Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189810296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18981029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18981029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-29
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1898
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und Anzeiger Metlall I«d Äiyki-er). rtte«r»mm.«dress, L 6 S«»ip«chft r «.b t» R sL zttTNvTUTT «v 2L Her Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. SSZ. Smruetend, 29 Oktober 18-8, Meads. St. Jahr-. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede» Da, Mead« mit Ausnahme »er «mm» «ab Festtage. BierMljllhrlicher RqaAchnch» bei Abholung in dm «Rndtttmm» i» Riesa «nd Sttchla, dm AuIpchchMM^ samt, am Schalt« d« taiserl. Postanstaltm 1 Mart SV Pf., durch bi« Trager frei in» Ha«» 1 Mark V0 Pf-, durch dm vrlrftrLger frei in» Hau» I Mach SV Pf. tlnzeigal-Ammh», slir die Nu»» de» Ausgabetage« bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftanienftraße VS. — Für di» Redaction verantwortltch: Her«. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Zwangsinuung für Vas Tischler-, Drechsler- «nd Holzbildhauer- Handwerk betreffend. Bon der Lischlerinnuug zu Riesa ist beantragt worden, anzuordnen, daß innerhalb des Bezirkes des Königlichen Amtsgerichtes Riesa, soweit er dem Bezirke der Königlichen KreiShaupt- mannschaft Dresden angehört, sämtlich« Gewerbtrribende, die das Tischler-, Drechsler- oder Holz bildhauer-Handwerk ausüben, der ne« zu errichtenden Tischler-, Drechsler- und Holzbildhauer- „ ZwangSinuung angehören müssen. Von der Königlichen Kreishauptmannschaft Dresden mit der kommissarischen Vorbereitung ihrer Entschließung b austragt, mach« ich hierdurch bekannt, daß die Aeußeruugen für oder gegen die Errichtung dieser Zwangsinnung schriftlich oder mündlich in der Zeit vom bis mit 7. November 1898 Hei mir abzugeben sind. Die Abgabe der mündlichen Erklärung kann während deS angegebenen Zeitraumes werk täglich von 10 bis IS Uhr vormittags und von S bi» 5 Uhr nachmrttagS in der Kanzlei deS Raches der Stadt Riesa (RäthhauS 1. Stockwerk) erfolgen. Ich fordere hierdurch alle Handwerker, die im Bezirke deS Königlichen Amtsgerichts Riesa, soweit er dem Bezirke der Königlichen KreiShauptmannschaft Dresden angehört, da» Tischler-, Drechsler- oder Holzbildhauer-Handwerk betreiben, zur Abgabe ihrer Aeußerung mit dem Be merken auf, daß nur solch« Erklärungen, die erkennen lasten, ob der Erklärende der Errichtung der ZwangS-Jnnung zustimmt oder nicht, giltig sind, und daß Aeußeruugen, die nach dem 7. November 18S8 nachmittags 5 Uhr eingehen, unberücksichtigt bleiben. Ich weise noch besonders darauf hin, daß bei Entscheidung der Frage, ob die Mehrheit her Betheiligten zustimwt, nur die innerhalb dieses besonder» angeordneten Verfahrens und innerhalb de» festgesetzten Zeitraumes bei mir ringegangenen Aeußerungen für oder gegen die Zwangsinnung gezählt werden, daß folglich die unter dem schriftlichen Anträge auf Errichtung der ZwangSinuung bereits geleisteten Unterschriften für die Abstimmung nicht in Betracht kommen, nud daß von Erlaß der Zwangsver'üguug auch dann abzusehen ist, wenn innerhalb der gestellten Frist Aeußeruugen Betheiligter bei mir überhaupt nicht eingehen. Riesa, den 25. Oktober 1898. Der Kommissar. 3876 n Bürgermeister Buetrrt. Bgl. Im Nieyter'fcherr Gasthofe M Poppitz — als AuctionSlocal — soll« Freitag, den 4. Novbr. 1898, Bor« 11 Uhr 1 Zweirad mit Zubehör, 1 Schrribsecretär, 1 Sessel, 1 Jagdgewehr mit Ledersutteral, 1 Jagd» lasche, 2 Kandaren von Neusilber, und ca. 900 Stck. Cigarren gegen sofortige Bezahlung ver steigert »erden. Riesa, 26. Oktober 1898. Der Ser.-Bollz. beim Kgl. AmtSger. . Sekr Eido». Sieben ansgemusterte Ackerpferde sollen Dienstag, de« 1. November von vormittags 9 Uhr ab im Schäfereihof vour Vorwerk Rittergut Adelsdorf gegen das Meistgebot verkauft werden. Königl. Nemontedepöt Administration Kalkreuth. Zum Reformationsseste. -s Der 31. Oktober, dem wir entgegengehen, ist für unser evangelisch Sachsenvolk der Tag, da eS alljährlich mit Dank und festlicher Freude sich erinnert der gewaltigen Siege, die einst die treuen Glaubenshelden der ReformationSzeit im Kamps wider römische Prirsterherrschast und GewissenSknech- tung errungen, der unvergeßlichen Verdienste, die sie sich um die Sache de» Evangelium- und um die Erneuerung der christlichen Kirche auf Grund desselben erworben haben. Im Vordergrund dieser Männer stehet, wie eS nicht Anders sein kann, der Mann, der wie kein anderer urdeutsch« Kraft und «in kindlich frommes Grmüth in sich vereinte, der wie für das nationale, so vor Allem für daS sittlich religiöse Leben unseres Volke» von grundlegender Bedeutung geworden ist — Dr. Martin Luther. Mag die römische Kirche und ihre Presse bis auf den heutigen Tag bemüht sein, diesen Großen unserer Nation zu schmähen, seinen Namen als den eine» ge meinen Aufwiegler- und ehrgeizigen Revolutionärs zu enteh ren, sein Werk als verabscheuungSwürdigeS Teufelswerk zu bezeichnen — unS kann dir- nicht beirren. Wir wissen, was wir an Luther haben, welch ein Geist ihn trieb, und waS wir ihm und seinem mannhaften, glaubenSmuthigen Auftreten zu verdanken. Wir sehen nicht in ihm einen „Heiligen" im Sinne der römischen Kirche. Wir nennen ihn nicht „den I Unfehlbaren", wie unsere Gegner ihr kirchliches Oberhaupt I bezeichnen; aber wir sehen in ihm da- gotterwählte und gcist, gerüstete Werkzeug, dessen der Herr die Kirche sich bediente sein Volk auS der Wüste päpstlicher Satzungen, und Gebot* zurückzuführrn zu der srtschsprudelnden Quelle deS Evangeliums! den Bringer einer neuen Frühlingszeit für die christliche Kirche, die Jahrhunderte hindurch in den Banden traurigster GeisteSnacht und unwürdigen Gewissenszwanges gelegen. — Wenn wir am 31. Oktober ReformatlonSfrst begehen, so ist «S daher für unser evangelisch Volk nicht anders denkbar, als daß Luthers -,°on - > hellem Glanze vor unfern Augen strah let, und das Leden?»« K, daS er hinterlassen, die Früchte seines Ringens, Arbeiters und Siegens, daran wir uns freuen bis auf den heutigen Tag, uns zu immer neuen Dank gegen diesen Größten aller Deutschen verpflichten. Rom wartet mit Ungeduld auf die Zersetzung und den Zerfall der evangelischen Wrche; eS träumt noch immer von der Rückkehr ihrer Söhne in seinen alleinseligmachenden Schooßl ES soll umsonst warten, und jedes ReformationSfrst, das wir begehen, soll es ihm immer ansS Neue bezeugen: Unser evan gelisch Volk ist ein festgefügter Bau, zusaü engehalten durch die gemeinsame Liebe zu evangelischer Wahrhe.t und Freiheit; ge gründet aus den auSerwählten, köstlichen Eckstein, der nicht in Rom, sondern in Zion gelegt ist; gestützt und geschirmt Lurch den Henn droben', von dem wir im alten Luther liebe singen: „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen." — Der 31. Oktober dieses Jahres hat aber für die evan gelische Christenheit noch eine ganz besondere Bedeutung. Wir gedenken da, wie einst vor 250 Jahren durch de» Friedens schluß von Osnabrück und Münster ein 30jährlger ReligionS- krieg zwischen Katholiken «nd Protestanten beendet wurde, den wir wohl als den unglücklichsten und schmachvollsten bezeichnen dürfen, den Deutschland je geführt hat. Unsägliches Elend, Verwüstung und Zerstörung einst blühender Städte und Dörfer, Entartung und Verrohung der Sitten, den Verlust deS schönen Elsaß an Frankreich hat er unserm Volke gebracht. DaS Einzige, worauf wir beim Rückblick auf diesen FrledenSschluß noch mit Befriedigung sehen können, ist die», daß in Hinsicht der Religionsangelegenheiten den Lutherischen und Rrsormirten gleiche Rechte mit de» Katholiken ringeriiumt wurden. Seit dem ruht der einst mit blutigen Krieg-Waffen geführte Kampf der christlichen Confessionen auf deutschem Boden. Aber unter der äußeren Ruhe glimmt noch immer da» Feuer römischer KampeSflust wider Alle», was protestantisch heißt und unsere evangeli schen GlaubenSgenofsrn in der DiaSpora wissen davon zu erzählen, wie e» nicht selten zur unhelldrohenden Flamme auflodert. Darum gilt r» für un» Evangelische auch jetzt »och auf der Hut zu sein, Uebergriffe mit Entschiedenheit abzuwehren, ein- zutrrten für die köstliche Frucht der Reformation mit der ganzen Kraft innerer Ueberzeugung, zu kämpfen nicht mit den fleischlichen Waffen niedrigen Haffe» und boshafter Verleumdung, sondern „mit dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch Waffen her Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken." DaS Andere, dessen unser evangelisch Volk am dies jährigen RrformationSfest gedenkt, und wa» e» mtt Stolz und Freude erfüllt, ist nicht abermals ein Friedensschlüße wohl aber ein schöne» Frieden»««»!, der Bau und die Weih« der evangelischen Erlösrrkirche in Jerusalem. In jener Stadt, wo da» Evangelium seinen Anfang gehabt und von wo eS seinen Siegeslauf durch die Welt genommen, hatte wohl die griechische und die römische Kirche ihre gottgeweihten Stätten, nicht aber die Kirche, die ihren Ruhm darein sep>t, die evan gelische sich zu nennen. Am 31. October diese» Jahre öffnen sich die Pforten de» ersten evangelisctm Gotteshauses in Jerusalem und der eherne Mund seiner Glocken bringet auch den Bewohnern Palästinas Kunde von der Herrlichkeit de» Evangelium» von Christo, dem Heiland und Erlöser der Welt. Unser erlauchte» deutsche» Kaiserpaar, umgebrn von einem glänzenden Gefolge, hat sich ausgemacht, um persönlich Zeuge von der Weihe der Erlösrrkirche in Jerusalem zu sein. Hun derte, Tausende evangelischer Christen sind am diesjährigen Reformationsfest« daselbst vereint, um sich mitzufreuen über diesen schönen ruhmgekrönten Erfolg evangelischer Bruder liebe und evangelischer Glaubensgemeinschaft. Und war eS un» selbst nicht vergönnt, unsere Schritte gen Jerusalem zu richten, im Geiste können und wollen auch wir mit hinauf» ziehen nach dieser Gottesstadt, den Herrn der Kirche zu preise« und zu danken, daß nun auch dort die frohe Botschaft von Christo, dem Erlöser, in deutscher Sprache soll verkündet werden. Gott segne da» Dank- und Freudenfest, dem wir «ut- gegengehen, an unserm evangelischen Volke in der Heimath und draußen in der Ferne und laste au» ihr erwachsen die Frucht neuer Glaubenstreue und siegrSgewlsser Hoffnungs freudigkeit! — vertliches mW Sächsisches. Riesa, 29. Oktober 1898. — Bei den dieser Tage stattgehabten Veränderungen in der Armee ist auch Herr Bürgermeister Boeter« vom Sekonde-Lieutenant zum Premier-Lieutenant der Reserve be fördert worden. — Die am 2k. October in der Restauration zur Elb- terrafse abgrhaltene Generalversammlung der zur Zeit 53 Mit glieder zählenden »btheiluug Riesa der Deuischea Kolontal- xestllschast war nur schwach besucht. Der von Hrrrn Kauf mann Braune vorgetrageae Kaffenbericht wie» nach, daß der Safsevbestand zur Zeit gegm 400 Mk. beträgt. Die bis herigen Vorstandsmitglieder wurden durch Zuruf wieder gewählt «ad nahmen die Wahl an. Der Vorstand Herr Rechtsanwalt Dr. für. Meade, hat der arbeit«-, aber auch genußreichen Hauptversammlung der Deutschen Kolonial»'sell- schafe in Danzig betgewohnt «nd erstattete darüber Bericht Im Laufe de» kommendln Winter» sollen wieder, wie bil der alljährlich, einige Vortragsabende stattsindea, die de» Mitglrevtrn und ihren Damen Interessante» bitt« werden. Auch wurde beschlösse«, «ährend de» Winter» am ersten Freitage jeden Monat» ein« gesellige Zusammen kunft der Mitglieder in der Restauration zur Elbterraffe stattsindea zu lassen, «a» hoffentlich zur Belebung der Rb- theilung bettragrn wird. Der diesjährige erste Vortrags abend soll am 5. Decembrr, dem Stiftung-tag« der Av- lhrilung, die nmuuehr 5 Jahre besteht, gehalt« werden. — Vehr energisch geht da» Königl. Ministerium de» Innern in einer jüngst nschienenen Verordnung gegen die Gemeinde» vor, die noch immer Kinder zum Zerkleinern von Wegebamuaterial verwenden. Dem iut Bezirke einer »aus- hauptmaanschast vorkommenden Uebelstande der direkte« Ver gebung der bezüglichen Arbettea durch die Semttnden au Kinder soll dadurch rorgebeugt werde», daß den zuwider han delnden wegebanpflichltgen Gemeinden die etwa nachgesuchtr staatlich» Wegebaubethilse verweigert werde. Wo «ine Be aufsichtigung der Kinder durch deren Eltern oder sonstige er wachsene Angehörige nicht thunlich sei, soll die Verwendung der Kinder in jedem einzelnen Kalle der amtthmptruanu- schastlichen Genehmigung unterliegen. I« Urbrtgro spricht da» Ministerium die Erwartung au», daß zu den fragliche.
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