefähr ein Jahr verflossen ist, ist, wie die „Papier zeitung" hört, sowohl im Retchrpostgebiet, wie auch in Bcy'.rn und Württemberg weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Man steht die Kartenbriese sehr selten, da sie wesentliche Vorrheile nicht bieten. Lommatzsch. Herr «lewpnermeister Bruno Kühne sendet dem „8. An?/' in Sachen des auch von uns gemeldeten Hauseinsturzes folgende Berichtigung. Ich ersuche Sie, zu berichtigen: 1. daß ich beim Ladenbau scwte beim Dachfenster- bau meine Vorderfront bedeutend entlastet habe, 2. daß mein Kellergcwölbe so kräftig ist, daß es zur Zeit noch und auch zrm Glück die Stufen, mit welchen die Decken gestützt find, vollkommen tragen. Daß meinHauS so gelitten hat, ist nur allein dem Wasser zuzuschreiben, welche» 11^/, Stunden lang aus der städtiichen Leitung in den Keller floß, uw den Giebel 8 Ccntimeter sowie fden linken Pfeiler fweineS Laden« 5 C-ntimeter tief versinken zu lasten. Der Grund, warum eine defekte Stelle der Lritung den Pfeilercinsturz verursacht hat, liegt darin, daß es dem Waffermeister nicht möglich war, den Abstcllhahn auf dem Trottoir abzuftellen, indem selbiger sofort mit vttsunken war, desgleichen Trottoir und Straße bi» zum Hauplstrang; ebenso ließ sich erkennen, daß da» Wasser bereit» eine größere Höhlung ausgewaschen hatte, wovon da» Erdreich mit in den Keller geschwemmt war. Döbeln. Dem hiesigen Turnverein find cuf seinen Antrag bei« Gerichte vor Kurzem die «echte einer juristischen Person verliehen worden, womit der Verein befähigt worden ist, ein Grundstück zu erwerben und zu besitzen. Am vorigen Donnerstag hat nun dir Dismembration de» von der Stadt verwaltung dem Turnverein zur Erbauung einer Turnhalle geschenkten früheren städtischen Turnplatzes, sowie de» vom Verein von Herrn Restaurateur Wo'.s htnzugekausten «real» ftattg'fuoden. Meißen, 26. Oktober. Daß die vorgestern geweihte neue Johanneskirche in Cölln ein ganz besonder» bemrrkenS- werlhe» kirchliche» Bauwerk ist, dafür zeugt auch die Art, wie sich bei dem Festmahle «ach dem WeihrgotteSdienste der Vertreter de» Verein» für kirchliche Kunst im Königreiche Sachsen, Geheimraih HSpe-DreSden, über diese Kirche äußerte. Er verwies unter Anderem darauf, daß Grund- und Stifte bau bei dieser Kirche verbunden find, und er hob weiter die hervorragende Beihätigung de« heimischen Gewerbe» bet die se« Baue hervor. „Die Kirche stehe in ihrer Art und in ihrem Schmuck« einzig da, sie werde für den Kirchenbau de» Lande» nach vielen Richtungen hin maßgebend sein, man ver dank« ihr viele neue Anregungen und viele neue Gedanken." Da» Innere der Kirche ist von überraschender Schönheit. Wie im Aeußeren da» Material eine harmonische Gesammt- fttmmuug ergiebt, so auch Farbe und Schmuck de» Innern. Urberall begegnet da« Ange zarten und doch reizvoll leber digen Farbrn, und nirgend» fehlt de« Schmucke der symbo lische, tiefer», deutsche Sinn. Dazu kommt die außerordent lich praktische Raumoertheilung der Kirch», deren Grundriß ein kurzes Kreuz mit breiten Flächen darstellt. Der reiche Schmuck diese» Gotteshaus«» war allerdings nur durch un gewöhnlich reiche Stiftungen za ermöglichen. Die dr«i präch tigen mittelsten Altarfenstrr stiftete das LandcSkonfistorium, das Fretkogemäide am Triumphbog»n da» Ministerium. Altar und Kanzel au» Majolika, der Tausstetn, sämmtliche Fenster der Kirche, die Paramente und viel,» Andere find Stiftungen von Bürgern und Vereinen de» Orte», die sich damit ein herrliches Denkmal gesetzt heben. Aufschluß und Illustrationen u. s. w. bietet die soeben erschienene, höchst ge schmackvolle Festschrift: „Die neue Johanneskirche in Cölln o. d. E.', erschienen im Selbstverläge de» Kirchenvorstande-. Meißen Ein theuere» Vergnügen ist der Weinbau, schreibt da» „M. T." Bei der geringen Ernte in diesem Jahre kommen recht eigenthümliche ReLenexempel zu Stande und auf die Frage: „Was kostet «in Centner Wein?' kann man beinahe unglaubliche Antworten bekommen. Ein hiesiger WetnbergSbrfitzer erzählt, daß ihm die Unterhaltung de» Berge» rc. rund 600 Mk. kostet. In diesem Jahre betrug dir gesammte Ernte knapp sechs Centner, so oaß demnach jeder Centner Weintrauben 100 Mk. kostet. Noch weit schlimmer ist d'e Rechnung eine» anderen WeinbergSbefitzer», welcher über 1200 Mk. für die WeinbergSarbrtten rc. ver ausgabte und nur S Centner erntete, so daß der Centner Weintrauben gegen 250 Mk. kostet. Leutersdorf (Oberlausitz). Der unlängst verstorbene Kommerzienrath Henke hat ,sür die Kirchen- und Schulge meinden Ober-, Nieder- und Neuleuter-dorf mit Josefsdors Legate im Gesammtbe trage von IS 000 Mark ausgesetzt. Außerdem bat der Verstorbene auch den genannten vier politischen Gemeinden 20000 Mark ausgesetzt unter der Bedingung, daß die vier Gemeinden binnen Jahresfrist zu einer einheitlichen Verwaltung sich vereinigen. Zittau, 26. Oktober. Al« der BormUtag» 6 Uhr 51 Minuten von hier nach Retchevberg i. B. verkehrende Personcnzug am Montag Machendorf verlassen hatte, kam dem Zuge ein Kind von ungefähr vier Jahren, mitten im Gleise gehend, entgegen. Dem Lokomotivführer gelang e« aber durch sofortige» Bremsen und durch Anwendung von Gegendampf, den Zug bald zum Stillstände zu bringe«, so daß La» Uedersahren glücklicher Weise vermieden blieb. Da» Fahrpersonal übergab da» Kind den nahen Bewohnern, denen e» aber unbekannt war. Mittweida. Hier läuft der mit der Neuen GaS- Aktiengesellschast Nolte L Co. abgeschlossene Vertrag wegen Beleuchtung der Stadt mir Ga» bald ab. Die GaSgesell- schaft hatte deshalb die hiesige Gasanstalt der Stad! zur Erwerbung angeboren gegen Zahlung eine» Kaufpreise» von 330000 Mark. Diese Kaufsumme erschien aber al» zu hoch und «» wurde der genannten Firma daraufhin da» letz malige Kaufangebot gestellt zu einem Preise von 250000 Mark mit der Zusatzbedingung, die endgültige Entscheidung binnen spätesten» 3 Wochen nach hier gelangen zu lassen. Da ein Resultat auf diese Weise nicht erzielt wurde, faßte da« Stadt- verordnetrnkollegium in seiner Sitzung vom 17. Mai ein stimm g den Beschluß, die Erbauung einer eigenen Gasan stalt mit möglichster Beschleunigung in« W"k zu srtzen. Jetzt hat die Gesellschaft versucht, den Beschluß eine» neuen Brleuchtuug-vertrage» auf 20 Jahr« herbeiz rühre«, sie er bietet sich, der Stadt eine jährliche Abgabe rcn 1200 Mark für jede» volle 100000 edoa im Geschäftsjahr hier ver kauften Gase» zu zahlen und da» Ga» statt mit 20 und IS Pfg. künftig nur mit 17 Pfg. für Leuchtgas und 12 Pfg. für Nutzga» zu berechnen. Lößnitz i. E., 26. Oktober. Ja einer hiesige« Putz« wollsabrik stürzte vorgestern der 37 Jahre alte Fadenwäscher Ficker in Folge AuSglrtten» in einen Kessel mit kochendem Sodawasser. Der Unglückliche starb in der Nacht an den erhaltenen Brandwunden; er hinterläßt Frau und zwei kleine Kinder. Ost ritz. 26. Oktober. Der Buchhalter und Krank««- kaffenverwalter Strauß von hier, der sich vor ungesähr 2 Monaten nach Böhmen begab, um für die hiesige Jutespin nerei Arbeiter anzuwerben, ist immer noch nicht zurückgekitztt und hat auch sonst kein Leben«zetchea von sich gegeben. Er tritt daher der Verdacht eine« an ihm verübten Verbrechen» immer stärker auf. Werdau. Wenn wir auf der einen Seite immer wieder an den schlechten Geschäftsgang der Vigogne-Spinnerei er innert werde», so können wir aber auch mit Stolz und froher Zuversicht auf die Neugrüudungen, die während eines Jahre» erfolgt sind, zurückblicken. Sind doch während dieser Zeit eine Strickgarnspinnerei, eine Waggonbaufabrik und eine Bucks kin-Weberei ins Leben gerufen worden. Aber damit nicht ge nug, hat Herr Hugo Keilberg neben seiner Färberei eine Bleicherei für Wolle, Baumwolle und Garne eingerichtet und laut erfolgtem Rundschreiben Anfang dieser Woche in Betrieb gesetzt. Es find dies für Werdau zum Theil ganz neue Ge schäftszweige, die hoffentlich recht reges Leben in den gegen wärtigen eintönigen Geschäftsgang bringen. Werdau, 24 Oktober. Der Gefahr, verbrannt zu werden, entging gestern Mittag da» Dienstmädchen einer Herrschaft am Markt hier. Es explodirte eine mit Brenu- spiritu« gefüllte, in der Nähe de» Ofen» stehende Kanne und augenblicklich stand da« Mädchen in Flammen. In ihrer Angst lief dasselbe nach dem Hof, wo ihm der nachgeeilte Dienstherr eine Decke überwarf und dcmtr die Flammen er stickte. Leider trug Letzterer Brandwunden an den Hände« davon, während da« Märchen wunderbarer Weis», außer de« Versengen der Haare, ohne Verletzungen davonkam. Klingenthal, 25. Oktober. In da« hiesige AnttS- gerichtSgefängniß wurde am Montag der Holzhauer Kurzrn- dörser au« Rottenhetde eingeltefert, welchem Schuld g geben wird, am Sonnabend Abend nach einem Wortwechsel mit seiner Gattin diese mit einem starken Stecke derart mißhan delt zu haben, daß die arme Frau zwei Stunden nach der That verschieden ist, ohne da» Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Crimmitschau. Der gemeldete Raub zwischen Teich wolframsdorf und Greiz entpuppt sich al« Schwindel. Kroh- loff, der sich die Wanden selbst beigebracht hat, hat die Un wahrheit de» Vorfälle« bereit« eingestanden. Crimmitschau. Wegen Beamtenbestechnng wurde der Gußputzer Ernst Ferdinand Grebner von hier vom Landge richt zu Zwickau zu zwei Wochen Gefängniß verurthetlt. Der Mann hatte am Morgen des 12. Juni d. I. einem hiesigen Schutzmann, der wegen Ueberschreitung der Polizeistunde seinen Namen festgestellt hatte und ihn zur Anzeige bringen wollte, ein Geldstück in die Tasche zu stecken versucht, um den Be amten zu veranlassen, von einer Anzeige abzusehen. Oelsnitz i. B, 26. Oktober. Di- Wahl eine« ge- meirsamen Kassenrevisor« für die vogtländishen Städte Atorf, Auerbach, Falkenstein, Markneukirchen undOelrmtz ist erfolgt. Gewählt wurde Herr Bürgermeister Zimwcrmann-Got!l»ubr. Er erhält 2500 Mk. Jahreszehalt, der durch Alterszulage« bi» auf 3100 Mk. steigt. Ec hat seinen Wohnsitz in Oels nitz »u nehm?«. Der Geschäftsbereich des Revisor« ist die Revision o- gejammten städtischen und der der städtisch« Verwaltung unterstehenden «assen einschließlich der Betriebs- und Ortskrankenkassen de« Verbände», sowie de» Rechnungs wesen« sür dies: Kassen. Reichenbach, 26. Oktober. Der Laxu«zug Berlin- Verona traf heute Morgen statt 3 30 Uhr erst um 6,20 Uhr und der um 2,52 Uhr fällige Schnellzug erst 6.30 Uhr hier »irr. Diese Verspätungen übertrugen sich auf den gesammten ZugS- verkehr, den Güterverkehr einbegriffen. Die Ursache besteh», wie von amtlicher Stelle verlautet, darin, daß der Frankfurt- Berliner Schnellzug gestern Abend zwischen Trebbin und Ludwig«frlde abermals bet einem Wegübergange auf eine« festgefahrenen Möbelwagen auffuhr und diesen gänzlich zer trümmert», so daß die einzelnen Stücke weit umhergeschleu- dert wnrd-n und beide Geleise gesperrt blieben. Menschen leben sind bet de« Vorgang, der genau mit dem vor kaum vier zehn Tagen erfolgten übereinstimmt, nicht zu beklagen ge wesen, auch der Materialschaden soll, abgesehen von de« Maschinendeftct, nicht gerade erheblich sein. Rötha, 26 Oet. Der Hau»k«echr'ei«c» hiesigen Gast- Hofe» warf dieser Tage die Rückstände im Acriylenga-erzeuger in die Aschengrube. Hier rrözenlnoch glühend« Kehle« ge
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