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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189810245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18981024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18981024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-24
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1898
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NiesaerKTagMM und Aureiger (Llbeblatt und Anzeiger). Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. 247. Montag, 24. Oktober 1898, Abends. 51 Jahrg. - , ted« Laa Abend« «tt Ausnahme der Sonn, und Festtage. Merteljtlhrltcher vezn^mis bet Abholung tu dm «xprditionen in Riesa und «trchla, d« »«»gotchEm^ l»wie am der MiieiL Postanstalten 1 Marl SS Pf., durch die Träger frei tn» Hau» 1 Marl so Pf., durch dm Briefträger frei tu» Hau, 1 Mark SV Ps. A>qri«eE«ahim fttr dt, Riimm» des Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Riesa. — SeschLftSstelle: »astantenstrab« VS. — Für di« Redaktion verantwortlich: Her«. Schmidt i» Riesa. Oertliches uud Sächsisches. Riesa, 24. Oktober 1898. — Vorige« Sonntag wurde in Voritz die Kirchenvifi» tatio« erstmalig ro« neuen Meißner EphoruS, Herrn GrieS- hammer, unter zahlreicher Betheiltgung der Gemeinde abge halten; dieselbe verlief in erhebender und befriedigender Weise. — Da» fr-iwillige Rettung! er: pr zu Riesa feierte vorigen Freitag Abend im Saale de» Hotel Kronprinz sein 24jährige» Stiftung-fest, wozu Vertreter der Stadt, wie auch zahlreiche Abordvuogkn der benachbarten Feuerwehren, der Schiiheugesellschaft, de« «. S. MllttärvereinS Riesa und son stige «äste erschi.nen warm. Auch die Mitglieder des Tor Pt selbst waren fast vollzählig versammelt. Nachdem die Ke- pelle d s hiefig-n Feld-Attill-rie-Regiment« da» Fest durch einige Musikstücke eingelettet hatte, begriißte Herr Brand- dtrektor Schumann die Erschienenen und feierte alsdann in patriotischer Rede den Horen Protektor der sächsischen Feuer wehren, Se. Majestät unfern allverehrten König Albert, auf Allerhöchstdenselbrn ein dreifache» Hoch ««»bringend, in wel che» die Festvrrsammlung begeistert «insttwmte. Im Anschluß hieran spielte die Musikkapelle die Sacksinhyume, welche von den Anwesenden stehend mttgesungen wuroe. Nrchdem sodann der stellvertretende Kommandant, Herr F. Müller, die Ver treter der Statt und Herr Zugführer A. Hildebrandt den sonstigen «ästen ein dreifache» Hoch gewidmet, ergriff Herr Stadtrath Brrtschneider da» Wort, gratulirte in ehren der Meise dem Corp» zu seinem 24 Wiegenfeste, und schloß mit einem Hoch auf die wackere Wehr. Wetter folgten An- sprach n der B-rtreter der verschiedenen Corporationen. Nach been-etem Concert trat das Corp» in Paraveauistellung im Saale an, um seinen Zugführer, Herrn C. Ulbricht, welcher an diesem Tage seine 20jährige Dienstzeit vollendete, zu ehren. Dem Jubilar wurde durch Herrn Stadtrath Bretschnrider im Auftrage de» Lande»au»schusseS sächsischer Feuerwehren da» sür langjährige, verdiente Feuerwehrleute gestiftete Ehrer diplom mit herzlichen und anerkennenden Worten überreicht. Seitens de» Corps war Herrn Ulbricht unter Beglückwünsch ung schon srühwocgen» ein Ehrengeschenk überreicht worden. Tief ergriffen dankte der Jubilar für die ihm dargedrachte« Huldigungen. — Mit einem hübschen Ball wurde da» Fest beschlossen. Besondere Anerkennung und Verdienste um da» Fest hatte sich die Festdeputatioa durch die reizende Aus schmückung de» Saale» errungen, was auch allseitig, insbe sondere von den erschienenen Gästen, anerkannt wurde. Er wähnt sei noch, daß Herr Bürgermeister a. D. Klötzer, Ehren mitglied des Corp», letztere» und den Jubilar durch eine ein gesandte Depesche beglückwünschte. — Da» war endlich gestern wieder einmal ein schöner sonniger Herbsttag, wie msn ihn kaum mehr zu erhoffen ge wagt! Nachdem am Freitag noch die Zeitungen au» verscht - denen Orten von stak«gefundenem Schneefall uud von Glatt eis berichtet hatten, machte sich am Sonnabend säo , ein Um schlag in der Witterung bemerkbar und gestern war es übei- rascherd warm, so daß endlich einmal Falb» Prophezeiung etntraf. Auch heute hielt da» schöne Herbstwetter noch an, und in Folge dess n war auch der Betuch de« Jahrmarktes ein recht zahlreicher. E» herrschte auf den Straßen und Plätzen «in recht lebhafter Verkehr. — Die 5. Klaffe der 134. König!. Sächsischen Landes- lotterie wird vom 7. bis mit 28. November d. I. gezogen. Die Erneuerung der Loose ist vor dem 29. laufenden Monats zu bewirken. — Die Frage, ob auf Grund von 8 30 Absatz 3 der Baupolizeiordnung sür Städte Dispensation erthellt werden kann, wenn der Nachbar widerspricht, ist neuerdings vom König!. Ministerium deS Innern dahin beantwortet worden, man muffe hierbei davon ausgehen, daß die Polizeibehörde von der ihr in jenem 8 3 eingeräumten Ermächtigung nur dann Gebrauch machen dürfe, wenn dies ohne Beeinträchtigung der durch jene Vorschrift gleichfalls geschützten Interessen des Nachbars möglich sei. Die Frage ob eine Beeinträchtigung- stattfinde, könne aber nicht die Behörde, sondern nur der be treffende Grundstücksbesitzer beurtheilen. ES werde daher, so lange er nicht sein Einverständntß zu einer Abweichung von der Regel tu 8 30 Absatz 1 ausdrücklich erklärt habe, anzu nehmen sein, daß eine solche seinem Interesse zuwiderlaufe. — Zur Erklärung de» Masienal frlle» der BamublStter, wie er «ach einem Froste dieser Tage hier zu beoachteu war, schreibt man de« Bj A.r Gewöhnlich glaubt mau, daß im H-rbste die gelben Blätter einfach durch den Wind von den Bäumen herabgeweht werden. Der Vorgang de» Blärterab- falle» ist aber nicht so einfach. Die Blätter werden von dem Baume selbst abg-stoßrn uud der Wind selbst übernimmt nur die letzte Arbeit, ri« schon gelockerten Blätter gar völlig loSzureißr«. An der Stelle, wo da« Blatt sich vom Zweige löst, bildet sich eine Trennungsschicht, welche dadurch entsteht, daß zwei Zellschichten auSeiuanderweichen. Diese TrenoungS- schrcht bildet nur ncch einen ganz lockeren Zusammenhang de« Blatte« init dem Zweige, so daß der Wind ein leichte« Spiel hat, die Blätter herabzuwerfen. Berührt man »in solches gelbe« Blatt, so genügt schon «in ganz geringer Druck, da«srlbe abzubrechen, während in den Sommermonaten mau schon ganz gehörig reißen muß, um da« Blatt zu entfernen, ja oft genug wird sogar ein Stück Rinde mit beschädigt. Häufig kann man auch beobachten, daß nach einem gelinden Nachtfrost alle« Laub, welche« noch am Tage vorher an den Bäumen saß, wie mit einem Schlage zu Bode« gefallen ist, s lbst wenn kein Wind wehte. Die Erklärung ist darin zu suchen, daß bei Frost in der Trennung«schichr ein Eisklümp chen sich bildet, daß den Blattstiel von seinem bisherigen Stützpunkt gar abfchneidet. Die Derbtndurg mit dem Zweige wird dann nur noch durch die dünne Eiskruste aufrecht er halten. Steigt am Morgen die Temperatur der Luft, dann schmelzen die E SplStichen in den TrennuagSschtchten und die Blätter fallen sämmtlich zu Boden. E» regnet dann förm lich Blätter von den Bäumen. Oschatz. In der letzten Rathrsitzung lag da« Projekt sür Errichtung eine» Schlachthofes erneut vor; trotz der «ehr- fachen Umg strltung erschien e« noch zu wettgehend und kostspielig; der Gesammtaufwand berechnet sich aus 350000 Mark, wobei j doch gleichzeitig die Errichtung eine« Bade« vorgesehen ist. Man beschließt, die Pläne nochmals umzu- g< stellen, den Bau des an sich so wünschenSwrrlhrn Bade« bis auf Weitere« zurückzustellen und bei Bearbeitung der neuen Pläne davon auszugrhen, daß die Schlachthausanlage nicht über 250000 Mk. kosten dürfe; auch soll der Schlacht hos nicht unmittelbar an die Mügelner Bahn zu liegen kommen, sondern ein Stück davon entfernt, damit für ein etwaige» künftige» Bedürfniß geeignete» Bauland sür etwa in Ojchatz sich anfiedelnde Industrie verbleibt, Meißen. Die Weinlese ist nunmehr in vollem Gange und theilweise bereits beendet. DaS Ergebniß ist qualitativ und quantitativ durchgängig unbefriedigend. Trotzdem hat der Most immer noch einen ziemlich hohen Gehalt. Ge meindevorstand Rudolph in Neudörfchen, der Besitzer des „Bergschlößchen", hat Most mit 68 Grad nach Oechsle er zielt. Der Ausschuß der Rathsweinberge hat in diesem Jahre beschlossen, keinen Wein zu pressen und deshalb die Trauben verkauft. Wie wir hören, sind diese von dem bekannten Weinschänker Herrn Vetter auf der Pose! erworben worden. Die Weinlese in den Rathsbergen hat begonnen und der Käufer der Trauben übernimmt diese nach Gewicht. — Mit dem Most geht es nun bald zu Ende. Der Schluß der Mostzeit wird voraussichtlich bereits am Reformationsfest sein. In einigen Bergen wird der Wein gar nicht gelesen, die Trauben bleiben als Fafanenfutter hängen, hoffentlich verderben sich die schmackhaften Vögel nicht den Magen. (Tageblatt). s Dresden. 23 Oe br. Der König, der am Sonn« abend Abend au» Wermsrorf zurückgekehrt ist, ertheilte heut« im Refidknzschloffe hundert Au^irrzen. Abend« findet bet den Majestäten in Strehlcn Soner statt. — Al« fich gestern Abend im hiesigen Rrfidenztheater F-a t Agne« Sorma vor ausverkauftem Hause verabschiedete, entstand gegen Ende de« Stücke» (Ibsen'» Nora) plötzlich Unruhe. Ein inß den Ofen geworfene« Schriftstück, «ne e« da» Stück mit fich bringt, war tn Brand gerochen und entzündete ein Kulissen stück. Der eiserne Vorhang ging nieder und vier Feuer- wrhrleut« erstickten mit einer Decke den Brand. Frau Sorma, Fra« Direktor Carl und Herr Regisseur Rotter be- bahigtrn da« Publikum, sodaß da» Stück zu Ende gespielt werden konnte. Drerden. Wochenspielplan der Königlichen Hofoper. Dtruseag: Lärms«; Mittwoch: Gieiliaaisch« Baueruehre, Vergißmeinnicht; Donnerstag: Lohragria; Freitag: Die lustigen Weiber von Windsor; Sonnabend: Geschloffen. Sonntag: Tell. — König!. Hofschauspiel. Dienstag: Der Hypochonder; Mittwoch: Figaro» Hochzeit: DonnerSrag, za« ersten Mal: Aus der Sonnenseite; F ertrag: Auf der Sonnen seite; Sonnabend: G schloffen; Sonntag: Auf der Sonn,«seit'. — Waldheim, 22. Oktober. Am Mittwoch weilte Herr Kreishauptmann Dr. v. Ehrenstein hier. Unter anderem besichtigte er tn Begleitung deS Herrn Bürgermeister Dr. Hübschmann die Fabriketablissements der Herren Wernigk u. Müller und Rlehle. — Rochlitz, 22. Oktober. Mit der Einführung einer gewerblichen Sonderbesteuerung gewisser Großbetriebe hatte sich das Stadtverordnetenkollegium in seiner letzten Sitzung zu befassen. In der Begründung deS RathSbeschluffe» wird auSgeführt, daß das bei Einführung einer solchen Steuer vorausgesetzte örtliche Bedürfniß wohl vorltege. Im wesent lichen komme zur Zeit für Rochlitz allerdings nur der Kon sumverein in Frage, doch seien auch andere EinkausSvereine in Rücksicht zu ziehen. Der Konsumverein repräsentire mit seinen 530 Mitgliedern gegenwärtig ein Drittel sämmtlicher hiesigen Haushaltungen. Während sein Umsatz von Jahr zu Jahr steige, sei der Umsatz in den mittleren und kleinen Handels geschäften wesentlich zurückgegangen. Die Inhaber seien weniger steuerkräftig geworden und damit werde die ganze Stadt nachtheiltg betroffen. Wenn auch die Stadtkaffe tn der Lage sei, sich bezüglich deS Steuerausfalles durch eine Sonder steuer von angemessener Höhe schadlos zu halten» so könnten dagegen die benachtheiligten Handeltreibenden sich wohl kaum schützen und eine wirksame Konkurrenz vielleicht nur dadurch bieten, daß sie sich in verschiedenen Gruppen nach genossen schaftlicher Art zu gemeinsamem Einkauf usw. zusammenschlleßen. Nach den festgesetzten Bestimmungen ist als Großbetrieb der jenige Betrieb anzusehen, bet dem der Jahresumsatz im De- tailgeschäfte den Betrag von 75 000 Mk. übersteigt. Die Umsatzsteuer beträgt jährlich 2 vom Hundert deS Jahresum satzes. DaS Regulativ hat am 1. Januar 1899 in Kraft zu treten. Nach längerer Debatte wurde der Rathsbeschluß gegen eine Stimme angenommen. — Durch den früh 4 Uhr 35 Min. von Glauchau nach Großbothen verkehrenden Güterzug wurde heute zwischen Remse und Waldenburg der auf dienstlicher Revision der Strecke begriffene Bahnwärter, Stellvertreter Landgraf, in Eichlaida bei Waldenburg wohnhaft, überfahren und schwer verletzt. * Werdau. Am 30. Octbr. feiert die Buchdruckerei- Firma Julius Booch Hierselbst das 50 jährige GeschästSjubi- läum. Der Vater des jetzigen Inhabers, Herr Julius Booch aus Eilenburg, begründete im Herbste 1848 die erste Buch druckerei in Werdau und erwarb den Verlag des heute im 67. Jahrgange erscheinenden Werdauer Tageblattes (Amts blattes.) Im Jahre 1892 wurde mit dem Geschäft die in den Besitz deS jetzigen Inhabers, Herrn Richard Booch, einige Jahre vorher übergegangene größte sächsische Spirlkartenfabrik (vormals Emil Noetzel in Chemnitz) vereinigt und eine Stein druckerei neu eingerichtet. Beschäftigt werden jetzt über 60 Personen. Wer - u Hier wurde jetzt ein 39 Jihre alter Buch halter au« Roßwein du.ch die Polizei festgenommra. Nach der näheren Festst llung seiner Person har derselbe eine be wegte Vergangenheit hinter fich. vom Jahre 1879 bi« 1881 genügte er angeblich seiner Milttärpfttchr tn D-utschland, wanderte im Jahre 1889 nach Frankreich au» und ließ -fich dort al» Fremvenlegtonär anwerben, diente sieben Jahre al« solcher, avavcirte zu« Sergeanten «nd wurde später angeblich wegen Trunkenheit und Singen« den scher Lieder begrast«. Im Jahre 1896 kehrte er io fein Vaterland zurück, wo er att« vergehen zu büßen hatte. Zwickau, 22. Oct. Fünf Frauen, deren Ehegatte» Mitglieder von dem Köntgl. Sächs. MtlttärvereinSbund an- gehöreoden Kliegerereinen find, waren Mttglteder eine« Lo». sumverein« geworden und zwar mit Wissen ihrer Männer" Nun hat der Vorstand tr« Militärverrinabunde« die fünf Männer aufgefordrrt, entweder au» den Krieger vereinen au»- zutrelrn oder ihre Krauen zum Rücknitt von der Mitglied schaft der Tovsumvereine zu veranlassen. Zwickau. Ein schwerer Unfall ereignete sich in der Tellulosrf^brik zu Lroffru. Die beiden böhmischen Hand arbeiter Stolz und Kirsch sollte« vo« einem in der -wette»
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